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Die Tätowierung / Tod im Pfarrhaus (2in1 Bundle)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am29.11.2023
Band drei und vier mit Irene Huss, der findigen schwedischen Kriminalkommissarin.
'Die Tätowierung': Eines Morgens im Mai wird am Fjordufer von Göteborg eine grausam verstümmelte männliche Leiche gefunden. Wer ist der Tote? Die Polizei tappt lange im Dunkeln, bis sie über eine ungewöhnliche Tätowierung auf der Achsel des Opfers dem unheimlichen Mörder ein Stück näher kommt. Die Ermittlungen führen Inspektorin Irene Huss schließlich nach Kopenhagen, wo zwei Jahre zuvor eine Prostituierte unter ähnlichen Umständen ums Leben kam. Hat man es mit einem Serienmörder zu tun? Fest steht nur eines: der ungewöhnlich brutale Mörder scheint Irene Huss wie ein Schatten zu folgen ...
'Tod im Pfarrhaus': Ein neuer Fall für Irene Huss, Kriminalinspektorin aus Göteborg: Drei Leichen geben der Polizei Rätsel auf - ein Pfarrer und seine Frau wurden im Schlaf erschossen, der gemeinsame Sohn liegt tot im Sommerhaus. Hat man es mit einer Familientragödie zu tun? Sind die Täter gar in kirchlichen Kreisen zu suchen? Die Recherchen führen Irene Huss bis nach England - zu einem Abgrund aus verwirrter Liebe und falsch verstandener Solidarität.

Helene Tursten, geboren 1954 in Göteborg, ist eine der beliebtesten schwedischen Kriminalautorinnen. Ihre Serie um die Göteborger Kriminalinspektorin Irene Huss hat nicht nur viele Fans, sondern wurde auch erfolgreich verfilmt. Neben neuen Fällen für die junge Polizistin Embla Nyström veröffentlicht Helene Tursten auch sehr erfolgreich Bände mit Krimigeschichten.
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Produkt

KlappentextBand drei und vier mit Irene Huss, der findigen schwedischen Kriminalkommissarin.
'Die Tätowierung': Eines Morgens im Mai wird am Fjordufer von Göteborg eine grausam verstümmelte männliche Leiche gefunden. Wer ist der Tote? Die Polizei tappt lange im Dunkeln, bis sie über eine ungewöhnliche Tätowierung auf der Achsel des Opfers dem unheimlichen Mörder ein Stück näher kommt. Die Ermittlungen führen Inspektorin Irene Huss schließlich nach Kopenhagen, wo zwei Jahre zuvor eine Prostituierte unter ähnlichen Umständen ums Leben kam. Hat man es mit einem Serienmörder zu tun? Fest steht nur eines: der ungewöhnlich brutale Mörder scheint Irene Huss wie ein Schatten zu folgen ...
'Tod im Pfarrhaus': Ein neuer Fall für Irene Huss, Kriminalinspektorin aus Göteborg: Drei Leichen geben der Polizei Rätsel auf - ein Pfarrer und seine Frau wurden im Schlaf erschossen, der gemeinsame Sohn liegt tot im Sommerhaus. Hat man es mit einer Familientragödie zu tun? Sind die Täter gar in kirchlichen Kreisen zu suchen? Die Recherchen führen Irene Huss bis nach England - zu einem Abgrund aus verwirrter Liebe und falsch verstandener Solidarität.

Helene Tursten, geboren 1954 in Göteborg, ist eine der beliebtesten schwedischen Kriminalautorinnen. Ihre Serie um die Göteborger Kriminalinspektorin Irene Huss hat nicht nur viele Fans, sondern wurde auch erfolgreich verfilmt. Neben neuen Fällen für die junge Polizistin Embla Nyström veröffentlicht Helene Tursten auch sehr erfolgreich Bände mit Krimigeschichten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641319861
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum29.11.2023
SpracheDeutsch
Dateigrösse1809 Kbytes
Artikel-Nr.12529504
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 2

Teil eines zerstückelten Mordopfers an Badeplatz gefunden«, lautete die Überschrift von Göteborgs-Posten. Irene Huss las den Artikel und hatte den Schlaf noch in den Augen. Niemand hatte ihr je den Vorwurf machen können, morgens sonderlich munter zu sein. Jetzt versuchte sie, mit der zweiten Tasse Kaffee etwas Leben in ihre grauen Zellen zu bringen.

Krister kam herein und setzte sich an den Frühstückstisch. Das Poltern auf der Treppe zum Obergeschoss kündigte die Zwillinge an.

»Mordopfer. Niemand weiß bisher, ob es sich um ein Mordopfer handelt«, knurrte Irene.

»Es wird sich wohl kaum um einen Selbstmord handeln«, konterte ihr Mann verräterisch milde.

Er kannte die allmorgendliche schlechte Laune seiner Frau nur allzu gut und wusste genau, wie leicht sie sich provozieren ließ, bevor sie die ersten Tassen Kaffee getrunken hatte. Aber man durfte auch nicht zu weit gehen. Sonst konnte es allen Beteiligten den Tag ruinieren.

»Das kann es durchaus!«, fauchte ihn Irene an.

»Ach? Adieu, du grausame Welt! Jetzt schneide ich mir Arme und Beine und den Kopf noch dazu ab, damit ich mir auch ganz sicher sein kann, wirklich mausetot zu sein!«

Krister machte eine theatralische Geste, legte den Arm über die Augen und hob den anderen mit geballter Faust gen Himmel.

Schlecht gelaunt meinte Irene:

»Es gibt Nekrophile. Die stehlen Leichen...«

Sie unterbrach sich, als sie ihre Töchter in der Tür entdeckte.

»Lauschiges Gesprächsthema habt ihr beiden da zum Frühstück«, meinte Katarina ungerührt.

»Du hast wirklich einen üblen Job, Mama.«

Jennys Kommentar machte Irene zu schaffen. Sie liebte ihre Arbeit und hatte nie etwas anderes als Polizistin werden wollen. Vor allem hatte sie das immer für eine sinnvolle Arbeit gehalten. Gewiss hatte ihr Beruf Schattenseiten, aber irgendjemand musste den Job schließlich machen. Das ließ sich zwei Teenagern, von denen die eine Sängerin »in so einer Band wie den Cardigans« werden wollte und die andere Leiterin von Überlebenstrainings in Dschungeln und entlegenen Gebirgsregionen, nur schlecht vermitteln. Katarina konnte sich allerdings auch vorstellen, für irgendein Reiseprogramm im Fernsehen exotische und entlegene Reiseziele zu erkunden.

Irene nahm einen großen Schluck vom extrastarken Kaffee und stählte sich für den Tag.

 


Bei der Morgenbesprechung informierte Kommissar Andersson das gesamte Team über das wenige, was sie im Fall des Leichenteilfundes bei Killevik in Erfahrung gebracht hatten. Bisher waren keine weiteren Leichenteile mehr aufgetaucht und auch keine weiteren Anhaltspunkte. Ungeduldig wartete Andersson auf den Bericht der Pathologie. Geduld war nicht gerade seine starke Seite.

Außer Irene und Jonny bestand das Team aus drei weiteren Inspektoren.

Birgitta Moberg war neben Irene die einzige Frau, eine grazile Blondine mit wachen braunen Augen, die bedeutend jünger wirkte als ihre dreißig. Viele Männer ließen sich von ihrem liebreizenden Äußeren täuschen, aber zu spaßen war nicht mit ihr.

Ihr Nebenmann war Hannu Rauhala. Sein Stoppelhaar war hellblond, fast weiß. Meist war er einsilbig und sprach leise, aber alle wussten, dass er unglaublich effektiv war, was das Aufspüren von Personen und Recherchen aller Art anging.

Der dritte Inspektor im Team hieß Fredrik Stridh. Obwohl er mit seinen achtundzwanzig Jahren bereits drei Jahre beim Dezernat für Gewaltverbrechen gearbeitet hatte, nannten ihn alle immer noch ihren Benjamin. Aber das war durchaus liebevoll gemeint. Seine Kollegen respektierten seine gute Laune und seine Beharrlichkeit. Hatte er einmal die Witterung aufgenommen, ließ er nicht mehr von ihr ab, mochte sie auch noch so schwach sein.

In der Runde fehlte nur Tommy Persson, Irenes Partner und Intimus, seit sie gemeinsam die Polizeihochschule in Ulriksdal bei Stockholm besucht hatten. An diesem Morgen lag er auf einem OP-Tisch im Krankenhaus Ost und ließ sich einen Leistenbruch operieren. Mindestens eine Woche lang würde er der Arbeit fern bleiben müssen. Irene hatte noch am vorgestrigen Abend mit seiner Frau Agneta telefoniert. Mit verschwörerischer Stimme hatte diese ihr anvertraut, dass Tommy überhaupt nicht nervös sei, aber natürlich sein Testament gemacht habe. Im Hintergrund hatte Irene Tommy lautstark protestieren hören. Er hatte seiner Frau fürchterliche Rache geschworen, sollte diese weiter Lügen verbreiten. Agneta war Stationsschwester im Kreiskrankenhaus von Alingsås und für Irene die Person, die einer besten Freundin am nächsten kam. Am nächsten stand ihr Tommy. Er fehlte ihr bereits jetzt.

»Die Wasserwacht bekommt Verstärkung und setzt ihre Suche auf den Inseln und Schären vor Killevik fort. Die Marine stellt uns Taucher zur Verfügung. Mit dem Tauchen beginnen wir in Killevik und erweitern den Radius dann bis zum Askimsfjord. «

Irene wurde von der Stimme des Kommissars aus ihren Gedanken gerissen. Er stand vor der Küstenkarte, und sein Arm beschrieb einen Halbkreis über das hellblaue Wasser. Anderssons Blick wanderte rasch über die Gruppe und blieb dann an Hannu Rauhala hängen.

»Du rufst heute Mittag die Pathologie an und versuchst herauszufinden, wie lange unsere Leiche schon tot ist. Anschließend kannst du dann die Liste der Personen durchgehen, die vermisst gemeldet wurden, als die Leiche noch frisch war.«

Hannu nickte.

Der Kommissar wandte sich an die anderen:

»Alle außer Irene fahren nach Skintebo und gehen dort von Haus zu Haus. Vielleicht sind jemandem irgendwo ähnliche schwarze Säcke aufgefallen oder Personen, die zu einer merkwürdigen Tageszeit schwarze Säcke durch die Gegend geschleppt haben oder Ähnliches, ihr wisst schon.«

Er unterbrach sich, seufzte tief und fuhr dann fort:

»Irene und ich werden versuchen, die Mordsache in Angered zum Abschluss zu bringen. Alle sind verhört, und die Schläger haben ein Geständnis abgelegt, aber heute Vormittag haben wir einen Termin bei der Staatsanwältin, wo wir den ganzen Fall noch einmal durchgehen wollen.«

 


Irene bewunderte Inez Collin außerordentlich. Sie waren etwa gleich alt. Kommissar Andersson seinerseits hatte immer Probleme mit der Staatsanwältin gehabt. Vermutlich, weil sie eine Frau ist, dachte Irene, noch dazu eine gut aussehende, die studiert hat.

Wie immer sah Inez Collin phantastisch aus. An diesem Tag trug sie ein taubengraues Kleid und farblich darauf abgestimmte Schuhe. Die nüchterne Kostümjacke über dem gerade geschnittenen Kleid war etwas dunkler. Das blonde Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der von einer großen silbernen Haarspange gehalten wurde. Lippen und Fingernägel hatten denselben wunderbar hellroten Farbton.

Wie immer war es unkompliziert, mit ihr zusammenzuarbeiten, und kurz vor Mittag waren sie fertig. Andersson hatte es eilig, das Zimmer zu verlassen. Vielleicht hat er Angst, Inez Collin könnte vorschlagen, gemeinsam in die Kantine zu gehen, dachte Irene.

Die Wahrheit war, dass Andersson wissen wollte, ob die Pathologen von sich hatten hören lassen. Er nahm sich nicht einmal die Zeit, auf den Aufzug zu warten, sondern begann die Treppen hinunterzugehen. Auf dem Weg nach unten bereute er seinen Übermut bereits. Als er in das Stockwerk mit dem Dezernat für Gewaltverbrechen kam, war er hochrot im Gesicht und keuchte wie ein defekter Blasebalg. Langsam schritt er den Korridor entlang und versuchte Puls und Atem unter Kontrolle zu bringen.

Hannu kam gerade aus seinem Zimmer und blieb stehen, als er seinen schwer atmenden Chef sah. Er musterte die roten Flecken auf Anderssons Hals und Wangen, enthielt sich aber wie immer jeglichen Kommentars. Verlegen versuchte der Kommissar das Ganze mit einer scherzhaften Bemerkung abzutun:

»Mit fast sechzig sollte man vielleicht besser nicht mehr mit sportlichen Übungen anfangen.«

Hannu verzog höflich die Mundwinkel, aber eine Andeutung von Unruhe war in seinen eisblauen Augen auszumachen.

»Hast du auf der Pathologie jemanden erreicht?«, wollte Andersson wissen.

»Ja. Frau Professor Stridner lässt ausrichten, dass sie nicht vor zwei Uhr fertig werden.«

Andersson wurde noch röter.

»Zwei! Dauert dieses Fitzelchen etwa länger als das Zerlegen einer ganzen Leiche!«

Hannu zuckte mit den Achseln, ohne sich dazu weiter zu äußern. Andersson holte ein paar Mal tief Luft und hakte nach:

»Weißt du, ob sie in Killevik noch mehr gefunden haben?«

Zur Antwort erhielt er nur ein Kopfschütteln. Der Kommissar sah Hannu irritiert an und verschwand in Richtung seines Büros.

Irene, die gerade den Korridor entlangkam und den letzten Wortwechsel aufgeschnappt hatte, lächelte Hannu zu und sagte mit leiser Stimme:

»Er ist heute etwas aus dem Gleichgewicht. Am Vormittag Inez Collin und anschließend auf einen Bescheid von Yvonne Stridner warten müssen... das ist zu viel für ihn.«

Hannu lachte leise. Wenn es dem Kommissar in Gesellschaft der distanziert-eleganten Staatsanwältin schon unwohl war, dann musste er gegen die Professorin der Pathologie Yvonne Stridner fast schon eine Phobie haben. Sie war eine auffällige Frau mit Ausstrahlung und dazu noch äußerst kompetent. Sie galt als eine der Koryphäen der skandinavischen Pathologie. Alle waren dieser Meinung, vor allem auch sie selbst.

»Tja. Vielleicht sollten wir solange was essen gehen«, meinte Irene.

»Leider bin ich schon verabredet.«

Eine schwache Röte breitete sich auf seinen hohen Wangenknochen aus. Hoppla! Zum ersten Mal in den zwei Jahren, die Hannu jetzt schon bei ihnen war, ließ er so etwas wie Gefühle erkennen. Irene malte...

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Helene Tursten, geboren 1954 in Göteborg, ist eine der beliebtesten schwedischen Kriminalautorinnen. Ihre Serie um die Göteborger Kriminalinspektorin Irene Huss hat nicht nur viele Fans, sondern wurde auch erfolgreich verfilmt. Neben neuen Fällen für die junge Polizistin Embla Nyström veröffentlicht Helene Tursten auch sehr erfolgreich Bände mit Krimigeschichten.