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Sweet Love for You

tolino mediaerschienen am01.07.2023
Low Carb, Low Fat, Brigitte-Diät, Kohldiät, Schlank im Schlaf, asiatische Küche, FDH. Peggy hat sie bis jetzt alle versucht. Keine Diät konnte ihr helfen, ihre überflüssigen Pfunde loszuwerden. Dabei liebt sie es, sich modisch zu kleiden. Genauso sehr wie ihr abendliches Glas Rotwein und Süßigkeiten. Als sie die Hundert-Kilo-Marke knackt, sieht sie keinen anderen Ausweg, als alle Register zu ziehen. Durch einen Zufall trifft sie auf die sympathische Personal Trainerin Nina, die ihr mit der Zeit immer mehr ans Herz wächst. Wenn Küsse plötzlich nach Zuckerwatte schmecken.

Jolene Walker ist eine Schriftstellerin, die sich auf lesbische Liebesromane spezialisiert hat.
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Produkt

KlappentextLow Carb, Low Fat, Brigitte-Diät, Kohldiät, Schlank im Schlaf, asiatische Küche, FDH. Peggy hat sie bis jetzt alle versucht. Keine Diät konnte ihr helfen, ihre überflüssigen Pfunde loszuwerden. Dabei liebt sie es, sich modisch zu kleiden. Genauso sehr wie ihr abendliches Glas Rotwein und Süßigkeiten. Als sie die Hundert-Kilo-Marke knackt, sieht sie keinen anderen Ausweg, als alle Register zu ziehen. Durch einen Zufall trifft sie auf die sympathische Personal Trainerin Nina, die ihr mit der Zeit immer mehr ans Herz wächst. Wenn Küsse plötzlich nach Zuckerwatte schmecken.

Jolene Walker ist eine Schriftstellerin, die sich auf lesbische Liebesromane spezialisiert hat.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757959708
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten183 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse202
Artikel-Nr.12489201
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

»Verdammt!«, fluchte Peggy, als sie auf ihr Handy blickte. Sie war zu spät! In Eile wälzte sie sich aus dem Bett und lief ins Bad. In zehn Minuten kam die nächste Straßenbahn. Bis dahin musste sie für die Arbeit fertig sein.

»Der Montag beginnt ja klasse«, nörgelte sie vor sich hin und wusch sich das Gesicht. Blind tastete sie nach dem Handtuch und tupfte sich trocken. Hastig nahm sie ihre Bürste zur Hand und kämmte sich ihr langes rubinrotes Haar, das in weichen Wellen über ihre Schultern hing. Der dunkle Ansatz blitzte hervor, bald müsste sie zum Friseur. Sie formte noch schnell den schrägen Pony und griff sogleich zur Zahnbürste. Ihr Magen knurrte. Peggy seufzte gequält, als ihr Blick zur Waage glitt, die auf dem Boden neben der Dusche stand. Sollte sie sich wiegen? Sie war bereits gestern Abend drauf und es war ernüchternd gewesen. Heute Morgen hatte sich wohl kaum etwas verändert. Frustriert sah Peggy an sich herab und kniff sich in die Fettfalte oberhalb des Bauchnabels. Sie fühlte sich unwohl und wollte am liebsten wieder ins Bett. Es nützt nichts, ich muss los.

Obwohl Peggy unter Zeitdruck stand, ließ sie es sich nicht nehmen, ihre Wimpern zu tuschen und Highlighter auf die Wangenknochen zu geben. Normalerweise mochte Peggy es, ihr rundes Gesicht zu konturieren, damit es schmaler wirkte. Doch das ging heute aus Zeitmangel nicht.

Schließlich flitzte sie zurück ins Schlafzimmer und riss den großen Kleiderschrank auf. Peggy kramte nach einer schwarzen Jeans, die sie auf den Boden warf, um eine weiße Bluse mit Stehkragen zu finden. Zwischen den ganzen Bügeln fand sie endlich die, die ihrer Meinung nach am besten passte. Ohne ihr spärliches Make-up zu ruinieren, stülpte sie das Oberteil über.

Oh nein! Der Stoff spannte leicht um ihren üppigen Busen. Sie sah sich kurz im Schrankspiegel an. So schlimm sieht es nicht aus. Peggy beruhigte sich. Sie hatte nicht die Zeit, ein neues Outfit auszusuchen, welches ihr passen würde. Schließlich zog sie die Jeans an, die sie mit Mühe über ihre Oberschenkel und ihren Hintern zog.

»Scheiße!«, schimpfte sie. Die Hose war zu eng, der Reißverschluss wollte sich nicht schließen lassen. Selbst als sie den Bauch einzog, glitt der Schiebekörper nicht höher. Trick siebzehn! Wenn sie die Hose anziehen wollte, blieb ihr keine andere Wahl. Sie setzte sich ans Fußende des Bettes und ließ sich auf den Rücken fallen. Auf die Gefahr hin, dass ihre Haare durcheinandergerieten, zog sie mit aller Macht den Reißverschluss höher. Irgendwie musste sie den Knopf in die Öse bekommen. Sie ächzte, hob den Po und hielt sogar die Luft an, bis sie endlich den Metallknopf ins Loch bekam. Geschafft! Vor Anstrengung schnaufte Peggy. Was für ein Kampf. Die Hose ist neu, das wird dauern, bis sie bequem wird.

Peggy raffte sich auf und wählte zwischen ihren ganzen hohen Schuhen passende schwarze Pumps. Ihr blieben noch ein paar Minuten. Sie schnappte ihr Handy und die Handtasche. Es war Frühling und der April scherzte mal wieder mit dem Wetter. So nahm sie ihren Mantel und einen Regenschirm. Fast hätte Peggy in der Eile ihre Hausschlüssel vergessen und lächelte über die Beinahe-Katastrophe.

Sie warf die Tür hinter sich zu und stampfte die Stufen von der zweiten Etage nach unten. Ihre Knie schmerzten und sie wusste, es lag an ihrem unbequemen Schuhwerk. Ihr Gewicht stieß immerzu auf ihre Gelenke, aber sie wollte nicht auf Absätze verzichten. Peggy war mollig und nur so schaffte sie es, ihre Beine ein klein wenig schmaler zu schummeln.

Auf dem Weg zur Haltestelle scheuerten ihre Oberschenkel aneinander. Dabei erzeugte ihre Hose ein schleifendes Geräusch, was ihr überaus unangenehm war. Beschämt senkte sie den Kopf. Viel lieber trug Peggy Kleider. Die kaschierten wenigstens ihre Problemzonen. Trotzdem würden ihre Schenkel aneinanderreiben, bis sich die Innenseiten wund scheuerten. Da half auch kein Babypuder oder andere Wundcremes. Seidenstrumpfhosen mochte Peggy nicht, weil nur alte Frauen in ihren Augen solche Dinge anzogen. Egal, wie Peggy es anstellte, ihre Bekleidung zwickte, drückte und es war unbequem, sie zu tragen. An sich war es eine ständige Herausforderung, in ihrer Größe etwas Schönes zu finden.

Heute hatte Peggy ihre neue Hose angezogen, um sich zu beweisen, dass ihre Diät wirkte. Seit letzter Woche Freitag hatte sie kaum gegessen. Nulldiät, sie hatte es bei den Kolleginnen im Pausenraum aufgeschnappt. Peggy hatte so viele Diäten ausprobiert, dass sie sich nicht erinnern konnte, wann sie keine machte. Dennoch wurde sie von Jahr zu Jahr dicker. Mit fast 96 Kilo und einer Körpergröße von 1,65 m stand Peggy nun an der Haltestelle. Die Blicke der anderen lagen auf ihr. Peggy wusste darum und es war ihr unangenehm. Die Leute schauten nicht, weil Peggy übergewichtig war, sondern weil sie zu den Menschen gehörte, die man gerne ansah. Sie war gepflegt, hatte manikürte Fingernägel und einen ansehnlichen Kleidungsstil. Mit ihren langen roten Haaren fiel sie bereits von Weitem auf. Peggy war das alles nicht bewusst. Es kam selten vor, dass sie Komplimente bekam. Nur einmal auf der Firmenfeier hatte ein Mann ihr geschmeichelt. Seitdem war sie mit ihm zusammen.

Die Straßenbahn hielt vor ihren Füßen. Peggy sah verträumt auf ihr Handy und stieg ein. Wieder keine Nachricht von Erik. Er meinte zwar, er habe viel zu tun, dennoch habe ich gehofft, er würde mir zumindest schreiben. Seit Samstagabend hatte er sich nicht mehr bei ihr gemeldet. Enttäuscht verstaute sie ihr Smartphone zurück in ihrer Manteltasche. Sie stand im Gang und hielt sich an der Haltestange fest. Einen Platz zum Sitzen gab es kaum und zwischen die Leute traute sie sich nicht. Das wäre ihr zu peinlich. Die Letzten stiegen ein und die Straßenbahn fuhr los. Peggy sah auf die Uhr der Anzeigetafel. Das wird knapp.

Nach der dritten Haltestelle musste sie raus. Sie beeilte sich, versuchte jedoch, nicht zu laufen. Das sieht bescheuert aus. Verlegen senkte sie ein weiteres Mal den Kopf und bog auf das Gelände des Automobilherstellers ein, für den sie arbeitete. Am Pförtnerhäuschen streckte sie ihren Betriebsausweis an die Glasscheibe. Eine neue Regelung der Geschäftsleitung. Alle Personen, die das Gelände betraten oder verließen, mussten ihren Betriebsausweis vorzeigen.

»Guten Morgen Christoph«, begrüßte sie den Pförtner mit einem Lächeln.

»Guten Morgen«, antwortete Christoph mit mehr Eifer als gewollt. Er wurde kurz von einem der Fahrer abgelenkt, der einen Besucherausweis bei ihm beantragte. Für einen Moment hatte Christoph nur Augen für Peggy. Das entging ihr nicht. Der Fahrer wartete bereits ungeduldig.

»Willst du wieder kontrollieren, ob die Person auf dem Ausweis auch tatsächlich ich bin?«, scherzte sie.

»Das ist mein Job«, brummte Christoph freundlich und erwartete, dass sie erneut lächelte. Es hatte etwas Sonniges, wenn Peggy die Mundwinkel hob. Das war das Gute daran. Peggy konnte immer lächeln, selbst, wenn ihr zum Weinen war. Das war das Schlechte daran.

»Ich wünsche dir einen schönen Tag«, sagte sie und machte sich eilig davon. Im Fahrstuhl wurde ihr leicht schwummrig, als sie in die fünfte Etage fuhr. Ich hätte zumindest zu Hause einen kleinen Bissen zu mir nehmen können.

Als sich der Fahrstuhl öffnete, war zum Glück niemand im Flur. Die Tür zum Büro des Abteilungsleiters des Vertriebs war verschlossen. Dennoch bekam Peggy mit, dass er da war und telefonierte. Sie schlich sich vorbei und ging in das Büro der Assistentinnen.

»Guten Morgen«, gab Peggy atemlos von sich, als sie sich an ihren Arbeitsplatz begab.

»Ist alles gut?«, fragte Rita. Seit drei Jahren teilten sie sich den Arbeitsplatz. Peggy fuhr den PC hoch und war blass um die Nase. Sie hatte die Tage nicht viel gegessen außer kleine Schokoriegel, die sie in ihrer Handtasche hortete. Peggy konnte einfach nicht ohne Süßigkeiten. Sie war der Meinung, wenn sie auf die Mahlzeiten verzichtete und dafür ihre Schokoriegel aß, wäre das schon okay.

»Ja. Mir ist nur ein bisschen schwindelig«, antwortete sie schlapp und öffnete ihr Postfach, um die heutigen Anfragen zu bearbeiten.

»Sag nicht, du bist schwanger?«, gab Rita plötzlich von sich. Dabei wirkte ihr schmales Gesicht wie das eines Gespenstes. Rita war dünn. Das komplette Gegenteil von Peggy. Mit ihren kinnlangen braunen Haaren und ihrem zu groß geratenen Kostüm sah sie aus wie eine Marionette. Es war eine Frechheit, dass sie das behauptete, nur weil Peggy wieder zugenommen hatte.

»Nein«, stammelte Peggy und wusste nicht wirklich, wie sie reagieren sollte.

»Guten Morgen«, meldete sich jemand zu Wort. Peggy wurde eiskalt, als sie sich umblickte. Es war Herr Schneider, ihr Vorgesetzter. Hatte er alles gehört?

»Frau Huber, bitte kommen Sie in mein Büro.« Seine Stimme wurde schärfer. Peggy schluckte und folgte ihm. Die Tür fiel hinter ihr zu. Der imposante Raum verschluckte sie regelrecht mit seinen dunkel lackierten Möbeln. Der Schreibtisch ragte wie ein Ungetüm über den hellen Teppichboden. Der einzige Lichtblick war das gerahmte Bild eines segelnden Bootes, das direkt am Arbeitsplatz zwischen den Regalen hing. In Eriks Büro gab es keine Zimmerpflanzen, wie sie Rita alle halbe Jahre ins Büro brachte. Sie besaß einfach keinen grünen Daumen und so ertrank mit der Zeit jede ihrer Pflanzen kläglich.

»Erik«, meinte Peggy leise. Sie wollte sich erklären.

»Wir haben aufgepasst! Wie konnte das passieren?! Und warum bist du wieder so spät?!«, zischte er und fuhr sich über das rasierte Kinn. Sein rotbraunes Haar war ordentlich zurückgekämmt. Das Hemd war glatt gebügelt, dazu trug er...

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