Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Sommersturm im Cuxland

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
301 Seiten
Deutsch
Prolibris Verlagerschienen am27.10.2023
Den Strandkorbverleih seines Vaters in Duhnen weiterführen? Daran hat Kai Kröger kein Interesse. Seine Passion ist das Pokerspiel. Im Hinterzimmer einer Hafenkneipe spielt er sehr erfolgreich gegen Amateure. Doch die Einnahmen reichen nicht, um bei denen mitzumischen, die hohe Einsätze auf den Tisch legen und die ihn in die Spielerparadiese der Welt führen können. Dann erhält Kai ein fragwürdiges Angebot: Für 50.000 Euro soll er eine Barkasse ins offene Meer fahren und dort eine große Kiste versenken. Kann er das ablehnen? Auch wenn ein orkanartiger Sturm sich bereits mit heftigen Böen ankündigt? Und obwohl er ahnt, was sich in der Kiste befinden könnte ...? Das altbewährte Team um Marie Janssen und Jan Feddersen muss sich in einem spannenden achten Fall bewähren. In diesem Cuxland-Krimi hält so manche unerwartete Wende die Leselust hoch: ein weiterer Pageturner des bekannten Krimiautors Wolf S. Dietrich.

Wolf S. Dietrich studierte Germanistik und Theologie und arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen. Dann war er Lehrer und Didaktischer Leiter einer Gesamtschule. Er lebt und arbeitet heute als freier Autor in Göttingen und Cappel-Neufeld bei Cuxhaven. »Sommersturm im Cuxland« ist sein einundzwanzigster Krimi im Prolibris Verlag und der achte, der im Cuxland spielt. Der Autor ist Mitglied im Syndikat, der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur. Mehr Informationen zum Autor unter: www.literatur-aktuell.de
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDen Strandkorbverleih seines Vaters in Duhnen weiterführen? Daran hat Kai Kröger kein Interesse. Seine Passion ist das Pokerspiel. Im Hinterzimmer einer Hafenkneipe spielt er sehr erfolgreich gegen Amateure. Doch die Einnahmen reichen nicht, um bei denen mitzumischen, die hohe Einsätze auf den Tisch legen und die ihn in die Spielerparadiese der Welt führen können. Dann erhält Kai ein fragwürdiges Angebot: Für 50.000 Euro soll er eine Barkasse ins offene Meer fahren und dort eine große Kiste versenken. Kann er das ablehnen? Auch wenn ein orkanartiger Sturm sich bereits mit heftigen Böen ankündigt? Und obwohl er ahnt, was sich in der Kiste befinden könnte ...? Das altbewährte Team um Marie Janssen und Jan Feddersen muss sich in einem spannenden achten Fall bewähren. In diesem Cuxland-Krimi hält so manche unerwartete Wende die Leselust hoch: ein weiterer Pageturner des bekannten Krimiautors Wolf S. Dietrich.

Wolf S. Dietrich studierte Germanistik und Theologie und arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen. Dann war er Lehrer und Didaktischer Leiter einer Gesamtschule. Er lebt und arbeitet heute als freier Autor in Göttingen und Cappel-Neufeld bei Cuxhaven. »Sommersturm im Cuxland« ist sein einundzwanzigster Krimi im Prolibris Verlag und der achte, der im Cuxland spielt. Der Autor ist Mitglied im Syndikat, der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur. Mehr Informationen zum Autor unter: www.literatur-aktuell.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783954752584
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum27.10.2023
Seiten301 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1436 Kbytes
Artikel-Nr.12643394
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe




1

Bei einigermaßen gutem Wetter benutzte Kriminaloberkommissarin Marie Janssen für den Weg von der Freiherr-vom-Stein-Straße in Groden zu ihrer Dienststelle in der Poststraße gern den Motorroller. Ihr Kommissariat war vor Jahren in das Gebäude der Volksbank ausgelagert worden, weil der alte Kasten in der Werner-Kammann-Straße schon lange aus allen Nähten platzte. Vor achtzehn Jahren hatte sie ihren Dienst begonnen, und bereits damals war davon die Rede gewesen, dass der Backsteinbau aus den Siebzigerjahren erneuert werden müsste. Nun sollte - wieder einmal - gebaut werden. Ein neues Gebäude neben dem alten.

Während sie den Roller aus der Garage schob, dachte sie an ihre ersten Erfahrungen im Fachkommissariat für Tötungsdelikte. Der damalige Kripo-Chef Christiansen hatte sie mit dem erfahrenen Ermittler Hauptkommissar Konrad Röverkamp zusammengespannt. Inzwischen war Konrad pensioniert und durch Jan Feddersen ersetzt worden. Der Nachfolger hatte sie durch sein Aussehen irritiert, weil er verblüffend dem machohaften Kommissar einer Fernsehserie glich. Aber auch bei ihm war die anfängliche Abneigung mit der Zeit freundschaftlicher Kollegialität gewichen. Im Grunde war Jan ein warmherziger Mensch, der Unsicherheiten hinter großspurigem Auftreten zu verbergen gesucht hatte.

Heute würde sie mit ihm gemeinsam an einer Fachtagung teilnehmen über die Künstliche Intelligenz im kriminalpolizeilichen Kontext. Gemeinsam würden sie mit einem Dienstwagen nach Bremerhaven fahren, wo die Polizeigewerkschaft diese Fortbildung organisiert hatte. Zumindest noch auf der Hinfahrt würden sie wieder einmal Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen haben. Sie freute sich darauf.

Marie schloss das Garagentor, setzte den Helm auf, steckte den Schlüssel ins Schloss des Rollers und drückte den Startknopf. Es klickte, aber mehr geschah nicht. Erneutes Drücken nützte nichts. Zum Glück besaß der Roller einen Kickstarter. Sie klappte ihn aus und trat mit aller Kraft durch. Doch der Motor ließ sich nicht bewegen. Saß vielleicht der Zylinder fest? In diesem Fall würde auch anschieben zu keinem Ergebnis führen. Sie brachte den Roller zurück in die Garage. Dabei wurde ihr bewusst, wie lange ihr das Gefährt schon gedient hatte. Wahrscheinlich hatte Felix doch Recht. Schon mehrfach hatte er erwähnt, dass der Motorroller bald ausgedient haben könnte. »Du solltest dir einen neuen zulegen, bevor du irgendwo liegen bleibst.« Heute war er mit dem Auto unterwegs. Damit würde er Nele am Nachmittag von der Schule abholen. Außerdem erinnerte sie sich an einen Termin in Bremerhaven, den er erwähnt hatte. Es hatte also wenig Sinn, ihn anzurufen. Marie seufzte und zog ihr Smartphone aus der Tasche. Die Nummer der Nordsee-Taxen hatte sie im Kopf.




Eine halbe Stunde später saß Marie am Steuer des Dienstwagens neben Jan, der einen Becher Kaffee aus dem Dienstautomaten in der Hand hielt und ab und an daran nippte, um anschließend das Gesicht zu verziehen. Sie nahm es aus den Augenwinkeln wahr und musste schmunzeln.

»Tut mir leid, dass keine Zeit mehr geblieben ist, um bei Coffee & more vorbeizufahren. Aber wir sind spät dran.«


Jan zuckte mit den Schultern. »Zu dumm, dass ich dem Lütten noch über den Weg laufen und der noch mal seinen Senf zu der Thematik dazugeben musste. Als ob der irgendeine Ahnung von KI hätte.«


Kriminalrat Lütjen war von der Natur ein wenig benachteiligt worden. Wegen seiner geringen Körpergröße hatte er nur auf Umwegen in den niedersächsischen Polizeidienst kommen können. Um den Mangel zu kompensieren, trug er Schuhe mit dicken Sohlen und hohen Absätzen und gab manchmal überflüssige Ratschläge. Lütjen war der Nachfolger von Kriminaloberrat Christiansen, der kurze Zeit nach Konrad Röverkamp in den Ruhestand gegangen war. Er war das Gegenteil seines ruhigen und besonnenen Vorgängers, und weil er anfangs bei jeder Kleinigkeit ausgeflippt war, hatte man ihn in der Inspektion Rumpelstilzchen getauft. Mit der Zeit war er ruhiger geworden. Irgendwann hatte er den Spitznamen der Lütte bekommen. Und behalten.

»Ich hatte gehofft, er würde uns die Fortbildung in Bremerhaven wegen der Sturmwarnung ersparen und uns in zwei Wochen nach Hamburg fahren lassen. Die gleiche Fortbildung, dieselben Referenten. Aber leider ⦠Bei der Gelegenheit hätte ich Luca treffen können.«


»Gehts ihm gut? Kommt er voran?«


»Soweit ich das beurteilen kann - zweimal ja. Das Praktikum bei der Filmproduktion hat bei ihm eingeschlagen. Erinnerst du dich? Wegen des Udo-Lindenberg-Films wollte er unbedingt zur Produktionsfirma Letterbox. Inzwischen studiert er an der Hamburg Media School, hat schon seinen ersten Kurzfilm gedreht und macht bald seinen Bachelor.«


»Toll. Kannst stolz auf deinen Sohn sein.« Marie nickte anerkennend. »Wirst du Frau Börnsen auch besuchen?«


Ein wenig zögerte Jan. »Ja«, antwortete er schließlich. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort. »Eigentlich wollte ich es dir schon längst erzählen. Wenn ich fahre, werde ich bei ihr übernachten.«


Überrascht sah Marie zu ihrem Kollegen rüber. »Wohnt sie nicht mehr in dem ⦠in der Seniorenresidenz?«


»Schon lange nicht mehr. Nachdem sich herausgestellt hat, dass die Lähmung der Beine nicht durch den Unfall, sondern von einem spinalen Tumor verursacht worden war, hat sie sich im UKE operieren lassen. Die OP war erfolgreich. Danach hat sie ein halbes Jahr in einer Reha-Klinik verbracht, um wieder richtig laufen zu lernen. Anschließend wollte sie nicht mehr zurück ins Seniorenstift. Sie meinte, da wären ja nur alte Leute, und hat eine Weile im Fontenay gewohnt. Das ist das neue Superhotel an der Alster. Von da aus ist sie in eine Wohnung gezogen, die in einem ihrer Häuser frei wurde.«


»Und sie braucht keinen Rollstuhl?«


»Nein, den braucht sie nicht mehr.« Jan lächelte. »Sie geht wieder ganz normal. Jedenfalls fast. Wer nicht weiß, was sie hinter sich hat, bemerkt nichts. Auch sonst ⦫ Er brach ab.

»Ihr seid zusammen!«, entfuhr es Marie. »Und ich erfahre das so nebenbei?«


»Na ja«, murmelte Jan. »Ich wollte es dir schon längst erzählt haben. Aber es hat nie so richtig gepasst. Jetzt weißt du s. Wir wollten es schon letztes Jahr offiziell machen. Aber wegen Corona haben wir s immer wieder verschoben.«


Begeistert strahlte Marie ihren Kollegen kurz an. »Ich habe mich schon gefragt, warum du so oft nach Hamburg gefahren bist. Deinen Sohn derart zu beglucken, passt gar nicht zu dir. Außerdem hast du kein Interesse mehr an Anne Lüken gezeigt.« Sie fädelte sich auf die A27 ein und wurde ernst. »Du warst also immer bei Frau Börnsen. Ihr seid tatsächlich ein Paar?«


Jan nickte. »Christina kommt nach Cuxhaven zurück. Wir suchen eine gemeinsame Wohnung. Und dann ⦫


»Super!«, unterbrach Marie ihn. »Säße ich nicht am Steuer, würde ich dir jetzt um den Hals fallen. Ich freue mich so für euch. Werdet ihr heiraten?« Sie schlug die Hand vor den Mund. »Entschuldige, ich möchte nicht neugierig sein. Weiß es sonst schon jemand? Was sagt dein Sohn dazu?«


»Luca ist schon länger klar, dass wir zusammen sind. Anfangs war er skeptisch, aber inzwischen hat er es akzeptiert. Ich glaube, er mag Christina. Meiner Ex habe ich angedeutet, dass sich bei mir eine neue feste Beziehung anbahnt. Sie sagt, sie findet es in Ordnung. Hier in Cuxhaven weiß niemand davon. Du bist die Erste.«


Marie machte große Augen. »Was für eine Ehre! Wem darf ich es erzählen? Oder soll es noch geheim bleiben?«


»Felix kannst du gern einweihen. Und meinetwegen auch deine Freundinnen. Nur den Kolleginnen und Kollegen in der Dienststelle würde ich es gern selbst bekannt geben.«


»Gute Idee!« Marie nickte zufrieden. »Am besten fängst du bei Anne Lüken an.«


Jan lachte. »Weil sie unsere Pressesprecherin ist? Damit sie es über die internen Verteiler bekannt gibt?«


»Nein. Du weißt schon. Wegen Erik aus der Kriminaltechnik. Er hat sich echt Sorgen gemacht, dass du ihm seine Anne ausspannst.«


»Ich habe nie ernsthaft ⦫


»Am Anfang sah es aber so aus. Als du zu uns gekommen bist, hast du sie ganz schön angehimmelt. Und im Vergleich zu Erik bist du ja auch ziemlich ⦫ Sie unterbrach sich und winkte grinsend ab. »Das verkneif ich mir lieber!«





*

Besorgt musterte Kristian Kröger den Horizont. Die Sonne war schon am frühen Nachmittag verschwunden. Jetzt zogen weiße, graue und blauschwarze Wolken in rascher Folge über den Himmel. Böiger Wind fegte losen Sand über den verlassenen Strand, prasselte gegen alles, was im Weg stand. Nach und nach hatten die Feriengäste die schützenden Strandkörbe verlassen, zuletzt eine Gruppe Jugendlicher, die mit Bier und Lautstärke gegen die Unbilden des aufziehenden Windes angekämpft hatten. Das Wetter würde umschlagen und ein...


mehr

Autor

Wolf S. Dietrich studierte Germanistik und Theologie und arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen. Dann war er Lehrer und Didaktischer Leiter einer Gesamtschule. Er lebt und arbeitet heute als freier Autor in Göttingen und Cappel-Neufeld bei Cuxhaven. »Sommersturm im Cuxland« ist sein einundzwanzigster Krimi im Prolibris Verlag und der achte, der im Cuxland spielt. Der Autor ist Mitglied im Syndikat, der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur. Mehr Informationen zum Autor unter: literatur-aktuell.de