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Die Tragödie muslimischer Gesellschaften

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
296 Seiten
Deutsch
treditionerschienen am07.07.2021
Der Politische Islam scheint unaufhaltsam auf dem Vormarsch zu sein. Vielen Menschen - insbesondere auf dem von muslimischer Migration besonders betroffenen Kontinent Europa - gilt er als eine ernstzunehmende gesellschaftliche Bedrohung. Islamistischer Terror, muslimische Migration und erkennbare Probleme im Zusammenhang mit Integration und täglichem zwischenmenschlichen Umgang schaffen ein Klima gesellschaftlicher Verunsicherung. Doch Verunsicherung oder gar Angst entstehen immer dann, wenn Wissen über die Gefährdung fehlt. Das vorliegende Buch will helfen, Lücken im Wissen über muslimische Gesellschaften zu schließen - in einer einfachen und verständlichen Sprache.

Der Autor, Eckhard Gerloff, ist Jahrgang 1950, studierte Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaften an der Universität Münster und promovierte im Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit vielen Jahren beschäftigt sich der Autor mit den gesellschaftlichen und ökonomischen Strukturen muslimischer Gesellschaften und ist mit ihren besonderen Problemen und Themen bestens vertraut.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,99
BuchGebunden
EUR25,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextDer Politische Islam scheint unaufhaltsam auf dem Vormarsch zu sein. Vielen Menschen - insbesondere auf dem von muslimischer Migration besonders betroffenen Kontinent Europa - gilt er als eine ernstzunehmende gesellschaftliche Bedrohung. Islamistischer Terror, muslimische Migration und erkennbare Probleme im Zusammenhang mit Integration und täglichem zwischenmenschlichen Umgang schaffen ein Klima gesellschaftlicher Verunsicherung. Doch Verunsicherung oder gar Angst entstehen immer dann, wenn Wissen über die Gefährdung fehlt. Das vorliegende Buch will helfen, Lücken im Wissen über muslimische Gesellschaften zu schließen - in einer einfachen und verständlichen Sprache.

Der Autor, Eckhard Gerloff, ist Jahrgang 1950, studierte Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaften an der Universität Münster und promovierte im Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit vielen Jahren beschäftigt sich der Autor mit den gesellschaftlichen und ökonomischen Strukturen muslimischer Gesellschaften und ist mit ihren besonderen Problemen und Themen bestens vertraut.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783347344198
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum07.07.2021
Seiten296 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3112 Kbytes
Artikel-Nr.12571133
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Einleitung

Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen hervorgebracht worden ist. 1 Dieses Zitat aus dem Koran, dem heiligen Buch der Muslime, klingt nach einer großartigen Verheißung , versteht sich als ein gewaltiges Versprechen . In der Tat signalisiert dieser Koran-Vers muslimischen Gesellschaften eine besondere Position - herausgehoben gegenüber allen anderen existierenden Gesellschaften und allen nur denkbaren Gesellschaftsformen. Die mit dem zitierten Koran-Vers ausgesprochene Exklusivität erinnert an die Verheißungs-These des jüdischen Volkes im Alten Testament, das im Bund Gottes mit Abraham auserwählte Volk zu sein. Doch ist diese These rein theologisch zu deuten und bedeutet für die gläubigen Juden keine Bevorzugung gegenüber anderen Menschen.2 Muslime und muslimische Gesellschaften dagegen zögern keinen Augenblick, aus der koranischen Verheißung einen Überlegenheitsdünkel abzuleiten und sich unter Berufung auf die Ausführungen des Koran über andere Menschen und deren Lebensweisen, Gesellschaftsformen, Rechtssysteme, Religionen und Kulturen zu erheben.

Doch der Schein trügt. Die Wirklichkeit muslimischer Gesellschaften sieht im Verhältnis zu den Verheißungen völlig anders aus. Abgesehen vom Prunk, dem Glanz und Glamour der reichen arabischen Golf-Staaten, der ausnahmslos aus dem Export des Rohstoffes Öl resultiert und sich nicht auf einer eigenen erbrachten Leistungsfähigkeit begründet, liegen die allermeisten muslimischen Staaten am Boden. Die Menschen in zahlreichen muslimischen Ländern3 leben in Armut, in täglicher Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit, teilweise liegen ihre Länder bedingt durch Kriege und Unruhen in Schutt und Asche.

So zeigt sich in dem göttlichen Versprechen, die beste für die Menschen hervorgebrachte Gesellschaft zu sein, die ganze Tragödie und das grauenvolle Dilemma der muslimischen Welt. Es ist daher kein Wunder, dass die täglich erlebte und erfahrene Diskrepanz zwischen Exklusivität und materieller Misere in einen stark ausgeprägten psychologischen Druck mündet, der sich schlussendlich nur in Gewalt entladen kann. Und diese Nähe und Affinität zu Gewalt und Gewaltbereitschaft ist einzigartig unter den Religionen, denn die massenhafte Begeisterung für Gewalt im Namen einer Religion gibt es gegenwärtig ausschließlich im Islam. 4

Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte Karl Marx auf einen Zusammenhang zwischen dem wirklichen und dem religiösen Elend hingewiesen: Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks. 5 Diese Marx sche Analyse trifft das Dilemma der muslimischen Welt im Kern. Und in der Welt des ⦠islamischen Fundamentalismus ist die Religion mittlerweile wohl weniger Opium für das Volk als Crack für die Masse. 6

In den zurückliegenden Jahren ist eine Vielzahl an Veröffentlichungen zum Thema Islam erschienen. Und es hat den Anschein, als ob das Thema Islam ganz oben auf der politischen und wissenschaftlichen Agenda stünde; doch gemessen an seiner politischen und ökonomischen Bedeutung erscheint dieses Thema in der öffentlichen Aufmerksamkeit als deutlich überrepräsentiert; denn ginge es allein um seine politische und ökonomische Bedeutung, wäre das es kaum geeignet, einen dermaßen großen Raum im politischen und gesellschaftlichen Diskurs einzunehmen. Es ist vielmehr auf die im Namen des Islam ausgeführten Gewalttaten zurückzuführen, dass dieses Thema in der wahrgenommenen Breite und Tiefe in die öffentlich und wissenschaftlich geführte Diskussion geraten ist.7

Allein die im deutschsprachigen Raum publizierten Monografien und Fachartikel zum Thema Islam haben eine erstaunliche Fülle angenommen; sie lassen sich im Wesentlichen in drei Kategorien gliedern und einordnen: erstens in Publikationen, die sich mit Fragen und Problemen der Integration von Muslimen in westliche Gesellschaften ergeben8. Zweitens erschienen vielfältige Beiträge, die sich mit den Erscheinungen des Islamismus , des Politischen Islam 9 auseinandersetzen und drittens Publikationen, deren Anliegen es ist, sich mit der Religion des Islam in ihrem eigentlichen und wesentlichen Kern10 kritisch auseinander zu setzen.

Warum also nun mit dieser Veröffentlichung ein weiteres Buch zur Thematik Islam? Ist dieses Thema denn nicht bereits hinreichend und erschöpfend behandelt worden? Hätte der Autor diese Frage mit Ja beantwortet, so wäre dieses Buch naturgemäß nicht geschrieben worden. Denn bei einer intensiven Auseinandersetzung mit den aktuellen und historischen Publikationen zum und über den Islam bleibt doch eine Reihe wesentlicher Fragen unbeantwortet. Und mit diesen Fragen möchte sich dieses Buch auseinandersetzen. Ausgangspunkt ist die Frage, warum real existierende muslimische Gesellschaften dem Gegenteil der im Koran versprochenen Vorrangstellung gegenüber allen anderen Gesellschaften ökonomisch, kulturell und politisch-gesellschaftlich in einem eklatanten Maße in den Rückstand geraten sind. Dafür muss es Gründe geben. Über die Rückständigkeits-These muslimischer Gesellschaften ist zwar vielfach geschrieben worden, eine wirklich befriedigende Antwort gibt es bisher jedoch nicht.

Sind es allein ökonomische Ursachen, die das Auseinanderklaffen westlicher und muslimischer Volkswirtschaften erklären können? Sind es religiöse und kulturelle Gründe, die die empirisch nachweisbaren Differenzen erklären können? Oder sind es vielmehr soziologische, gesellschaftliche und politische Strukturen, die für die Erklärung des erheblichen und unüberbrückbar erscheinenden Abstandes zu westlichen Gesellschaften herangezogen werden müssen? Und wie greifen diese möglichen Erklärungsmuster ineinander, wie sind sie miteinander verknüpft? Diesen Fragen widmet sich dieses Buch. Gleichzeitig aber wird ein neuer Aspekt aufgeworfen, denn wenn so vehement für den Islam als der besten aller Gemeinschaften geworben wird, so muss die Klärung der Frage von größtem Interesse sein, welche Normen den Islam im Vergleich zu westlichen Gesellschaften prägen und welche erstrebenswerten Lebensentwürfe und Existenzmodelle die islamische Lebensweise für Menschen anbietet? Worauf lässt man sich also konkret ein bei einer Hinwendung zum Islam?

Dieses Buch wendet sich insbesondere an politisch interessierte Menschen, um deren Bedürfnis nach Information über das Thema des Islam zu bedienen, auch an Menschen, denen eine Auseinandersetzung mit ihrer eigenen oder einer fremden Religion ein Anliegen ist, aber auch an ein Fachpublikum, das sich wissenschaftlich mit der vorliegenden Thematik beschäftigt. Bewusst wird eine verständliche Sprache gewählt, wenn möglich wird auf vermeidbare Fremdworte und komplizierte Begriffe ebenso verzichtet wie auf strapazierende Formulierungen. Eine klare Darstellung von Hintergründen, Fakten und Argumenten und die leserliche Formulierung sollen im Vordergrund stehen.

Dieses Buch gliedert sich in sechs Hauptteile. Im ersten Hauptteil dieses Buches geht es um eine Annäherung an die beiden großen kultur-prägenden Religionen: das Christentum und den Islam. Es werden wesentliche Facetten der beiden Welt-Religionen dargelegt: so sollen die unterschiedlichen Menschen-, Gottes- und Weltbilder beschrieben werden, auch weil sie für das Verständnis der beiden betrachteten Religionen und insbesondere für das Verständnis der Probleme muslimischer Gesellschaften von erheblicher Bedeutung sind. Ebenfalls im ersten Teil erfolgt eine Betrachtung dessen, was den spirituellen Kern der beiden in den Mittelpunkt gerückten Religionen im Wesentlichen ausmacht. Weiterhin soll die Frage behandelt werden, welche rechtlichen und gesellschaftlichen Normen-Systeme aus den beiden Religionen folgen und mit diesen quasi untrennbar verbunden sind.

Der zweite Hauptteil setzt sich kritisch mit den empirischen Evidenzen der Rückständigkeit muslimischer Gesellschaften auseinander, mit den religiösen, soziologischen, demografischen und ökonomischen Differenzen und Diskrepanzen, wie diese in einem direkten Vergleich gegenüber westlichen Gesellschaften festzustellen sind. Der Darstellung dieser empirischen Analyse folgt ein Versuch, die Ursachen für die aufgezeigte und schier hoffnungslose Rückständigkeit muslimischer Gesellschaften abzuleiten.

Den Fragen, wie die islamische Welt...

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Autor

Der Autor, Eckhard Gerloff, ist Jahrgang 1950, studierte Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaften an der Universität Münster und promovierte im Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit vielen Jahren beschäftigt sich der Autor mit den gesellschaftlichen und ökonomischen Strukturen muslimischer Gesellschaften und ist mit ihren besonderen Problemen und Themen bestens vertraut.