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Die Stählerne Flotte

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
752 Seiten
Deutsch
treditionerschienen am21.06.20221. Auflage
Machen wir uns nichts vor, sie sind nicht die Guten, die Deutschen im Weltraum, denn sie haben ein Imperium aufgebaut, das auf Sklaverei gründet und sie haben sich mit den stärksten und grausamsten Wesen des Universums verbündet, den Reptiloiden von Alpha Drakonis. Trotzdem sind die Kolonisten des Planetoiden Ceres Menschen wie Sie und ich. Da gibt es den Nachtjäger-Piloten Reiner Mattke, der aufgrund einer Dummheit einer Degradierung zu entgehen versucht, indem er sich für eine gefährliche Mission auf einem Wüstenplaneten verpflichtet. Kurz vorher verliebt er sich jedoch in die geheimnisvolle Lena, einer Frau von der Erde, die als Funkerin auf einem Frachtschiff der Stählernen Flotte arbeitet. Und dann sind da noch die zwei Panzer-Instruktoren Paul Klaassen und Werner Dietrichs, die erst auf Pescado Azul, einem amerikanischen Militärstützpunkt im Indischen Ozean herausfinden, für welche Art von Auftrag sie sich eigentlich gemeldet haben. Ein beispielloses Abenteuer beginnt und führt die beiden weit in die Tiefen des Weltraumes, wo sie Wesen begegnen, die sie bisher nur für Science-Fiction gehalten haben.

Jahrgang 1974. Lebt in der Schweiz
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR29,90
BuchKartoniert, Paperback
EUR23,50
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextMachen wir uns nichts vor, sie sind nicht die Guten, die Deutschen im Weltraum, denn sie haben ein Imperium aufgebaut, das auf Sklaverei gründet und sie haben sich mit den stärksten und grausamsten Wesen des Universums verbündet, den Reptiloiden von Alpha Drakonis. Trotzdem sind die Kolonisten des Planetoiden Ceres Menschen wie Sie und ich. Da gibt es den Nachtjäger-Piloten Reiner Mattke, der aufgrund einer Dummheit einer Degradierung zu entgehen versucht, indem er sich für eine gefährliche Mission auf einem Wüstenplaneten verpflichtet. Kurz vorher verliebt er sich jedoch in die geheimnisvolle Lena, einer Frau von der Erde, die als Funkerin auf einem Frachtschiff der Stählernen Flotte arbeitet. Und dann sind da noch die zwei Panzer-Instruktoren Paul Klaassen und Werner Dietrichs, die erst auf Pescado Azul, einem amerikanischen Militärstützpunkt im Indischen Ozean herausfinden, für welche Art von Auftrag sie sich eigentlich gemeldet haben. Ein beispielloses Abenteuer beginnt und führt die beiden weit in die Tiefen des Weltraumes, wo sie Wesen begegnen, die sie bisher nur für Science-Fiction gehalten haben.

Jahrgang 1974. Lebt in der Schweiz
Details
Weitere ISBN/GTIN9783347094642
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum21.06.2022
Auflage1. Auflage
Seiten752 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2135 Kbytes
Artikel-Nr.12566567
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Himmel und Erde

Der Wecker schrillte um sieben Uhr und riss Lena aus dem Schlaf, trotzdem hatte sie das Gefühl, diese Nacht kein Auge zugetan zu haben. Mühsam stemmte sie sich vom Bett hoch und schlurfte zum Badezimmer, wo sie sich unter die Dusche stellte.

Vergiss diesen Reiner, sagte sie sich, er muss mit seiner Entscheidung selber klarkommen. Freu dich lieber auf den heutigen Tag: Es geht zur Erde!

Lena kam im Morgenmantel aus dem Bad und betrachtete das Poster an der Wand über dem Wohnzimmer. Es zeigte einen kleinen See, gesäumt von gelben Lärchen und dahinter einen spitzen, schneebedeckten Berg vor einem blauen Himmel, - Eine Fotografie von der Erde.

Lena wusste zwar, dass sie von dort stammte, besaß jedoch keinerlei Erinnerungen daran; diese wurden gelöscht, kurz nachdem man sie entführt hatte. Man sagte ihr mehrmals, man werde sie nach zwanzig Jahren wieder zurückbringen, den Körper verjüngen, und es sei für sie, als ob sie niemals weg gewesen wäre.

Damals war sie noch ein Kind, neun Jahre alt, ein Kind mit einer seltenen Begabung. Sie konnte in Gedanken zu verschiedenen Orten reisen und sehen, was dort vor sich ging. Diese Fähigkeit wurde von ihren Entführern gefördert und genutzt zum Zweck der Spionage. Viele Jahre verbrachte sie in einer geheimen, unterirdischen Anlage, isoliert von der Außenwelt, zum Nutzen des Systems. Bis zu dem Tag, an dem etwas gründlich schief ging. Sie hatte den Auftrag, ins Innere eines bestimmten Planeten zu sehen und nach einem Artefakt zu suchen. Als sie in ihrem Geist eine steinerne Kammer betrat, sah sie einen grellen Lichtblitz und fühlte einen so heftigen Schmerz im Kopf, dass sie bewusstlos zu Boden sank. Von da an war ihre Fernwahrnehmung für immer zerstört worden.

Man hatte jetzt keine Verwendung mehr für sie und verkaufte die jugendliche Frau an die Kolonisten. In einer Fabrik auf dem Mars musste sie zehn Stunden täglich als Zwangsarbeiterin schuften. Der Vorarbeiter, ein junger Mann, hatte es auf sie abgesehen. Als sie sich wehrte kam es zu einem heftigen Kampf und einem Sturz, bei dem der Vorarbeiter sein Leben einbüßte. Als man sah, was Lena getan hatte, stellte man sie vor die Wahl: Entweder ein schneller Tod oder eine Ausbildung zur Soldatin. Sie wählte das letztere.

Auch ich musste folgenschwere Entscheidungen treffen, dachte Lena, und ich habe in meinem Leben schon viel mehr durchgemacht als dieser kleine Nachtwaffenschnösel. Es machte sie wütend, dass Reiner in ihr nur ein junges Mädchen sah, das von Pflicht und Ehre nichts verstand.

Sie bereitete sich Toast mit Butter und Honig und dazu eine Tasse Tee. Kurz nach halb acht machte sie sich fertig, bereit für einen neuen Tag auf dem Frachtschiff.

Im Treppenhaus traf sie auf ihre Kollegin Marietta, die ebenfalls zur Humboldt aufbrechen wollte. Sie war glänzender Laune und fragte Lena nach ihrem gestrigen Abend. Während sie redeten, marschierten sie gemeinsam durch Freistadt, zum Lift, der sie nach oben bringen sollte.

«Und?», fragte Marietta neugierig, «hast du eine nette Mann kennen gelernt?»

«Oh, sie waren alle ganz nett, wir haben zusammen einen lustigen Abend verbracht, ich habe schon lange nicht mehr so viel gelacht wie gestern.» Sie verspürte immer noch ein wärmendes Gefühl, wenn sie sich daran erinnerte, wie sie nach dem Sieg auf den Schultern ihrer Kameraden aus der Halle getragen wurde, oder an die witzigen Gespräche beim Biertrinken.

Die beiden jungen Frauen betraten den geräumigen Aufzug und setzten sich. Um diese Zeit waren immer besonders viele Leute unterwegs zur Arbeit.

Lena wollte ihre Kollegin etwas fragen, über das sie heute Morgen nachgedacht hatte. «Marietta, warum arbeiten du und Luigi bei der Stählernen Flotte, seid ihr freiwillig hergekommen oder hat man euch entführt?»

«Ha, ha, entführt, cara mia! Nein, wir stammen aus spezielle Familien in Italien, wir haben schon immer gewusst, wie es auf der Welt läuft, wir kennen Geheimnisse, weißt du.» Marietta fing jetzt an, leiser zu sprechen. «Unsere Väter sind Mitglieder in geheimen Zirkeln. Dort wird man in die wahre Geschichte von Erde eingeweiht und die Kinder haben die Möglichkeit im Weltraum zu arbeiten. Ich habe Vertrag unterschrieben für zehn Jahre Dienst. Dann komme ich wieder auf Erde zurück, genau zu der Zeit, wo ich weg bin. Ich werde verjüngt, aber leider ohne die Erinnerung, das ist Teil von Vertrag, aus Sicherheit.» Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. «Aber du kommst ja auch wieder zurück, nicht wahr?»

«Ich hoffe es», entgegnete Lena. Sie war sich da gar nicht so sicher, ob das auch für Entführte galt. Jedenfalls hatte auch sie einen Vertrag, aber für zwanzig Jahre.

«Bestimmt, Lena», machte sie ihr Mut. «Du wirst dich an gar nichts mehr erinnern, du wachst als Kind in deine Bett auf und denkst: Was für eine seltsame Traum.»

Lena lächelte ihre Kollegin an, sie war wirklich goldig. Für sie war das hier das Abenteuer ihres Lebens; für andere, die nicht das Glück hatten, in einer speziellen Familie geboren zu werden, ein einziger Albtraum. Sie dachte da an die vielen Zwangsarbeiter, die auf den unzähligen Baustellen arbeiten mussten, oder an junge Frauen, die man als Prostituierte in den Nachtclubs einsetzte. Ja, auf Ceres gab es offenbar auch solche Einrichtungen, sie hatte die Offiziere im Schiff darüber reden gehört.

Nachdem sie vom Lift ausgestiegen waren und den Zentral-Platz überquerten, fiel Lena eine absonderliche Gestalt auf: Ein über zwei Meter großer Drakonier, der von sechs bewaffneten und vermummten Männern der berüchtigten KK-Abteilung (Kampf-Kommando) eskortiert wurde. Sie hatte auch schon Drakonier gesehen, doch der Anblick war jedes Mal einschüchternd. Sie gehörten zu einer reptilienartigen Rasse von Außerirdischen, hatten eine schuppige Haut, eine längliche Schnauze mit spitzen Zähnen und große, gelbe Augen. Sie waren die stärksten Verbündeten der Stählernen Flotte, doch es waren grausame, gefühlskalte Wesen, die sich manchmal sogar das Recht herausnahmen, Menschen zu verschlingen. Doch darüber redeten die Kolonisten sehr ungern und nur hinter vorgehaltener Hand.

Nach einer weiteren, kurzen Tunnelbahnfahrt erreichten sie den Hangar mit der Wilhelm von Humboldt. Sie betraten das Schiff durch einen rundum geschlossenen Verbindungsgang und wenig später versammelte Kommandant Degendorff die wichtigsten Leute der Mannschaft zur Einsatzbesprechung im Raum hinter der Brücke. Dabei wurde eine strenge Ordnung eingehalten: Kapitän und Offiziere standen ganz vorne, dahinter die rangniederen wie Lena und Marietta und ganz hinten schließlich die Vorarbeiter der Laderäume. Wer wenig oder kein Deutsch verstand, klemmte sich den Universalübersetzer ins Ohr.

«Guten Morgen allerseits! Da wir gestern noch technische Probleme mit den Portal-Streamern hatten, werden wir heute umdisponieren und deshalb haben wir ausschließlich Ziele im Sonnensystem. Wir werden die Marsbasis Rotenstein und Pescado Azul auf der Erde anfliegen. Macht das Schiff startklar, wir werden in genau zehn Minuten den Hangar verlassen.»

Ein Jeder ging an seinen Arbeitsplatz und der Tag konnte starten. Die Piloten übernahmen die Steuerung, sie folgten dabei den Anweisungen von Kapitän Strehlau, dem die technische Leitung des Schiffes oblag. Er hatte an seinem Arbeitsplatz nicht nur große Bildschirme, sein wichtigstes Instrument war die Uhr, denn sobald man Portaltechnologie benutzte, war der exakte Zeitpunkt von Start und Rückkehr das wichtigste überhaupt.

«Disziplin und Pünktlichkeit waren schon immer unsere Stärken, Fräulein Preuss», hatte ihr der Kapitän gestern während der Heimfahrt stolz verkündet. «Wir sind ganz besonders dazu prädestiniert, eine wichtige Rolle in der Raumfahrt zu übernehmen, denn nur wer die Zeit im Griff hat, kann ein Raumschiff durch Raum und Zeit lenken. Merken Sie sich das, Fräulein Preuss: Pünktlichkeit ist alles.»

Der Grund für diese Zeit Fixiertheit war das Reisen mittels Portaltechnologie. Als hochmodernes Raumschiff war auch die Wilhelm von Humboldt in der Lage, ein starkes Energiefeld zu erzeugen, das sich schließlich zu einem Wurmloch öffnete, durch welches man in andere Galaxien reisen konnte. Damit war es nicht nur möglich den Raum zu überwinden, auch die Zeit konnte so beeinflusst werden. Doch es gab universelle Regeln, an die sich alle zu halten hatten, wollten sie nicht empfindliche Strafen riskieren. Es war niemandem gestattet die Vergangenheit zu verändern und wieder in die Zukunft zu reisen. Aber es existierte diese sogenannte fünf-Minuten-Regel. Sie besagte, dass man nicht mehr als fünf Minuten früher zurückkehren durfte, als man gestartet war. Für diese kurze Zeitspanne war die Humboldt gleich zweimal vorhanden, sie befand sich in einem sogenannten Zeit-Paradoxon. Sie konnten sie aber nicht sehen, denn wenn das Schiff...

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