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Der Novembermörder / Der zweite Mord (2in1 Bundle)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am29.11.2023
Die ersten beiden Bände mit Irene Huss, der findigen schwedischen Kriminalkommissarin.
'Der Novembermörder': An einem regnerischen Novembertag stürzt Richard von Knecht, der reichste Mann Göteborgs, von seinem Balkon in den Tod. Selbstmord oder Mord? Als drei Tage später auch noch sein Büro in die Luft fliegt und am Hinterkopf des Toten eine Schlagwunde entdeckt wird, ist klar: Es geht um Mord. Damit ist Inspektorin Irene Huss gefordert. Die Mittvierzigerin, Trägerin des schwarzen Jiu-Jitsu-Gürtels und Mutter zweier halbwüchsiger Töchter sieht sich zunächst vor einer Mauer des Schweigens. Sylvia, die Frau des Opfers, weint ihrem Mann kaum eine Träne nach. Ebenso der Sohn Henrik und seine schöne Frau Charlotte. Familie und Freunde, alle aus den besten Kreisen, verbitten sich die kritischen Blicke der Polizei in ihre wohlgeordnete Welt. Aber ein zweiter Mord stellt alles auf den Kopf, und endlich hat Irene Huss eine heiße Spur ...
'Der zweite Mord': In einer kalten Februarnacht fällt im Privatkrankenhaus Löwanderska in Göteborg der Strom aus. Doktor Sverker Löwander hört den Alarm des Beatmungsgeräts aufheulen und eilt in die Intensivstation. Aber zu spät - der Mann im Respirator ist nicht mehr zu retten. Die Krankenschwester, die bei ihm sein sollte, liegt ermordet auf dem zerstörten Stromaggregat. Und noch eine weitere Krankenschwester ist spurlos verschwunden. Als Inspektorin Huss und ihre Kollegen ins Löwanderska kommen, behauptet die einzige Zeugin hartnäckig, eine gewisse Schwester Tekla sei in dieser Nacht auf den Fluren zu sehen gewesen. Was schlichterdings unmöglich ist, denn Schwester Tekla hat sich vor fünfzig Jahren auf dem Dachboden des Krankenhauses erhängt ...

Helene Tursten, geboren 1954 in Göteborg, ist eine der beliebtesten schwedischen Kriminalautorinnen. Ihre Serie um die Göteborger Kriminalinspektorin Irene Huss hat nicht nur viele Fans, sondern wurde auch erfolgreich verfilmt. Neben neuen Fällen für die junge Polizistin Embla Nyström veröffentlicht Helene Tursten auch sehr erfolgreich Bände mit Krimigeschichten.
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Produkt

KlappentextDie ersten beiden Bände mit Irene Huss, der findigen schwedischen Kriminalkommissarin.
'Der Novembermörder': An einem regnerischen Novembertag stürzt Richard von Knecht, der reichste Mann Göteborgs, von seinem Balkon in den Tod. Selbstmord oder Mord? Als drei Tage später auch noch sein Büro in die Luft fliegt und am Hinterkopf des Toten eine Schlagwunde entdeckt wird, ist klar: Es geht um Mord. Damit ist Inspektorin Irene Huss gefordert. Die Mittvierzigerin, Trägerin des schwarzen Jiu-Jitsu-Gürtels und Mutter zweier halbwüchsiger Töchter sieht sich zunächst vor einer Mauer des Schweigens. Sylvia, die Frau des Opfers, weint ihrem Mann kaum eine Träne nach. Ebenso der Sohn Henrik und seine schöne Frau Charlotte. Familie und Freunde, alle aus den besten Kreisen, verbitten sich die kritischen Blicke der Polizei in ihre wohlgeordnete Welt. Aber ein zweiter Mord stellt alles auf den Kopf, und endlich hat Irene Huss eine heiße Spur ...
'Der zweite Mord': In einer kalten Februarnacht fällt im Privatkrankenhaus Löwanderska in Göteborg der Strom aus. Doktor Sverker Löwander hört den Alarm des Beatmungsgeräts aufheulen und eilt in die Intensivstation. Aber zu spät - der Mann im Respirator ist nicht mehr zu retten. Die Krankenschwester, die bei ihm sein sollte, liegt ermordet auf dem zerstörten Stromaggregat. Und noch eine weitere Krankenschwester ist spurlos verschwunden. Als Inspektorin Huss und ihre Kollegen ins Löwanderska kommen, behauptet die einzige Zeugin hartnäckig, eine gewisse Schwester Tekla sei in dieser Nacht auf den Fluren zu sehen gewesen. Was schlichterdings unmöglich ist, denn Schwester Tekla hat sich vor fünfzig Jahren auf dem Dachboden des Krankenhauses erhängt ...

Helene Tursten, geboren 1954 in Göteborg, ist eine der beliebtesten schwedischen Kriminalautorinnen. Ihre Serie um die Göteborger Kriminalinspektorin Irene Huss hat nicht nur viele Fans, sondern wurde auch erfolgreich verfilmt. Neben neuen Fällen für die junge Polizistin Embla Nyström veröffentlicht Helene Tursten auch sehr erfolgreich Bände mit Krimigeschichten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641319847
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum29.11.2023
SpracheDeutsch
Dateigrösse1963 Kbytes
Artikel-Nr.12529505
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 1

Der Streifenwagen war als Erster zur Stelle. Der Unfallwagen kam nur fünf Minuten später. Die Sanitäter konnten nur noch feststellen, dass nicht mehr viel zu tun war. Die beiden Polizisten versuchten die sensationslüsternen Zuschauer zurückzudrängen, die plötzlich klaglos Wind und Regen trotzten. Einer der Polizisten setzte sich in den Wagen und forderte Verstärkung an. »Schickt das Einsatzkommando zur Ecke Aschebergsgatan-Molinsgatan. Ein Mann ist aus dem fünften Stock gesprungen. Scheint dieser berühmte Typ zu sein. Knäck- irgendwas. Seine Frau und sein Sohn befinden sich hier, sie stehen unter Schock. Wir brauchen für beide einen Krankenwagen. Ja, genau... von Knecht.«

Kriminalkommissar Sven Andersson war auf dem Weg zu seinem alten Volvo 240 und wollte gerade den Schlüssel ins Schloss stecken, als er eine nur allzu vertraute Frauenstimme rufen hörte:

»Sven warte! Es gibt Arbeit!«

Verärgert drehte er sich um und seufzte:

»Was ist denn nun wieder los?«

Die Stimme der Inspektorin klang ein wenig sensationsheischend, als sie sagte:

»Richard von Knecht ist vom Balkon gesprungen!«

»Richard von Knecht! Der Richard von Knecht...?«

»Ja. Klingt unglaublich, nicht? Vielleicht gab´s ja gerade irgendwo einen Börsencrash?«

»Steig ein. Hast du die Adresse?«

Es goss in Strömen, und der Kommissar musste die Scheibenwischer auf Höchstgeschwindigkeit stellen, um überhaupt etwas erkennen zu können. Göteborg machte seinem Spitznamen »Blöteborg« = Nassburg alle Ehre. Erst eine Woche zuvor hatte hier das nackte Chaos geherrscht, nachdem ein halber Meter Schnee gefallen war, was die ganze Stadt für mehrere Tage lahm gelegt hatte. Die Folgen davon würden sich sicher Anfang August des nächsten Jahres in hohen Geburtenraten zeigen. Jetzt herrschten erneut einige Plusgrade, und es war keine einzige Schneeflocke weit und breit mehr zu finden.

Inspektorin Irene Huss rief zu Hause bei ihren Teenagertöchtern an und teilte ihnen mit, dass es später werden würde. Das waren sie gewohnt, da ihre Mutter seit vielen Jahren bei der Kriminalpolizei arbeitete. Sie versprachen, mit dem Hund rauszugehen, ihm zu fressen zu geben und es Krister zu sagen. Er war es natürlich auch gewohnt. Wie üblich würde er seinen Töchtern etwas Leckeres kochen. Alles funktionierte reibungslos, auch ohne ihr Dazutun.

Sie musste laut geseufzt haben, denn Kommissar Sven Andersson warf ihr einen schnellen Blick zu und fragte:

»Hast du Sorgen?«

»Nein, nichts. Es ist nur dieses trübe Wetter. Und dann noch ein Selbstmord. Alles ist so grau. Grau, grau, grau!«

Der Kommissar nickte zustimmend und starrte mit finsterer Miene in den schwarzen Regen hinaus, der von den Sturmböen gegen die Windschutzscheibe geworfen wurde. Schließlich fragte er:

»Woher weiß die Einsatzzentrale, dass es wirklich Richard von Knecht ist, der da gesprungen ist?«

»Dem Wachhabenden zufolge befanden sich seine Frau und sein Sohn unten auf der Straße. Offenbar hat der Sohn die Polizei gerufen.«

»Weißt du, aus welchem Stockwerk er gefallen ist?«

»Nein, aber anscheinend war es ziemlich hoch.«

Ein paar Minuten herrschte Schweigen. Dann räusperte sich der Kommissar und fragte:

»Weißt du was über diesen Richard von Knecht?«

»Das, was die meisten wissen. Stammt aus adligem Haus und ist reich. Ein Geschäftsmann, wie er im Buche steht, mit allen Wassern gewaschen, Mitglied von Göteborgs High Society. Glaubt man dem Wirtschaftsmagazin, dann ist er ein Geschäftsgenie, aber laut meinem Mann hat er nur unglaubliches Schwein gehabt.«

»Ist Krister jetzt auch noch unter die Wirtschafts- und Aktienexperten gegangen?«

»Nein, nein. Aber er hat vor ein paar Jahren durch die Umstrukturierung zwanzig Trygg-Hansa-Aktien bekommen. Trotzdem ist er immer noch bloß Küchenchef im Glady´s Corner.«

»Aber das ist doch ein guter Job, oder? Die Adresse soll im Augenblick richtig in sein, wie ich gehört habe.«

»O ja.«

Durch die hektisch arbeitenden Scheibenwischer konnten sie jetzt das pulsierende Blaulicht der Einsatzfahrzeuge sehen. Das Einsatzkommando war da und die Besatzung hatte einen größeren Bereich abgesperrt. Der Platz, wo der Körper aufgeschlagen war, wurde von einem weichen Lichtschein erleuchtet, der durch die Scheiben in der Eingangstür eines exklusiven Herrenausstatters fiel. Die Tür war in die Ecke des Granitsockels des Hauses eingelassen worden. Kommissar Sven Andersson konnte sich schwach daran erinnern, dass sich in seiner Kindheit eine Apotheke hier befunden hatte. Aber ganz sicher war er sich nicht, da er in Masthugget aufgewachsen war.

Über der Tür befand sich ein Erker. Jedes Stockwerk hatte einen derartigen Eckerker mit Fenstern, die in drei Richtungen gingen. Außer dem obersten, das dafür mit einem Balkon protzte, der mit einem turmförmigen Dach versehen war. Von dort war Richard von Knecht auf die Straße hinuntergestürzt. Kommissar Andersson ließ seinen Blick über das huschen, was von ihm übrig geblieben war, schaute aber schnell wieder weg. Auch Inspektorin Huss erschauerte. Keine schöne Art zu sterben, dachte sie. Einer von der Spurensicherung gesellte sich zu ihnen.

»Der Gerichtsmediziner kommt gleich.«

»Weißt du, wer Dienst hat?«, fragte der Kommissar.

Ein Achselzucken war die Antwort. Mit Irene Huss im Kielwasser ging Kommissar Andersson zu dem parkenden Streifenwagen. Er beugte sich zu dem Polizisten hinunter, der auf dem Fahrersitz saß.

»Hallo, Kommissar Sven Andersson von der Kripo.«

»Hallo, Hans Stefansson von PO1. Haben sie euch schon hergerufen?«

»Ja, das ging erstaunlich schnell. Wir wurden angeblich schon eine Viertelstunde, nachdem es passiert ist, gerufen, was wohl bedeuten würde, dass er um siebzehn Uhr fünfundvierzig gestürzt ist. Stimmt das?«

»Nicht ganz. Wir waren als Erste hier, und ich war Punkt siebzehn Uhr fünfunddreißig vor Ort. Er kann höchstens fünf Minuten früher runtergesegelt sein. Mein Kollege und ich befanden uns auf dem Korsvägen, als der Einsatz kam. Ich nehme an, die genaue Zeit des Sturzes war siebzehn Uhr dreißig.«

Ihr Gespräch wurde unterbrochen durch die Ankunft der Gerichtsmedizinerin Yvonne Stridner. Sie war Professorin für Rechtsmedizin und unbestritten eine der besten Pathologen des Landes. Aber Kommissar Andersson hatte so seine Probleme mit ihr. Professor Stridner war nämlich eine Frau, die wusste, was sie konnte, und keinen Grund sah, damit in irgendeiner Form hinter dem Berg zu halten. Irene Huss war schon bei mehreren Fällen dabei gewesen, bei denen die Hypothesen der Polizei durch die sorgfältigen gerichtsmedizinischen Gutachten von Yvonne Stridner ad absurdum geführt worden waren. Und bis jetzt hatte sie jedes Mal Recht behalten. Aber nicht das machte es Kommissar Andersson so schwierig, mit ihr auszukommen, sondern ihre autoritäre und akademische Art. Irene Huss hatte den starken Verdacht, dass der Kommissar insgeheim der Meinung war, dass die Gerichtsmedizin kein passendes Berufsfeld für eine Frau war.

Der weiße Ford Escort mit der Aufschrift »Arzt« auf beiden Vordertüren war am Rand des abgesperrten Gebiets abgestellt. Heraus segelte die Professorin der Gerichtsmedizin. Auch die, die keine Ahnung von ihrem Beruf hatten, wichen ihrer selbstverständlichen Autorität. Ihr flammend rotes Haar harmonierte ausgezeichnet mit dem weichen, senffarbenen Wollcape. Sie ging zu der Leiche, nahm das Cape ab und bat einen Polizisten, es zu halten. Ein schneeweißer Arztkittel kam zum Vorschein. Sie öffnete die kleine Tasche, die sie bei sich trug, zog ein Paar Gummihandschuhe über und hockte sich neben von Knechts Überreste. Die Kriminaltechniker hatten gerade einen Scheinwerfer installiert, sodass sie besser sehen konnte. Nicht einen Blick hatte sie in die Runde geworfen. Professor Stridner hatte über ihre exklusiven Lederschuhe ein Paar Plastikhüllen gezogen. Um die Leiche herum gab es viel Blut, vermischt mit anderen Dingen und verdünnt durch das Regenwasser. Ziemlich matschig die ganze Angelegenheit.

Um das Gefühl zu haben, etwas Nützliches zu tun, beschloss Irene Huss, erst einmal die anwesenden Polizisten zu befragen. Den Leiter der Bereitschaftspolizei, Håkan Lund, kannte sie gut. Vor fünfzehn Jahren hatten sie gleichzeitig in dem damaligen dritten Distrikt, dem jetzigen PO1, angefangen. Lund war nicht viel größer als sie, höchstens einsachtzig. Aber seine Taillenweite würde bald die gleichen Ausmaße annehmen, wenn er nicht aufpasste.

Die Leute von Einsatzkommando hatten ihre Instruktionen bekommen. Håkan Lund wandte sich Irene Huss zu und begrüßte sie freundlich: »Hallo, Huss! Ist die Kripo auch schon da?«

»Grüß dich. Ja, diesmal sind wir rechtzeitig gerufen worden. Wann seid ihr da gewesen?«

»Wir haben den Alarm kurz nach halb sechs von der Einsatzzentrale gekriegt. Wir sind direkt hergefahren. Höchste Priorität! Richard von Knecht liegt tot Ecke Molinsgatan-Aschebergsgatan! «

»Wie sah es aus hier?«

»Das reinste Chaos! Die Geier hatten sich schon versammelt. Wir wären fast nicht durch die Gaffer gekommen. Aber wir haben geschoben und ein paar Drohungen ausgestoßen und dann die Sperren aufgestellt. Und zwar ziemlich großzügig, wie du siehst. Der eine oder andere hat trotzdem noch versucht, unter den Plastikstreifen...


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Helene Tursten, geboren 1954 in Göteborg, ist eine der beliebtesten schwedischen Kriminalautorinnen. Ihre Serie um die Göteborger Kriminalinspektorin Irene Huss hat nicht nur viele Fans, sondern wurde auch erfolgreich verfilmt. Neben neuen Fällen für die junge Polizistin Embla Nyström veröffentlicht Helene Tursten auch sehr erfolgreich Bände mit Krimigeschichten.