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MIT DEN AUGEN DES ANDEREN

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Luzifer-Verlagerschienen am29.09.2023
Neun Mitarbeiter des Unternehmens Kämmerer finden sich eingesperrt in einem abgelegenen Herrenhaus wieder. Was sie zunächst für einen schlechten Scherz ihrer Vorgesetzten halten, entpuppt sich nach und nach als gefährliches Spiel mit einem Ultimatum - denn das Haus wird explodieren. Um zu entkommen, muss die Gruppe als Team zusammenarbeiten und ein Rätsel lösen, welches sie zwingt, sich mit ihrer eigenen Persönlichkeit und der ihrer Mitgefangenen auf Basis des Enneagramms auseinanderzusetzen. Unter der extremen psychischen Belastung treten schnell individuelle Stärken, aber auch Schwächen und verborgene Geheimnisse ans Licht. Spielt jeder in dem Haus mit offenen Karten? Und was steckt hinter diesem perfiden Plan? Die Uhr tickt.  

Doris Althoff ist Kommunikationswirtin und lebt mit ihrem Mann, ihren beiden Kindern, 2 Eseln, 6 Schafen, Hund und Kater in der ehemaligen Burg Pungelscheid (Sauerland), in deren Burgkeller sie sporadisch auch Lesungen und musikalische Veranstaltungen durchführt. Sie schreibt seit über 20 Jahren in unterschiedlichen Autorengruppen, gewann mehrere Literaturwettbewerbe mit ihren Kurzgeschichten und Krimis, die in vielen Anthologien erschienen sind. 2017 wurde ihr Kinderbuch veröffentlicht. Fasziniert von den Tiefen der menschlichen Seele, dem Enneagramm und Krimis mit spannendem Plot, entstand ihr Psychothriller 'Mit den Augen des anderen'. So oft wie möglich verbringt sie Zeit an ihrem Sehnsuchtsort Ijsselmeer, an dem auch einige ihrer Romane spielen.
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Verfügbare Formate
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR14,95

Produkt

KlappentextNeun Mitarbeiter des Unternehmens Kämmerer finden sich eingesperrt in einem abgelegenen Herrenhaus wieder. Was sie zunächst für einen schlechten Scherz ihrer Vorgesetzten halten, entpuppt sich nach und nach als gefährliches Spiel mit einem Ultimatum - denn das Haus wird explodieren. Um zu entkommen, muss die Gruppe als Team zusammenarbeiten und ein Rätsel lösen, welches sie zwingt, sich mit ihrer eigenen Persönlichkeit und der ihrer Mitgefangenen auf Basis des Enneagramms auseinanderzusetzen. Unter der extremen psychischen Belastung treten schnell individuelle Stärken, aber auch Schwächen und verborgene Geheimnisse ans Licht. Spielt jeder in dem Haus mit offenen Karten? Und was steckt hinter diesem perfiden Plan? Die Uhr tickt.  

Doris Althoff ist Kommunikationswirtin und lebt mit ihrem Mann, ihren beiden Kindern, 2 Eseln, 6 Schafen, Hund und Kater in der ehemaligen Burg Pungelscheid (Sauerland), in deren Burgkeller sie sporadisch auch Lesungen und musikalische Veranstaltungen durchführt. Sie schreibt seit über 20 Jahren in unterschiedlichen Autorengruppen, gewann mehrere Literaturwettbewerbe mit ihren Kurzgeschichten und Krimis, die in vielen Anthologien erschienen sind. 2017 wurde ihr Kinderbuch veröffentlicht. Fasziniert von den Tiefen der menschlichen Seele, dem Enneagramm und Krimis mit spannendem Plot, entstand ihr Psychothriller 'Mit den Augen des anderen'. So oft wie möglich verbringt sie Zeit an ihrem Sehnsuchtsort Ijsselmeer, an dem auch einige ihrer Romane spielen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958358126
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum29.09.2023
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1453 Kbytes
Artikel-Nr.12486896
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 6

 

6. September 2019, 23.00 Uhr

 

Koffler zog einen kleinen Karton aus der Schublade der Esszimmervitrine und öffnete den Deckel.

»Hier sind einige Schlüssel drin, aber keiner, der zur Haustür passt. Alles nur Kleine wie für Schmuckdosen oder Ähnlichem.«

Magda Bruns legte einen Teller zurück in den Schrank, kam aus der Hocke hoch und ging zu ihm.

»Stimmt, die könnten eher zu kleinen Schatullen gehören. Ich fürchte, so kommen wir nicht weiter«, sagte sie missmutig. Koffler blickte in den Schrank, den sie kurz zuvor aus- und dann wieder eingeräumt hatte, und lachte auf.

»So ordentlich war der ja vorher nicht. Wahrscheinlich hat Kämmerer uns hier in der Hoffnung eingesperrt, dass wir das Haus mal auf Vordermann bringen.«

Bruns lächelte.

»Ich hatte die Sachen ja ohnehin in der Hand, da konnte ich sie auch ordentlich zurückstellen. Irgendwie muss man ja die Zeit totschlagen. Es ist wirklich unglaublich, oder?«

Sie klopfte sich die Hände ab, als könne noch Staub daran kleben.

»Allerdings. Wie lange arbeiten Sie schon bei Kämmerer?«

»Acht Jahre«, antwortete sie, »aber fragen Sie mich jetzt nicht, wie lange noch. Wenn ich gleich ein Blatt Papier und einen Stift hier finde, könnte es sein, dass ich meine Kündigung schreibe.«

»Ja«, stimmte er ihr zu und sah auf seine Breitling. »Mitarbeitermotivation sieht anders aus. Jetzt hocken wir schon über drei Stunden hier fest. Ich hatte meinen Kindern versprochen, dass ich sie anrufen werde. Das glaubt einem ja niemand, so etwas.«

Magda Bruns setzte sich auf einen Stuhl und atmete laut aus.

Sie sitzt genauso gerade wie sie steht, dachte er, und für eine Frau hat sie eine ziemlich tiefe Stimme. Irgendwie sexy. Wenn sie nicht so steif wäre, wäre sie überhaupt eine sehr attraktive Frau.

»Haben Sie Kinder?«, fragte er und setzte sich zu ihr.

»Nein«, antwortete sie und zupfte die Tischdecke zurecht.

»Wenn Sie schon so lange als Kämmerers Assistentin arbeiten, müssten Sie ihn doch gut kennen. Können Sie sich keinen Reim auf diesen Mist hier machen?«

»Leider nicht, ich spreche ausschließlich über berufliche Dinge mit ihm. Ich finde es einfach ungeheuerlich. Aber was mich noch viel mehr verwundert als dieses seltsame Spiel, ist die Zusammenstellung der Mitarbeiter. Warum Sie? Warum ich? Warum die anderen?«

»Ja, da haben Sie recht. Vielleicht sollten wir versuchen, unsere gemeinsame Schnittstelle herauszufinden, um weiterzukommen. Ich schaue jetzt noch eben in diesen Uhrenkasten und hoffe, dass kein Geißlein drinsteckt, dann rufe ich alle mal zusammen.«

Er drehte den Schlüssel der alten braunen Tür und starrte auf das goldene Pendel, der stillstand. An ihm hing ein Zettel mit den Worten: »Zeit ist ein kostbares Gut. Vielleicht das kostbarste.« Er starrte seine Kollegin an. »Hat das jetzt was zu bedeuten?«

 

Steinwehr hatte mittlerweile eine Flasche Cognac im Küchenschrank entdeckt und sich ein halbes Wasserglas voll eingeschenkt. Dann hatte er sich die Krawatte vom Hals gerissen und auf die Spüle geschmissen. Er ging zum Kühlschrank, und als er die Tür des kleinen Eisschrankes öffnete, um zu sehen, ob Eiswürfel eingefroren waren, fiel ihm eine CD vor die Füße.

»Was ist das denn?«, knurrte er und begutachtete sie, um festzustellen, dass sie nicht beschriftet war. »Seit wann bewahrt man CDs in Eisfächern auf?«

Er warf sie auf den Tisch und zündete sich eine Zigarette an. Sabine Lohmann sah eine Zeitlang gedankenverloren aus dem Küchenfenster, leerte dann den Teller mit den Zigarettenkippen im Mülleimer, stellte ihn Steinwehr hin und lächelte ihn besänftigend an.

»Danke«, murrte dieser. »Wenn ich den in die Finger kriege, bereut er. Das schwöre ich dir.«

»Wird schon«, sagte Lohmann, legte kurz ihre Hand auf seinen Arm. »Ich gehe mal nach den anderen sehen.«

 

Carmen Suarez hatte sich für einen der im Obergeschoss liegenden Schlafräume entschieden und sich darin umgesehen. Weniger auf der Suche nach einem Schlüssel zur Haustür, als aus Neugier, was sich in den Schränken befand. Sie hatte eine gute Wahl getroffen. Es schien ein Damenschlafzimmer zu sein. Nachdem sie die Spiegeltür eines großen Kleiderschrankes geöffnet hatte, stand sie vor einer Kleiderstange mit unterschiedlichen Jacketts, bunten Tüchern und Hüten. Sie probierte ein Jackett nach dem anderen an, stellte es in unterschiedlichen Kombinationen mit Hut und Tuch zusammen und betrachtete sich damit in dem Spiegel. Dabei versuchte sie sich an ihre einzige Begegnung mit Kämmerers Frau zu erinnern. Es war schon eine Zeitlang her, aber sie hatte Frau Kämmerer etwas pummelig und kleiner in Erinnerung. Wem mochten diese Jacken in Größe 38 gehören, die ihr perfekt passten? Als sie das letzte Jackett zurück in den Schrank hängen wollte, fühlte sie etwas Längliches, Schweres. Sie griff in die Taschen, die beide leer waren, nahm das Jackett noch einmal vom Bügel und besah es genauer. Ein Gegenstand, der sich halb so groß wie eine Zigarettenschachtel anfühlte, war in das Futter eingenäht. Als sie gerade darüber nachdachte, das Futter aufzutrennen, klopfte es an der Tür.

 

Kevin Wonder hatte sich aus seinem, etwas melancholischen Zustand gelöst und nacheinander alle Schränke und die Bar durchsucht. Er hatte nicht die Hoffnung, dort einen Schlüssel für die Haustür zu finden, suchte überhaupt nicht konkret, sondern ließ sich mehr von seinen Gefühlen leiten. Für ein Künstlerherz gaben die Schränke einiges her. Er fand altes Meißner Geschirr, eine Tasse für Schnäuzerträger aus Kaiser Wilhelms Tagen, eine Dose, in der mal ein Dresdner Stollen gewesen war und in der sich jetzt jede Menge Schwarzweißfotos befanden. Wonder blätterte sie durch, kannte natürlich niemanden, war aber von der Kleidung fasziniert. In mehreren Schränken standen kleine, hölzerne Truhen, die verschlossen waren. Er schüttelte sie, konnte aber keine Geräusche vernehmen und sie fühlten sich leicht an. Er stellte alles an seinen Platz zurück, ging zum Fenster und sah in die Dunkelheit. Hier und dort waren vereinzelt Sterne an dem sonst wolkenbehangenen Himmel zu sehen. Irgendwie vermittelt das Haus seinen Besuchern eine schaurig schöne Atmosphäre, dachte er. Der Gedanke daran, ihm im Moment nicht entfliehen zu können, trug sein Übriges dazu bei.

Nachdem die Männer vergeblich versucht hatten, den Monitor ans Laufen zu bringen, hatte Karl Mund wortlos das Foyer verlassen und war die Kellertreppe hinuntergegangen. Unten angekommen musste er jedoch feststellen, dass die Tür, die offensichtlich in den Kellerraum führte, verschlossen war. In einem kleinen Erker gegenüber der Tür stand ein schmaler Schrank, in dem sich einige Werkzeuge sowie Putzutensilien befanden. Er kippte die Kiste auf dem Boden aus und überlegte, was sich damit anfangen ließe. Dann räumte er den ganzen Schrank leer, fand einen Schaltplan der Stromleitungen des Hauses, den er zunächst zur Seite legte und suchte sich einen entsprechenden Schraubenzieher, um zu versuchen, damit die Schrauben des Türschlosses zu lösen. Vielleicht führte von dem Kellerraum ein Fenster oder sogar eine Tür nach draußen. Obwohl diese dann wahrscheinlich auch verschlossen sein würde, dachte er. Als er gerade den Schraubenzieher ansetzte, hörte er eine Stimme seinen Namen rufen.

 

Der Justiziar hatte sich zu der grauen Maus gesellt, der die Situation offensichtlich am meisten zu schaffen machte. Er spürte, dass seine Gesellschaft ihr guttat. Und da er im Augenblick nichts Sinnvolles zu unternehmen wusste, bestückte er sich einen Teller mit Lachshäppchen und kleinen Frikadellen, nahm sich ein Sektglas und setzte sich auf die Treppe, auf der zuvor Mund gesessen hatte.

»Eine wirklich blöde Situation, nicht wahr?«, sagte er.

Sabine Bauer war für den Moment dankbar, ihrer Einsamkeit zu entkommen. Eigentlich war es für sie unabdingbar, Teil einer Gruppe zu sein. Auch hatte sie das Gefühl, ihrer Pflicht nicht nachzukommen, indem sie da einfach herumstand. Feinberg hielt ihr seinen Teller entgegen, aber sie lehnte ab. Ihr flaues Gefühl hinderte sie an der Nahrungsaufnahme, aber ohne Nahrung würde sie bald Bauchschmerzen bekommen. Sie hatte vor lauter Aufregung auf dieses Wochenende seit dem Frühstück nichts gegessen.

»Ja«, sagte sie. »Was hat Herr Kämmerer nur vor? Und was machen wir nur, wenn er sich nicht bald meldet?«

Feinberg spürte ihre Mutlosigkeit und so lenkte er das Gespräch auf neutrales Terrain. Sie unterhielten sich eine Zeitlang über Firmenangelegenheiten und Alltagsthemen. Schon bald hatten beide ein ganz klein wenig das Gefühl, sich auf einer normalen Einladung zu befinden. Kurz darauf erschien Sabine Lohmann und fragte beide nach ihrem Befinden.

»Alles gut«, sagte Feinberg. »Die Häppchen schmecken ausgezeichnet.« Er grinste und auf Lohmann machte er dabei einen fast zufriedenen Eindruck.

»Geht es Ihnen nicht gut, Frau Bauer?«, wandte sie sich der Kollegin zu. »Sie sind ziemlich blass.«

Die Sekretärin blickte Lohmann mit ihren dunkelblauen Augen an und zog schweigend die Mundwinkel nach unten, so als wolle sie sagen: »Gut kann es unter diesen Umständen doch niemandem gehen.«

»Soll ich Ihnen ein Glas Wasser holen?« Bauers Ablehnung ging in dem Erscheinen Kofflers unter, der gefolgt von Steinwehr, mitten im Foyer stehen blieb und einen Zettel in die Runde hielt, während Karl Mund die Kellertreppe hoch, und Magda Bruns, gefolgt von Carmen Suarez, die Treppe von oben herunterkam. Kurz darauf erschien auch Kevin Wonder mit einem Cocktail in...
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Autor

Doris Althoff ist Kommunikationswirtin und lebt mit ihrem Mann, ihren beiden Kindern, 2 Eseln, 6 Schafen, Hund und Kater in der ehemaligen Burg Pungelscheid (Sauerland), in deren Burgkeller sie sporadisch auch Lesungen und musikalische Veranstaltungen durchführt. Sie schreibt seit über 20 Jahren in unterschiedlichen Autorengruppen, gewann mehrere Literaturwettbewerbe mit ihren Kurzgeschichten und Krimis, die in vielen Anthologien erschienen sind. 2017 wurde ihr Kinderbuch veröffentlicht. Fasziniert von den Tiefen der menschlichen Seele, dem Enneagramm und Krimis mit spannendem Plot, entstand ihr Psychothriller "Mit den Augen des anderen". So oft wie möglich verbringt sie Zeit an ihrem Sehnsuchtsort Ijsselmeer, an dem auch einige ihrer Romane spielen.