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Befehl aus dem Dunkel

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
666 Seiten
Deutsch
Null Papier Verlagerschienen am28.05.2019Überarbeitete Fassung
Die Wissenschaft hat eine bahnbrechende Erfindung gemacht: die Gedankenübertragung mittels Ätherwellen. Eingeweihte in Ost und West wenden die Gedankenmanipulation skrupellos an. Sie werden zu heimlichen Herrschern über die Menschheit und bekämpfen einander mit allen Mitteln, bis die Eskalation in einem weltweiten Krieg mündet. In diesem Roman spielt Dominik mit einem uralten Traum der Menschheit: der Gedankenkontrolle. Europa, Asien und Australien sind die Schauplätze der spannenden Handlung, die uns der Urvater der deutschen Science Fiction kredenzt. Null Papier Verlag

Hans Joachim Dominik (1872-1945) war ein deutscher Science-Fiction- und Sachbuchautor, Wissenschaftsjournalist und Ingenieur. Er war einer der bedeutendsten Pioniere der Zukunftsliteratur in Deutschland.
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Produkt

KlappentextDie Wissenschaft hat eine bahnbrechende Erfindung gemacht: die Gedankenübertragung mittels Ätherwellen. Eingeweihte in Ost und West wenden die Gedankenmanipulation skrupellos an. Sie werden zu heimlichen Herrschern über die Menschheit und bekämpfen einander mit allen Mitteln, bis die Eskalation in einem weltweiten Krieg mündet. In diesem Roman spielt Dominik mit einem uralten Traum der Menschheit: der Gedankenkontrolle. Europa, Asien und Australien sind die Schauplätze der spannenden Handlung, die uns der Urvater der deutschen Science Fiction kredenzt. Null Papier Verlag

Hans Joachim Dominik (1872-1945) war ein deutscher Science-Fiction- und Sachbuchautor, Wissenschaftsjournalist und Ingenieur. Er war einer der bedeutendsten Pioniere der Zukunftsliteratur in Deutschland.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783954187348
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum28.05.2019
AuflageÜberarbeitete Fassung
Seiten666 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4221 Kbytes
Artikel-Nr.12645040
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Der AutorZum BuchHinweis12345678910111213141516171819202122232425262728293031323334353637383940414243444546474849mehr
Leseprobe
2

Dies stand gedruckt in der neuen Ausgabe der »Daily Mail«, die ein schlafender Passagier im D-Zug Aachen-Paris lose in der Hand hielt. Sein Gegenüber hatte weit vorgebeugt den Text bis hierhin mit größtem Interesse lesen können. Wie ging die merkwürdige Geschichte weiter? Wer hatte das geschrieben?

Fiebernd vor Neugierde und Ungeduld hätte Georg Astenryk dem Schlafenden am liebsten die Zeitung fortgenommen. Ärgerlich warf er sich auf seinen Sitz zurück, da traf sein Blick das etwas belustigte Gesicht seines Reisegefährten zur Rechten. Der mochte über sein Buch hinweg wohl etwas von dieser Lektüre mit Hindernissen beobachtet haben und reichte ihm jetzt lächelnd eine Zeitung.

»Bitte, Herr Astenryk. Das ist dieselbe Nummer der Daily Mail , die Sie anscheinend so interessiert. Sie können sie gern erhalten. Ich habe sie gelesen.«

Etwas verlegen nahm Georg Astenryk das Blatt an sich. »Sehr liebenswürdig, Herr Major. Meinen verbindlichsten Dank.« -

Der Zug hielt in Compiègne.1 Major Dale erhob sich und reichte Georg Astenryk die Hand zum Abschied. »Es war mir eine angenehme Bekanntschaft. Vielleicht fügt es das Schicksal, dass wir uns später noch einmal wiedersehen.«

»Das würde mich sehr freuen, Herr Major. Sollte der Zufall Sie in Australien gelegentlich wieder mit meinem Bruder Jan zusammenbringen, grüßen Sie ihn bitte.«

Der Zug rückte an. Georg Astenryk sah dem Reisegefährten nach, bis der an einem Autostand seinen Blicken entschwand. Ein hervorragender Mensch, dieser Major Dale aus Sydney, dachte er dabei. Natürlich, sonst wäre er ja nicht nach London in den Generalstab berufen. Man wird von ihm vielleicht noch hören, wenn es wirklich im Fernen Osten zu der großen Auseinandersetzung kommt. Was er über die gespannte Lage dahinten erzählte, war interessant. Danach ist ja eher früher als später ein Krieg zu erwarten. Dass er da drüben auch Jan kennengelernt hat ⦠die Welt ist doch wirklich ein Dorf. -

Auch der Australier hatte von seinem deutschen Reisegefährten einen nachhaltigen Eindruck empfangen. Im Anfang der Fahrt, ehe sie miteinander ins Gespräch gekommen, hatte er sich immer wieder gefragt: Was ist das für ein Mensch da drüben? Was kann der sein? Dieser Zwiespalt in den starken, aber doch klaren Gesichtszügen. Die hohe Stirn, die klugen Augen des Gelehrten über dem kräftigen Kinn des Tatmenschen. Er musste mit ihm bekannt werden, um über dessen Persönlichkeit Aufklärung zu bekommen. Es überraschte ihn, als er erfuhr, wie jung sein Gegenüber noch war. Er hätte ihn ohne weiteres zehn Jahre älter geschätzt. Der schien aus anderem Holz geschnitzt als sein Halbbruder Jan Valverde in Australien. Der war wohl ein ganz guter Farmer, aber auch nicht mehr als das. Dieser Astenryk überragte ihn jedenfalls turmhoch an geistigen Kräften. -

Georg Astenryk entfaltete jetzt die Zeitung Dales und nahm sich den Aufsatz vor, der ihn so interessiert hatte. Der Artikel trug die Überschrift »Erinnerungen eines russischen Arztes von Dr. Nikolai Rostow«. Er las ihn von der Stelle weiter, bis zu der er vorher gekommen war.

»â¦ General Iwanow gab dem Offizier den Befehl, niemand in das Zimmer hineinzulassen. Nach einer längeren Besprechung verpflichtete er alle Anwesenden bis zur Klärung der Angelegenheit zu strengstem Schweigen.

Die Vorgänge in Irkutsk waren auch in Moskau bekanntgeworden und die Regierung schickte sofort einen Stab hervorragender Kriminalisten und Gelehrter, darunter auch meinen Freund, den Generalarzt Orlow, von dem ich diese Mitteilungen habe, dorthin.

Die peinlichst genau durchgeführte Untersuchung ergab jedoch nichts, das geeignet gewesen wäre, den Schleier des Geheimnisses zu lüften.

Der von dem Offizier erschossene alte Mann war als ein Professor Allgermissen festgestellt worden. Dieser, ein Deutschbalte, als politisch Verdächtiger nach Irkutsk verbannt, arbeitete in dem staatlichen Laboratorium als Assistent unter dem Direktor des Instituts. Er hatte schon früher als Sonderling gegolten, als Wissenschaftler genoss er einen vorzüglichen Ruf.

Schon mehrmals hatte man Verdacht, dass Allgermissen Arbeiten, deren Resultate schon greifbar schienen, absichtlich falsch auslaufen ließ oder zum wenigsten stark verzögere. In der letzten Zeit hatte der Professor seinen Hass gegen die Regierung in mehr oder weniger versteckten Redensarten zum Ausdruck gebracht. Als er sich sogar in offenkundigen Drohreden erging, steckte man ihn und gleichzeitig seine Frau und seine Tochter Lydia ins Gefängnis. Während der Untersuchung starb Frau Allgermissen. Professor Allgermissen, der schon gleich nach seiner Verhaftung von den Ärzten als etwas geistesgestört bezeichnet wurde, verfiel jetzt in völligen Wahnsinn. Er wurde nach der Krankenabteilung des Gefängnisses gebracht, aus der er dann an jenem Tage unter allerdings sehr auffälligen Umständen entfloh.

Unter den auf jenen rätselhaften Befehl des Generals Iwanow aus dem Gefängnis Entlassenen befand sich auch Lydia Allgermissen. Sie hatte sich vom Gefängnis nach ihrer früheren Wohnung begeben. Von diesem Zeitpunkt ab war sie verschwunden.

Nachdem die Moskauer Kommission sich lange Zeit vergeblich bemüht hatte, eine triftige Aufklärung der geheimnisvollen Vorfälle zu geben, begnügte man sich schließlich mit der plausiblen Annahme, dass Professor Allgermissen über ungewöhnlich starke hypnotische Kräfte verfügt haben müsse. -

Dr. Orlow hat sich mit mir und auch mit anderen Fachleuten vergeblich bemüht, eine bessere, einigermaßen wissenschaftliche Erklärung zu finden. Vielleicht, dass ein Leser früher oder später die richtige Lösung findet.«

Damit schloss der Artikel in der »Daily Mail«. Georg Astenryk ließ das Blatt sinken und nickte nachdenklich vor sich hin, als wolle er sagen: Ich habe die Erklärung zum Teil schon gefunden, mein lieber Herr Doktor Rostow. Er barg die Zeitung sorgfältig in seiner Brusttasche, dachte dabei: Jetzt, wo ich den Bericht meines Freundes Lönholdt von solch authentischer Seite bestätigt finde, werde ich mich etwas ernsthafter mit dem beschäftigen, was ich von Allgermissen weiß.

»An Zeit mangelt es mir ja nicht«, sagte er mit einem bitteren Zug um die Lippen leise vor sich hin, »seitdem ich die Leitung der Firma Astenryk und Kompanie dem Konkursverwalter überlassen musste ⦫

Dachte dann weiter ⦠dieser Allgermissen ⦠Genie oder Wahnsinn? ⦠Genie und Wahnsinn? ⦠Dass der schwer geisteskrank gewesen, stand wohl außer Zweifel ⦠Wie oft hatte er deswegen die Beschäftigung mit dem Problem Allgermissens beiseitegeschoben, hatte sich gesagt: Es sind doch nur die Ideen eines Verrückten â¦

Und doch! Jetzt, wo er Lönholdts Bericht durch den russischen Arzt in jeder Beziehung bestätigt fand, jetzt mussten solche Zweifel schwinden. Jetzt durfte ihm selbst das Benehmen Allgermissens in der Nacht vor seiner Verhaftung nicht mehr als das eines völlig Wahnsinnigen erscheinen.

Was stand darüber in Lönholdts Tagebuch? Professor Allgermissen hatte in jener Nacht in wildem Triumphgeheul geschrien: »Tod und Vernichtung allen Bolschewiken! ⦠Ich bin der Herr der Welt! ⦠Die ganze Menschheit ist mir untertänig!« Jetzt musste tatsächlich das Ungeheuerlichste möglich werden können. Jetzt musste man den Worten Allgermissens einen realer Sinn zugestehen, auch wenn man, weiter denkend, auf unheimlich phantastische Folgen und Ziele stieß â¦

Georgs Gedanken wanderten. Seine innerliche Erregung steigerte sich mehr und mehr. »Mein Gott!«, rief er schließlich laut aus, »man könnte ja auch wahnsinnig werden, wenn man das alles bis zum letzten Ende durchdenkt. Ja, wahnsinnig könnte man werden ⦠wie es auch Allgermissen wurde ⦠wurde, nicht war.«

Er schrak zusammen. Ein Schaffner trat in die Tür und regulierte die Platzmarken. Ein Blick aus dem Fenster zeigte Georg Astenryk schon die hohen Hinterwände der städtischen Häuser. Ein Blick auf die Uhr: in wenigen Minuten würde er seine Verlobte Anne Escheloh in die Arme schließen.

Der Zug lief in den Nordbahnhof ein. »Paris!« An der Sperre erblickte er von weitem Anne. Sie hatte ihn noch nicht gesehen. Seine Augen hingen an dem schönen, reinen Profil seiner Verlobten. Er winkte ihr zu. Sie erkannte ihn, winkte wider, Und dann stand er vor ihr ⦠erschrak.

»Anne! Liebe Anne!« Ei drückte sie fest an sich. »Anne!« ⦠Freude und Erschrecken lagen in seiner Stimme. Wie hatte sich ihr Gesicht verändert, dass selbst die Freude des Wiedersehens nicht die tiefen Schatten verwischen konnte, die auf ihren Zügen lagen!

Er kannte Anne zu gut. Sie hatte eines jener Gesichter, die zwar gelernt haben sich zu beherrschen, die aber zu durchsichtig sind, um die Regungen der Seele zu verbergen. Dieser fremde Zug um den Mund, diese verschleierten Augen sprachen von innerem Leid.

»Georg! Mein lieber, guter Georg! Wie freue ich mich, dich wieder zu haben.«

»Und ich auch, mein Liebling. Wenn wir uns auch unter traurigen Umständen ⦫

»Nicht jetzt! Ach, sprich jetzt nicht weiter davon, Georg. Lass uns die Freude des Wiedersehens genießen ⦠später davon. Wir wollen gleich zu uns fahren. Du wohnst auch, wie mein Schwager Forbin und Helene, in der Pension Pellonard in der Rue Frémont. Ein Zimmer ist für dich reserviert.«

»Ach, das ist ja wundervoll, dass wir zusammenwohnen, Anne. Um so mehr werden wir voneinander haben.«

Sie gingen zu dem Taxistand und fuhren zur Rue Frémont. Alfred und Helene Forbin waren nicht zu Hause. Georg war darüber nicht böse. Allein mit Anne, schloss er sie in zärtlichem Mitleid in die Arme.

»Anne! Du bist so verändert. Drückt...
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Hans Joachim Dominik (1872-1945) war ein deutscher Science-Fiction- und Sachbuchautor, Wissenschaftsjournalist und Ingenieur.Er war einer der bedeutendsten Pioniere der Zukunftsliteratur in Deutschland.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt