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Commissario Conti und die Gier am See

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
312 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am10.04.20242024
In Bardolino sind die Menschen in Aufruhr. Sie demonstrieren gegen einen Konzern, der auf den Filetstücken direkt am See ein Einkaufszentrum samt Casino bauen will. Der Konflikt eskaliert, denn für die Baugenehmigung geht die skrupellose Briefkastenfirma über Leichen. Commissario Luca Conti hat es plötzlich mit der Entführung eines Richters zu tun. Als der Architekt der Gemeinde ermordet aufgefunden wird, muss Conti das Netz aus Korruption und Gier am See entflechten. Wieder einmal führt ihn die Spur nach München ...

Carlos Ávila de Borba wurde auf den Insel Terceira auf den Azoren geboren. Nach seiner akademischen Ausbildung in Portugal, in den Vereinigte Staaten von Amerika und in Deutschland coachte er durch seine Karriere hindurch weltweit große Persönlichkeiten des Sports und unterrichtete als Dozent für Trainingswissenschaften an der Chukyo University in Nagoya, Japan. 'Commissario Conti und die Gier am See' ist der zweite Band seiner Italienkrimis. Aktuell lebt er mit seiner Familie in München. Mehr Informationen zum Autor unter: www.carlosaviladeborba.com
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
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EUR11,99

Produkt

KlappentextIn Bardolino sind die Menschen in Aufruhr. Sie demonstrieren gegen einen Konzern, der auf den Filetstücken direkt am See ein Einkaufszentrum samt Casino bauen will. Der Konflikt eskaliert, denn für die Baugenehmigung geht die skrupellose Briefkastenfirma über Leichen. Commissario Luca Conti hat es plötzlich mit der Entführung eines Richters zu tun. Als der Architekt der Gemeinde ermordet aufgefunden wird, muss Conti das Netz aus Korruption und Gier am See entflechten. Wieder einmal führt ihn die Spur nach München ...

Carlos Ávila de Borba wurde auf den Insel Terceira auf den Azoren geboren. Nach seiner akademischen Ausbildung in Portugal, in den Vereinigte Staaten von Amerika und in Deutschland coachte er durch seine Karriere hindurch weltweit große Persönlichkeiten des Sports und unterrichtete als Dozent für Trainingswissenschaften an der Chukyo University in Nagoya, Japan. 'Commissario Conti und die Gier am See' ist der zweite Band seiner Italienkrimis. Aktuell lebt er mit seiner Familie in München. Mehr Informationen zum Autor unter: www.carlosaviladeborba.com
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839278147
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum10.04.2024
Auflage2024
Seiten312 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1475 Kbytes
Artikel-Nr.12608331
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. Kapitel

Das Bootshaus von Ex-Kommissar Mauro Manchini in Bardolino platzte aus allen Nähten. Vom Eingang bis zum langen Holzsteg, der zum Gardasee führte, standen überall Menschen herum. Er hatte zu seiner Abschiedsfeier die engsten Freunde und einige Arbeitskollegen eingeladen, die ihn in den letzten 30 Jahren als Leiter des Polizeireviers von Bardolino begleitet hatten. Nun stand eine große Reise an: Er wollte mit seiner Frau und einem anderen Ehepaar auf seinem Segelboot in die weite Welt hinausfahren.

Mauro Manchini erfreute sich so großer Beliebtheit, dass mehr Leute kamen als erwartet. Es fanden sich Freunde aus Bardolino und vom Gardasee ein, aber auch aus den Regionen Brescia, Verona, Venedig und dem Norden von Triest, aus Bozen und von der Brennergrenze in Österreich. Die Freunde brachten wiederum Freunde mit. Außerdem waren uneingeladen Leute aus Politik, Sport und Kultur gekommen, die es sich nicht entgehen lassen wollten, den ehemaligen Kommissar zu verabschieden, bevor er zu seinem Segeltörn aufbrach.

Obwohl Mauro Manchini einen Cateringservice mit dem Auftrag engagiert hatte, reichlich und nur das Beste zu servieren, gab es niemanden, der ohne eine italienische Köstlichkeit erschien. Die meisten schenkten Weine wie den Costalago Rosso Veronese, den Lugana oder den berühmten roséfarbenen Bardolino Chiaretto Classico. Aber auch seinen Lieblingsdigestif, den Grappa di Amarone, erhielt er mehrfach. Er könnte allein mit den Grappaflaschen den halben Laderaum des Segelbootes füllen.

Das Bootshaus war weiß gestrichen, hatte dunkelgrüne Fensterläden, zwei Eingänge und ein Obergeschoss mit einem kleinen Balkon, der einen weiten Blick über den Gardasee bot. Die rustikalen Holztüren ließen es massiv wirken, aber es war nicht groß. Groß war jedoch der schöne Garten mit seinen prächtigen Bäumen und den Blumenbeeten, die Manchini vom Haupteingang an der Via Santa Cristina bis zum Pas­seggio della Pua an der Seeseite in seiner Freizeit geschmackvoll angelegt hatte. Im Garten bildeten sich nun überall Gruppen, die sich angeregt unterhielten, und Man­chini ließ es sich nicht nehmen, ein paar Minuten mit jedem einzelnen Gast zu plaudern und insbesondere den Polizeikollegen und Mitarbeitern der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Spurensicherung seine Anerkennung auszusprechen.

»Rede! Rede!«, begannen schließlich einige der Gäste zu skandieren.

Manchini, der Reden und Pressekonferenzen immer gehasst hatte, versuchte es zunächst zu ignorieren, doch die Stimmen wurden lauter und lauter und er hatte keine andere Wahl. Da ihm nichts anderes mehr übrig blieb, kletterte er widerwillig auf einen Stuhl, den einer seiner früheren Kollegen vom Kommissariat vor dem Hauseingang aufgestellt hatte.

Im Nu wurde es still, und alle Gäste wandten sich Man­chini zu.

»Liebe Freunde, zunächst einmal danke ich euch für euer Kommen. Es ist mir eine große Freude, diesen Augenblick mit euch zu feiern. Ich kann kaum glauben, dass es genau ein Jahr her ist, seit ich in den Ruhestand gegangen bin. Es kommt mir vor wie gestern. Über der Vorbereitung des Segelbootes und der Erledigung aller notwendigen Formalitäten für meine Reise habe ich sogar vergessen, meinen Ausstieg aus dem Berufsleben zu feiern, was wir hier heute nachholen. Und offenbar erinnert sich jeder an mich. Na ja, kein Wunder, wenn es ums Essen und Trinken geht.« Allgemeines Gelächter brach aus.

Manchini fuhr fort: »Ich möchte euch, insbesondere den Kollegen, die weiterhin im Dienst sind, für eure Freundschaft und Unterstützung in guten wie in schlechten Zeiten danken. Ohne eure Hilfe hätte ich wohl nicht den Ruhestand erreicht, vielleicht nicht einmal dieses Alter.«

Es wurde geklatscht.

»Die Umstrukturierung, die ihr im Polizeirevier vorgenommen habt, war wohlbedacht und notwendig. Wir müssen uns erneuern und Platz für neue Leute schaffen. Die Menschen in Bardolino und in der gesamten Region konnten mich schon nicht mehr sehen. Und um ehrlich zu sein, es kommt im Alter auch eine Zeit, in der das Herz bei so viel Aktion und Verantwortung zu versagen droht. Aber das Boot ist noch dasselbe, nur der Kommandant hat gewechselt.«

»Die Kommandantin!«, rief einer der Gäste.

»Ja, das stimmt. Die Kommandantin. Frau Doktor Francesca Ribaldi ist bestens geeignet, um das Amt der Polizeidirektion zu übernehmen.«

Es wurde laut gepfiffen. In den Köpfen der meisten Gäste tauchten die langen Beine von Frau Ribaldi und ihr sicherer Gang auf hohen Absätzen auf, der an Ornella Muti in ihren 30ern erinnerte.

Auch Manchini konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. »Ja, ich muss zugeben, das war ein guter Tausch!« Nach einer bewussten Pause endete er mit den Worten: »Abschließend möchte ich noch sagen: Ich bin mir bewusst, dass ich manchmal missverstanden wurde. Aber Verantwortung erfordert eine ausgewogene Sichtweise, und ich habe immer versucht, das Gesetz über Freundschaften und persönliche Wünsche zu stellen. Es waren 30 intensive und letztlich glückliche Jahre, denn ich glaube, dass wir die Aufgaben, die uns das Leben stellt, mit Leidenschaft und Freude erfüllen sollten.« Der Ex-Kommissar schluckte, strich sich langsam mit dem Finger über die Wange, als wollte er eine Träne zurückhalten, die sich aus einem Augenwinkel zu lösen drohte, hielt inne und blickte auf die vielen Freunde, die zu seiner Verabschiedung gekommen waren. Dann hob er das Glas Chiaretto in seiner Rechten und rief: »Prost!«

Auch im Garten wurden die Gläser erhoben, Toaste ausgesprochen und auf Manchini angestoßen. Er stieg vom Stuhl herunter und wurde überschüttet mit Umarmungen und vielfältigen Wünschen für die Reise.

Luigi, der seit 15 Jahren im Kommissariat arbeitete und jetzt der Älteste war, hegte eine große Bewunderung für Manchini. An Formalitäten und Respekt gewöhnt, wandte er sich fragend an ihn: »Entschuldigen Sie, Herr Kommissar, wissen Sie zufällig, wo Luca ist? Ich habe ihn überall gesucht, aber ich kann ihn nicht finden.«

»Ich habe ihn auch noch nicht gesehen«, antwortete Manchini und sah sich um. »Wenn er noch nicht da ist, muss es dafür einen zwingenden Grund geben.«

»Und jetzt? Warten Sie, bis er kommt?«

»Nein, der Plan wird wie vereinbart umgesetzt«, antwortete Manchini, ohne zu zögern.

Luigi nickte nur und wandte sich ab.

Nun kam die Party richtig in Gang. Jemand stellte Lautsprecher auf dem Balkon im ersten Stock auf, aus denen die Hits der 80er-Jahre klangen. Der Pelèr, der Nordwind am Gardasee, trug die Stimme von Gianna Nannini, die Bello e Impossibile sang, laut in den Garten und weiter in Richtung der Waikiki Beach Bar in Cisano.

Die letzten Sonnenstrahlen tauchten den Monte Baldo in ein zartrosa Licht. Auf dem See steuerten die letzten Boote den Hafen an. Die Konturen begannen zu verschwimmen, das Blau der Berge und des Wassers gingen ineinander über. Die sanfte Dämmerung wich bereits der Dunkelheit, als im Garten Desserts und Digestifs serviert wurden.

Plötzlich zischte am Ufer im Garten des Bootshauses der Schweif eines Feuerwerkskörpers in die Höhe, und am Himmel explodierten alle drei Sekunden die bunten Effekte eines Römischen Lichts, was die Aufmerksamkeit aller auf den Rand des Sees lenkte. Ein Raunen ging durch die Menge. Jetzt folgte eine Reihe unterschiedlich gefärbter Leuchtkugeln, die in den Nachthimmel geschossen wurden. Gleichzeitig sprühten leuchtende Fontänen lautlos eine Vielzahl von Formen und Farben in die Dunkelheit. In den Augen der Menschen spiegelte sich das Spektakel aus Licht, Farbe und Bewegung.

Gerade als das Feuerwerk zu Ehren Mauro Manchinis abklang, näherte sich das Boot der Wasserpolizei mit hoher Geschwindigkeit der Anlegestelle an der Werft Bardolino Yachting. Luca Conti sprang aus dem Boot, bevor Giorgio das Anlegemanöver beendet hatte. Der junge Kommissar führte die Anlegeleine durch den Eisenring am Ponton, warf Giorgio das Ende der Leine zu und eilte, ohne auf ihn zu warten, auf dem Passeggio della Pua Richtung Bootshaus. Angesichts der Menschenmenge auf der Seeseite des Bootshauses lief er am Lagerplatz der Werft nach rechts in die Via Santa Cristina zum Vordereingang des Bootshauses. Die Tür stand offen.

Luca trat ein und rief: »Onkel Mauro!«

Er ging den Korridor entlang und streckte den Kopf in die Küche, wo es aussah, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Das Cateringpersonal hastete geschäftig hin und her, und überall lag schmutziges Geschirr herum. Aus den Lautsprechern auf dem Balkon ertönte Musik. Es war ein wildes Durcheinander.

»Wo ist mein Onkel?«, fragte er einen der Cateringmitarbeiter.

Der Kellner zuckte mit den Schultern. Er kannte weder Luca, noch wusste er, wer sein Onkel war, und machte sich mit seinem Tablett auf den Weg zum See.

Luca folgte ihm und begegnete einigen bekannten Gesichtern. »Hat jemand meinen Onkel gesehen?«

»Schaut her! Der frischgebackene Kommissar ist eingetroffen!«, rief einer der Gäste. »Dein Onkel war gerade noch hier. Das letzte Mal, als ich ihn sah, stand er auf einem Stuhl und hat eine Rede gehalten.« Ohne Luca weiter zu beachten, drehte er sich wieder zu seinen Gesprächspartnern um.

Wie soll ich Onkel Mauro in diesem Gewühl bloß finden, dachte Conti und schob den einen oder anderen Gast beiseite, bis er erneut ein bekanntes Gesicht entdeckte, den Besitzer des Ristorante Piccolo Doge ganz in der Nähe.

»Hallo, Gianfranco, weißt du, wo mein Onkel ist? Ich kann ihn nicht finden.«

»Hallo, Luca! Keine Ahnung,...

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Autor

Carlos Ávila de Borba wurde auf den Insel Terceira auf den Azoren geboren. Nach seiner akademischen Ausbildung in Portugal, in den Vereinigte Staaten von Amerika und in Deutschland coachte er durch seine Karriere hindurch weltweit große Persönlichkeiten des Sports und unterrichtete als Dozent für Trainingswissenschaften an der Chukyo University in Nagoya, Japan. "Commissario Conti und die Gier am See" ist der zweite Band seiner Italienkrimis. Aktuell lebt er mit seiner Familie in München.
Mehr Informationen zum Autor unter: www.carlosaviladeborba.com