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Die Farbe der Vernunft

Eine dystopische Liebesgeschichte
tolino mediaerschienen am01.07.2023
Entdecke eine Liebesgeschichte in einer Welt, in der die Askese alle Gefühle verbannt.

Eine Stadt, in der Gefühle verboten sind.
Ein gut behütetes Geheimnis.
Eine Liebe, die nicht sein darf.

Laya
Ihre Zukunft als Oberhaupt der asketischen Regierung steht fest, ein Ausbruch aus dem Leben in reiner Vernunft ist unvorstellbar. Bis ausgerechnet Ratsmitglied Marcus sie in eine geheime Welt voller Versuchung und Wunder entführt. Sind Gefühle doch nicht so gefährlich, wie die Regierung die Menschen glauben lassen will?

Jimin
Marcus ist sein Schutzschild gegen eine Welt, die ihn zerstören würde. Doch Marcus' Schutz ist gleichzeitig ein goldener Käfig. Alles, was Jimin in diesem Gefängnis bleibt, ist die Musik, Mit seinen Liedern weckt er verbotene Träume in den Menschen, die er selbst längst aufgegeben hat. Kann es ein Leben in Freiheit für ihn geben?

---
Fanny Remus entführt in eine Zukunft ohne Gefühle und stellt sich dabei den großen Fragen, die uns heute schon beschäftigen. Was sind wir bereit für ein bequemes Leben zu opfern? Wie viel Freiheit muss man aufgeben, um Frieden für alle zu ermöglichen? Und wie viel Individualität hält eine Gesellschaft aus?
Die Farbe der Vernunft: Eine dystopische Liebesgeschichte voller Philosophie und Emotion.

'Die Geschichte ist ein bisschen, als ob die weißen Seiten eines Malbuchs nach und nach mit Farbe gefüllt werden.' - Nina Biesenbach

'Eine nicht nur dystopische Liebesgeschichte, nein, eine bunte, emotionale, philosophische, gesellschaftskritische Liebesgeschichte, eingebettet in einen sehr diversen Cast und ausgestattet mit einem Musical Soundtrack.' - Monica Becker

Shortlist-Titel (Top 10) des Tolino Media Newcomerpreises 2023



Fanny Remus wurde 1988 in Berlin geboren. Seitdem ist sie ihrer Heimat treu geblieben. Sie liebt es, Geschichten zu erleben, egal ob in Büchern, Filmen, Comics oder Games.
Ihre Bücher drehen sich darum, die eignen Werte und sich selbst zu finden und sollen helfen, Tabus zu brechen.
Ihre Liebe zum wohlplatzierten Wort hat sie bereits mit einem Marketing-Studium zum Beruf gemacht. Sie arbeitet als Marketing Lead in einem Startup der HR-Tech-Branche.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,99

Produkt

KlappentextEntdecke eine Liebesgeschichte in einer Welt, in der die Askese alle Gefühle verbannt.

Eine Stadt, in der Gefühle verboten sind.
Ein gut behütetes Geheimnis.
Eine Liebe, die nicht sein darf.

Laya
Ihre Zukunft als Oberhaupt der asketischen Regierung steht fest, ein Ausbruch aus dem Leben in reiner Vernunft ist unvorstellbar. Bis ausgerechnet Ratsmitglied Marcus sie in eine geheime Welt voller Versuchung und Wunder entführt. Sind Gefühle doch nicht so gefährlich, wie die Regierung die Menschen glauben lassen will?

Jimin
Marcus ist sein Schutzschild gegen eine Welt, die ihn zerstören würde. Doch Marcus' Schutz ist gleichzeitig ein goldener Käfig. Alles, was Jimin in diesem Gefängnis bleibt, ist die Musik, Mit seinen Liedern weckt er verbotene Träume in den Menschen, die er selbst längst aufgegeben hat. Kann es ein Leben in Freiheit für ihn geben?

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Fanny Remus entführt in eine Zukunft ohne Gefühle und stellt sich dabei den großen Fragen, die uns heute schon beschäftigen. Was sind wir bereit für ein bequemes Leben zu opfern? Wie viel Freiheit muss man aufgeben, um Frieden für alle zu ermöglichen? Und wie viel Individualität hält eine Gesellschaft aus?
Die Farbe der Vernunft: Eine dystopische Liebesgeschichte voller Philosophie und Emotion.

'Die Geschichte ist ein bisschen, als ob die weißen Seiten eines Malbuchs nach und nach mit Farbe gefüllt werden.' - Nina Biesenbach

'Eine nicht nur dystopische Liebesgeschichte, nein, eine bunte, emotionale, philosophische, gesellschaftskritische Liebesgeschichte, eingebettet in einen sehr diversen Cast und ausgestattet mit einem Musical Soundtrack.' - Monica Becker

Shortlist-Titel (Top 10) des Tolino Media Newcomerpreises 2023



Fanny Remus wurde 1988 in Berlin geboren. Seitdem ist sie ihrer Heimat treu geblieben. Sie liebt es, Geschichten zu erleben, egal ob in Büchern, Filmen, Comics oder Games.
Ihre Bücher drehen sich darum, die eignen Werte und sich selbst zu finden und sollen helfen, Tabus zu brechen.
Ihre Liebe zum wohlplatzierten Wort hat sie bereits mit einem Marketing-Studium zum Beruf gemacht. Sie arbeitet als Marketing Lead in einem Startup der HR-Tech-Branche.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757956110
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten183 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1281
Artikel-Nr.12464928
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe




Die Straßen von Nova Prudento waren angemessen ruhig. Menschen in Grau und Weiß flanierten andächtig zwischen den hohen Häusern. Ein Windstoß wirbelte um die Säume ihrer schmucklosen Kleidung. Er spielte mit rosafarbenen Kirschblüten und strich keck um saftig grüne Blätter an den Zweigen einer Weide. Die geschwungenen, unregelmäßigen Formen hoher Gebäude schraubten seinen Flug in den Himmel. Keine gerade Kante beschnitt den Weg des Windes. Und da, ganz oben im höchsten Wohnturm der Stadt, fand er ein offenes Fenster. Weiße Gardinen bauschten sich in den Frühling und umspielten die Schultern eines Kindes.

Laya kicherte, als der Wind sie so kitzelte, doch gleich darauf presste sie sich die Hand auf den Mund. Hatte es jemand gehört? Ohne aufzuschauen, schob sie den Vorhang beiseite, damit er nicht die Lektüre auf dem TransPad verdeckte. Ihre haselnussbraune Haut stand in Kontrast zum weißen, schlichten Stoff. Sie ließ den Arm langsam darübergleiten und musterte das Farbspiel des Schattenwurfs. Sie hatte sich schon immer für solche Details begeistern können. Es war ohnehin alles interessanter als die Lehren der Askese.

Ihr Kindermädchen Natia erhob sich, steckte die vorwitzige Gardine hinter den Fensterflügel und atmete am offenen Fenster tief ein. »Hach, der Frühling riecht herrlich.«

Laya rümpfte die Nase. »Der Frühling kann riechen?« Warm hallte Natias Lachen, das Laya nur selten hörte, durch ihre Brust.

Die Nanny streckte die Hand aus. »Komm. Streck deine Nase in den Wind.«

Laya kuschelte sich in Natias Arme und schnupperte. »Es riecht wie die Erde auf dem Balkon. Und wie die Kirschblüten, die wir am Wochenende gesehen haben. Und wie der Mutterbaum.«

Laya zuckte zusammen, als Natias Finger sich kurz in ihren Oberarm krallten.

»Ja, das ist der Frühling. All die Farben lassen mein Herz aufgehen. Ich würde am liebsten tanzen.«

»Tanzen?«

Natia lächelte beseelt. »Ja, tanzen. Wenn ich glücklich bin, will ich meinen Körper bewegen.«

Laya befreite sich aus der vertrauten Umarmung. »So was darfst du nicht sagen.« Sie hielt Natia mit beiden Händen den Mund zu. »Das ist zügellos.«

Ein ungewohntes Feuer loderte in Natias Augen auf. Sie zog Layas Hände von ihrem Mund und legte damit ein verschmitztes Lächeln frei. »Was denkst du? Was würde Schlimmes passieren, wenn ich tanze?«

Laya riss den Mund auf. »Ganz bestimmt etwas Schreckliches«, flüsterte sie dann aber nur.

Natia strich ihr eine Strähne aus der Stirn. »Ich sag es dir: Tanzen macht glücklich. Es lässt dich lächeln.«

Laya schüttelte den Kopf. Normalerweise machte Natia Scherze oder erklärte, was Laya nicht verstand, aber das ...

Natias Hand ruhte einen Moment auf Layas Wange. So traurig hatte sie noch nie ausgesehen. »Es gibt so vieles, was du nicht weißt. Kinder sollten fröhlich sein und nicht ständig dem Mutterbaum huldigen.«

Laya schauderte und trat zwei Schritte von ihr zurück. »Warum sagst du so unangemessene Sachen?«

Natia setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und streckte die Arme nach ihr aus. »Habe ich dich jemals angelogen? Es gibt mehr zu entdecken, als du ahnst. Mehr als dieses Leben in Weiß und Grau.« Das Feuer kehrte in ihre Augen zurück. »Ich möchte dir etwas zeigen. Und danach sagst du mir, ob es schlimm war, okay?«

Laya biss sich auf die Innenseite ihrer Wange. Natia hatte immer die Wahrheit gesagt. Es gab keinen Grund, ihr zu misstrauen. Sie ließ sich in die angebotene Umarmung fallen.

Natia griff sich unter das graue Wickelgewand. Zum Vorschein kam der durchsichtige Bildschirm eines TransPads.

Sie hielt es so, dass Laya den Screen sehen konnte.

Auf dem Pad erblühte ein Regenbogen. Laya vergaß jede asketische Zurückhaltung und quietschte entsetzt. Wie kann ein Pad einen Regenbogen fangen? Rot wie Tomaten, blau wie der große See, gelb wie Sonnenstrahlen, grün wie saftiges Gras und lila wie die Finger nach dem Blaubeerenessen. Layas Herz schlug schneller. Jemand hatte die Farben der Natur gestohlen und in Technik gesperrt. Das war zügellos! Und Zügellosigkeit bedeutete Strafe. Ihre Augen brannten und Tränen rollten ihr feucht die Wangen hinunter.

Natia drückte Layas Kopf sanft gegen ihre Schulter. »Schon gut. Das ist nichts Schlimmes. Dir wird nichts passieren.«

Die vertraute Nähe und der ruhige Tonfall sorgten dafür, dass sich Layas Herzschlag beruhigte und sie freier atmete.

Natias Stimme summte angenehm in ihrem Kopf. »Schau es dir an. Hör genau hin. Was fühlst du?« Nach einem kurzen Blick zur Tür tippte Natia auf den Screen.

Nie zuvor hatte Laya solche Töne gehört. Bunte Bilder begleiteten die schönen Geräusche. Sie lehnte sich entspannt an Natia und nahm bald nur noch die fremdartigen Klänge und die gestohlenen Farben der Natur auf dem TransPad wahr. Sie sah Menschen in bunter Kleidung, sie sah Glitzern und Glänzen. Die Gestalten bewegten sich fließend, flogen, verbogen sich. Und sie sangen. Nicht zum Gebet, sondern mit Gefühl.

Ehe sie sich versah, summte sie. Die Töne flossen aus ihrer Kehle wie ein Bach in seinem Lauf zum großen See. Nicht leise, verhalten und eintönig, wie die Affirmationen, die das tägliche Ritual verlangte. Sondern perlig und ungestüm, kräftig wie die Farben der Natur, die sich unter ihren Augen auf dem Bildschirm des Pads entrollten.

Layas Wangen waren heiß. Sie hatte noch nie so laut und unbeherrscht gesummt. Ihr Herz schlug wild gegen die Rippen.

»Oh.« Enttäuschung durchflutete ihre Seele, als die Bilder anhielten und die Töne verstummten.

»Deine Stimme ist wunderschön«, sagte Natia. In ihren Augenwinkeln glitzerten Tränen. »Du solltest damit viele Lieder singen.«

»Aber ich kenne nur die Affirmationen.«

»Ich kann dir mehr beibringen. Nicht nur die Melodie, auch die Worte.«

»Mehr Lieder? Aber wovon sollte ich denn noch singen als von der Askese?«

»Das würde ich auch gern wissen.« Die Stimme von Layas Mutter schnellte wie eine Peitsche durch den Raum und zerriss den Schleier der Heimlichkeit gründlich. »Was stellst du mit meiner Tochter an? Ich habe sie obszöne Töne machen hören.« Die Augen der Obersten Asketin weiteten sich beim Anblick des TransPads entsetzt. »Was ist das? Farben der Natur? In meinem Haus?«

Laya wurde übel. Das sonst steinerne Gesicht ihrer Mutter kam ihr vor wie eine Fratze aus einem Albtraum.

Natia stand auf und schob Laya hinter sich. »Sie hat ein Recht, es zu erfahren.«

»Sicherheit!«, kreischte die Asketin plötzlich, wie Laya es nie zuvor von ihr gehört hatte.

Sofort betrat ein Agent den Raum. »Wo werden meine Dienste benötigt, Oberste?«

Layas Finger krallten sich in Natias Robe.

Ihre Mutter räusperte sich und strich die ohnehin perfekt sitzende Frisur zurecht. »Bitte«, sagte sie jetzt wieder mit ihrem gewohnt ruhigen Tonfall. »entferne Natia aus dem Turm der Askese. Sie hat gegen den Eid verstoßen und muss sich dem asketischen Gericht stellen. Sorge dafür, dass sie die graue Robe endgültig abgibt und nie wieder in die Nähe meiner Tochter gelangt.«

Nie wieder? Layas Brust wurde eng.

Der Agent verbeugte sich vor der Obersten. Dann packte er Natia grob am Arm.

»Nein!«, entfuhr es Laya. Sofort presste sie sich die Hände auf den Mund. Der harte Blick ihrer Mutter erstickte jedes weitere Wort im Keim. Laya konnte nur stumm zuschauen, wie der Mann Natia zur Tür zog.

Die Nanny sträubte sich gegen den Griff und fixierte Laya. »Vergiss nie, was du heute gesehen hast. Du darfst glücklich sein. Entdecke deine Stimme!«, schrie sie. Dann wurde sie von dem Agenten endgültig aus der Tür geschubst.

Laya blieb mit der Obersten Asketin zurück. Sie schluckte und atmete zittrig ein. Vor Natia konnte sie weinen, vor ihrer Mutter niemals.

»Komm her, Tochter.«

Laya musste den Kopf in den Nacken legen, um sie anzusehen.

»Was du heute getan hast, ist schändlich. Du hast den Turm der Askese entweiht ...« Die Kiefermuskeln der Asketin verkrampften sich, ihr dunkles Gesicht wirkte fahl. »Du darfst nie wieder summen oder singen, verstehst du?« Sie wartete ein Nicken ab, dann kniete sie sich hin und legte die kalte Hand auf Layas Wange. »Du bist die nächste Oberste Asketin. Du musst die Menschheit vor dem Untergang bewahren. Wie verhindern wir, dass wir die Fehler der Vergangenheit wiederholen?«

Laya antwortete ohne Zögern. »Die Menschen sind schwach. Sie werden von Trieben gesteuert. Der einzige Weg, den Verfall aufzuhalten, ist harte Disziplin und stille Einkehr. Die Fülle überlassen wir der Natur. Alles, was niederen Begierden dient - die Kunst, die Lust und die Zügellosigkeit -, muss ausgerottet werden.« Die ihr Leben lang vertrauten Formulierungen gaben ihr Halt und lösten den Kloß in ihrem Hals.

Ihre Mutter nickte zufrieden. »Genau. Und was hast du heute getan?«

»Ich war lustvoll, weil ich laut gesummt habe. Ich war künstlerisch, weil ich die Farben der Natur gestohlen habe. Ich war zügellos, weil ich Natia gewähren ließ.«

»Und was bedeutet das?«

Ihre Kehle wurde trocken. »Ich muss dreimal am Mutterbaum für meine Sünden büßen.«

»Welche Buße hältst du für angemessen?«

Laya atmete tief ein. »Einen Tag...


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