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Die Orchideenfrauen

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am31.05.20241. Aufl. 2024
Die junge Immobilienmaklerin Holly wurde gerade erst von ihrem Verlobten verlassen, als sie nach Cornwall fährt, wo die 72jährige Annabel Oxley ihr Cottage verkaufen muss. Deren prächtige Orchideensammlung beeindruckt Holly tief, und sie ahnt, was der Verlust für Annabel bedeuten würde. Kurzerhand beschließt sie, der alten Dame zu helfen. Um den Verkauf abzuwenden, reisen die beiden Frauen nach Ligurien, wo die kostbarste Orchidee an einen italienischen Sammler veräußert werden soll. Doch es gibt etwas, was Annabel Holly verschweigt: Mit dem Sammler verbindet sie eine Geschichte, die weit in die Vergangenheit zurückreicht - zu einem leidenschaftlichen Sommer mit verhängnisvollen Geheimnissen ...




Lea Santana kehrt mit ihrem neuen Roman zurück in ihr Herzensland Italien. Nach einem literarischen Ausflug in die Stille Mecklenburg-Vorpommerns mit DAS VERSPRECHEN DER OKTOBERFRAUEN, zieht es die erfolgreiche Autorin nun wieder in das Land, wo die Zitronen blühen. Wie schon in DER SOMMER DER BLÜTENFRAUEN widmet sie sich in ihrem neuen Buch einer ihrer Leidenschaften: der bezaubernden und geheimnisvollen Welt der Blumen. Lea Santana ist gebürtige Hamburgerin und lebt heute mit ihrem Ehemann im südlichen Schleswig-Holstein.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie junge Immobilienmaklerin Holly wurde gerade erst von ihrem Verlobten verlassen, als sie nach Cornwall fährt, wo die 72jährige Annabel Oxley ihr Cottage verkaufen muss. Deren prächtige Orchideensammlung beeindruckt Holly tief, und sie ahnt, was der Verlust für Annabel bedeuten würde. Kurzerhand beschließt sie, der alten Dame zu helfen. Um den Verkauf abzuwenden, reisen die beiden Frauen nach Ligurien, wo die kostbarste Orchidee an einen italienischen Sammler veräußert werden soll. Doch es gibt etwas, was Annabel Holly verschweigt: Mit dem Sammler verbindet sie eine Geschichte, die weit in die Vergangenheit zurückreicht - zu einem leidenschaftlichen Sommer mit verhängnisvollen Geheimnissen ...




Lea Santana kehrt mit ihrem neuen Roman zurück in ihr Herzensland Italien. Nach einem literarischen Ausflug in die Stille Mecklenburg-Vorpommerns mit DAS VERSPRECHEN DER OKTOBERFRAUEN, zieht es die erfolgreiche Autorin nun wieder in das Land, wo die Zitronen blühen. Wie schon in DER SOMMER DER BLÜTENFRAUEN widmet sie sich in ihrem neuen Buch einer ihrer Leidenschaften: der bezaubernden und geheimnisvollen Welt der Blumen. Lea Santana ist gebürtige Hamburgerin und lebt heute mit ihrem Ehemann im südlichen Schleswig-Holstein.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751756037
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum31.05.2024
Auflage1. Aufl. 2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse944 Kbytes
Artikel-Nr.12611491
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2
Cornwall, heute

Holly verließ Porthgwarra. Wieder fragte sie sich, wie man es in dieser Gegend aushalten konnte, wo es weder einen Supermarkt noch einen Pub oder wenigstens eine Tankstelle gab. Heidekraut, Farne und Weiden, auf denen ausrangierte Badewannen als Wassertrog für die Schafe dienten, das war alles. Und es war bereits April. Wie deprimierend musste es hier erst im Winter sein? Keine Spur von Zivilisation. Wer sich hierhin verzog, der ...

»Was zum Teufel!«

Holly trat das Bremspedal ganz durch. Ihr Wagen schlingerte auf der nassen Fahrbahn, brach aus und schoss auf einen Meilenstein zu. Sie hatte keine Chance. Der Wagen krachte mit dem linken Kotflügel dagegen, und mit einem lauten Knall kam er zum Stehen. Kurz sammelte sich Holly. Sie war in Ordnung, hatte sich nicht verletzt. Dann riss sie die Fahrertür auf und sprang aus dem Wagen.

»Du blödes Viech!«

Sie schwang ihre Faust, was das Schaf weder sah noch interessiert hätte. Urplötzlich war es aus der Regenwand aufgetaucht. Hatten die hier denn keine verdammten Zäune? Holly ging um das Auto herum und besah sich den Schaden.

»Oh nein, ernsthaft?«

Der Kotflügel hatte eine beachtliche Delle, das würde man nicht einfach nur ausbeulen können. Vermutlich würde er ausgetauscht werden müssen. Das wäre in Plymouth in ein oder zwei Tagen gemacht. Doch viel schlimmer war der Reifen. Vielmehr der platte Reifen. Damit kam sie hier nicht weg. Und wenn der Aufprall so schlimm gewesen war, dass es den Reifen zerfledderte, dann hatte womöglich auch die Achse Schaden genommen, und dann ...

Aufgeregte Rufe unterbrachen Hollys Gedanken.

»Myrtle, komm zurück! Du eigensinniges Wollschaf. Myrtle!«

Holly sah sich um. Ein Fahrrad überquerte äußerst eilig die Landstraße und bog in einen Feldweg ein. Ein Fahrrad, eine Frau und ein quittengelbes Regencape. Die Frau von vorhin, die ihr blödes Schaf an der Leine spazieren geführt hatte, die sie jetzt ohne Schaf am anderen Ende über dem Kopf schwenkte wie ein Lasso. Holly wunderte es nicht, dass das Tier zu entkommen versuchte.

»He, warten Sie. Mein Auto! Ihr blödes Schaf hat ...«

Es war zwecklos. Unter viel Gezeter trat die Frau in die Pedale und strampelte der entlaufenen Myrtle hinterher.

»Das darf doch nicht wahr sein. So ein Mist!«

Holly scherte sich nicht um ihre nasse Kleidung, die alles durchtränkte. Wütend ließ sie sich wieder auf den Fahrersitz fallen, griff nach ihrem Telefon und wählte die Nummer von Emma. Niemand ging ran. Sie hinterließ eine Nachricht und googelte dann nach einer Werkstatt oder einem Abschleppdienst in der Nähe. Tatsächlich fand sie eine nur zehn Meilen entfernte Werkstatt in Penzance. Sie wählte die angegebene Nummer, doch auch da nahm niemand ab, und einen Anrufbeantworter gab es nicht. In Porthcurno, Porthgwarra und Trethewey, das hatte sie ja schon festgestellt, gab es nichts und niemandem, der ihr helfen konnte.

Niemanden außer ihrer Klientin Miss Oxley. Vielleicht hatte sie einen Nachbarn, einen Bekannten oder sonst irgendeine Idee, wie sie von hier wegkommen und ihr Auto nach Plymouth schaffen könnte. Holly stöhnte. Sie manövrierte den Wagen so weit wie möglich von der Fahrbahn herunter und stellte ein Warndreieck auf. Dann packte sie die wichtigsten Dinge in ihre Tasche und griff auch nach der Aktenmappe mit den Papieren. Und sie würde auf keinen Fall ihre Fototasche hier im Wagen liegen lassen. Als sie die Tür abgeschlossen hatte, schulterte sie ihr Gepäck und begann ihre unfreiwillige Wanderung zurück zum Steincottage und seiner grantigen Hausherrin.

Es war bereits dunkel und Holly nass bis auf die Knochen, als sie endlich die Auffahrt des Cottages überquerte. Bei jedem Schritt machte das Wasser ein schmatzendes Geräusch in ihren Schuhen, in denen ihre Füße immer noch in den fremden Socken steckten. Sie klopfte. Nichts passierte. Sie klopfte noch einmal. Es fehlte noch, dass die Eigentümerin jetzt nicht zu Hause war. Doch als Holly gerade den Arm hob, um diesmal aus lauter Verzweiflung mit der Faust gegen die Tür zu hämmern, wurde diese von innen aufgerissen.

»Miss Oxley, Gott sei Dank, Sie sind zu Hause.«

»Und was machen Sie hier? Sie sehen aus, als wären Sie in den Penberth River gefallen. Kommen Sie rein. Brauchen Sie noch ein paar neue Socken?«

Sie lachte grimmig, doch Holly konnte ihren Sinn für Humor nicht teilen. Als sie drinnen alles auf dem Steinboden des Hausflurs abgestellt hatte, wischte sie sich das Wasser aus dem Gesicht, das ihr über die Stirn bis in die Augen rann, und wrang ihre Haare aus. Dann sah sie entschuldigend Miss Oxley an, die auf die Pfütze auf ihrem Fußboden blickte. Doch Holly erkannte keinen Ärger. Da war etwas anderes. Die ältere Frau hatte geweint. Wirklich, sie weinte? Kaum vorstellbar. Doch, ihre Augen waren gerötet. Falls sie nicht gerade gereizte Augen hatte, weil sie mit dem Schürhaken im gemütlichen Feuer ihres Kamins herumgestochert hatte, dann hatte sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geweint.

»Und was machen wir jetzt?«, fragte Miss Oxley.

»Ich hab keine Ahnung. Sie waren die einzige Möglichkeit, die mir eingefallen ist.«

Kurz schilderte Holly, was passiert war.

»Das mit dem Schaf war Mable.«

Mable und Myrtle. Holly wollte nach Plymouth zurück. Sofort.

»Sie hat es irgendwann vor Jahren vor dem Schlachter gerettet und verwechselt es seither mit einem Schoßhund. Nun ja ...«

»Mable und wie weiter? Ich brauche etwas mehr für meine Versicherung. Immerhin hat dieser entlaufene Wollschoßhund den Unfall verursacht.«

»Auf dem Land in Cornwall weiß man, dass Schafe hier frei herumlaufen.«

»Ich aber nicht. Ich komme aus der Stadt.«

»Sind Sie hergekommen, um zu streiten? Wir sollten Sie lieber aus den nassen Sachen rausbekommen. Ich suche Ihnen ein Handtuch und etwas zum Anziehen heraus. Gehen Sie ins Bad.«

Nach ein paar Minuten tauchte Miss Oxley wieder auf. Sie gab Holly ein Handtuch, eine trockene Jeans und einen dicken Wollpullover, ebenso groß wie der, den sie selbst trug und wie ihn Holly sich zuvor schon gewünscht hatte. Und natürlich ein weiteres Paar dicker Socken. Holly rubbelte sich trocken, zog sich um und ging dann ins Wohnzimmer.

»Vielen Dank für die Sachen. Haben Sie denn irgendeine Idee, wie ich hier wegkommen kann?«

»Heute nicht mehr.«

»Was soll das heißen? Wo soll ich denn übernachten? Hier ist doch nichts weit und breit.«

»Ich hab John Morris in Kerris eine Nachricht geschickt. Der wird sich morgen um Ihren Wagen kümmern. Heute ist er auf der Hochzeit seiner Tochter oben in Kelynack. Da wird er schwerlich noch fahren können, selbst wenn er wollte. Sie können hier übernachten. Ich kann Ihnen das Sofa in der Bibliothek herrichten. Morgen sehen wir weiter.«

Hier übernachten. Das hatte Holly noch gefehlt. Aber sie sah ein, dass es das Vernünftigste war und sie keine Wahl hatte, und so willigte sie schweren Herzens ein.

»Ich nehme an, Sie haben Hunger? Ich wärme Ihnen Pasties auf. Und dann mache ich Ihnen eine Kanne Tee. Ein paar Scones habe ich auch noch.«

Holly seufzte. Tee und Scones. Also doch noch. Könnte sie doch wenigstens Emma erreichen.

»Danke, das ist sehr freundlich von Ihnen.«

Bevor Miss Oxley das Wohnzimmer verließ, drehte sie sich noch einmal um.

»Und Sie? Sind Sie okay? Haben Sie sich verletzt?«

Holly schüttelte den Kopf. »Alles in Ordnung. Nur der Schreck.«

Später in der Nacht lag Holly in ihrem provisorischen Bett in der Bibliothek, und konnte nicht schlafen. Das lag nicht nur an dem guten und viel zu reichlichen Essen, das ihre Gastgeberin für sie allein in der Küche angerichtet hatte. Es lag auch nicht an der ungewohnt weichen Matratze, dem zu flachen Kopfkissen oder dem Wind, der wild um das Haus heulte. Es lag an dem Gefühl, nicht zu Hause zu sein.

Sie gehörte hier nicht her. Alles war fremd. So ging es ihr seit dem Auszug aus der gemeinsamen Wohnung mit Stephen vor fast einem Jahr immer. Sie hatte ein Zuhause gehabt, ein Nest, einen Ort, an dem sie sich geschützt und geborgen gefühlt hatte. Daraus war der Ort geworden, an dem der schlimmste Verrat ihres Lebens passiert war. Erst der Duft eines fremden Parfüms im Bad, wenn sie von der Arbeit am Abend heimkam, am Ende eine andere Frau in ihrem Bett.

Sie war erst zu einer Freundin geflüchtet, danach in ein Hotel gezogen, dann - weil es schnell gehen musste - in eine Wohnung, die sie sich nicht leisten konnte, und schließlich in eine Wohnung, die sie sich leisten konnte, die aber hellhörig und sanierungsbedürftig gewesen war. Das alles in nicht einmal einem Jahr. Holly fühlte sich wie eine Nomadin, und das entsprach nicht ihrem Naturell.

Wie musste es sich erst anfühlen, wenn man nach Jahrzehnten gezwungen war, das Zuhause zu verlassen?

Als die Uhr auf ihrem Telefon ein Uhr nachts anzeigte, stand Holly auf, zog sich an und verließ das Zimmer. Krampfhafte Versuche einzuschlafen sollten angeblich das Gegenteil bewirken, Ablenkung hingegen entspannen und müde machen und helfen, danach in den ersehnten Schlaf zu fallen. Also würde sie sich ablenken.

Sie tapste auf den geliehenen Socken über den Korridor und fragte sich jedoch, wo genau sie eigentlich hinwollte. Nach draußen vor die Tür? Es hatte aufgehört zu regnen, aber der Wind wuchs sich zu einem anständigen Sturm aus. Ein Spaziergang kam also nicht infrage. Der Wintergarten....
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Lea Santana kehrt mit ihrem neuen Roman zurück in ihr Herzensland Italien. Nach einem literarischen Ausflug in die Stille Mecklenburg-Vorpommerns mit DAS VERSPRECHEN DER OKTOBERFRAUEN, zieht es die erfolgreiche Autorin nun wieder in das Land, wo die Zitronen blühen. Wie schon in DER SOMMER DER BLÜTENFRAUEN widmet sie sich in ihrem neuen Buch einer ihrer Leidenschaften: der bezaubernden und geheimnisvollen Welt der Blumen. Lea Santana ist gebürtige Hamburgerin und lebt heute mit ihrem Ehemann im südlichen Schleswig-Holstein.
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Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt