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Schule ist Scheiße

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
192 Seiten
Deutsch
treditionerschienen am07.08.2023
Schule, da müssen wir alle einmal durch. Trotzdem hat niemand so wirklich darauf Bock. Niemand hat so wirklich Lust in der Schule zu arbeiten, geschweige denn Tag ein Tag aus zur Schule zu gehen, um sich von irgendwelchen Trottel die Anwendung des Satztzes des Pythagoras anzuhören oder Göthes Erlkönig zu analysieren. Dazu bekommt man noch seine tägliche Dosis Mobbing und wird von den Lehrkräften auf den unterschiedlichsten Weisen vor der Klasse bloßgestellt. Und wenn damit nicht genug ist, rauben antipädagogische Verhaltensweisen Leistungsanreiz, jegliche Freizeit und nicht zuletzt auch die Kindeheit. So bewegen wir uns immer mehr dazu hin , dass Schulen heute mehr moderner Sklaverei als Bildungseinrichtungen ähneln... Und wir haben noch nicht mal mit Lobbyismus angefangen! Absurditäten hat das deutsche Schulsystem genug, und viele davon werden in diesem Buch aus der Sicht eines Schülers angesprochen, erläutert und erkräftet. VORSICHT: Für alle Lehrkräfte mit schwachem Gemüht äußerst ungeeignet...mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR25,99
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextSchule, da müssen wir alle einmal durch. Trotzdem hat niemand so wirklich darauf Bock. Niemand hat so wirklich Lust in der Schule zu arbeiten, geschweige denn Tag ein Tag aus zur Schule zu gehen, um sich von irgendwelchen Trottel die Anwendung des Satztzes des Pythagoras anzuhören oder Göthes Erlkönig zu analysieren. Dazu bekommt man noch seine tägliche Dosis Mobbing und wird von den Lehrkräften auf den unterschiedlichsten Weisen vor der Klasse bloßgestellt. Und wenn damit nicht genug ist, rauben antipädagogische Verhaltensweisen Leistungsanreiz, jegliche Freizeit und nicht zuletzt auch die Kindeheit. So bewegen wir uns immer mehr dazu hin , dass Schulen heute mehr moderner Sklaverei als Bildungseinrichtungen ähneln... Und wir haben noch nicht mal mit Lobbyismus angefangen! Absurditäten hat das deutsche Schulsystem genug, und viele davon werden in diesem Buch aus der Sicht eines Schülers angesprochen, erläutert und erkräftet. VORSICHT: Für alle Lehrkräfte mit schwachem Gemüht äußerst ungeeignet...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783347998902
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum07.08.2023
Seiten192 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5557 Kbytes
Artikel-Nr.12578147
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Warum es beschissener ist, als du denkstâ¦


Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen! und ich lachte und war froh- denn es kam schlimmer

-Otto Waalkes


1. Heil Hitler⦠- oder wie war das mit dem kritischen Denken?

Mit Ende des Zweiten Weltkriegs endete eine der schlimmsten Zeiten auf der Welt. Und während fast jedes Land über die Grausamkeiten des Nationalsozialismus klagten, rufen bis heute irgendwelche Vollidioten ohne nachzudenken überall auf der Welt Heil Hitler . Bildung hätte da viel gebracht ⦠Ich mein es gibt überhaupt keinen Grund so etwas zu rufen, weil man damit die Millionen von Opfern verschmäht und an einer Ideologie festhält, die vorne und hinten keinen Sinn ergibt. Rassentheorie hat ungefähr so viel wissenschaftliche Grundlage, wie der Glaube, dass die Erde eine Scheibe ist oder die Existenz von Einhörnern.

Da habe ich ja einen Abschnitt super eingeleitet oder?- Aber es geht doch um Schule, was haben denn Nazis mit Schule zu tun?

Naja das ist zu beantworten ist gar nicht so einfach. Denn ich stelle hier mal wieder einen unglaublich provokanten Vergleich an â¦- gern geschehen.

Zur damaligen Zeit war es aber so: Kaum jemand hat die Ideologien und Taten der Nationalsozialisten in Deutschland von ihrem Aufstieg an bis zum Kriegsende 1945 offen und vor allem öffentlich hinterfragt. Und auch wenn man in Geschichtsbüchern immer wieder von kleinen Rebellen hört, die sich gegen die große Macht der Nazis aufgelehnt haben, waren Stauffenberg, Sophie Scholl und Co. leider bei weitem die Minderheit. Es gab nie riesengroße Proteste und die Mehrheit des deutschen Volkes hatte zumindest nichts gegen Hitler und seine Freunde. Entweder war es ihnen egal oder sie nahmen die einfachen Lösungen auf komplizierte Probleme hin. Niemand hinterfragte irgendwas, alle gingen wie Schafe mit und nur so war es den Nazis möglich so viel Schaden anzurichten. Deutschland bestand aus einem Haufen Mitläufer und Menschen, die zu viel Angst hatten, sich zu äußern, weil sie Angst vor Verfolgung hatten. Kritisches Hinterfragen wurde den Menschen also praktisch abtrainiert, denn es war nicht gewollt und hätte das Regime stürzen können. Und um den Negativfolgen zu entgehen, unterwarfen sich die Menschen dieser Doktrin.

Mir ist bewusst dass das in Bezug auf Schule ein unglaublich ekelhafter Vergleich ist. Aber in der semiprofessionellen Debattenkultur gibt es eine tolle Regel: Wenn du nicht mehr weiter weißt, mach den Gegner zum Faschisten und Nazi und gewinnâ¦

Das heißt jetzt nicht dass ich nicht mehr weiß, was es zu kritisieren gibt oder wie man das Argumentieren könnte, provoziert aber hoffentlich genug, dass du weiterliest!

Warum sehen wir heute also eine ähnliche Entwicklung? Das ist gar nicht so einfach zu erklären, ohne dass man sich bewusst wird, was kritisches Denken eigentlich ist. Denn denken ist nicht einfach irgendeine Tätigkeit wie Bügeln, Waschen oder Putzen, sondern eine Eigenschaft oder eher ein Prozess, den man sich aneignen muss und der aus vielen verschiedenen Teilen besteht. Laut der Stiftung des kritischen Denkens hab denken selbst zentrale Elemente:

- Standpunkte

- Absicht des Denkens

- Fragestellung

- Interpretation und Folgerung

- Konzepte

- Annahme

- Auswirkungen und Konsequenzen

Und kritisches Denken bedeutet nun, all diese Elemente für deine Gedanken zu nutzen, um diese kontrovers und zielführend zu Formen und einzusetzen- Im Endeffekt ist es genau das, was ich in diesem Buch mache, indem ich äußerst kontrovers das Schulsystem kritisch hinterfragt.

Da das ganze aber eher ein Prozess ist, kann man kritisches Denken nicht wirklich gut mit Schulbüchern lernen. Was das aber genau ist und das Konzept von Denken selbst wäre aber zumindest ein Ansatzpunkt, den man verfolgen könnte. Denn ich bin ehrlich, bevor ich mich in dieses Thema so stark eingearbeitet habe, kannte ich dieses Konzept nicht und eine Definition für kritisches Denken auch nicht. Und das spricht jetzt, unabhängig davon was auf den folgenden Seiten kommt, nicht wirklich für unser Schulsystem.

Kritisches Denken als solches ist ein Teil der persönlichen Entwicklung und somit für alle Dinge im Leben ziemlich zentral. Ein Fach namens Selbstverwirklichung gibt es in der Schule aber nicht, weswegen kritisches Denken als solches auch vielleicht nicht gelehrt wird. Auch hier entdeckt mal wieder Tendenzen eines Antiindividualismus in der Schule. Kritisches Denken ist schließlich ganz individuell und für jeden anders, und in dem heutigen Schulsystem ist es nicht möglich sich mit jedem Einzelnen für sich zu beschäftigen, weswegen man häufig auf ein Gedankenpool an Argumenten zurückgreift, den die Schüler verinnerlichen sollen, um später Gelerntes anzuwenden. Eigene kreative Gedanken schaffen es aber selten in den Poolâ¦

Würde man das aber tun, hätten die Schüler unglaubliche Möglichkeiten selbst zu wachsen, an sich selbst und Anderen. Denn um überhaupt erst mal kritisch hinterfragen zu können, kreiert man aus der eigenen Wahrnehmung heraus ein Selbstbild: Wer möchte man sein? Wie möchte man auftreten? Was möchte man tun?⦠Dieses Selbstbild beginnt man dann zu hinterfragen, denn man möchte ja immer besser werden. Man hinterfragt und hinterfragt, findet Fehler und Probleme und verbessert sich so permanent und andauernd. Das heißt also, dass mit kritischen Denken immer eine Art Verbesserung einhergeht. Wenn du etwas also kritisch hinterfragst, muss im selben Atemzug auch eine Verbesserung einhergehen, etwas das aufs Schulsystem bezogen besonders nochmal im letzten Kapitel folgt. Nur wenn man so an Sachen herangeht, ist es wirklich Kritik, andernfalls nur motzen.

Lass mich das mal an einem Beispiel verdeutlichen: Stell dir vor, du bist in der Klasse mit einem Kind, das übergewichtig ist, und es klagt über Gelenkschmerzen. Wenn du das nun also kritisch hinterfragen möchtest, sagst du vielleicht sowas wie: Hey schau mal mir ist aufgefallen, dass du über Gelenkschmerzen klagst. Das ist ein häufiges Symptom dafür, dass dein Körper unter deinem Gewicht leidet. Ohne dir jetzt zu nahe zu treten, wäre es doch mal eine gute Idee etwas für deine Gesundheit zu tun. Versuche doch mal auf Softdrinks zu verzichten oder berate dich doch mal mit deinem Arzt.

Wenn du jetzt aufgepasst hast, erkennst du ein Muster. Ein Problem wurde erkannt, das Problem wurde benannt und ein Verbesserungsvorschlag gegeben. Wenn du jetzt aber nur motzen würdest, würde das etwa so klingen: Hey du fette Sau, nimm mal ab du Schwein! - Auch wenn hier sicherlich das Problem an sich erkannt wurde und indirekt auch genannt worden ist, fehlt der Verbesserungsvorschlag. In dem direkten Beispiel hier, hat man sogar noch versucht den gegenüber zu deformieren, was dann nicht mehr Kritik sondern Mobbing ist.

Auch wenn die Grenze zwischen Kritik und Mobbing eigentlich gar nicht so schmal ist, sind die Menschen in den letzten Jahren immer kritikunfähiger geworden und scheinen nicht mehr den Unterschied zwischen Motzen, Kritik und Mobbing zu verstehen. Das hat man zuletzt auch beim 13 Fragen Format des öffentlich rechtlichen Rundfunks gesehen, bei dem zum Thema Body Positivity ein Arzt verbal deformiert wurde, obwohl er nur den Lebensstil von dickeren Menschen in Bezug auf die eigene Gesundheit hinterfragt hat. Indem also vergessen wird, was kritisches Hinterfragen genau ist, schadet man immens unserer Debattenkultur. Und das beginnt eben schon in der Schule und weitet sich dann mit fortlaufender Zeit auf alle Gesellschaftsbereiche aus. Wenn man so möchte, ist Schule der Ursprung unserer Gesellschaft, fast so wie der Urknall, und sollte dann auch der Regel dafür sein, um Verhältnisse in der Gesellschaft zu verbessern.

Nachdem man sich also mit Hilfe von kritischen hinterfragen ein Selbstbild erstellt hat, beziehen wir unser Selbstbild und die Technik des Hinterfragens auf andere Sachen in der Welt, wodurch unsere individuelle Moral entsteht. Da jeder eine andere Moral hat, hat man dann versucht die größten Überlappungen dieser Moralen so ethischen Standards zu formulieren. Was kompliziert klingt heißt im Endeffekt nur, dass die Mehrheit der Menschen sowas wie töten, stehlen und vergewaltigen ziemlich kacke findet.

Unsere Moral selbst ist aber ständig im Wandel, weil wir sie im Optimalfall ständig mit anderen vergleichen und uns fragen >>passt das oder passt das nicht?<<- Und wenn ja warum, und wenn nein warum. Und danach, jetzt kommt das Wichtige, stellt man entweder einen Verbesserungsvorschlag an sich selbst oder an den Gegenüber, wodurch man aneinander wächst und zu immer höheren Standards gelangt. Vor allem aber kommt man so ständig in Kontakt mit...

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