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Der Zufall eines Sommers

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am03.06.2024
Zwei Menschen, die sich einen ganzen Sommer nacheinander sehnen, und der Zufall, der ihnen immer wieder im Weg steht. »Der Zufall eines Sommers« ist ein emotionaler Liebesroman, der zeigt, wie schnell sich alles ändern kann und was für immer bleiben wird: herzzerreißend tragisch, zum Mitfühlen und Wegträumen! Summer und Kit treffen sich Anfang der 90er Jahre in Indien und wissen beide, dass ihre Begegnung etwas Besonderes ist, mehr als eine einfache Urlaubsromanze. Sie verbringen eine magische Zeit miteinander, bis sie durch tragische äußere Umstände voneinander getrennt werden. Während Summer sich von einem schweren Schicksalsschlag erholt, versucht Kit erfolglos, sie zu finden.  Ohne es zu wissen, ziehen beide nur wenige Kilometer voneinander entfernt nach Suffolk. Sie gehen neue Beziehungen ein und verfolgen ihre Träume, verpassen sich immer wieder knapp, bis sie sich plötzlich wieder gegenüberstehen. Doch ihre Leben sind nicht stehengeblieben, und sie müssen sich beide fragen, ob zu viel passiert ist, sich zu viel geändert hat, um wieder zueinander zu finden. »Ein schönes Porträt der Liebe. Echt. Kompliziert. Unwiderstehlich.«  Jemma Wayne  »Ein wunderbarer, herzergreifender Liebesroman.«  Prima Eine unwiderstehliche Liebesgeschichte über den Zufall, das Schicksal und verpasste Chancen. Saskia Sarginsons fesselnder Stil und zauberhafte Kulissen werden die Leser:innen von David Nicholls begeistern!

Saskia Sarginson, 1961 in Manchester geboren, schloss ihren Master in kreativem Schreiben am Royal Holloway College mit Auszeichnung ab. Bevor sie sich ausschließlich dem Schreiben von Romanen widmete, arbeitete sie als Redakteurin für Gesundheits- und Beautythemen bei verschiedenen Frauenzeitschriften, als Ghostwriter für die BBC und HarperCollins sowie als Werbetexterin und Lektorin. Sie lebt heute mit ihrer Familie in London.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextZwei Menschen, die sich einen ganzen Sommer nacheinander sehnen, und der Zufall, der ihnen immer wieder im Weg steht. »Der Zufall eines Sommers« ist ein emotionaler Liebesroman, der zeigt, wie schnell sich alles ändern kann und was für immer bleiben wird: herzzerreißend tragisch, zum Mitfühlen und Wegträumen! Summer und Kit treffen sich Anfang der 90er Jahre in Indien und wissen beide, dass ihre Begegnung etwas Besonderes ist, mehr als eine einfache Urlaubsromanze. Sie verbringen eine magische Zeit miteinander, bis sie durch tragische äußere Umstände voneinander getrennt werden. Während Summer sich von einem schweren Schicksalsschlag erholt, versucht Kit erfolglos, sie zu finden.  Ohne es zu wissen, ziehen beide nur wenige Kilometer voneinander entfernt nach Suffolk. Sie gehen neue Beziehungen ein und verfolgen ihre Träume, verpassen sich immer wieder knapp, bis sie sich plötzlich wieder gegenüberstehen. Doch ihre Leben sind nicht stehengeblieben, und sie müssen sich beide fragen, ob zu viel passiert ist, sich zu viel geändert hat, um wieder zueinander zu finden. »Ein schönes Porträt der Liebe. Echt. Kompliziert. Unwiderstehlich.«  Jemma Wayne  »Ein wunderbarer, herzergreifender Liebesroman.«  Prima Eine unwiderstehliche Liebesgeschichte über den Zufall, das Schicksal und verpasste Chancen. Saskia Sarginsons fesselnder Stil und zauberhafte Kulissen werden die Leser:innen von David Nicholls begeistern!

Saskia Sarginson, 1961 in Manchester geboren, schloss ihren Master in kreativem Schreiben am Royal Holloway College mit Auszeichnung ab. Bevor sie sich ausschließlich dem Schreiben von Romanen widmete, arbeitete sie als Redakteurin für Gesundheits- und Beautythemen bei verschiedenen Frauenzeitschriften, als Ghostwriter für die BBC und HarperCollins sowie als Werbetexterin und Lektorin. Sie lebt heute mit ihrer Familie in London.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426447482
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum03.06.2024
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1702 Kbytes
Artikel-Nr.12646379
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

Kerala, Indien, 15. Januar 1993

Kit schwankt auf seinem Fahrrad, kann gerade noch einem tiefen Schlagloch ausweichen, stützt sich mit einem Fuß ab und betrachtet die Straße, die vor ihm liegt. Es ist eine viel befahrene Schnellstraße voller Lastwagen und SUVs. Hupend braust ein Motorrad in einem schwungvollen Schlenker an ihm vorbei. Hinter dem Fahrer sitzen eng an eng zwei Kinder, und ein Stück roter Stoff flattert wie eine rote Fahne hinterher.

Er verzieht das Gesicht, weil er weiß, dass Summer sich den Weg zum nächsten Dorf wie eine ruhige Landstraße vorstellt, die sich am Meer entlangschlängelt, nicht wie diese von Stau, Abgasen, plärrendem Gehupe und dem Lärm aufheulender Motoren verstopfte Straße. Der Typ im Hotel, bei dem er das Rad gemietet hat, meinte, man würde für die Fahrt eine halbe Stunde brauchen. Reiß dich zusammen, sagt er sich. Das ist doch kaum schlimmer, als im Berufsverkehr um den Marble Arch in London herumzufahren. Er tritt in die Pedale, hält mit gesenktem Kopf Ausschau nach dem nächsten Schlagloch oder einem hochgeschleuderten Stein. Ein kunstvoll bemalter Lastwagen rast vorbei, die Räder kommen ihm so nah, dass er das Reifenprofil deutlich erkennt. Fest umklammert er den Lenker und flucht, als die Wucht des entstandenen Windstoßes ihn fast aus dem Gleichgewicht bringt. Immer weiter, ein Fuß, dann der andere, während seine schweißnassen Hände an den Griffen abrutschen.

Auf den Lippen schmeckt er Schweiß und Staub, dazu kommt der stechende Dieselgestank. Die Sonne ist ein pulsierender Ball aus reiner Energie. Seine Beine fühlen sich schwer an. Aber ihm wird klar, dass es nicht nur an der Hitze liegt. Sein ganzer Körper ist von dem bleiernen Gefühl wie gelähmt, gerade etwas falsch zu machen. Mit jedem Tritt in die Pedale entfernt er sich weiter von ihr. Noch einmal hält er an, stützt sich mit einem Fuß auf der Fahrbahn ab und schaut hinter sich in die Richtung, die zurück zu Summer führt. Bei ihr zu sein ist wichtiger, als für ein paar Skizzen bezahlt zu werden. Das alles ist ein Fehler. Er muss umkehren.

Es dauert eine Weile, bis er es auf die andere Seite der Straße geschafft hat. Sobald er eine Lücke zwischen zwei Lastwagen sieht, muss er die Gelegenheit nutzen. Während sie mit lautem Hupen auf ihn zuhalten, flitzt er hinüber. Zitternd auf dem Seitenstreifen angekommen, nimmt er eine Wasserflasche aus seiner Tasche und leert sie in einem Zug. Er wischt sich das Gesicht mit dem Arm ab und schmiert sich dabei Schweiß und Wasser in die brennenden Augen.

Dabei denkt er daran, wie entsetzt sie sein wird, wenn er ihr diese verrückte Straße beschreibt. Sie wird glücklich sein, dass er wohlbehalten zu ihr zurückgekehrt ist, und sich insgeheim freuen, dass er nicht zu dem Tanzfestival gegangen ist. Den Rest des Nachmittags können sie auf dem Bett zubringen, reden. Es gibt so vieles, was er über sie erfahren möchte. Es ist das erste Mal im Leben, dass er jemanden hat, für den er sorgen, dem er seine Gedanken mitteilen und von den Ereignissen des Tages erzählen will. Er muss alles verstehen, was ihr wichtig ist. Später werden sie vielleicht beim Sonnenuntergang auf dem Weg an den Klippen entlangwandern. In einem der Läden ist ihm eine hübsche Halskette aufgefallen, ein schmales Band aus gewundenen Silberfäden, an denen winzige grüne Steinchen hängen. Sie würde gut zu ihrer Augenfarbe und zu ihren Ohrringen passen.

Sie könnten in ihr Lieblingscafé gehen, an dem kleinen Tisch sitzen und aufs Meer hinausschauen. Und sie werden sich ein üppiges Abendessen bestellen. Andere Frauen, mit denen er früher ausgegangen ist, hatten in ihrem Salat gestochert und so getan, als hätten sie keinen Hunger, obwohl sie dabei die ganze Zeit sehnsüchtig auf sein Essen schielten. Summer wird sich fröhlich Happen von seinem Teller und von ihrem nehmen und ihm einladend zunicken, sich auch an ihrem Essen zu bedienen.

Er kann es kaum erwarten, den kühlen Raum mit den geschlossenen Läden zu betreten, sie schlafend auf dem Bett zu finden und mit einem Kuss zu wecken.

Als er unter dem Schatten der Bananenbäume entlangfährt, überholt ihn ein Motorroller. Während er an ihm vorbeizieht, nimmt er flüchtig den Fahrer wahr und sieht hinter ihm eine Frau im Damensitz mit wehendem Sari, die einen großen Korb auf ihrem Schoß hält. Er fragt sich, wie sie es schafft, so zu sitzen, ruhig und ohne das Gleichgewicht zu verlieren, während der Motorroller nach links und rechts schwenkt. Sie hält sich nicht einmal fest. Es macht ihn nervös, aber zugleich bewundert er sie. Ein Bus kommt schaukelnd um die Ecke auf sie zugefahren, und zugleich hört er von hinten das Knirschen eines Getriebes, erkennt das rumpelnde Geräusch eines Dieselmotors von einem Lastwagen dicht hinter ihm.

Er packt den Lenker fester und macht sich auf das Überholmanöver des Lastwagens gefasst. Der Motorroller ist direkt vor ihm. Der Sari der Frau ist blau. Lächelnd blickt sie über ihre Schulter zurück. Vorn bewegt sich etwas aus dem Schatten der Bananenplantage heraus, und sein Puls beschleunigt sich, als seine Gedanken mit der Wahrnehmung der Augen gleichziehen - es ist ein Hund, der geradewegs auf die Straße läuft.

Der Motorroller schert scharf aus, um das Tier nicht zu überfahren. Die Frau verliert den Halt, fällt wie in Zeitlupe nach hinten, der Korb entgleitet ihr, ihr Sari bläht sich wie ein Stück blauer Himmel.

Er versucht anzuhalten, seine Finger umklammern die Bremsgriffe.

Die Frau liegt ausgestreckt auf der Straße. Der Fahrer klammert sich noch an den Motorroller, schlittert aber auf der Seite liegend weiter, als würde er von einem riesenhaften Kleinkind mitgeschleift.

Der Motorroller mit dem Fahrer rutscht auf die andere Fahrbahn auf den entgegenkommenden Bus zu. Der begräbt sie unter sich, Fahrzeug und Mensch drehen sich unter seinen Rädern, der Bus schwenkt quer vor Kit über die Fahrbahn, steht plötzlich wie eine Wand vor ihm. Gesichter starren aus den Fenstern. Aufgerissene Augen. Offene Münder. Er hört nichts, nicht einmal, als der ihn überholende Lastwagen ungebremst in das entgegenkommende Metall und Glas rast. Er gerät mitten in einen staubigen, heißen Sog schwerer, herumfliegender Gegenstände. Seine Finger verkrampfen sich um die Bremse, das Hinterrad rutscht unter ihm weg. Er schlägt auf die Straße auf, schlittert über den Asphalt. Er sieht seine eigene Hand ins Leere greifen.

Eine weiße Stille umgibt ihn, hält ihn in ihrem Mittelpunkt fest.

Er denkt an Summer, an ihr schlafendes Gesicht.

Dann platzt die Blase, schrille Schreie von Lebendigem vermischen sich mit einem anderen Kreischen, dem des Aufpralls von Metall auf Metall und von Windschutzscheiben, die in tausend Stücke zerbersten.

Der Schmerz explodiert förmlich in ihm.

Er sieht etwas dunkel Schimmerndes, Flüssiges, und die Dunkelheit zieht ihn an sich wie ein Freund, der ihn aus dem Meer rettet.

***

Summer schaut auf die silberne Herrenuhr an ihrem Arm. Das Band ist ihr zu weit und rutscht ums Handgelenk herum. Sie dreht das Zifferblatt nach oben und schnauft ärgerlich. Er ist schon eine Ewigkeit weg. Da fällt ihr ein, dass er ihr gestanden hat, regelmäßig Termine und Fristen zu versäumen. Dabei hatte er selbstironisch die Augen verdreht. Sie fand seine Unfähigkeit, die Zeit im Auge zu behalten, liebenswert, sie gehörte zu seinem künstlerischen, unbekümmerten Wesen. Aber doch nicht ausgerechnet jetzt, wo sie ihn braucht!

Die kleine Hütte ganz oben auf der Klippe ist beklemmend eng, und als sie in das gleißende Licht hinaustritt, fühlt es sich an, als würde ihre Haut verbrennen. Unter dem Kunststoffrahmen ihrer Sonnenbrille hat sich auf ihren Wangenknochen eine Schweißspur gebildet. Schweißtröpfchen kribbeln auf ihrer Stirn. Sie sitzt auf einer Steinmauer neben einem ausgetrockneten Zierteich und versucht sich mit dem Ausschnitt ihrer Bluse Luft zuzufächeln, ihr Koffer steht neben ihr. Jedes Mal, wenn die Tür der Rezeption aufgeht, hebt sie erwartungsvoll den Blick. Aber nie ist er es.

Die Minuten verrinnen, und ihr Hals wird eng, als sie begreift, dass ihr nichts übrig bleibt, als abzureisen, ohne ihn noch einmal gesehen zu haben. Sie kann nicht noch länger warten. Wenn sie das Krankenhaus nicht erreicht, könnte sie sterben. In plötzlicher Panik packt sie den Griff des Koffers und springt auf. Sofort sieht sie Sterne vor den Augen, und die Welt scheint zurückzuweichen, sodass sie sich schnell wieder mit einem Plumps hinsetzt, um nicht zu stürzen. Eine Hand an die Stirn gelegt, wartet sie darauf, dass der Schwindel nachlässt.

In der klimatisierten Kühle der Rezeption bittet sie um Papier und einen Stift.

Es wird eine Weile dauern, alles zu klären, sie könnte dort Stunden festsitzen. Deshalb schreibt sie nur eine kurze Notiz:


Kit, ich kann nicht mehr warten. Ich muss los. Bitte komm zum Flughafen nach und triff mich dort. Ich werde versuchen, den erstmöglichen Flug nach Hause zu bekommen.


Sie schiebt dem Rezeptionisten das Blatt über den Tresen zu. »Könnten Sie das Kit Appleby geben? Und ich brauche ein Taxi, bitte. Es eilt.«

Der Fahrer ist ein junger Mann. Er steigt aus seinem Padmini, um ihr die Tür zu öffnen, und sie bemerkt, dass er barfuß ist. »Ich muss zum Cochin International, so schnell wie möglich«, erklärt sie ihm.

»Ah, es tut mir leid, aber wir werden kleine Nebenstraßen nehmen müssen«, sagt er. »Die große Straße ist gesperrt. Aber machen Sie sich keine Sorgen«, fügt er schnell hinzu. »Sie werden in null Komma nichts dort sein. Ganz sicher. Ich bin der schnellste Fahrer in Varkala.«

Sie...
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Saskia Sarginson, 1961 in Manchester geboren, schloss ihren Master in kreativem Schreiben am Royal Holloway College mit Auszeichnung ab. Bevor sie sich ausschließlich dem Schreiben von Romanen widmete, arbeitete sie als Redakteurin für Gesundheits- und Beautythemen bei verschiedenen Frauenzeitschriften, als Ghostwriter für die BBC und HarperCollins sowie als Werbetexterin und Lektorin. Sie lebt heute mit ihrer Familie in London.