Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Ein Jahr im Leben von Frieda Flieder

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
298 Seiten
Deutsch
treditionerschienen am15.05.20221. Auflage
In einem Bauwagen, der gemütlicher nicht sein könnte, lebt Frieda ein sehr alternatives und beschauliches Leben inmitten ihres Gemüsegartens. Bei Wind und Wetter radelt sie durch die Stadt, zu dem kleinen Buchladen, in dem sie arbeitet, wenn sie nicht gerade als Lebensberaterin unterwegs ist. Sie nimmt sich Zeit. Für jeden Kohlrabi, für ihre besten Freunde Micha und Agnes und jeden Ratsuchenden. Deswegen wäre ihr Leben eigentlich auch ausgelastet, wenn da nicht eine kleine, fiese Lücke in ihrem Herzen wäre, die nur durch den geheimnisvollen 'Frühstücksmann' ausgefüllt werden kann. Der wächst tatsächlich irgendwann über ihren Gartenzaun und bringt ihr Leben gehörig durcheinander. Im Nachbargarten zieht Ole ein, der Frieda von nun an durch den Kopf geht, ohne die Schuhe auszuziehen. Und Frieda muss oder möchte sich plötzlich darauf einstellen, dass ein Leben zu zweit immer den ein oder anderen Kompromiss benötigt und dass der perfekte Moment manchmal recht ungewaschen daherkommt. Sie lernt, dass man sich treu bleiben und trotzdem verändern kann. Aber dann macht ihr Ole einen Vorschlag, der sie innerlich fast in zwei Teile reißt. Frieda Flieder ist ein nachhaltiger Liebesroman, der nicht nur großartig unterhält, sondern nebenbei auch noch mit allerlei praktischen Lebensweisheiten und außerdem Tricks und Rezepten in Sachen nachhaltige Lebensführung aufwartet.

Tanja Selentschik (Jahrgang 73) schreibt gerne. Am liebsten über Dinge die sie gerne hätte, aber nicht bekommt, und wenn doch, kalte Füße kriegt. Die große Liebe in Romanform hat den Vorteil, dass man sich weder die Beine rasieren, noch auf Chips im Bett verzichten muss. Frieda Flieder hat sie in Spanien geschrieben, während sie dort als Vegan-Köchin und Yogalehrerin gearbeitet hat. Danach hat sie selber in einem Bauwagen gelebt und festgestellt, dass fließend Warmwasser ein absolutes 'Nice to have' ist. Jetzt lebt sie in Weißenfels und die Möglichkeit dort 'für immer' zu bleiben ist durchaus nicht unrealistisch. Sie bloggt, schreibt Romane und Kinderbücher und putzt Treppenhäuser, um den Boden der Tatsachen nicht unter den Füßen zu verlieren (und richtiges Geld zu verdienen).
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,95
BuchGebunden
EUR21,95
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,95
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextIn einem Bauwagen, der gemütlicher nicht sein könnte, lebt Frieda ein sehr alternatives und beschauliches Leben inmitten ihres Gemüsegartens. Bei Wind und Wetter radelt sie durch die Stadt, zu dem kleinen Buchladen, in dem sie arbeitet, wenn sie nicht gerade als Lebensberaterin unterwegs ist. Sie nimmt sich Zeit. Für jeden Kohlrabi, für ihre besten Freunde Micha und Agnes und jeden Ratsuchenden. Deswegen wäre ihr Leben eigentlich auch ausgelastet, wenn da nicht eine kleine, fiese Lücke in ihrem Herzen wäre, die nur durch den geheimnisvollen 'Frühstücksmann' ausgefüllt werden kann. Der wächst tatsächlich irgendwann über ihren Gartenzaun und bringt ihr Leben gehörig durcheinander. Im Nachbargarten zieht Ole ein, der Frieda von nun an durch den Kopf geht, ohne die Schuhe auszuziehen. Und Frieda muss oder möchte sich plötzlich darauf einstellen, dass ein Leben zu zweit immer den ein oder anderen Kompromiss benötigt und dass der perfekte Moment manchmal recht ungewaschen daherkommt. Sie lernt, dass man sich treu bleiben und trotzdem verändern kann. Aber dann macht ihr Ole einen Vorschlag, der sie innerlich fast in zwei Teile reißt. Frieda Flieder ist ein nachhaltiger Liebesroman, der nicht nur großartig unterhält, sondern nebenbei auch noch mit allerlei praktischen Lebensweisheiten und außerdem Tricks und Rezepten in Sachen nachhaltige Lebensführung aufwartet.

Tanja Selentschik (Jahrgang 73) schreibt gerne. Am liebsten über Dinge die sie gerne hätte, aber nicht bekommt, und wenn doch, kalte Füße kriegt. Die große Liebe in Romanform hat den Vorteil, dass man sich weder die Beine rasieren, noch auf Chips im Bett verzichten muss. Frieda Flieder hat sie in Spanien geschrieben, während sie dort als Vegan-Köchin und Yogalehrerin gearbeitet hat. Danach hat sie selber in einem Bauwagen gelebt und festgestellt, dass fließend Warmwasser ein absolutes 'Nice to have' ist. Jetzt lebt sie in Weißenfels und die Möglichkeit dort 'für immer' zu bleiben ist durchaus nicht unrealistisch. Sie bloggt, schreibt Romane und Kinderbücher und putzt Treppenhäuser, um den Boden der Tatsachen nicht unter den Füßen zu verlieren (und richtiges Geld zu verdienen).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783347612549
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum15.05.2022
Auflage1. Auflage
Seiten298 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1854 Kbytes
Artikel-Nr.12572438
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Februar

Der Kuckuck krächzt zehnmal und kriecht dann erschöpft in sein grellbunt bedrucktes Häuschen. Draußen prasseln Regenschauer an den Wagen und drinnen ziehen Schwaden von Sandelholz-Räucherwerk unter den Nasen von Frieda Flieder und ihrem besten Freund Micha entlang.

Jetzt gib dir einen Ruck und komm mit.

Auf keinen Fall. Nimm dir einen Keks und noch eine Tasse Tee.

Die Stadt ist in Narrenhänden , sagt Micha und winkt mit einer Tageszeitung, die diesen sinnreichen Satz als Schlagzeile hat.

Das ist sie immer , sagt Frieda bestimmt und schüttelt einen Pinsel in einem Glas Wasser aus, das sofort eine lila Farbe annimmt. Und das hab ich schon gewusst, bevor sie Deutschlands größte LED-Werbewände an die Volkmannstraße bauen wollten.

Sie werfen mit Bonbons.

Frieda zögert kurz. Beim letzten Mal waren echt gute Brausebonbons dabei. Aber davon hatte sie nur drei erwischt und dafür einen schmerzhaften Schlag mit einem Schirm kassiert.

Sie geht an ihren Küchenschrank, holt ein Bonbonglas hervor und legt eine Handvoll vor Micha auf den Tisch.

Sind das die aus Erdnussbutter und Kokosmilch? Kritisch riecht er an einem Zellophanstreifchen, wickelt ein hellbraunes Bonbon aus und steckt es seufzend in seinen Mund.

Sie sind diesmal nicht so hart geworden, sei mal besser vorsichtig mit deinen Plomben.

Sag doch beim nächsten Mal Bescheid, wenn du wieder Bonbons kochst, ich wollte dir mal über die Schulter gucken. Aber ich muss auch gleich los, bin mit Holger verabredet. Der wollte sich den Rosenmontagsumzug unbedingt angucken.

Micha nimmt vorsichtig einen Stein, den Frieda gerade bemalt hat, in die Hand und liest schmunzelnd die Aufschrift. Es war so klar. Kaum regnet es mal einen Tag nicht und die Sonne scheint mal für eine Viertelstunde, da scharrst du schon mit den Hufen.

Aufmerksam betrachtet er die großen Kieselsteine auf dem Küchentisch. Ein paar hatte Frieda bei ihren Spaziergängen mitgenommen, im Hufeisensee oder am Kanal gefunden. Nun hat Frieda weiße Kreise draufgemalt und in lila Schönschrift Petersilie, Salbei, Rosmarin und Thymian drauf geschrieben. Sobald das getrocknet ist, werden in Grün ein paar passende Kräuter gemalt.

Es ist Februar, ein Schneeglöckchen ist nicht das Zeichen, dass es nicht mehr friert. Ich komm morgen noch mal vorbei. Da will ich nicht sehen, wie du deinen Acker umgräbst. Diesen Monat ist noch Ruhe. Micha steht auf, zieht sich seine Jacke über und seine Mütze auf, beugt sich zu Frieda runter, um ihr einen Kuss auf die Stirn zu hauchen. Bis dann , sagt er und Frieda hört seine Schritte auf den Holzstufen runter poltern.

Sie betrachtet die Steine, die vor ihr liegen. Petersilie, Salbei, Rosmarin und Thymian. Parsley, Sage, Rosmary and Thyme. Ihr Lieblingsliebeslied. Scarborough Fair. Zwar sind die Forderungen, die da an den Geliebten gestellt werden, ein bisschen unverschämt und man könnte anzweifeln, ob überhaupt eine Beziehung gewollt wird, aber da Frieda an die große Liebe glaubt und auch hoffnungslos romantisch ist, pflanzt sie jedes Jahr Petersilie, Salbei, Rosmarin und Thymian für die Liebe. Damals in der Wohnung gab es bunte Blechkästen, einen Suppentopf oder eine kleine Obstkiste, jetzt steht neben der Treppe eine alte Sandmuschel vom Sperrmüll, die halb in den Boden eingegraben, recht adrett aussieht. Frieda Flieder ist auch eine große Steinsammlerin und ihre Schürzentaschen sind immer ausgebeult, weil sie selbst auf geschotterten Parkplätzen irgendwas Schönes, Rundes und Glattes entdeckt, was dann wie von selbst den Weg in die bunten Höhlen ihrer Taschen findet und dann, von ihren Fingern warm gestreichelt, mit einem guten Wunsch und einem Luftkuss zu seinen Steinfreunden gelegt wird. Die vier glattesten und größten hat sie jetzt als Schilder gut gebrauchen können und wenn es in ein paar Wochen wieder wärmer wird, werden sie entzückend aussehen.

Frieda betrachtet zufrieden ihr Werk. So lange es jetzt trocknet, wird sie spazieren gehen. Natürlich nicht in die Innenstadt. Noch nicht mal zum Bahnhof. Die Straßen sind voller Faschingsfreunde und Frieda ist zwar eine Freundin der wilden Muster und bunten Farben, bekommt aber immer leichtes Sodbrennen bei einem Clown, der älter ist als neun. Es sei denn, es wäre Oleg Popow. Und da aus den umliegenden Dörfern viele Menschen nach Halle reinfahren, um sich dort das Rosenmontagspektakel anzuschauen, ist die Wahrscheinlichkeit, einen Clown am Bahnhof zu treffen, sehr hoch. Vor drei Jahren - sie wollte nur kurz zu Karstadt rein, um sich neue Batterien in ihre Armbanduhr machen zu lassen, die am Sonntag vor Rosenmontag einfach stehengeblieben war - kamen zwei als lila Kühe verkleidete Frauen freundlich auf sie zu und boten ihr zwei Zopfspangen an, damit sie ihr Pippi-Langstrumpf-Kostüm komplettieren könnte. Nein, das spart sie sich.

Sie legt noch ein Stück Kohle in den Ofen, zieht sich ihre Jacke an und verlässt den Wagen und ihr Reich, um durch die Straßen zu bummeln, an den Kleingärten und an den Tennisplätzen vorbei bis hinter zum Fußballplatz und dann alles wieder zurück. Ein paar Hundebesitzer werden freundlich gegrüßt und sie grüßen zurück. Wenn sie an grauen und trüben Tagen spazieren geht, hat sie es sich zur Angewohnheit gemacht, erst zurückzugehen, wenn sie drei Dinge gesehen hat, die sie froh machen. Da Frieda Flieder sich über so ziemlich alles freuen kann, geht das oft ziemlich schnell. Selbst in einer Stadt wie Halle. Über den Acker neben den Tennisplätzen läuft eine Hasenfamilie, auf dem Weg findet sie einen roten Plastik-Schlüsselanhänger mit Ring und in einem der Kleingärten sieht sie einen älteren Herrn, der die Bäume beschneidet. Das bedeutet, dass sie theoretisch auch schon loslegen könnte, sie wäre nicht schon wieder die Erste. Auf dem Weg nach Hause findet sie eine achtlos weggeworfene Plastikflasche, die nicht wie die meisten farblos ist. Diese ist hellgrün. Das gibt einen prima Baumschmuck und Frieda sieht es als Zeichen, sich heute um ihre Bäume zu kümmern.

Als sie auf ihr Tor zusteuert, steht eine graue Frau davor. Das Gesicht ein wenig aufgedunsen, das Make-up zwar routiniert, aber ungeschickt gewählt und aufgetragen. Die Absätze der Stiefel mit den Fransen sind schief runtergetreten, die Hose mit einem glitzernden D&G-Emblem über dem Po, eine wattierte, rosa Jacke mit Kunstfellkragen. Die Finger sind beklebt mit falschen Nägeln von der günstigen Sorte und sehen deswegen aus wie dicke Krallen. Durch die Strass-Steinchen wirken sie nicht schöner. In einer Hand hält sie ein Smartphone und die andere Hand hält eine Zigarette. Wild wischt die Zigarettenhand über das Smartphone. Auf den ersten Blick eine bunte Erscheinung. Aber auf Frieda wirkt sie so staubgrau, als wenn diese Frau, die vielleicht erst Anfang 30 ist, nur bunt wirkt, weil die Farben, die sie aus ihrer Umgebung absaugt, noch kurz aufblitzen, bevor sie verdaut werden.

Frieda blickt durch das Tor zu ihren Bäumen. Sie werden wohl auf ihre neue Frisur noch eine Weile verzichten müssen.

Wollen Sie vielleicht zu mir?

Verwirrt taxiert die graue Frau Frieda. Ihr Blick verrät Zweifel.

Ich wollte hier zur Lebensberatung.

Ja zu mir, hatten wir einen Termin ausgemacht? Ich mach das nämlich nicht in meinen Privaträumen. Friedas Stimme verrät Souveränität.

Nein, jemand aus dem Garten hat davon erzählt und ich bin spontan mal vorbeigekommen.

Frieda denkt, nein, so spontan war das nicht, du spielst seit Wochen mit dem Gedanken vorbeizukommen, aber hast dich nicht getraut. Aber heute, wo alle Fasching feiern und fröhlich sind, hast du es nicht mehr ausgehalten und bist hierhergekommen. Du willst reden, aber eigentlich auch nicht. Und wenn ich dich jetzt wegschicke, dann kommst du nie wieder.

Laut sagt sie: Ich habe Zeit. Ich bringe nur schnell meine Sachen rein und dann können wir losgehen.

Wohin?

Spazieren war ich schon und es regnet ständig. Ich würde sagen, wir gehen ins Bowlingcenter. Trinken da Kaffee oder sowas.

Überrascht nickt die graue Frau und bleibt befangen so lange am Tor stehen, bis Frieda wieder zurück ist.

Das Bowlingcenter ist nicht weit weg. Für Frieda noch nicht mal ein richtiger Spaziergang. Doch die graue Frau atmet schon nach der Hälfte des Weges schwer. Sie hätte lieber die Straßenbahn genommen. Aber da es erstens nur eine Station gewesen wäre und man zweitens knapp zehn Minuten warten müsste, ordnet Frieda einen Fußmarsch an. Der im Übrigen auch nur knapp zehn Minuten dauert. Im Center sind um diese Uhrzeit kaum Bahnen besetzt, es ist noch recht ruhig. Hat auch eben erst aufgemacht. Frieda holt zwei Kaffee und sucht sich mit der grauen Frau einen etwas abgelegenen...

mehr

Autor

Tanja Selentschik (Jahrgang 73) schreibt gerne. Am liebsten über Dinge die sie gerne hätte, aber nicht bekommt, und wenn doch, kalte Füße kriegt. Die große Liebe in Romanform hat den Vorteil, dass man sich weder die Beine rasieren, noch auf Chips im Bett verzichten muss.Frieda Flieder hat sie in Spanien geschrieben, während sie dort als Vegan-Köchin und Yogalehrerin gearbeitet hat. Danach hat sie selber in einem Bauwagen gelebt und festgestellt, dass fließend Warmwasser ein absolutes "Nice to have" ist.Jetzt lebt sie in Weißenfels und die Möglichkeit dort "für immer" zu bleiben ist durchaus nicht unrealistisch. Sie bloggt, schreibt Romane und Kinderbücher und putzt Treppenhäuser, um den Boden der Tatsachen nicht unter den Füßen zu verlieren (und richtiges Geld zu verdienen).