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Rebel Sisters

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
367 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am26.07.20241. Aufl. 2024
Cork, Irland. Die junge Sarah ist nicht glücklich mit ihrem Job in einem Souvenirgeschäft. Daher zögert sie nicht lang, als die Amerikanerin Helen ihr eine lukrative Stelle anbietet: Sarah soll der alten Dame helfen, deren irische Wurzeln zu erforschen. Vor Kurzem wurde in der texanischen Wüste ein Flugzeugwrack gefunden, und Helen vermutet, dass es sich bei dem Skelett des Piloten um ihren irischen Großvater handelt. Die Spur führt beide Frauen an die südirische Bantry Bay. In einem herrschaftlichen Anwesen stoßen sie auf die Geschichte der leidenschaftlichen Fliegerin Joanna, deren abenteuerliches Schicksal vor mehr als hundert Jahren begann und nicht nur mit Helens Leben verwoben ist ...





Schon früh stand für Inez Corbi fest, dass sie Schriftstellerin werden möchte. Nach dem Studium der Germanistik und Anglistik arbeitete sie zunächst jedoch einige Jahre als Assistentin der Geschäftsführung eines Pflegedienstes, bevor Erfolge bei Kurzgeschichtenwettbewerben sie motivierten, ihren ersten Roman zu schreiben. Mittlerweile sind sieben Romane und zwei Jugendbücher aus ihrer Feder erschienen. Inez Corbi lebt mit ihrer Familie bei Frankfurt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextCork, Irland. Die junge Sarah ist nicht glücklich mit ihrem Job in einem Souvenirgeschäft. Daher zögert sie nicht lang, als die Amerikanerin Helen ihr eine lukrative Stelle anbietet: Sarah soll der alten Dame helfen, deren irische Wurzeln zu erforschen. Vor Kurzem wurde in der texanischen Wüste ein Flugzeugwrack gefunden, und Helen vermutet, dass es sich bei dem Skelett des Piloten um ihren irischen Großvater handelt. Die Spur führt beide Frauen an die südirische Bantry Bay. In einem herrschaftlichen Anwesen stoßen sie auf die Geschichte der leidenschaftlichen Fliegerin Joanna, deren abenteuerliches Schicksal vor mehr als hundert Jahren begann und nicht nur mit Helens Leben verwoben ist ...





Schon früh stand für Inez Corbi fest, dass sie Schriftstellerin werden möchte. Nach dem Studium der Germanistik und Anglistik arbeitete sie zunächst jedoch einige Jahre als Assistentin der Geschäftsführung eines Pflegedienstes, bevor Erfolge bei Kurzgeschichtenwettbewerben sie motivierten, ihren ersten Roman zu schreiben. Mittlerweile sind sieben Romane und zwei Jugendbücher aus ihrer Feder erschienen. Inez Corbi lebt mit ihrer Familie bei Frankfurt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751755917
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum26.07.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Seiten367 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1237 Kbytes
Artikel-Nr.12611512
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1.

SARAH

Cork, Irland, Mitte März

»Sarah, ich muss mit Ihnen reden!«

Sarah seufzte. Ihre Schicht hatte gerade erst angefangen, der Laden war voll, aber ihre Chefin schien mit ihrem Anliegen nicht warten zu können. »Ich komme.«

»So geht das nicht«, sagte Karen, kaum dass sie die Tür zu dem winzigen Besprechungszimmer hinter Sarah und sich geschlossen hatte. Sogar hier hörte man die Musik aus den Verkaufsräumen, wenn auch nur gedämpft. »Ich darf von meinen Mitarbeitern ein Mindestmaß an Kooperation und Identifikation mit dem Unternehmen erwarten.«

»Ich verstehe nicht ganz.« Sarah sah sie fragend an. Manchmal drückte Karen sich unnötig kompliziert aus.

»Ich meine damit«, sagte ihre Vorgesetzte und stützte beide Hände auf den Tisch vor sich, »dass Sie sich nicht an die geltenden Kleidungsvorschriften halten.«

Geltende Kleidungsvorschriften? Sie war doch jetzt schon weitaus spießiger angezogen, als sie normalerweise herumlaufen würde - mit dezentem Make-up, Jeans und einem schlichten hellgrauen Pulli.

»Es ist kurz vor St Patrick´s Day. Da ist es unseren Kunden gegenüber angebracht, das Irische etwas mehr zu betonen. So, wie es alle Ihre Kollegen auch tun.«

Besagte Kollegen und Kolleginnen trugen grüne Hosenträger mit Kleeblättern, bunte Zylinder oder Strickmützen mit Wikingerhörnern - ein Aufzug alberner als der andere.

»Ich wüsste nicht«, entgegnete Sarah, »dass in meinem Vertrag steht, dass ich mich wie eine Idiotin anziehen muss.«

Karen sah sie hinter ihrem glitzernden grünen Brillengestell in Kleeblattform ein paar Sekunden lang schweigend an. »Sie halten mich also für eine Idiotin?«

»Nein. Natürlich nicht. Entschuldigung.«

»Sie sind nicht unersetzlich, Sarah. Ihnen ist hoffentlich klar, dass es viele andere Männer und Frauen gibt, die um Ihren Job betteln würden.«

Sarah nickte stumm.

»Um es Ihnen etwas leichter zu machen, habe ich Ihnen ein paar Sachen mitgebracht. Suchen Sie sich etwas davon aus.«

Sie wies auf einen kleinen Tisch neben sich, auf dem ein überdimensionierter Zylinder lag, daneben ein weiteres Brillengestell in Kleeblattform und ein Haarreif mit Fühlern, an deren Enden große Kleeblätter wippten. Sarah schluckte eine aufgebrachte Erwiderung hinunter und entschied sich schließlich mit Todesverachtung für den Haarreif, den sie sich ins dunkle Haar drückte.

Wenn sie nicht so dringend auf das Geld angewiesen wäre, hätte sie schon längst gekündigt. Aber irgendwann, da war sie sicher, würde sie Karen und ihren Laden auf den Mond schießen.

Sie atmete tief durch, dann strich sie sich über die Haare, richtete den Reif neu, setzte ein - so hoffte sie - professionelles Lächeln auf und betrat erneut den Verkaufsraum im Erdgeschoss, in dem es von Kunden wimmelte.

»Es ist nur ein Job«, sagte sie sich im Stillen. »Keine Ehe.«

Der Laden, über dem die Aufschrift Karen´s Irish Craft & Gift Shop prangte, lag in Corks bester Einkaufsgegend und erstreckte sich über zwei Etagen. Es waren nicht die Kunden, die Sarah nervten - die meisten von ihnen waren schließlich nett, aufgeschlossen und dankbar für ihre Hilfe. Es war vor allem die ständige Geräuschkulisse aus immer denselben irischen Liedern, von morgens bis abends in Dauerschleife. Wenn sie Glück hatte, wurde die CD gegen Mittag gewechselt, dann erschollen statt Danny Boy auch mal Molly Malone oder The Wild Rover. Sarah hätte jedes davon Silbe für Silbe mitsingen können.

Dennis, einer ihrer Kollegen, der einen riesigen grünen Hut trug, zwinkerte ihr zu. Sie zwinkerte lächelnd zurück. Wenigstens waren die Kollegen in Ordnung. Sie trat an ein Regal und begann, ein paar Pullover, die ein Kunde durchwühlt hatte, zusammenzulegen.

»Entschuldigen Sie«, hörte sie eine weibliche Stimme hinter sich. »Könnten Sie mir vielleicht helfen?«

Sie drehte sich um, ein verbindliches Lächeln im Gesicht. »Natürlich, gern.«

Vor ihr stand eine Frau in den Siebzigern, die eine mit keltischen Motiven verzierte Kochlöffelablage in der Hand hielt.

»Ich würde das hier gern kaufen. Können Sie mir sagen, ob und wie ich es nach Massachusetts bekomme?«

»Also in die USA?«

»Ja, genau. Sagte ich das nicht? Verzeihen Sie, Kindchen, ich bin manchmal so vergesslich.«

Die Kundin lächelte. Sie sprach mit einem gut verständlichen amerikanischen Akzent - nicht die breite, gedehnte Aussprache aus dem Süden, sondern eher von der Ostküste.

»Das ist kein Problem«, erklärte Sarah. »An der Kasse wird alles gut verpackt, und dann schicken wir es Ihnen, wohin immer Sie möchten.«

»Oh, das ist sehr gut. Sehr gut.« Die ältere Dame wies mit einem Kopfnicken auf Sarahs Haarreif. »Sieht lustig aus.«

Sarah zwang sich zu einem Lächeln. »Ist halt wegen St Patrick´s Day.«

»Oh, ja, natürlich. Wissen Sie, in Boston gibt es jedes Jahr am St Patrick´s Day eine große Parade.«

»Ich habe gehört, man würde den Fluss in leuchtendem Grün färben.«

»Ja, das ist richtig. Den Charles River. Mit einem umweltfreundlichen Farbstoff. Es sieht wirklich wundervoll aus, wenn sich das Grün allmählich im Wasser ausbreitet.« Sie schien etwas zu überlegen, dann gab sie sich einen Ruck. »Könnten Sie mir vielleicht noch mal weiterhelfen?«

»Aber gern.«

»Nun ...« Sie unterbrach sich. »Wie heißen Sie?«

»Sarah.« Es war nicht ungewöhnlich, dass Kunden nach ihrem Namen fragten.

»Ich bin Helen. Nun, Sarah, ich habe mich gefragt, ob ich meinem Sohn auch etwas mitbringen sollte. Aber ich muss gestehen, ich habe nicht die leiseste Ahnung, was ihm gefallen könnte.« Sie sah Sarah erwartungsvoll an.

»Wofür interessiert er sich denn?«, fragte Sarah höflich.

»Sehen Sie, das ist ja das Problem. Ich weiß es nicht.« Helen hob die Schultern. »Was würden Sie denn zum Beispiel Ihrem Vater schenken?«

Sarah konnte sich gerade noch zurückhalten, nicht das Gesicht zu verziehen. »Keine Ahnung. Wir sehen uns nicht so häufig.«

»Oh, das tut mir leid.«

»Was halten Sie davon?«, fragte Sarah und wies auf ein Regal. »Das verkaufen wir viel.«

Sie zog ein Badehandtuch heraus und faltete es auf. Eine große Irland-Karte war darauf zu sehen.

»Für Männer werden auch immer gern Whiskey-Pralinen genommen. Oder ein gestrickter Aran-Pullover. Oder eine Schirmmütze. Oder ein paar Guinness-Gläser.«

»Halt, halt!« Helen lachte. »Das sind ja mehr Sachen, als ich mir merken kann.«

Sarah nahm sich die Zeit, mit ihrer Kundin durch den Laden zu gehen und sie eingehend zu beraten. Dabei erzählte sie Helen von den Hintergründen der verschiedenen Souvenirs, von der Geschichte des Aran-Strickens und den Traditionen des Guinness-Brauens. Helen hörte aufmerksam zu, während sie die Auswahl betrachtete. Zum Schluss entschied sie sich für einen dunkelgrünen Schal aus Merino-Wolle und ein paar alkoholhaltige Pralinen.

Bevor sie sich auf den Weg zur Kasse machten, blieb Helen stehen und sah Sarah an.

»Sie waren so hilfsbereit und hatten so viel Geduld mit mir - darf ich Sie nach Feierabend vielleicht auf einen Kaffee oder Tee einladen?«

Zuerst wollte Sarah reflexartig ablehnen. Allerdings: Es war nicht verboten, sich mit Kunden zu treffen. Helen machte einen wirklich netten Eindruck. Und sie war schon lange nicht mehr zu irgendetwas eingeladen worden.

»Ein Kaffee wäre schön«, sagte sie. »Ich habe heute Nachmittag um drei Uhr Feierabend.«

Das Café lag in einer Seitenstraße und gehörte zu Sarahs Lieblingsplätzen - ein gemütliches Vintage-Café mit Holzmöbeln, zentral am Ufer des River Lee gelegen. Leider hatte sie sich in letzter Zeit oft dieses Vergnügen versagen müssen, wenn sie bis zum Monatsende mit ihrem Geld auskommen wollte.

Um kurz nach drei hatte sie sich mit Helen dort verabredet. Das Wetter war wie oft im März kühl, aber wenigstens regnete es nicht.

Als sie das Café betrat, sah sie aus dem Hintergrund jemanden winken. Tatsächlich: Helen war schon da.

»Ich freue mich sehr, dass Sie mich nicht versetzt haben«, sagte sie.

»Warum hätte ich das tun sollen?« Sarah nahm auf dem Stuhl Helen gegenüber Platz.

»Nun ja, es hätte ja sein können, dass Sie es sich kurzfristig anders überlegt haben.« Helen schaute sich um. »Das ist ein wirklich nettes Café. Können Sie etwas empfehlen?«

»Außer Kaffee? Der Karotten-Nuss-Kuchen ist hier ziemlich lecker.« Sarah war hungrig; das Sandwich von heute Mittag war schon verdaut.

Helen nickte, und als kurz darauf eine Kellnerin vorbeikam, bestellte sie für sie beide Kaffee und Carrot Cake.

»Kennen Sie sich gut in Cork aus?«, fragte Helen, als die Kellnerin gegangen war.

»Eigentlich schon. Ich wohne schon mein ganzes Leben hier.«

»Erzählen Sie mir ein bisschen von sich, Sarah. Gefällt Ihnen der Job im Andenkenladen?«

»Er ist okay«, gab Sarah distanziert zurück. Sie würde sicher nicht den Fehler begehen und zugeben, wie sehr ihre Arbeit - und vor allem ihre Chefin - sie manchmal nervte.

»Dann würden Sie lieber in einem anderen Beruf arbeiten?«

Sarah hob die Schultern. »Ich habe letztes Jahr meine Ausbildung in Grafikdesign abgeschlossen. Aber leider gibt es zurzeit keine Stelle für mich.«

»Sie sind...

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Schon früh stand für Inez Corbi fest, dass sie Schriftstellerin werden möchte. Nach dem Studium der Germanistik und Anglistik arbeitete sie zunächst jedoch einige Jahre als Assistentin der Geschäftsführung eines Pflegedienstes, bevor Erfolge bei Kurzgeschichtenwettbewerben sie motivierten, ihren ersten Roman zu schreiben. Mittlerweile sind sieben Romane und zwei Jugendbücher aus ihrer Feder erschienen. Inez Corbi lebt mit ihrer Familie bei Frankfurt.
Rebel Sisters

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt