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Madame Beaumarie und der Sommer in der Provence

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
352 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am10.04.20242024
Florence Beaumarie eröffnet in Avignon eine Detektivagentur. Zeit für »La Dolce Vita« mit ihrem Freund Charles Florentin bleibt aber kaum. Denn in der bezaubernden Buchhandlung »Librairie Mistral« wurde eine grässliche Entdeckung gemacht: die ermordete Bestsellerautorin Faye Browne. Bald findet Florence heraus: Die geheimnisvolle Engländerin, aufgewachsen im Buckingham Palast, hatte mehr als nur ihren Liebhaber zu verbergen. Zusammen mit einem sympathisch-exzentrischen Kommissar legt sie jene Fallen aus, die nicht nur einem der Verdächtigen zum Verhängnis werden sollen ...

Ingrid Walther war als Soziologin, Kommunikationstrainerin, Coach und Geschäftsführerin eines Berufsverbandes tätig. Zudem ist sie Mitautorin und Herausgeberin von Fachbüchern. Wie ihre Ermittlerin Florence Beaumarie ist auch Ingrid Walther bereits in Pension und widmet sich ihren Leidenschaften, dem Schreiben, Zeichnen, ihren Reisen nach Südfrankreich und dem Musizieren. Die Inspiration für Florence Beaumarie fand die Autorin in der Provence - es war Liebe auf den ersten Blick.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
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EUR4,99
E-BookPDF0 - No protectionE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextFlorence Beaumarie eröffnet in Avignon eine Detektivagentur. Zeit für »La Dolce Vita« mit ihrem Freund Charles Florentin bleibt aber kaum. Denn in der bezaubernden Buchhandlung »Librairie Mistral« wurde eine grässliche Entdeckung gemacht: die ermordete Bestsellerautorin Faye Browne. Bald findet Florence heraus: Die geheimnisvolle Engländerin, aufgewachsen im Buckingham Palast, hatte mehr als nur ihren Liebhaber zu verbergen. Zusammen mit einem sympathisch-exzentrischen Kommissar legt sie jene Fallen aus, die nicht nur einem der Verdächtigen zum Verhängnis werden sollen ...

Ingrid Walther war als Soziologin, Kommunikationstrainerin, Coach und Geschäftsführerin eines Berufsverbandes tätig. Zudem ist sie Mitautorin und Herausgeberin von Fachbüchern. Wie ihre Ermittlerin Florence Beaumarie ist auch Ingrid Walther bereits in Pension und widmet sich ihren Leidenschaften, dem Schreiben, Zeichnen, ihren Reisen nach Südfrankreich und dem Musizieren. Die Inspiration für Florence Beaumarie fand die Autorin in der Provence - es war Liebe auf den ersten Blick.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839278628
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum10.04.2024
Auflage2024
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2010 Kbytes
Artikel-Nr.12608355
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


3

Zwei Stunden später waren Florence und Charles wieder im Auto unterwegs in Richtung Avignon. Es war alles so gekommen, wie Florence es erwartet hatte. Erst war der Ortsgendarm in Begleitung des Arztes eingetroffen, eine halbe Stunde später eine ganze Equipe von Polizisten, Tatortspezialistinnen sowie eine Pathologin. Der Gendarm hatte Florence wenig Beachtung geschenkt, der leitende Beamte aus Manosque auch nicht viel mehr. Er war leider ein arroganter Idiot, wie Florence sofort feststellen musste. Er hatte sie mit Herablassung behandelt und so getan, als hätte er ihren Namen noch nie gehört, was lächerlich war. Die zwei spektakulären Kriminalfälle, die in der Provence erst vor Kurzem nur dank ihrer Hilfe aufgeklärt werden konnten, hatten unter Garantie in allen Dienststellen die Runde gemacht. Er hatte sie behandelt, als wäre sie eine wichtigtuerische kleine Privatdetektivin, die keine Ahnung von der Polizeiarbeit hatte, und nach einer sehr kurzen Einvernahme hatte er sie nach Hause geschickt. Madame Picard hatte er zum Vorwurf gemacht, dass sie sich im Fall der verschollenen Bücher nicht an die Polizei, sondern an eine Detektivin gewandt hatte. Er hatte sich sogar zu der Aussage verstiegen, dass Faye Browne noch am Leben sein könnte, wenn die Buchhändlerin diesbezüglich korrekt gehandelt hätte. Die zu diesem Zeitpunkt bereits anwesende Pathologin hatte die ganze Szene mit gerunzelter Stirn beobachtet.

Mit höchst gemischten Gefühlen hatte Florence bald darauf das eindrucksvolle Geschäft verlassen, das nicht nur bis oben hin voll mit Bücherregalen war, sondern nun auch der Schauplatz eines Mordes geworden war. Dass es entweder Mord oder Totschlag war, hatte die Pathologin bereits amtlich bestätigt.

»Du hast das Richtige gemacht«, sagte Florence jetzt aufmunternd zu sich selbst. »Du hättest doch nicht gleich zu Beginn deiner neuen Tätigkeit alle Prinzipien und Regeln, die du deinem Unternehmen gegeben hast, über den Haufen werfen können.«

Sie blickte zu Charles, der am Steuer seines Wagens saß. Ihn durfte sie keinesfalls ein weiteres Mal in die Aufklärung eines Verbrechens mit hineinziehen. Die strenge Trennung von Beruf und Privatleben war ebenfalls etwas, das sie für sich als Regel festgelegt hatte, und sie hatte ihn gebeten, das zu respektieren.

»Es tut mir wirklich leid, dass du heute im Café so lange auf mich warten musstest«, sagte sie jetzt zu ihm. »Es ist doch alles etwas anders gekommen als erwartet.«

»Ich bin schon gespannt, ob es dabei bleibt, Florence. Ich kenne dich doch, der Fall Faye Browne wird dir ab jetzt nicht mehr aus dem Kopf gehen.«

Florence wollte schon protestieren, aber dann besann sie sich. Sie wollte und konnte weder sich selbst noch ihm etwas vormachen.

»Du hast natürlich recht«, sagte sie. »Es ist mir wirklich schwergefallen, Madame Picard eine Absage zu erteilen. Die war auch ziemlich sauer. Ich kann aber nicht gleich am Anfang die Prinzipien meines neu gegründeten Büros über den Haufen werfen. Dazu gehört, wie du weißt, dass ich nur Fälle übernehme, bei denen die Polizei nicht aktiv wird oder die sie als ungelöst ad acta gelegt hat. Die Suche nach dem Mann, der den Hund von Madame Robert vergiftet hat, war so gesehen ein guter Einstieg in meine neue Tätigkeit.«

»Allerdings«, antwortete Charles, »und noch dazu von dem zu erwartenden Erfolg gekrönt. Du bist einfach eine geniale Ermittlerin, Florence.«

»Danke, Charles. Wie lieb von dir, von nun an können wir gerne über alles Mögliche reden, aber bitte nicht mehr über Kriminalfälle.«

»Wie du meinst, Florence. Probieren wir es aus. Es gibt hier in der Nähe ein von mir sehr geschätztes Restaurant. Einige Zeit lang hatte es einen schlechten Pächter, der es heruntergewirtschaftet hat, aber seit einem Jahr wird es wieder ganz ausgezeichnet geführt. Es ist in einer ehemaligen Schule untergebracht, und ich bin hungrig. Sollen wir versuchen, im La Vielle École für Mittag einen Tisch zu bekommen?«

»Aber gerne! Ich habe heute wirklich nichts anderes mehr zu tun, und du hast mich neugierig gemacht. Ich bin schon hungrig!«

»Dann fahren wir jetzt einfach hin und hoffen schon einmal, dass es dort noch ein Plätzchen für uns gibt.«

Gut gelaunt bog er gleich darauf in eine kleine Nebenstraße ein.

»Wir nehmen diese Abkürzung«, sagte er, »dann sind wir vielleicht sogar noch schneller dort.«

Da hatte er sich allerdings geirrt, denn bald darauf tuckerte er ganz langsam einem Agrarfahrzeug hinterher, und es gab weit und breit keine Gelegenheit zum Überholen. Charles schien das jedoch nicht zu stören. Er lächelte versonnen, als trotz des geschlossenen Fensters ein intensiver Duft in ihren Wagen strömte.

»Lavendelernte«, sagte er. »Jetzt wirst du eine Vorstellung davon bekommen, wie unglaublich so eine Wagenladung voll Lavendel duftet.«

Er kurbelte das Fenster herunter, und tatsächlich: Ein Duft von höchster Intensität strömte in den Wagen, und Florence schloss einfach die Augen und gab sich lilafarbenen Träumen hin. Als sie diese wieder öffnete, hatte die Realität ihre Träume eingeholt, denn nun lagen links und rechts von ihrem Weg blühende Lavendelfelder, und vor ihnen erhob sich ein Dorf, dessen Häuser den Eindruck erweckten, als strebten sie auf gekrümmten Wegen alle dem höchsten Punkt eines Kegels zu, der von einer Art Festung gekrönt war.

»Simiane-la-Rotonde«, sagte Charles, »gleich sind wir bei dem Restaurant.«

»Simiane-la-Rotonde?« Die Stimme von Florence kam als fragendes Echo. »Das ist doch der Ort, in dem Faye Browne ihr Haus hatte.«

»Ach ja?« Charles klang überrascht. »Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich dir nicht ausgerechnet diesen Ort für unsere Mittagspause vorgeschlagen.«

Florence runzelte die Stirn.

»Aber ich habe dir doch heute Morgen erzählt, dass Faye Browne in Simiane-la-Rotonde ein Haus besitzt. Kann es sein, dass du deswegen mit mir hierher zum Mittagessen gefahren bist?«

»Wo denkst du hin, Florence? Das war mir vollkommen entfallen! Wir sind wegen des Essens hier und außerdem, weil Simiane ein ausgesprochen reizvoller Ort ist. Das ist doch eine herrliche Gegend, oder? Wir sind schon fast da!«

»Wahnsinnig schön, Charles.« Florence war beeindruckt. Dann musste sie lachen. »Wenn du mir von dieser Gegend eine Postkarte geschickt hättest, hätte ich es allerdings ziemlich kitschig gefunden. In der Realität ist es aber nur schön.«

Einer Postkartenidylle glich auch das Restaurant, das am Fuße von Simiane-la-Rotonde lag. Charles fuhr durch das offene breite Eingangsportal und stellte das Auto auf dem gepflasterten Parkplatz ab, der sich neben einem lang gestreckten, eingeschossigen Gebäude befand. Dahinter eine Wiese mit alten Obstbäumen und dem Gastgarten, dessen Tische alle schon besetzt waren. Eine freundliche ältere Frau kam ihnen entgegen, und Charles fragte, ob nicht doch noch ein Tischchen für sie frei wäre.

»Im Freien leider nicht mehr, Monsieur Florentin«, antwortete ihm die Frau, »wir sind hier draußen schon voll, und unter den Frühapfelbaum kann ich derzeit keine Gäste setzen, denn sonst fallen ihnen die Äpfel auf den Kopf. Ich kann Ihnen aber drinnen einen schönen Tisch am offenen Fenster anbieten.«

Charles sah Florence fragend an, und als sie nickte, folgten sie der Frau, die offensichtlich die Chefin war, nach drinnen, wo noch sämtliche Tische frei waren und vieles an den früheren Zweck des Gebäudes erinnerte. Ein hohes Lehrerpult, von dem aus im Stehen unterrichtet worden war, und eine Bank für die Schulkinder waren flankiert von einem Schaukasten, der einst vielleicht ausgestopfte Tiere und andere Lehrmittel beinhaltet hatte, jetzt aber mit Trinkgläsern und Geschirr bestückt war. Über jedem Tisch baumelte an einer langen dünnen Schnur ein bunter Buchstabe, sodass das ganze Alphabet über den Tischen einen kleinen Reigentanz aufführte. Eine lange Theke zog sich über die Rückseite des Raumes, und dahinter war durch eine offene Tür die Küche sichtbar. Eine gemütliche Dorfschule, dachte Florence und musste an ihre Grundschulzeit in Paris denken, in der es überhaupt nicht gemütlich zugegangen war. Wahrscheinlich trügt auch hier der Schein, dachte sie und wandte sich wieder der Gegenwart zu.

Die war soeben in Gestalt des Wirtes in Erscheinung getreten. Er wischte sich seine Hände an einem an die Schürze angeketteten Handtuch ab und begrüßte Charles, der ihm Florence vorstellte. Gleich darauf war er wieder in der Küche verschwunden, wo er jene Speisen aus regionalen Zutaten zubereitete, die Florence bald darauf ins Schwärmen brachten. Seine Frau hatte ihnen einen Fensterplatz zugewiesen, und nach einer hausgemachten Gemüseterrine verspeisten sie beinahe andächtig ein Freilandhuhn mit einer äußerst schmackhaften Fülle und warfen sich anerkennende Blicke zu. Sie bevorzugten es, während des Essens nicht zu sprechen.

Was für ein Prachtexemplar von Mann mir da ganz unerwartet in den Schoß gefallen ist, dachte Florence sich nicht zum ersten Mal und war plötzlich ganz froh darüber, dass sie nicht schon wieder einen Kriminalfall am Hals hatte.

Zum Dessert hatten sich beide für eine einfache Tarte Tatine entschieden, die, wie ihnen die Wirtin mitteilte, mit den Äpfeln jenes Baumes hergestellt worden war, unter dem sie ihre Gäste heute leider nicht platzieren konnte.

Diese war noch nicht ganz verzehrt, als eine kleine Gruppe von Leuten das Lokal betrat und zwei Tische von ihnen entfernt Platz nahm.

»Die Bürgermeisterin von Simiane«, flüsterte Charles Florence zu. »Sie wird manchmal der...

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Ingrid Walther war als Soziologin, Kommunikationstrainerin, Coach und Geschäftsführerin eines Berufsverbandes tätig. Zudem ist sie Mitautorin und Herausgeberin von Fachbüchern. Wie ihre Ermittlerin Florence Beaumarie ist auch Ingrid Walther bereits in Pension und widmet sich ihren Leidenschaften, dem Schreiben, Zeichnen, ihren Reisen nach Südfrankreich und dem Musizieren. Die Inspiration für Florence Beaumarie fand die Autorin in der Provence - es war Liebe auf den ersten Blick.