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Die Sommer mit ihm

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
399 Seiten
Deutsch
Insel Verlag GmbHerschienen am20.05.2024Deutsche Erstausgabe
Mit Die Sommer mit ihm erzählt Emma Cowell eine lebensbejahende, wunderbar romantische Geschichte, in der sie griechische Urlaubsatmosphäre und eine aufrichtige Suche nach Trost und Geborgenheit feinfühlig zusammenbringt.

Der kleine griechische Küstenort Methoni mit seinen leuchtenden Farben ist genau das, was Sophia jetzt braucht. Nach dem Tod ihrer Mutter und dem Ende einer langjährigen Beziehung lassen das idyllische Dorf und die warmherzigen Menschen sie aufatmen. Genau wie ihre Mutter früher, die Sommer für Sommer herkam, um zu malen. Doch Sophia ist nicht nur hier, um das türkisblaue Wasser der herrlichen Strände, die Olivenhaine und das lebensfrohe Treiben in den Tavernen zu genießen. Sie ist auf der Suche nach einem Gemälde ihrer Mutter, das hier entstanden, jedoch verschollen ist. Zusammen mit dem geheimnisvollen Theo und ihrer Vermieterin Christina findet sie erste Antworten. Doch mindestens genauso viele neue Fragen tun sich auf - nicht zuletzt: Birgt Methoni auch für sie eine Chance auf Glück und Liebe?


Emma Cowell ist eine britische Schriftstellerin. Nach einer Karriere als Schauspielerin und BBC-Moderatorin hat sie zum Erzählen von Geschichten im Schreiben gefunden. Sie lebt mit Mann und Hund in Cornwall und lernt in ihrer Freizeit Griechisch, um ihre Leidenschaft für das Land wachzuhalten, in dem sie ihre Romane spielen lässt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextMit Die Sommer mit ihm erzählt Emma Cowell eine lebensbejahende, wunderbar romantische Geschichte, in der sie griechische Urlaubsatmosphäre und eine aufrichtige Suche nach Trost und Geborgenheit feinfühlig zusammenbringt.

Der kleine griechische Küstenort Methoni mit seinen leuchtenden Farben ist genau das, was Sophia jetzt braucht. Nach dem Tod ihrer Mutter und dem Ende einer langjährigen Beziehung lassen das idyllische Dorf und die warmherzigen Menschen sie aufatmen. Genau wie ihre Mutter früher, die Sommer für Sommer herkam, um zu malen. Doch Sophia ist nicht nur hier, um das türkisblaue Wasser der herrlichen Strände, die Olivenhaine und das lebensfrohe Treiben in den Tavernen zu genießen. Sie ist auf der Suche nach einem Gemälde ihrer Mutter, das hier entstanden, jedoch verschollen ist. Zusammen mit dem geheimnisvollen Theo und ihrer Vermieterin Christina findet sie erste Antworten. Doch mindestens genauso viele neue Fragen tun sich auf - nicht zuletzt: Birgt Methoni auch für sie eine Chance auf Glück und Liebe?


Emma Cowell ist eine britische Schriftstellerin. Nach einer Karriere als Schauspielerin und BBC-Moderatorin hat sie zum Erzählen von Geschichten im Schreiben gefunden. Sie lebt mit Mann und Hund in Cornwall und lernt in ihrer Freizeit Griechisch, um ihre Leidenschaft für das Land wachzuhalten, in dem sie ihre Romane spielen lässt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783458779759
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum20.05.2024
AuflageDeutsche Erstausgabe
Seiten399 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2091 Kbytes
Artikel-Nr.12533245
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel1

März, London


Ich habe die letzten Sachen für sie herausgesucht und der jungen Frau, die sie herrichten soll, die nötigen Anweisungen hinterlassen. So reglos, glatt und kalt konnte ich sie mir nicht noch einmal ansehen.

Inzwischen habe ich meine tapferste Miene aufgesetzt und mich auch in modischer Hinsicht für die Beerdigung meiner Mutter und den anschließenden Empfang gerüstet. Auf dem kurzen, traurigen Gang zum Rednerpult nehme ich alles wie durch einen Nebel wahr. Die Umrisse vertrauter Gesichter und Farben blitzen auf, als habe jemand einen sonderbaren Filter über den Raum gelegt. Innerlich fühle ich mich, als würde ich gleich zerfließen, und ich komme mir in meinem Partykleid lächerlich vor. Meine Aufmachung ist so unpassend, dass sie schon wieder passend ist. Es ist eine Tragödie, dass meine Mutter mit nur neunundfünfzig Jahren sterben musste. Dennoch habe ich die Gäste gebeten, nicht in Schwarz zu kommen. Erst gestern rief mich eine Bekannte an, um zu fragen, ob Dunkelblau wohl farbenfroh genug sei, und wollte meinen Rat zur Auswahl eines Schals hören.

Meine Mutter war ein Ausnahmemensch und wird immer einen Platz in unseren Herzen haben.

In ihren Schränken ruhen so viele extravagante Kleider, Taschen und Schuhe, untrennbar verbunden mit den Momenten, die wir gemeinsam verbracht haben. In die Stoffe sind Erinnerungen eingenäht wie Etikette mit den Pflegehinweisen. Mums Garderobe wird stets meine Schatzkiste sein, überquellend von liebevollen Gefühlen.

Ein Strahl Frühlingssonne durchdringt die Buntglasscheibe und haucht einen Kuss in Technicolor auf die rosafarbenen Lilien, die den Deckel von Mums Holzsarg schmücken. Ich halte meine Trauerrede, in der ich Hunderten von Leuten Dinge sage, die sie eigentlich noch nicht hören wollen, obwohl sie sie bereits wussten.

»Meine Mutter war wie ein Regenbogen. In der ganzen Welt bekannt für ihre strahlenden Farben. Auf der Leinwand wie im Leben. Lippenstifte in allen Rottönen, leuchtend bunte Kleider, Ohrringe aus funkelnden Edelsteinen. Sie war wie ein perfekt farblich abgestimmter Regenbogen.«

Ich fange die Blicke meiner engsten Freundinnen und Freunde auf, die mir Mut machen weiterzusprechen. Mitfühlend hochgezogene Augenbrauen von Tiff, meiner Geschäftspartnerin. Ein aufmunterndes Zwinkern von meinen Freundinnen Sarah, Abi und Brittany. Schließlich wandern meine Augen zu Tasha, wo sie für den Rest meiner Rede verharren. Ihr Lächeln feuert mich an, während ich Satz für Satz auf den Abschied zusteuere.

Als ich an meinen Platz zurückkehre und zwischen meine beste Freundin und ihren Mann Angus in die Kirchenbank rutsche, spüre ich Tashas warme Hand in meiner. Wenn die beiden nicht links und rechts von mir säßen und, unterbrochen von ihrem eigenen Schniefen, Taschentücher weiterreichen und mich tröstend tätscheln würden, würde ich das hier nicht überstehen.

Als wir uns erheben und das Lied anstimmen, dessen Text ordentlich in der Gottesdienstordnung ausgedruckt ist, starre ich nur stumpf auf die Seite. Darauf folgen Lesungen, und einige wichtige und angesehene Angehörige der Kunstwelt - zum Beispiel der Geschäftsführer von Sotheby´s, ein Mann mit extravagantem Auftreten, und ein bedeutender Kunstkritiker - halten Abschiedsreden. Doch die Worte sausen durch den Raum, ohne das Schild aus Entsetzen und Verständnislosigkeit, das mich umgibt, zu durchdringen. Ich höre nur mit halbem Ohr hin und stelle fest, dass einige Gäste leise in sich hineinlachen oder sich diskret (in manchen Fällen auch nicht so diskret) die Nase putzen.

Erinnerungen leuchten vor meinem geistigen Auge auf, und der Text des Liedes, den ich als Abschluss des Gottesdienstes ausgesucht habe, sorgt dafür, dass mir die Tränen sturzbachartig übers Gesicht strömen. Es kann einfach nicht wahr sein, das passiert doch alles nicht wirklich.

Das fahle Licht brennt mir in den Augen, als ich aus dem Krematorium in Chelsea trete. Ich bin nicht sicher, wie ich mich verhalten soll. Warte ich darauf, dass alle auf die trauernde Tochter zukommen und von Erinnerungen und Anekdoten erzählen, die ihre Anwesenheit rechtfertigen sollen? Oder gehe ich voran zum Haus und fordere sie auf, mir zu folgen?

»Komm schon her, du.«

Ich spüre, wie die Geborgenheit vermittelnden Arme meiner Kindheit sich um mich schließen, und schaue in Tashas große, blaue tränennasse Augen. Meine Schwester, wenn nur die Sache mit den Eltern nicht wäre, witzeln wir immer. Wir waren schon im Kindergarten beste Freundinnen, und sie ist mein Rettungsanker, seit ich denken kann.

Tasha nimmt meine Hände. »Sie ...« Sie hält inne, ihr Kinn beginnt zu zittern. »Sie wäre so stolz auf dich. Ich bin stolz auf dich, Soph. Es war eine wunderschöne Trauerrede. Mumma Lyns wäre begeistert gewesen.«

Ihr Arm legt sich um meine Schulter, und ich dränge die Tränen zurück, als wir über den Kiesweg aufs Auto zusteuern. Es fühlt sich alles an, als hätte ich den Kopf unter Wasser. Der Rest der Welt driftet an mir vorbei, ohne dass ich es richtig wahrnehme. Ich werde von meinen liebsten Freundinnen umarmt und geküsst und sie bieten mir Abendessen, Mittagessen und ein offenes Ohr an. Ihre Trauer ist ebenso tief wie meine. Mum wurde von so vielen Menschen geliebt. Doch ich werde jäh in die Gegenwart zurückgeholt und erstarre. Er ist da und versperrt mir den Weg. In diesen Schuhen kann ich nicht schneller gehen, um ihm auszuweichen.

Robert, mein Ex. Diese Begegnung ist nicht geplant. Er hat hier nichts zu suchen. Wie ein riesiges Friedhofsgespenst wogt er auf mich zu.

Tasha, die meine Panik spürt, umfasst meinen Arm fester.

»Hallo ... äh ... Soph«, stammelt er und beugt sich vor, um mich auf die Wange zu küssen. »Es tut mir so leid ... du weißt, wie gern ich Lyndsey hatte ... und auch wie sehr sie dich geliebt hat.« Während er Tasha knapp zunickt, wandert mein Blick zu der Gottesdienstordnung in seiner Hand. Vom Deckblatt strahlt mir das Gesicht meiner Mutter entgegen. Darunter steht in eleganter Kursivschrift: Lyndsey Anna Kinlock.

Als mir Roberts vertrauter Geruch in die Nase steigt, krampft sich mein Magen zusammen. Ich spüre den Abdruck seiner Lippen auf der Wange wie ein Brandzeichen.

»Danke«, flüstere ich mühsam.

Tasha versucht, mich in Richtung Auto zu lotsen. Dabei wirft sie Robert einen Blick zu, der Wehe, wenn du es wagst besagen soll. Doch er packt mich am Arm. Sofort zucke ich zusammen, eine instinktive Reaktion.

»Soph, ich muss mit dir reden. Es ist wichtig.«

Ich schaue ihm in die Augen. Die knospenden Bäume hinter ihm umrahmen sein Gesicht wie ein Kranz aus züngelnden Schlangen, und sein hellblondes Haar hebt sich vom dunstigen Frühlingshimmel ab. Ich kann nicht antworten. Es ist sowieso zwecklos. Er setzt ohnehin immer seinen Willen durch.

»Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Und komm bloß nicht auf den Gedanken, uns zum Haus zu folgen, Robert«, schaltet Tasha sich ein, wohl wissend, dass ich wahrscheinlich nachgeben und mich auf ein Gespräch mit ihm einlassen würde.

Doch ich habe ihm nichts mehr zu sagen, zumindest nichts, was wir nicht schon mehrfach durchgekaut hätten. Meine Tränen habe ich schon vor Monaten aufgebraucht, und ich empfinde keine Liebe mehr für ihn. Mitleid und Zorn ja, aber ganz sicher nicht die große Liebe, an die ich anfangs geglaubt habe. Außerdem habe ich Angst. Ich verabscheue die Frau, die ich durch ihn geworden bin. Das, wozu er mich gemacht hat. Reste des eingeschüchterten Mäuschens von damals sind bis zum heutigen Tag vorhanden. Und dafür hasse ich ihn.

»Das geht dich nichts an, Tasha. Halt dich da raus. Ich habe ein Recht darauf, der Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen und allein mit Sophie zu sprechen«, herrscht Robert sie an. Der Mut droht mich zu verlassen.

Ich will, dass dieser Tag ganz allein Mum gehört. Doch ich sehe schon, wie die anderen uns umkreisen, neugierig, ob es wohl zu einer Szene kommen wird. Was will er hier?

Tasha lässt sich von ihm nicht einschüchtern. »Falls du diesen Moment für passend hältst, bist du noch durchgeknallter, als ich gedacht habe. Verschwinde einfach. Tu einmal in deinem jämmerlichen Leben das Richtige. Du...
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Emma Cowell ist eine britische Schriftstellerin. Nach einer Karriere als Schauspielerin und BBC-Moderatorin hat sie zum Erzählen von Geschichten im Schreiben gefunden. Sie lebt mit Mann und Hund in Cornwall und lernt in ihrer Freizeit Griechisch, um ihre Leidenschaft für das Land wachzuhalten, in dem sie ihre Romane spielen lässt.
Die Sommer mit ihm