Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

124 Farben

FINN Books Edition FireFlyerschienen am01.07.2023
Der junge Sam Greven, 23, ist ein Draufgänger. Als Kopf einer Sprayer-Gang ist er in der Szene im Kreis Bergheim bei Köln bekannt und hat neben seinen Graffiti-Künsten, wegen denen er immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt tritt, eine sehr hohe kriminelle Energie. Als er die 19-jährige Leonie Hammerschmidt zufällig in einer Bar kennen lernt, verstehen sich die Beiden auf Anhieb. Aber Leonie hat genauso wenig Ahnung von Sams dunkler Seite wie er davon, dass sie aus einem wohlbehüteten Elternhaus kommt und ihr Vater zudem Stadtrat ist. Sam verliebt sich in Leonie und will seine düstere Seite um jeden Preis vor ihr verheimlichen. Als ein Kumpel von Sam bei einer illegalen Sprayer-Aktion schwer verletzt wird, beginnt für Sam ein Spießrutenlauf zwischen wahren Gefühlen und seiner eigenen Anerkennung... 124 FARBEN erzählt eine turbulente, spannungsgeladene Geschichte aus dem Sprayer-Millieu in und um Köln. Ein Sozialdrama, das fast schon ein Thriller ist.

Elias J. Connor ist Autor in den Genres Fantasy, Drama, Sozialdrama und Thriller, stellenweise auch in weiteren Genres wie Kinder- und Jugendliteratur und Sachbuch. Schon im frühen Kindesalter beginnt Elias zu schreiben; zunächst Kurzgeschichten, später ganze abgeschlossene Geschichten. Aber dies tut er nur im Verborgenen. 2013 bringt ihn eine enge Vertraute auf die Idee, seine Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 2014 erscheint daraufhin Connors erster Roman.
mehr

Produkt

KlappentextDer junge Sam Greven, 23, ist ein Draufgänger. Als Kopf einer Sprayer-Gang ist er in der Szene im Kreis Bergheim bei Köln bekannt und hat neben seinen Graffiti-Künsten, wegen denen er immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt tritt, eine sehr hohe kriminelle Energie. Als er die 19-jährige Leonie Hammerschmidt zufällig in einer Bar kennen lernt, verstehen sich die Beiden auf Anhieb. Aber Leonie hat genauso wenig Ahnung von Sams dunkler Seite wie er davon, dass sie aus einem wohlbehüteten Elternhaus kommt und ihr Vater zudem Stadtrat ist. Sam verliebt sich in Leonie und will seine düstere Seite um jeden Preis vor ihr verheimlichen. Als ein Kumpel von Sam bei einer illegalen Sprayer-Aktion schwer verletzt wird, beginnt für Sam ein Spießrutenlauf zwischen wahren Gefühlen und seiner eigenen Anerkennung... 124 FARBEN erzählt eine turbulente, spannungsgeladene Geschichte aus dem Sprayer-Millieu in und um Köln. Ein Sozialdrama, das fast schon ein Thriller ist.

Elias J. Connor ist Autor in den Genres Fantasy, Drama, Sozialdrama und Thriller, stellenweise auch in weiteren Genres wie Kinder- und Jugendliteratur und Sachbuch. Schon im frühen Kindesalter beginnt Elias zu schreiben; zunächst Kurzgeschichten, später ganze abgeschlossene Geschichten. Aber dies tut er nur im Verborgenen. 2013 bringt ihn eine enge Vertraute auf die Idee, seine Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 2014 erscheint daraufhin Connors erster Roman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757918934
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten131 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse226
Artikel-Nr.12643218
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1 - Nachts an der Brücke

Das Licht oberhalb der Elektroleitungen flackert. Es verbreitet seinen Schimmer fast unscheinbar durch die verregnete Nacht und gibt der ganzen Szenerie eine fast schon gruselige Stimmung.

Um diese Uhrzeit - es mag weit nach 1 Uhr nachts sein - ist am alten Bahnhof in Bergheim kein Mensch mehr. Alles ist leer, die Straßen sind ruhig. Gerade fährt der letzte Nachtbus in das angrenzende Dorf weg, aber es sieht aus, als sei der Busfahrer der einzige Passagier.

Der Nieselregen prasselt langsam auf das Gesicht des jungen Mannes, der einsam und alleine auf der Bank an den Gleisen wartet. Hin und wieder wischt der Mann die Nässe von seinen Wangen oder er schiebt eine Strähne seiner dunklen Haare von seinen Augen.

Die Tasche, die der Mann bei sich hat, steht zwischen seinen Beinen. Sie ist halb geöffnet, und sieht man genauer hin, erkennt man, dass sich mehrere Dosen darin befinden müssen - offenbar Konservendosen oder Haarspray oder etwas Ähnliches.

Aus der Dunkelheit kommen über die Treppe auf einmal zwei andere junge Männer zu dem Bahnsteig. Einer trägt mutmaßlich einen mit Batterien betriebenen Scheinwerfer mit sich, der andere hält eine dunkle Leiter in der Hand.

Als sie den Mann dort sitzen sehen, gehen sie mit leichten, vorsichtigen Schritten zu ihm.

Ey, Alter , sagt einer von ihnen.

Der Mann, der die ganze Zeit hier am Bahnsteig gewartet hat, steht auf.

Mann, wo bleibt ihr denn? , fragt er genervt.

Mach' nicht so eine Welle, Sam , meint der eine junge Mann. Ist der Platz hier save?

Sam sieht sich um.

Bin seit einer Stunde hier , sagt er. Es ist sehr ruhig, der letzte Bus ist gerade weg.

Gut , sagt der andere junge Mann.

Was hast du dabei? , will der dritte Mann von Sam wissen.

Alles, was wir brauchen , antwortet Sam. Inklusive Fixierlack.

Der zweite junge Mann öffnet die Tasche von Sam und holt einige Spraydosen mit Farbe heraus. Er sieht sie sich an.

Super , meint er daraufhin. Lasst uns gleich anfangen.

Wir wissen nicht, wann der Güterzug kommt , meint der dritte Mann zu den beiden anderen.

Hier fährt kein Güterzug, Gerd , antwortet der zweite Mann. Wir sollten trotzdem sehen, dass wir so schnell wie möglich fertig werden.

Gerd, du stehst Wache , organisiert Sam das Zusammentreffen. Michael, wir beide gehen auf die Leiter.

Michael nimmt daraufhin die Leiter und stellt sie mitten auf den Zuggleisen auf. Er fährt sie ganz hoch, bis sie die Brücke erreicht. Währenddessen macht Gerd den Scheinwerfer an und beleuchtet die Szenerie, nachdem er sich noch einmal vergewissert hat, dass hier niemand ist.

Go , meint er dann. Ihr könnt anfangen.

Sam besteigt die Leiter als Erster. Er sprüht mit einer der Sprühdosen eine dunkelblaue Grundierung, während Michael daraufhin diese mit weißer Farbe umrandet.

Es muss alles sehr schnell gehen. Viel Zeit haben sie nicht, und das Resultat muss akkurat sein und soll am nächsten Morgen bei Licht gut sichtbar sein.

Sam nimmt sich schließlich die schwarze Farbe und sprüht eine innere Umrandung in die blaue Grundierung hinein. Nachdem er die Schattierungen aufgesprüht hat, füllt er die innere Umrandung mit weiß. Man erkennt schließlich darauf die Zahl 124.

Sieht gut aus , ruft Gerd von unten. Jetzt kommt. Beeilt euch. Lasst uns hier verschwinden.

Mach' erst noch ein Foto , sagt Michael zu Sam.

Als Sam das Handy heraus holt und von dem frisch fabrizierten Kunstwerk ein Foto machen möchte, sieht er rechts neben dem Graffiti plötzlich etwas, das er nicht sehen will.

Ey! , schreit er.

Was? , meint Michael.

Dann sieht er es auch.

Ein Graffiti mit dem Symbol der Zahl 642 prangert deutlich neben der Zeichnung von Sam und seiner Gang.

Diese Bastarde , schreit Sam. Hurensöhne. Das ist unser Revier.

Sam übermalt in Sekundenschnelle das Symbol der Rivalen mit der schwarzen Sprühfarbe. Er streicht es so durch, dass man es im Ansatz noch erkennen kann, denn die Leute sollen wissen, wen Sam und seine Freunde dissen.

Darunter sprüht Sam die Worte Unser Revier .

Gerade in dem Moment, als Michael schon im Begriff ist, die Leiter hinabzusteigen und Sam ihm folgen will, hören sie das bedrohliche Geräusch, ein Rauschen, das im Sekundentakt lauter wird.

Scheiße , schreit Gerd von unten. Verpisst euch. Der Zug kommt.

Was für ein Zug? , fragt Michael verdutzt.

Sam atmet heftig und sieht sich hektisch um.

Schnauze, Michael , ruft er aus. Schnell, runter.

Dazu ist keine Zeit mehr , sagt Michael.

Die Lichter des nahenden Zuges sind bereits zu sehen, als er um die Kurve kommt.

Nach oben! , schreit Michael und hangelt sich blitzartig von der Leiter auf die Brücke.

Sam will ihm folgen, aber er ist nicht schnell genug.

Los, Sam , schreit Michael. Los, los, los...

Der Zug ist nur noch wenige Meter von der Leiter entfernt. Sam krallt sich mit beiden Händen an dem Außengeländer der Brücke fest, als der Zug die Leiter trifft und diese daraufhin mit voller Wucht weggeschleudert wird.

Scheiße, verdammte , ruft Sam, der sich mit letzter Kraft am Geländer festhält.

Unter ihm rast der Zug unter der Brücke durch.

Michael steht fassungslos auf der Brücke und reckt seine Arme nach Sam aus.

Was macht ihr da noch? , ruft Gerd von unten, der den Scheinwerfer mittlerweile wieder ausgeschaltet hat.

Hol' die Leiter, du Pisser , schreit Sam ihn an. Schnell, ich kann mich nicht halten.

Ich sehe sie nicht , ruft Gerd zurück.

Mann , sagt Michael daraufhin. Der Zug bleibt stehen, wir müssen verschwinden. Gleich sind die Bullen da.

Michael versucht, sich über die Brücke zu beugen und beide Arme nach Sam auszustrecken. Sam versucht gleichzeitig, sich nach oben zu ziehen.

Los, Alter , schreit Michael.

Mit letzter Kraft gelingt es Sam, eine Hand von Michael zu fassen. Michael zieht ihn langsam nach oben, und als Sam weit genug oben ist, nimmt er die zweite Hand von Michael.

Zwei Sekunden darauf stehen beide völlig außer Atem auf der Brücke.

Jungs , ruft Gerd von unten. Geht es euch gut?

Sam und Michael gehen schnell zur seitlichen Treppe und kommen zu Gerd nach unten gelaufen.

Abgefahrene Show , meint Gerd.

Sam guckt ihn finster an.

Mann, Alter , sagt er. Fast hätte dieser fickende Zug mich erwischt.

Lasst uns die Sachen zusammensuchen und dann nichts wie weg. In ein paar Minuten kommen die Bullen.

Gerade haben die drei Männer ihre Taschen und den Scheinwerfer zusammengeklaubt - die Leiter haben sie nicht mehr gefunden - hören sie auch schon die Sirenen des nahenden Polizei-Autos.

Mist , sagt Gerd.

Seitengasse , sagt Sam. Da vorne. Kommt.

Die Männer rennen in eine Straße, die seitlich vom Bahnhof abgeht. Sie rennen die Straße entlang, bis sie an eine Häusersiedlung mit einer offenen Garage ankommen. Dort verstecken sie sich im Dunklen.

Die Sirene des Polizei-Autos geht daraufhin aus. Die drei Männer sehen nicht, was geschieht. Heftig atmend stehen sie an der Wand in der Garage und sagen keinen Ton.

Als sie hören, dass nach einiger Zeit der Zug weiter fährt, kriecht Sam aus der Garage raus und sieht sich um.

Ich glaube, die Luft ist rein , sagt er.

Mann , meint Michael. Sie werden die Leiter gefunden haben. Unsere Finger- und Fußabdrücke müssen da drauf sein.

Sam blickt Michael fragend an.

Ach, du Scheiße , sagt er. Wenn die mich in der Datenbank finden - so von wegen Vorstrafen...

Es ist ja nicht gesagt, dass sie die Leiter finden , meint Gerd daraufhin. Und wenn doch, sie müssen sie ja nicht unbedingt mit dem Zugunfall in Verbindung bringen.

Sam setzt sich auf eine Kiste, die in der Garage steht, und denkt nach.

Was machen wir jetzt? , überlegt Michael.

Wir gehen erst mal nach Hause , sagt Sam.

Er nimmt seine Tasche und macht sich auf zum gehen.

Bist du sicher? , fragt Gerd.

Ja, Mann , antwortet Sam. Wer weiß, ob die nicht die Gegend absuchen. Da sollten die uns besser nicht finden.

Die Männer laufen daraufhin langsam durch die verregnete Nacht.

Jetzt haben wir kein Foto gemacht , denkt Gerd nach.

Sam nickt.

Das können wir morgen noch machen, ganz unauffällig , meint er.

Boah, das war echt abgefahren , sagt Michael. Gerd, du hättest uns ruhig sagen können, dass da nachts Güterzüge fahren.

Gerd sieht Michael scharf an.

Hallo-o , meint er. Ich habe es euch gesagt. Ich bin der Watcher. Ich weiß, welche Plätze wann safe sind, okay?

Genervt schnauft Michael aus.

Als die Männer an einer Straßengabelung ankommen, laufen Michael und Gerd in eine Richtung, Sam in die andere.

Die 124.

Im Umkreis von Köln eine sehr bekannte Sprayer-Gang, deren Boss Sam ist. Auch wenn sie in Bergheim beheimatet ist, geht ihr Bekanntheitsgrad weit über die Grenzen der Stadt westlich von Köln hinaus. Auch ganz im Osten von Köln kennt man noch immer die 124. Sam ist ohne Zweifel stolz darauf, aber wie man heute gesehen hat, ist die Gang auch immer wieder gefährlichen Situationen ausgesetzt.

Graffiti auf fremdes Eigentum sprühen ist und bleibt illegal. Aber genau darin sieht Sam die...

mehr