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Ratgeber, oder?

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
344 Seiten
Deutsch
treditionerschienen am21.10.20211. Auflage
Das Buch/ die Idee ...handelt vom steinigen Weg, sich sein eigenes Leben endlich nicht mehr schönreden zu müssen. Damals, als junger Mensch, hätte ich im Leben nicht daran gedacht mit jemandem zusammenzuziehen. Trotzdem ist es passiert... damals. Weil alle es taten, weil´s erwartet wurde, von den Eltern, vom Chef, von den Nachbarn, dem Pfaffen, dem Amt. Hochzeit! (Heute nicht mehr modern?). Wenn ich lachte, wurde ich missverstanden, war ich traurig, wurde ich verhöhnt, wenn ich weinte, wurde ich gemieden, wenn ich krank war, war ich unsichtbar, wenn ich kochte, wurde ich verglichen, wenn ich arbeitete, wurde ich beneidet undsoweiterundsoweiter. War ich alleine, war ich glücklich. Es geht schnell bergab, wenn man es gewohnt ist, all diese Dinge alleine zu tun. Natürlich kam was kommen musste: Scheidung! Nun kann ich´s genießen alleine aufzuwachen, kein Wort sprechen zu müssen, nicht immerzu blendend aussehen zu müssen, keine zielorientierten Zärtlichkeiten am Morgen er-tragen zu müssen, kein Frühstück machen zu müssen, nicht drei Mal Eier kochen zu müssen, bis es endlich passt; weich, hart, mittel..., meinen Kaffee nicht am Tisch trinken müssen, sondern im Schneidersitz, vor dem PC sitzend. Männergesichter sind am Morgen übrigens auch kein überwältigend schöner Anblick, glaub´ das mal nicht. So ungerecht ist es Gott sei Dank dann doch nicht. Auch das 'Mann' hat so seine Problemzonen, und nicht nur im Gesicht...

Die Autorin Lele Frank - sie selbst bezeichnet sich als Schreibwerkerin - wurde 1957 in Bad Kreuznach geboren, war Bauingenieurin und hat über 35 Jahre in dieser Ellbogen-Branche gearbeitet. 2013 gab sie Beruf und Firma aus persönlichen und gesundheitlichen (ausgebrannt) Gründen auf. Nach dem Ende einer dramatischen Beziehung, entdeckte sie die Liebe und Leidenschaft Bücher zu schreiben. Mit ihrem ersten Buch 'Tanz der Optimisten' (Teilbiographie als Roman verfasst), welches eigentlich nur einen therapeutischen Zweck erfüllen sollte, hat sie sich ins Leben zurückgeschrieben. Nach 22 Jahren, in denen sie an der Ostsee lebte, zog sie einen Schlussstrich: zu viele Menschen. Im Dezember 2020 zog sie zur anderen Seite, an die raue, stürmische Nordsee. Lele Frank bezeichnet ihre jetzige Tätigkeit als: 'Das Leben genießen.'
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextDas Buch/ die Idee ...handelt vom steinigen Weg, sich sein eigenes Leben endlich nicht mehr schönreden zu müssen. Damals, als junger Mensch, hätte ich im Leben nicht daran gedacht mit jemandem zusammenzuziehen. Trotzdem ist es passiert... damals. Weil alle es taten, weil´s erwartet wurde, von den Eltern, vom Chef, von den Nachbarn, dem Pfaffen, dem Amt. Hochzeit! (Heute nicht mehr modern?). Wenn ich lachte, wurde ich missverstanden, war ich traurig, wurde ich verhöhnt, wenn ich weinte, wurde ich gemieden, wenn ich krank war, war ich unsichtbar, wenn ich kochte, wurde ich verglichen, wenn ich arbeitete, wurde ich beneidet undsoweiterundsoweiter. War ich alleine, war ich glücklich. Es geht schnell bergab, wenn man es gewohnt ist, all diese Dinge alleine zu tun. Natürlich kam was kommen musste: Scheidung! Nun kann ich´s genießen alleine aufzuwachen, kein Wort sprechen zu müssen, nicht immerzu blendend aussehen zu müssen, keine zielorientierten Zärtlichkeiten am Morgen er-tragen zu müssen, kein Frühstück machen zu müssen, nicht drei Mal Eier kochen zu müssen, bis es endlich passt; weich, hart, mittel..., meinen Kaffee nicht am Tisch trinken müssen, sondern im Schneidersitz, vor dem PC sitzend. Männergesichter sind am Morgen übrigens auch kein überwältigend schöner Anblick, glaub´ das mal nicht. So ungerecht ist es Gott sei Dank dann doch nicht. Auch das 'Mann' hat so seine Problemzonen, und nicht nur im Gesicht...

Die Autorin Lele Frank - sie selbst bezeichnet sich als Schreibwerkerin - wurde 1957 in Bad Kreuznach geboren, war Bauingenieurin und hat über 35 Jahre in dieser Ellbogen-Branche gearbeitet. 2013 gab sie Beruf und Firma aus persönlichen und gesundheitlichen (ausgebrannt) Gründen auf. Nach dem Ende einer dramatischen Beziehung, entdeckte sie die Liebe und Leidenschaft Bücher zu schreiben. Mit ihrem ersten Buch 'Tanz der Optimisten' (Teilbiographie als Roman verfasst), welches eigentlich nur einen therapeutischen Zweck erfüllen sollte, hat sie sich ins Leben zurückgeschrieben. Nach 22 Jahren, in denen sie an der Ostsee lebte, zog sie einen Schlussstrich: zu viele Menschen. Im Dezember 2020 zog sie zur anderen Seite, an die raue, stürmische Nordsee. Lele Frank bezeichnet ihre jetzige Tätigkeit als: 'Das Leben genießen.'
Details
Weitere ISBN/GTIN9783347425910
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum21.10.2021
Auflage1. Auflage
Seiten344 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4503 Kbytes
Artikel-Nr.12571647
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 2: wie leben schön geht.

Das Geschäft mit dem Schwarzhandel blüht wie ein südfranzösisches Oleanderfeld. In jeder Stube wird, unter der Hand versteht sich, eine kleine Mittags-To goo Botox oder Hyaluron-Injektion zum günstigen Preis angeboten. Schönheit ist alles. Schönheit steht, wohin man auch sieht und schaltet, überall im Vordergrund auf Platz Eins. Schönheit wird grundsätzlich und immer überbewertet, weil man damit so unanständig viel Geld verdienen kann, wenn man sich was wagt, wie zum Beispiel blank zu ziehen, oder, wenn man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort seine pedikürten Füße auf den Boden stellt. Doch was tun, wenn man aus dem Spiel ist, und wenn man das ganze verrückte Treiben nur noch aus der Ferne betrachten kann, alt geworden und aus der Form geraten? Was tun, wenn der Personalausweis sich nicht bestechen lässt und der Handrücken das halbe Leben verrät? Unters Messer oder abfinden? Oder sollte man sich den schnöden Rest des Daseins einfach in den schillerndsten Farben schönreden? Genau, so⦠Es könnte funktionieren. Das ist billig, das kostet nicht extra, macht keine Schmerzen und funktioniert immer, vorausgesetzt man hat ein brillantes Gedächtnis und vergisst nicht andauernd, wem man mit was die Hucke vollgelogen hat.

Vor 7 Millionen Jahren trennte sich der Unmensch (Primat) vom Menschen und ging - einmal gebückt, einmal aufrecht gehend - jeder seiner Wege. Wir gehören eigentlich zu den aufrechtgehenden Spezies. Eigentlich. Die letzten Entwicklungen zeigen jedoch, dass schon vor einigen Jahren, seit Erschwinglichkeit dieser smaten Phones, eine sichtbare Umkehrung stattgefunden hat. Mehr und mehr verschwindet der aufrechte Gang, der Blick geradeaus, die verbale Kommunikation und ein soziales Miteinander. Das alles löst sich mehr und mehr, bedauerlich zwar, aber es löst sich mehr und mehr als überholtes Faktum lebendiger Vergangenheit auf.

Herzen erobert man heutzutage mit einem knappen log in , eskortiert von einem- oder mehreren gelben Punkten mit Stimmungsschwankungen, wie Desinteresse, Ablehnung oder Belustigung bis hin zur freudigen Euphorie oder quälende Übelkeit. Diese mitteilungsbedürftigen gelben Dinger, man bezeichnet sie als Emoji (Emoticon), gibt es selbstverständlich in unzähligen Varianten; jedes Jahr ein Neues. Und während User geistig abwesend, Milliarden Jahre von jeglicher Kreativität entfernt, mit beseelt dumpfem Gesichtsausdruck auf ein leuchtendes Display glotzen das sich andauernd zu Wort meldet, nebenher an einer Latte to go im Bambusbecher nuckeln, erfindet ein cleverer Geldverdiener wieder einen neuen gelben Punkt mit neuen Stimmungsschwankungen. Ein neuer, gelber Punkt der uns ebenfalls für die Zukunft von sämtlicher Kreativität und ungewohnt anstrengendem Sprachgebrauch entbinden soll. Natürlich gibt s Latte to go nur im Bambus-Becher, Gluten frei und mit ohne Zucker, weil man etwas auf sich hält, wenn man schon nicht mehr sieht, wie schön leben so geht, oder was genau sich gerade in der eigenen Nähe abspielt.

Den Blick aufs Display, den Rücken krumm, fehlt nur noch das tierische Fell zum überwerfen und wir wären zurück in kommunikationsloser Steinzeit, umba umba. Mit leuchtenden Augen und mit Freude an der eigenen Muttersprache, mit Fürsorge, Empathie und Freundlichkeit umzugehen, verdammt⦠Verdammt, das waren noch Zeiten, als man noch miteinander reden und atmen musste. Reden? Sagte ich eben reden? So richtig sprechen mit Mund auf und zu, mit vernünftiger Atmung im Bereich der Sinuskurve? Was war das doch gleich noch⦠reden? Womöglich auch noch in ein gegenüberstehendes Gesicht hinein; von Auge zu Auge von Mund zu Ohr und mit Geräuschen die man Sprache und, in besseren Kreisen, sogar Rhetorik nennt. Schreckliche Vorstellung.

Wie gut das uns das nicht mehr passieren kann, in der schönen, neuen, viel zu schnellen Welt; der Welt gelber, launischer Punkte, der Welt von Streaming und Download, der Welt des gedankenlosen Denkens und des oberflächlichen sich zeigen Wollens, der Welt sich alles, wirklich alles, auch den allerletzten Scheiß, in schillernden Farben schönzureden.

Egal. Kommen wir wieder zurück und beschäftigen uns mit den Menschen, die fest daran glauben zu wissen, wie leben schön geht:

 

BEATCHEN denk mal empty, dachte sich Beate und buchte, ohne Rücksicht auf ihr Herrmännchen, den sie schon seit Tagen nicht mehr gesehen hatte - vermutlich campierte er wieder im allheilenden Hobbykeller - bei einem kleinen Reiseveranstalter der nahegelegenen Kreisstadt, einen wochenlangen Fußmarsch mit Gleichgesinnten über den weltberühmten Camino. Man muss nicht wissen was passiert ist, beruhigte sie ihr Gewissen, als sie sah wie teuer das alles würde, man muss nur wissen was möglich wäre. Beatchen wollte die Erleuchtung erfahren und sich austauschen, so die Idee, so ihr Plan; koste es was es wolle, das war ja nur Geld.

Mudders sieht mich an:

Sie sagt, es geht ihr ganz schön blümerant, bei all den vielen fremden Gesichtern. Aber ihre kleine Wohnung wäre der Hit, die Aussicht auf die Nahe ein Traum. So schön hätte sie sich eine Senioren Residenz nicht vorgestellt, und einen Verehrer hätte sie auch schon. Ich könne beruhigt wieder nach Hause fahren. Ich solle nicht sauer sein, dass sie nicht zu mir kommen wolle, sie hinge nun einmal an ihrer Heimat.

Den Weg und die Menschen, die Ereignisse und Stationen, das Essen und die Betten in den Unterkünften, das wollen wir uns ersparen aufzuschreiben, gibt es doch zigtausende Bücher die das ausgiebig und viel besser tun. Wir wollen hier nur die Essenz auf die wir alle so erpicht sind, was es denn für Beatchen nun gebracht hatte, dieses Erleuchten, von dem jeder glaubt es müsse sich danach etwas ändern, nach diesem erlaufenen Erleuchten, nach Bezwingung des beschwerlichen Jacobs Weges, nach all der Stille und nach dem eventuellen finden des eigenen Ich s, was keiner der zahlreichen Veranstalter vorher garantieren konnte. Man hatte schon von Pilgern gehört denen es nicht gelang sich zu finden. Im Gegenteil: man munkelte sogar von Pilgern die sich auf dem Jacobs Weg endgültig verloren hatten. Vielleicht hatten sie ein Handy dabei und waren abgelenkt, möchte man meinen.

Das eigene Ich, jawohl. Wieso bemerkt man nicht, ohne vorherige Qualen auszuhalten, dass man dieses eigene Ich schon sein ganzes Leben lang mit sich herumschleppt. Wie ist es überhaupt möglich sich selbst nicht zu sehen? Es will mir nicht einleuchten. Beatchen glaubte das auch, sonst hätte sie diese Mühe nicht auf sich genommen, mit all den Schmerzen und Blasen an ihren wundgelaufenen Füßen, und der Last des schweren Rucksacks auf dem geneigten Rücken, der ein bisschen scheuerte wenn es steil bergauf zu gehen galt. Sie glaubte auch, dass sie sich zu Hause, in ihrer gewohnten Umgebung, unter vertrauten Menschen ihres Lebens einfach nicht würde finden können. Freilich waren interessante, neue Menschen auf diesem Weg jener Selbstfindung, aber freilich würde man sich nach Erreichen des Zieles doch irgendwie wieder aus den Augen verlieren, es sei denn, man verlor tatsächlich sein Herz an einen bereits erleuchteten Menschen der heller strahlte als das eigene Herrmännchen zu Hause. Es sei dennâ¦

Beatchen stand angefasst auf einer Anhöhe und sah hinüber in die Heilige Stadt Santiago de Compostela. Sie war kurz vorm Ziel. Sie war so von innen ergriffen, von diesem Anblick, dass sie alle Schmerzen und allen Stolz vergaß. Ja, sie konnte stolz auf sich sein, zumal sie sich selbst nicht zugetraut hatte diesen Weg überhaupt bis zum Ende zu schaffen. Sie müsste nur noch mit den anderen ihrer kleinen Gruppe hinabwandern, sich ihren Stempel und ihre Urkunde abholen, in der Kathedrale ihre Hand an die berühmte heilige Säule legen und innig wünschen sie könnte die Zeit bis dahin zurückdrehen, wo sie und Herrmännchen sich aus den Augen verloren hatten. Sie müsste nur noch die Zeremonie des schwingenden Weihrauchkessels und die Messe in sich aufsaugen und ihre Wünsche loswerden, dann könnte sie endlich den Heimweg antreten, denn sie hatte genug vom beschwerlichen pilgern, genug vom Verzicht und der schweren Last auf ihrem Rücken, genug von schlechten Betten und Nepp, genug von frommen Suchern, genug vom bon Camino. Fin de Terre war kein Thema, dort käme sie noch früh genug hin, entschied sie schon vor Antritt ihrer Pilgerreise. Sie würde sich, wenn sie ihre rechte- ihre Arbeitshand an diese heilige Säule legte, wünschen, dass sie auch diesen Weg, ihren Weg, ihren gemeinsamen Weg gemeinsam bis zum Ende gingen, ohne vorher schlapp zu machen und ihre, doch eigentlich ganz gute Ehe, unüberlegt über Bord zu werfen.

Neben ihr stand ein hochgeschossener Mann namens Thomas. Ein Pilger aus Deutschland mit unglaublich tiefen, melancholisch traurigen Augen. Auf den letzten Kilometern war Beate mit ihm in ein unverbindliches Gespräch geraten das schnell tiefer und tiefer wurde. Er machte auf sie den...

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Die Autorin Lele Frank - sie selbst bezeichnet sich als Schreibwerkerin - wurde 1957 in Bad Kreuznach geboren, war Bauingenieurin und hat über 35 Jahre in dieser Ellbogen-Branche gearbeitet.2013 gab sie Beruf und Firma aus persönlichen und gesundheitlichen (ausgebrannt) Gründen auf.Nach dem Ende einer dramatischen Beziehung, entdeckte sie die Liebe und Leidenschaft Bücher zu schreiben. Mit ihrem ersten Buch "Tanz der Optimisten" (Teilbiographie als Roman verfasst),welches eigentlich nur einen therapeutischen Zweck erfüllen sollte, hat sie sich ins Leben zurückgeschrieben.Nach 22 Jahren, in denen sie an der Ostsee lebte, zog sie einen Schlussstrich: zu viele Menschen.Im Dezember 2020 zog sie zur anderen Seite, an die raue, stürmische Nordsee.Lele Frank bezeichnet ihre jetzige Tätigkeit als:"Das Leben genießen."