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Memorien: Mission Erinnerung

tolino mediaerschienen am01.07.2023
Memorien ist die Welt, in der alle Erinnerungen der Menschen aufbewahrt werden. Flynn ist zwölf und ein toller, aber trauriger Junge. Sein Vater ist Workaholic und seine Mutter hat aufgegeben um ihre Familie zu kämpfen. Als Flynn die Chance bekommt in Memorien nach den vergessenen Kindheitserinnerungen seines Vaters zu suchen, möchte er das unbedingt. Er hofft, dass der sich erinnert wie schön es ist eine Familie zu sein. Flynn glaubt, dass sich sein Vater dann weniger um seine Arbeit und mehr um ihn und seine Mutter kümmert. Flynn muss aber einen Freund mitnehmen. Wie gut, dass sich sein bester Freund Konrad leicht überzeugen lässt. In Memorien scheint es sehr bald aussichtslos zu sein, ans Ziel zu kommen. Das Land ist viel zu groß und es lauern unheimlich Kreaturen im Omanagebirge, welches sie durchqueren müssen, um an den Ort zu kommen, an dem sie die Erinnerungen vermuten - Die Höhlen von Ike. Unterwegs begegnen ihnen zwei weitere Suchende: Bertram, ein alter Mann und Fritza, ein Mädchen in Flynns Alter. Beide haben ihren besten Freund und ihre beste Freundin in Memorien verloren. Flynn erkennt schnell, dass Bertram ein böses Spiel treibt und Konrad für seine Zwecke missbrauchen möchte. Leider ist Konrad zu leichtgläubig um Bertram ebenfalls zu durchschauen. Zunächst halten sie alle zusammen, vor allem als sie gegen die Traumflieher und Spitzriesen kämpfen müssen, während sie das Gebirge durchqueren. Doch dann kommt Bertram ans Ziel, und Konrad stellt sich gegen Flynn. Es beginnt eine Suche im Wettlauf gegen die Zeit.

Tom J. Schreiber ist 1971 in Stuttgart geboren. Er schreibt leidenschaftlich gern, seit er ein Kind ist. Zur Veröffentlichung einer Geschichte hat er sich zum ersten Mal 2021 entschlossen. Mit seinen Geschichten möchte er vor allem Spannendes erzählen, Kinder und Jugendliche begeistern; sie in Träume versetzen und manchmal auch mitleiden lassen. Aber er möchte auch, dass sie zum Nachdenken angeregt werden, zum Beispiel über Freundschaft und Verantwortung.
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Produkt

KlappentextMemorien ist die Welt, in der alle Erinnerungen der Menschen aufbewahrt werden. Flynn ist zwölf und ein toller, aber trauriger Junge. Sein Vater ist Workaholic und seine Mutter hat aufgegeben um ihre Familie zu kämpfen. Als Flynn die Chance bekommt in Memorien nach den vergessenen Kindheitserinnerungen seines Vaters zu suchen, möchte er das unbedingt. Er hofft, dass der sich erinnert wie schön es ist eine Familie zu sein. Flynn glaubt, dass sich sein Vater dann weniger um seine Arbeit und mehr um ihn und seine Mutter kümmert. Flynn muss aber einen Freund mitnehmen. Wie gut, dass sich sein bester Freund Konrad leicht überzeugen lässt. In Memorien scheint es sehr bald aussichtslos zu sein, ans Ziel zu kommen. Das Land ist viel zu groß und es lauern unheimlich Kreaturen im Omanagebirge, welches sie durchqueren müssen, um an den Ort zu kommen, an dem sie die Erinnerungen vermuten - Die Höhlen von Ike. Unterwegs begegnen ihnen zwei weitere Suchende: Bertram, ein alter Mann und Fritza, ein Mädchen in Flynns Alter. Beide haben ihren besten Freund und ihre beste Freundin in Memorien verloren. Flynn erkennt schnell, dass Bertram ein böses Spiel treibt und Konrad für seine Zwecke missbrauchen möchte. Leider ist Konrad zu leichtgläubig um Bertram ebenfalls zu durchschauen. Zunächst halten sie alle zusammen, vor allem als sie gegen die Traumflieher und Spitzriesen kämpfen müssen, während sie das Gebirge durchqueren. Doch dann kommt Bertram ans Ziel, und Konrad stellt sich gegen Flynn. Es beginnt eine Suche im Wettlauf gegen die Zeit.

Tom J. Schreiber ist 1971 in Stuttgart geboren. Er schreibt leidenschaftlich gern, seit er ein Kind ist. Zur Veröffentlichung einer Geschichte hat er sich zum ersten Mal 2021 entschlossen. Mit seinen Geschichten möchte er vor allem Spannendes erzählen, Kinder und Jugendliche begeistern; sie in Träume versetzen und manchmal auch mitleiden lassen. Aber er möchte auch, dass sie zum Nachdenken angeregt werden, zum Beispiel über Freundschaft und Verantwortung.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757962760
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten199 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2871
Artikel-Nr.12609141
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

 

Konrad fand Flynn im Keller wieder. Er war hier unten noch nie gewesen und staunte nicht schlecht. Bis an die Decke stapelten sich alte Kartons verschiedenster Sachen. Da war zum Beispiel die Box eines Kaffeevollautomaten, ganze drei Verpackungen von Fernsehern sowie verschiedener anderer Geräte, und sogar die riesige Schachtel eines Rasenmähers war nicht entsorgt worden.

»Wusste gar nicht, dass dein Vater Rasen mäht«, sagte Konrad verwundert.

Flynn hob kurz den Kopf, der in einer Kiste mit allerlei Werkzeug steckte, nur um gleich wieder darin unterzutauchen. »Macht er ja auch nicht«, war seine Stimme dumpf zu vernehmen. »Das meiste Zeugs, was er kauft, benutzt er nicht. Genau wie die.« Ohne aufzusehen, zeigte er auf eine Reihe von Gartenmöbeln, die in der hintersten Ecke aufgestapelt waren und sogar noch in der Transportfolie steckten.

Nach einer ganzen Weile Kramerei tauchte Flynns Kopf von Neuem auf. »Hier, halt mal.« Er streckte Konrad eine Schachtel entgegen, die er bis zum Rand mit Schrauben und Nägeln gefüllt hatte. Nachdenklich verzog er den Mund. »Dann brauchen wir noch einen Hammer, Akku-Schrauber, Zollstock, Säge ...« Er legte den Finger an sein Kinn, während er mit den Augen das Werkzeugregal scannte. Konrad hätte gerne beim Überlegen geholfen, aber er hatte überhaupt keine Ahnung, wie man ein Baumhaus baute. Flynn winkte ab. »Egal, den Rest holen wir später«, beschloss er gutgelaunt.

Durch die Waschküche trugen die beiden alles über die kleine Außentreppe nach oben, hinaus in den Garten. Konrad hatte seinen Freund seit langem nicht mehr so fröhlich gesehen. Mit einem breiten Lachen legte Flynn das Werkzeug unter die große Eiche und rannte hinüber zum Holzstapel.

»Holen wir erst alles herüber«, rief Flynn. »Dann sehen wir, was wir haben.«

Mit einem Ruck zog er die Plane von den Brettern. Staub und Dreck flog ihnen um die Ohren, aber nicht nur das. Konrad entfuhr ein gellender Schrei. Eine riesige Spinne war blitzschnell zwischen dem Holz verschwunden. Dazu wälzten sich dicke weiße Maden auf den Latten und eine Unzahl von Käfern krabbelten aufgeregt in allen Richtungen davon. Eines der Kriechtiere war von der Plane durch die Luft geschleudert worden und direkt im Ausschnitt von Konrads T-Shirt gelandet. Der hüpfte wie wild umher und versuchte, das Tier abzuschütteln. Er bewegte sich dabei viel schneller und viel mehr, als er das je im Sportunterricht getan hatte.

»Jetzt hab dich nicht so. Die machen doch nichts«, kicherte Flynn, der Konrads Affentanz amüsiert zusah.

»Ich fass das nicht an«, sah Konrad angewidert auf den Holzstapel, nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte. Mit vor Ekel verzogenem Gesicht wandte er sich ab.

»Sei nicht langweilig. Du kriegst auch meine Handschuhe«, versprach Flynn großzügig. »Wir legen alle Bohlen einzeln ins Gras, dann werden sie von der Sonne getrocknet und die Viecher verziehen sich von selbst.«

Widerwillig ließ sich Konrad umstimmen. Schnell griff er nach den Handschuhen, bevor Flynn sich sein Angebot womöglich anders überlegte. Widerstrebend hob er die erste Holzlatte mit den Fingerspitzen an. Pedantisch achtete er darauf, dass keines der schmierigen Bretter auch nur ein kleines bisschen seine Klamotten berührte. Anfangs. Schließlich musste er doch kräftiger zupacken. Die Holzplanken waren teils lang und schwer. Außerdem ragten hie und da rostige Nägel heraus. Es war wichtiger, darauf zu achten, sich nicht daran zu verletzen, als von dem Siff auf die Hose zu bekommen.

Erschöpft setzten sich die Jungen an den Zaun, vor dem sich gerade noch der Holzstapel befunden hatte und ließen sich die Nachmittagssonne auf den Bauch scheinen. Es hatte länger gedauert als gedacht, aber alle Bretter lagen verteilt im Garten.

»Wird dein Vater nicht sauer, wenn er das sieht?« Konrads Blick wanderte über ihr Werk. Es war kaum ein Fußbreit vom Rasen übriggeblieben, den sie nicht mit Holzlatten belagert hatten.

Flynn winkte ab. »Dem ist der Garten komplett egal. Außerdem ist es längst dunkel, bis er heimkommt. Er hockt dann in seinem Arbeitszimmer oder auf der Couch. Er war ewig nicht hier draußen. Ist ja nur für heute Nacht. Morgen fangen wir gleich an zu bauen.«

Im selben Moment, als Flynn das ausgesprochen hatte, fuhr ein Windstoß unter die Plane, die achtlos neben der Hecke lag. Hektisch sprangen die beiden Jungen auf, um ihr nachzujagen.

»Vielleicht können wir die für das Dach gebrauchen, als Dichtung«, überlegte Flynn. »Legen wir ein paar Latten drauf, dass sie nicht ein zweites Mal wegfliegt.«

»Da liegt noch was.«

Konrad deutete auf eine glitzernde Kiste, die sie beim Abtragen des Holzstapels übersehen hatten.

Neugierig hob Flynn sie auf. Es war eine Blechdose, etwa so groß wie ein DIN-A4-Blatt und ungefähr zehn Zentimeter hoch. Als wäre es ein wertvoller Schatz, trug er die Dose vorsichtig zur Eiche hinüber und setzte sich in den Schatten darunter. Konrad war aufgeregt gefolgt. Er ließ Flynns Finger nicht aus den Augen, die jetzt langsam den Deckel anhoben. Zum Vorschein kam eine verknitterte Plastiktüte. Die beiden Jungen sahen sich vielsagend an, bevor Flynn sie hervorholte, auffaltete und hineingriff. Als Erstes brachte er eine kleine blecherne Taschenlampe ans Tageslicht. Am Schraubverschluss hatte sich ein weißer Belag gebildet. Vermutlich waren Batterien darin, die ausgelaufen waren. Flynn drückte auf den Schalter. Es tat sich nichts. Behutsam legte er die Lampe neben sich ins Gras und griff erneut in die Tüte. Diesmal zog er ein schmales Notizbüchlein hervor. Es war dunkelblau und hatte einen vergilbten Aufkleber auf dem Einband. Mit der krakeligen Schrift eines Kindes war Daniels Baumhausbuch darauf geschrieben. Flynns Herz pochte vor Aufregung. Das musste die Handschrift seines Vaters sein, als der noch ein kleiner Junge war. Sein Vater hieß ja Daniel und hatte ihm selbst erzählt, wie Opa das Baumhaus für ihn gebaut hatte. Seine Hände zitterten, als er das Büchlein aufschlug. Gleich auf der ersten Seite hatte jemand eine Skizze hineingemalt. Flynns Herz klopfte bis zum Hals. Er hatte den größten Schatz gefunden, den er sich nur vorstellen konnte. Unter der Zeichnung stand:

 

Daniels Baumhaus

 

Diesmal keine Kinderschrift. Bestimmt hatte Großvater das geschrieben. In Gedanken sah Flynn, wie Opa die Skizze zeichnete. Auf dessen Schoß ein kleiner Junge, der gespannt mit großen Augen verfolgte, was sein Vater (also Flynns Opa) da entstehen ließ.

Es entstand erst auf diesem Blatt Papier und später draußen im Garten. Ganz in echt. Ein richtiges Baumhaus.

Eine Träne rann über Flynns Wange. Es war wegen der schönen Vorstellung und gleichzeitig der Sehnsucht, weil Flynn nie so auf dem Schoß seines Vaters gesessen hatte. Zumindest konnte er sich nicht daran erinnern. Schnell wischte er die Träne weg und blickte verstohlen zu Konrad. Blöderweise hat der es bemerkt, aber er war ja sein Freund. Es gab also Schlimmeres.

»So will ich es auch bauen! Bist du dabei?«, sagte er, um keine peinliche Stille entstehen zu lassen.

Konrad nickte. Er hatte zwar keine Ahnung, wie sie das hinkriegen sollten, aber das würde sich dann schon irgendwie ergeben. Er spürte, wie wichtig seinem Freund das Baumhaus war, und er würde ihm auf jeden Fall helfen.

Flynn legte das Büchlein sorgsam auf seine Knie, bevor er erneut die Plastiktüte schnappte, sie auf den Kopf drehte und schüttelte. Der restliche Inhalt purzelte in die Blechbüchse. Es fielen einige Steine heraus, ein paar Holzfiguren - wie es aussah selbstgeschnitzt - und eine Lupe. Während Konrad verstohlen auf sein Handy schaute, griff Flynn interessiert nach dem Vergrößerungsglas und beobachtete eine Ameise, die über sein Bein krabbelte. Konrads Blick zum Telefon war ihm aber nicht entgangen.

»Hast du noch was vor?« Flynn fragte es, ohne das Krabbeltier - das inzwischen bis auf seinen Oberschenkel gekrochen war - aus den Augen zu lassen. Er wusste, dass Konrad meistens nach der Uhrzeit sah, wenn er sein Handy herausholte. Außer Flynn schrieb Konrad nämlich selten jemand Nachrichten.

»Wir müssen noch Hausis machen«, rief Konrad in Erinnerung.

»Hast recht.«

Ehrfürchtig legte Flynn alles zurück in die Kiste und nahm sie mit in sein Zimmer.

 

~

Das Fenster stand weit offen. Die Nacht brachte eine angenehme Abkühlung. Flynn ließ sie gerne in sein Zimmer. Er liebte diese lauen Abende im Frühling, die den Sommer ankündigten. Bäuchlings lag er auf dem Fußboden, spürte den Wind, der seine Arme und Beine umwehte. Konrad war längst gegangen. So spielte er allein und gedankenverloren mit den Holzfiguren aus der Blechbüchse. Eigentlich spielte er nicht, sondern betrachtete sie ehrfürchtig. Er wollte sie nämlich lieber gar nicht anfassen, um die Spuren seines Vaters nicht abzuwischen. Der oder sein Opa hatten die zahlreichen Kerben und Schnitte im Holz verursacht. Durch wer weiß wie viele Hände mussten diese Figuren schon gegangen sein? Flynn hätte wetten können, dass sein Vater die Spielsachen von dessen Vater bekommen hatte. Er fröstelte und bekam Gänsehaut. Langsam wurde es zu frisch im Zimmer. Der Frühling war eben doch nur der Vorbote des Sommers. Flynn stand auf und schloss das Fenster. In der Blechbüchse lag jetzt nur noch das Notizbuch. Er bückte sich, griff danach und setzte sich auf sein Bett. An das Kopfteil gelehnt zog er die Beine an. Ein leicht modriger Geruch drang in seine Nase, sonst war das Heft gut in Schuss. Er schlug es auf und lehnte es gegen seine Oberschenkel. Eine Zeitlang starrte er auf die Skizze der ersten Seite, als wolle er sie sich ins Gehirn brennen. In Wirklichkeit entstand ein lebendiges...
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