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Ihr raffiniertes Spiel

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
431 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am31.05.20241. Aufl. 2024
Lügen. Intrigen. Rache

Eine Frau stürzt von der Dachterrasse eines Londoner Hochhauses in den Tod. Zehn Tage später wird Tate Kinsella wegen Mordes von der Polizei verhaftet.

Tate behauptet im Verhör, dass sie das Opfer erst auf der Büro-Weihnachtsfeier kennengelernt hat. Die Frau drohte da schon, vom Dach zu springen, aber Tate hat es ihr ausgeredet. Sie besteht darauf, dass sie nichts mit dieser Tragödie zu tun hat. Irgendjemand will ihr offensichtlich etwas anhängen.

Aber warum entdeckt die Polizei dann immer mehr Ungereimtheiten in ihrer Geschichte? Und warum glaubt Tates Anwältin ihr nicht?

Es wird schnell klar, dass Tate Geheimnisse hat. Doch wen will sie beschützen? Und warum?



Ruth Mancini wurde in Südwest-London geboren und studierte Französisch, Spanisch und Jura in Cambridge und London. Sie arbeitete für mehrere Jahre im Verlagswesen, bevor sie Anwältin wurde. Sie hat zwanzig Jahre als Verteidigerin gearbeitet und nebenbei ihren ersten Thriller geschrieben. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern in Oxfordshire.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextLügen. Intrigen. Rache

Eine Frau stürzt von der Dachterrasse eines Londoner Hochhauses in den Tod. Zehn Tage später wird Tate Kinsella wegen Mordes von der Polizei verhaftet.

Tate behauptet im Verhör, dass sie das Opfer erst auf der Büro-Weihnachtsfeier kennengelernt hat. Die Frau drohte da schon, vom Dach zu springen, aber Tate hat es ihr ausgeredet. Sie besteht darauf, dass sie nichts mit dieser Tragödie zu tun hat. Irgendjemand will ihr offensichtlich etwas anhängen.

Aber warum entdeckt die Polizei dann immer mehr Ungereimtheiten in ihrer Geschichte? Und warum glaubt Tates Anwältin ihr nicht?

Es wird schnell klar, dass Tate Geheimnisse hat. Doch wen will sie beschützen? Und warum?



Ruth Mancini wurde in Südwest-London geboren und studierte Französisch, Spanisch und Jura in Cambridge und London. Sie arbeitete für mehrere Jahre im Verlagswesen, bevor sie Anwältin wurde. Sie hat zwanzig Jahre als Verteidigerin gearbeitet und nebenbei ihren ersten Thriller geschrieben. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern in Oxfordshire.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751756112
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum31.05.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Seiten431 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1083 Kbytes
Artikel-Nr.12611492
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog
Montag, 19. Dezember

Ich schrecke mit rasendem Herzschlag aus dem Schlaf. Für eine oder zwei Sekunden bin ich verwirrt, als das Morgenlicht zwischen den Lamellen der Jalousie hereindringt. Dann höre ich es. Hämmern an der Tür. Männliche Stimmen, Gebrüll.

»Aufmachen, Polizei!«

Ein, zwei Sekunden fühle ich mich so schläfrig und ängstlich, dass ich keinen Muskel rühren kann. Mein Magen krampft, und meine Gedanken überschlagen sich. Sie sind gekommen, mich zu holen. Sie sind doch noch gekommen, um mich zu holen. Dann fängt es wieder an, das Donnern. Es ist laut. Sie sind an der Wohnungstür, stelle ich alarmiert fest. Jemand muss sie ins Haus gelassen haben. Bei mir können sie nicht geklingelt haben, das hätte ich gehört. Die Wohnung ist so klein, es hört sich an, als wären sie bereits in meinem Wohnzimmer.

George, meine Katze, springt vom Bett und saust unter den Weidensessel. Hastig schlage ich die Decke zurück. »Komme«, brülle ich, aber meine Stimme klingt hoch und dünn zugleich. Ich hoffe, sie konnten mich hören, schließlich will ich nicht, dass sie die Tür aufbrechen. Ich greife zu meiner Jeans und schlüpfe hinein, so schnell ich nur kann, dann ziehe ich ein sauberes T-Shirt von dem Wäschestapel auf dem Stuhl. Ich ringe mit meinem Nachthemd, zerre es mir vom Leib und ziehe mir das T-Shirt über den Kopf, ehe ich den Flur hinunterrenne und mich auf dem Weg dahin schmerzhaft mit dem Arm an der Türklinke verhake.

»Ich komme!«, rufe ich erneut und umklammere meinen schmerzenden Arm, ehe ich die Hand nach oben ausstrecke, um den Schlüssel von der Leiste über der Wohnungstür zu holen. Meine Finger zittern, als ich die Sicherheitskette öffne. »Nur eine Sekunde«, bettele ich. »Ich muss nur noch aufschließen.« Ich drehe den Schlüssel und schiebe den Riegel hoch.

Sie stürmen herein. Große Männer in Uniformen und stichfesten Westen in meinem kleinen Flur. Zwei, dann drei, dann vier von ihnen; sie drängeln sich rein, dringen in meine persönliche Sphäre ein, als wäre ich die gefährliche Kriminelle, für die sie mich halten.

Jetzt kommt auch eine Polizistin, Gott sei Dank.

»Tate Kinsella?«

»Ja.«

Sie ergreift meinen Unterarm, hebt meine Hand und lässt die Handschelle um mein Handgelenk einrasten. »Tate Kinsella, ich verhafte Sie wegen Mordverdachts«, sagt sie und rattert dann aus dem Kopf herunter: »Sie müssen sich nicht äußern, aber es könnte Ihrer Verteidigung schaden, wenn Sie bei der Befragung etwas unerwähnt lassen, auf das Sie sich später vor Gericht berufen. Alles, was Sie sagen, kann als Beweis verwendet werden. Verstanden?«

Ich nicke.

Nun durchsuchen sie mein Wohnzimmer und mein Schlafzimmer, während ich mit der Polizistin in der Küche stehe und die Handschellen schwer und eng um meine Handgelenke liegen. Ich streiche mit der Zunge über die Zähne und sehe mich in der Küche um. In meinem Kopf wirbeln all die Dinge durcheinander, an die ich denken sollte, aber gefesselt so dicht bei einem vollkommen fremden Menschen zu sein macht es mir unmöglich, klar zu denken. Mein Gaumen ist knochentrocken.

»Kann ich ein Glas Wasser haben?«, frage ich und nicke in Richtung Spülbecken. Daneben, auf der Arbeitsfläche, stapeln sich Teller und anderes schmutziges Geschirr. Die leeren Weingläser vom Vorabend: zwei. Ketchupflecken und Krümel von gebratenem Reis mit Eiern auf der Arbeitsplatte. Wein und Essen zum Mitnehmen: die Art Mahlzeit, die man sich gönnt, wenn man etwas zu feiern hat. Die Augen der Polizistin folgen meiner Blickrichtung. Ich frage mich, ob sie in Gedanken schon ein Profil von mir erstellt.

»Nicht jetzt. Später«, sagt sie.

»Meine Katze«, sage ich. »Ich muss eine Regelung treffen.«

»Was für eine Regelung?«

»Meine Nachbarin. Bitte ... ich muss sie anrufen. Mein Telefon ... es liegt am Bett.«

»Wir übernehmen das für Sie.«

»Sie wohnt zwei Stockwerke über mir. Sie hat einen Schlüssel. Ich muss sie nur bitten, meine Katze zu füttern.«

»Wie ich schon sagte, wir übernehmen das.«

Weitere zehn Minuten vergehen, dann werde ich aus dem Gebäude geleitet. Mein Herz hämmert in der Brust beim Anblick der Polizeifahrzeuge mit dem blauen und neongelben Schachbrettmuster, die einen krassen Kontrast zu meinem kleinen Corsa bilden, der in der schmalen Straße direkt neben ihnen steht. Es ist Mitte Dezember, und die Luft ist frisch und kalt, aber die Polizei hat meinen Mantel und all meine Pullover an sich genommen. Ich zittere in meinem dünnen T-Shirt, als die hintere Tür für mich geöffnet wird und ich auf die Rückbank des Wagens geschubst werde.

Schweigend fahren wir die kurze Strecke bis zum Polizeirevier. Die Polizistin fährt, ihr Kollege sitzt neben mir. Nur das abgehackte Krächzen aus dem Funkgerät und die leisen Antworten des Polizisten streifen dann und wann die Peripherie meiner Gedanken. Wir passieren orientalische Restaurants und Geschäfte auf der Edgware Road, Buchmacher und Pfandleihhäuser, Upper Berkeley Street, Portman Square. Alles ist wie immer und doch ganz anders. Ich gehe diese Straßen an den meisten Tagen entlang, aber alles sieht neu aus, ganz ähnlich wie dann, wenn man gerade aus dem Urlaub zurück ist. Werde ich je zurückkommen? Mein Herz hämmert in der Brust. Das ist nur Herzklopfen. Es ist gar nichts, sage ich mir. Ich reagiere zwangsläufig ängstlich, aber gerade jetzt ist es wichtiger denn je, dass ich Ruhe bewahre.

Eine Sache, über die ich froh bin, ist, dass ich niemals wieder in dieses Büro zurückgehen werde. Mir dreht sich der Magen um, wenn ich nur daran denke. Der Blick über den Rand der Dachterrasse. Sie zu sehen, ihren zerschmetterten Körper auf dem Pflaster, der nach weiter nichts als einem Haufen Kleider aussieht. Einem menschenförmigen Haufen Kleider. Ihr Schuh auf der Straße. Ihre Handtasche, verfangen an der Zierspitze eines Geländers. Ich spiele es im Kopf immer wieder durch: die unbeschreiblichen Schmerzen, die sie erlitten haben muss, als sie auf dem Boden aufschlug. Und dann weine ich wieder. Jedes Mal, wenn ich ihren zerschlagenen Körper vor mir sehe, fühle ich mich außer Atem, als bekäme ich keine Luft mehr, so, als wäre ich diejenige, die fünfundzwanzig Stockwerke tief von einer Londoner Dachterrasse auf das Straßenpflaster in den Tod gestürzt ist.

Wir fahren durch das offene Tor auf der Rückseite des Polizeireviers, und der Wagen hält an. Ich werde über einen Hof voller Polizeifahrzeuge gezerrt und weiter in einen leeren Raum mit Betonwänden, dessen Fußboden mit schwarzen Weichbodenmatten ausgelegt ist. Man sagt mir, dies sei eine Wartezelle und wir müssten uns gedulden, bis wir an der Reihe sind, damit ich in Gewahrsam genommen werden kann. Nach einigen Augenblicken reden die Polizisten über eine Gegensprechanlage miteinander, und wir werden hereingelassen.

Nun befinde ich mich in einem kahlen Vorraum mit einem einzelnen Stehpult. Flankiert von zwei Officers setze ich mich auf eine Bank. Die Polizistin nimmt mir die Handschellen ab, holt eine kleine Packung Taschentücher hervor und legt sie neben mir auf die Bank.

»Ich hole Ihnen etwas Wasser«, erbietet sie sich.

»Danke.« Ich reibe mir die wunden Handgelenke, ziehe ein Taschentuch aus der Packung und putze mir die laufende Nase und die nicht minder feuchten Augen. Die Polizistin verschwindet und lässt mich mit ihrem Kollegen allein. Er ist jung, ordentlich rasiert, blond, picklig. Er sieht meinem Neffen Josh ziemlich ähnlich, was ich als vage beruhigend empfinde, während wir hier Seite an Seite auf der Bank sitzen.

Die Frau kehrt mit einer Plastiktasse zurück und gibt sie mir. Ich nehme einen Schluck. Das Wasser ist eiskalt, aber wohltuend. Ich kippe den Rest hinunter.

»Wollen Sie mehr?«

»Nein, schon gut. Danke.«

Wir warten noch einige Augenblicke länger, und dann winkt uns der Sergeant am Pult heran. Er stellt mir eine ganze Reihe Fragen über meinen Geisteszustand, der, wie ich ihm erkläre, völlig in Ordnung ist, auch wenn es mir schon mal besser ging. Er verliest mir meine Rechte, und ich sage ihm, dass ich sie verstanden habe. Er bietet mir einen Anwalt an; ich nehme an. Er sagt mir, er wird den diensthabenden Solicitor für mich rufen. Dann bekomme ich eine Decke und werde in eine Zelle verfrachtet. Sie nehmen mir meine Schuhe und meine Kleider ab und geben mir stattdessen ein Sweatshirt und eine Jogginghose. Die Tür knallt zu, und ich liege auf der Matte und schließe die Augen. Ich werde nicht schlafen - ich muss nicht schlafen -, aber ich will mir auch nicht die Metalltoilette in der Ecke ansehen, die weder Sitz noch Deckel hat. Ich will mir hier gar nichts ansehen. Selbst mit geschlossenen Augen kommt mir alles so fremdartig vor - die Klamotten, die ich trage, die groben Fasern der Decke, die ich unter den Fingerspitzen spüre, das Knallen von Zellentüren, das Klirren von Schlüsseln.

Ich ziehe die Knie an die Brust. Ich habe so vieles zu überdenken, so vieles, das ich durchgehen muss. Und da ist so vieles, was ich meinem Anwalt sagen muss, wenn er oder sie erst hier ist, aber meine Hände und Füße sind kalt und mein Geist taub. Die Decke wärmt mich nicht ausreichend, aber ich weiß nicht, ob man mir eine zweite genehmigen wird, und ich will keine Aufmerksamkeit auf mich lenken, indem ich frage. Ganz gleich, wie sehr ich versuche, mich auf meinen Atem zu konzentrieren - beim Einatmen bis vier zählen, beim Luftanhalten bis fünf, beim Ausatmen bis sechs oder sieben -, ich kann einfach keine Ordnung in meinem Kopf schaffen.

Als der...
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Ruth Mancini wurde in Südwest-London geboren und studierte Französisch, Spanisch und Jura in Cambridge und London. Sie arbeitete für mehrere Jahre im Verlagswesen, bevor sie Anwältin wurde. Sie hat zwanzig Jahre als Verteidigerin gearbeitet und nebenbei ihren ersten Thriller geschrieben. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern in Oxfordshire.
Ihr raffiniertes Spiel