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Bevor es für uns zu spät ist

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am02.04.2024
Die Fortsetzung des Welt-Bestsellers Bevor der Kaffee kalt wird mit vier magischen Geschichten aus dem magischen Café. Wenn du in die Vergangenheit reisen könntest, wen würdest du gern wieder treffen? Der zweite Teil der magischen Cafè-Reihe Bevor der Kaffee kalt wird, erzählt vier berührende Geschichten von Menschen, die in die Vergangenheit reisen. Sie erhalten die Chance, vergangene Situationen zu verändern, Dinge, die sie bereuen, wieder gut zu machen. Vier Menschen, vier Erzählungen über den Sinn des Lebens, Versöhnung, Vergebung oder neue Hoffnung Bevor es für uns zu spät ist bringt uns zurück nach Japan, in das ungewöhnliche Cafè in Tokio, das seinen Besuchern erlaubt, zurück in die Vergangenheit zu reisen - aber nur so lange, 'bis der Kaffee kalt wird'! Ihre Motive sind unterschiedlich, doch die gelernte Lektion ist dieselbe: Egal ob Versöhnung, Vergebung oder neue Hoffnung - das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. Die magische Fortsetzung des TikTok-Phänomens Before the coffee gets cold Im Stil von Das Café am Rande der Welt erzählt der Dramatiker Toshikazu Kawaguchi in Bevor es für uns zu spät ist vier mitreißende 'Kurzgeschichten' von Menschen und ihren berührenden Schicksalen: - Dem Mann, der seinen besten Freund, der vor 22 Jahren starb, noch ein letztes Mal sehen will.  - Dem Sohn, der nicht an der Beerdigung seiner Mutter teilnehmen konnte. - Dem Mann, der das Mädchen, das er liebte, nicht heiraten konnte. - Dem Detektiv, der seiner Frau nie dieses eine Geschenk machte.

Toshikazu Kawaguchi, geb. 1971 in Osaka, Japan, ist Produzent, Direktor und Dramatiker in der Theatergruppe Sonic Snail. Mit Before the coffee gets cold gewann er den Grand Prize am Suginami Drama Festival, wo es als Theaterstück aufgeführt wurde. Später ist sein literarisches Debüt international zum gefeierten Bestseller geworden. Inzwischen ist die ganze aus vier Bänden bestehende Buchreihe über 2 Millionen Mal weltweit verkauft worden und hat eine riesige Anhängerschaft bei TikTok.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextDie Fortsetzung des Welt-Bestsellers Bevor der Kaffee kalt wird mit vier magischen Geschichten aus dem magischen Café. Wenn du in die Vergangenheit reisen könntest, wen würdest du gern wieder treffen? Der zweite Teil der magischen Cafè-Reihe Bevor der Kaffee kalt wird, erzählt vier berührende Geschichten von Menschen, die in die Vergangenheit reisen. Sie erhalten die Chance, vergangene Situationen zu verändern, Dinge, die sie bereuen, wieder gut zu machen. Vier Menschen, vier Erzählungen über den Sinn des Lebens, Versöhnung, Vergebung oder neue Hoffnung Bevor es für uns zu spät ist bringt uns zurück nach Japan, in das ungewöhnliche Cafè in Tokio, das seinen Besuchern erlaubt, zurück in die Vergangenheit zu reisen - aber nur so lange, 'bis der Kaffee kalt wird'! Ihre Motive sind unterschiedlich, doch die gelernte Lektion ist dieselbe: Egal ob Versöhnung, Vergebung oder neue Hoffnung - das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. Die magische Fortsetzung des TikTok-Phänomens Before the coffee gets cold Im Stil von Das Café am Rande der Welt erzählt der Dramatiker Toshikazu Kawaguchi in Bevor es für uns zu spät ist vier mitreißende 'Kurzgeschichten' von Menschen und ihren berührenden Schicksalen: - Dem Mann, der seinen besten Freund, der vor 22 Jahren starb, noch ein letztes Mal sehen will.  - Dem Sohn, der nicht an der Beerdigung seiner Mutter teilnehmen konnte. - Dem Mann, der das Mädchen, das er liebte, nicht heiraten konnte. - Dem Detektiv, der seiner Frau nie dieses eine Geschenk machte.

Toshikazu Kawaguchi, geb. 1971 in Osaka, Japan, ist Produzent, Direktor und Dramatiker in der Theatergruppe Sonic Snail. Mit Before the coffee gets cold gewann er den Grand Prize am Suginami Drama Festival, wo es als Theaterstück aufgeführt wurde. Später ist sein literarisches Debüt international zum gefeierten Bestseller geworden. Inzwischen ist die ganze aus vier Bänden bestehende Buchreihe über 2 Millionen Mal weltweit verkauft worden und hat eine riesige Anhängerschaft bei TikTok.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426448953
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum02.04.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse2057 Kbytes
Artikel-Nr.12646422
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


I
Der beste Freund

Gohtaro Chiba hatte seine Tochter zweiundzwanzig Jahre lang angelogen.

Der Romancier Fjodor Dostojewski schreib einmal: »Das Schwierigste im Leben ist, zu leben und nicht zu lügen.«

Menschen lügen aus unterschiedlichen Gründen. Manche Lügen werden erzählt, um sich interessanter zu machen oder in einem vorteilhafteren Licht zu zeigen; mit anderen sollen Menschen getäuscht werden. Lügen können verletzen, doch sie können einem auch die eigene Haut retten. Aber ganz egal, warum sie erzählt werden - meistens werden sie später bereut.

Genau in diesem Dilemma steckte Gohtaro. Ihm machte seine Lüge zu schaffen. Er ging auf und ab vor dem Café, das seinen Kunden die Rückkehr in die Vergangenheit ermöglichte, und murmelte Dinge wie: »Ich wollte doch gar nicht deswegen lügen.«

Das Café war wenige Fußminuten vom Bahnhof Jimbocho in der Tokioter Innenstadt entfernt. Es war in einer schmalen Seitenstraße zwischen Bürogebäuden gelegen, ausgewiesen durch ein kleines Schild mit seinem Namen »Funiculi Funicula«. Das Café lag im Keller, und ohne dieses Schild wären die Leute achtlos daran vorübergelaufen.

Gohtaro ging die Treppe bis zu der verzierten Tür hinunter. Er murmelte noch immer, schüttelte den Kopf, drehte sich herum und stieg die Stufen wieder hinauf. Dann allerdings blieb er mit nachdenklicher Miene stehen. Eine Weile lang ging er hin und her und stieg die Treppe immer wieder hinauf und hinunter.

»Warum kommen Sie nicht herein und grübeln drinnen darüber?«, war unversehens eine Stimme zu hören.

Erschrocken drehte sich Gohtaro um und sah sich einer kleinen Frau gegenüber. Über der weißen Bluse trug sie eine schwarze Weste und eine Kellnerschürze. Sie war anscheinend die Bedienung des Cafés.

»Ah ja, also ...«

Während Gohtaro noch eine Antwort stammelte, schob sich die Frau an ihm vorbei und ging rasch die Treppe hinunter.

Ding, dong.

Eine Kuhglocke läutete, als sie das Café betrat. Obwohl sie ihn eigentlich nicht dazu genötigt hatte, ging Gohtaro abermals die Stufen hinunter. Er verspürte eine merkwürdige Ruhe in sich, fast als wäre das, was ihm auf dem Herzen lag, mit einem Mal offengelegt worden.

Er war beharrlich auf und ab gegangen, weil er sich nicht sicher war, ob es wirklich das Café war, in dem man »in die Vergangenheit reisen konnte«. Eigentlich hatte er seinem alten Freund ja geglaubt, als der ihm von dem Gerücht erzählt hatte - aber wenn das nun doch alles erfunden war, wäre er als Kunde ziemlich blamiert.

Konnte man aber tatsächlich in der Zeit zurückreisen, dann galt es, wie er gehört hatte, einige ärgerliche Bedingungen zu erfüllen. Eine besagte, man könne in der Vergangenheit nichts unternehmen, das die Gegenwart veränderte, so sehr man sich auch bemühte, und Gohtaro fragte sich, warum er dann überhaupt zurückreisen sollte?

Trotzdem stand er jetzt vor der Eingangstür des Cafés und dachte: Ich will es aber trotzdem tun.

Hatte die Frau eben seine Gedanken gelesen? Normalerweise hätte sie ihn in dieser Situation wohl eher gefragt: Möchten Sie hereinkommen? Sie sind herzlich willkommen.

Stattdessen hatte sie gesagt: Warum kommen Sie nicht herein und grübeln drinnen darüber?

Vielleicht hatte sie ja gemeint: Ja, Sie können in die Vergangenheit reisen, aber kommen Sie doch erst einmal herein und entscheiden sich dann dafür oder dagegen.

Das größere Rätsel war, woher die Frau wissen konnte, weshalb er gekommen war. Und doch verspürte er einen Funken Hoffnung. Die beiläufige Bemerkung der Frau hatte bei ihm eine Entscheidung ausgelöst. Er streckte die Hand aus, drehte den Türknauf und öffnete die Tür.

Ding, dong.

Dann betrat er das Café, in dem man dem Vernehmen nach in die Vergangenheit reisen konnte.

Gohtaro Chiba war einundfünfzig Jahre alt und kräftig gebaut, was wohl etwas damit zu tun hatte, dass er während der Highschool und an der Universität Teil der Rugbymannschaft gewesen war. Noch heute trug er Anzüge der Größe XXL.

Er lebte zusammen mit seiner Tochter Haruka, die in diesem Jahr dreiundzwanzig wurde. Als Alleinerziehender hatte er manche Mühe mit ihr gehabt. Sie wuchs auf mit dem Wissen, dass ihre Mutter an einer Krankheit gestorben sei, als sie noch klein war. Gohtaro besaß den Kamiya-Diner, ein bescheidenes Lokal in Hachioji in einem Außenbezirk von Tokio. Man bekam dort Speisen mit Reis, Suppen und Beilagen; Haruka ging ihrem Vater dort zur Hand.

Hinter der zwei Meter hohen Holztür musste er zunächst einen kurzen Gang durchqueren. Geradeaus führte eine Tür zur Toilette; in der Wandmitte rechter Hand lag der Eingang zum Café. Als er dieses betrat, sah er auf einem Hocker an der Theke eine Frau. Diese rief sofort: »Kazu! Kundschaft!«

Neben der Frau saß ein Junge im Grundschulalter. Am hinteren Tisch entdeckte er noch eine Frau in einem weißen, kurzärmeligen Kleid. Sie war sehr blass, las schweigend in einem Buch und schien sich nicht für die Welt um sie herum zu interessieren.

»Die Bedienung ist eben erst vom Einkaufen zurückgekommen, aber Sie können ja schon mal Platz nehmen. Sie wird gleich kommen.«

Um Förmlichkeiten schien sich die Frau an der Theke auch Fremden gegenüber nicht zu kümmern, denn sie hatte Gohtaro wie einen Vertrauten angesprochen. Offenbar war sie hier Stammgast. Statt zu antworten, nickte er nur dankbar. Sie sah ihn unverwandt an, und ihr Blick schien zu sagen: Sie können von mir alles über dieses Café erfahren, was Sie wollen. Er tat aber lieber so, als hätte er es nicht bemerkt, und ließ sich am Tisch gleich beim Eingang nieder. Er blickte sich um. Da waren mehrere alte Standuhren, die fast bis zur Decke reichten. Und wo sich die Deckenbalken kreuzten, zog ein Ventilator träge seine Runden. Der erdfarbene Wandputz erinnerte ihn an beigefarbenes Kinako, geröstetes Sojamehl. Alles wirkte sehr alt, und die Oberflächen hatten im Lauf der Jahre eine wolkige Patina angenommen. In dem fensterlosen und nur von Hängelampen mit Schirmen erleuchteten Kellerraum war es ziemlich düster, das Licht deutlich sepiafarben.

»Hallo. Willkommen!«

Die Frau, die ihn auf der Treppe angesprochen hatte, kam aus dem Hinterzimmer und stellte ihm ein Glas Wasser hin.

Sie hieß Kazu Tokita. Ihr mittellanges Haar war nach hinten gebunden, und über der weißen Bluse mit der schwarzen Fliege trug sie eine schwarze Weste und eine Kellnerschürze. Kazu war die Bedienung des Funiculi Funicula. Sie hatte ein hübsches Gesicht mit mandelfömigen Augen, besaß ansonsten aber keine auffälligen Merkmale, die einen dauerhaften Eindruck hinterlassen würden. Hätte man nach einer Begegnung mit ihr die Augen geschlossen und versuchte, sich an das Gesehene zu erinnern, dann würde einem nichts einfallen. Sie zählte zu den Menschen, die in einer Menschenmenge leicht verschwinden konnten. Kazu wurde in diesem Jahr neunundzwanzig.

»Ah, hm ... Ist das hier, wo man ...«

Gohtaro war völlig ratlos, wie er die Sache mit der Reise in die Vergangenheit ansprechen sollte. Kazu betrachtete ihn seelenruhig in seiner Not. Dann wandte sie sich zur Küche um und fragte: »In welche Zeit möchten Sie denn zurückreisen?«

Aus der Küche hörte man Kaffee im Siphon gurgeln.

Die Bedienung muss Gedanken lesen können.

Im Raum verbreitete sich feiner Kaffeeduft, der seine Erinnerung an jenen Tag heraufbeschwor.

Genau vor diesem Café war es gewesen, dass Gohtaro zum ersten Mal nach sieben Jahren wieder Shuichi Kamiya traf. Die beiden hatten an der Universität als Mannschaftskameraden zusammen Rugby gespielt.

Gohtaro war inzwischen obdachlos geworden und völlig abgebrannt, denn er hatte seinen ganzen Besitz veräußern müssen, weil die Firma eines anderen Freundes, für den er gebürgt hatte, in Konkurs gegangen war. Gohtaros Kleider waren schmutzig, und er roch schlecht.

Aber Shuichi ließ sich das nicht anmerken, er schien sich über das Wiedersehen wirklich zu freuen. Er lud Gohtaro ins Café ein, und als er erfuhr, was geschehen war, schlug er vor: »Komm doch und arbeite in meinem Lokal.«

Als talentierter Rugbyspieler war Shuichi nach dem Studienabschluss von einem Unternehmen aus Osaka in die Mannschaft für eine Firmenliga berufen worden. Allerdings hatte eine Verletzung seine Karriere nach nicht einmal einem Jahr beendet, und er fand Arbeit bei einer Restaurantkette. Shuichi war unverbesserlicher Optimist. Er nahm dies als Chance, arbeitete dreimal so hart wie alle anderen und stieg bald zum verantwortlichen Manager für ein Gebiet mit sieben Filialen auf. Nach seiner Heirat machte er sich selbstständig und eröffnete gemeinsam mit seiner Frau ein kleines Restaurant. Dort sei viel los, und man könne Hilfe gut gebrauchen.

»Wenn du mein Angebot annimmst, hilfst du damit auch mir.«

Gohtaro, der in seiner misslichen Lage schon alle Hoffnung aufgegeben hatte, brach voller Dankbarkeit in Tränen aus und nickte: »Ja natürlich! Das mache ich.«

Shuichi erhob sich strahlend: »Und warte mal ab, bis du erst meine Tochter zu sehen bekommst!«

Der ledige Gohtaro war einigermaßen überrascht, dass Shuichi schon ein Kind hatte.

»Deine Tochter?«, antwortete er und machte große Augen.

»Genau! Sie ist gerade erst zur Welt gekommen. Sie ist so - süß!«

Shuichi nahm die Rechnung und ging zur Kasse hinüber. »Entschuldigung bitte, ich würde gerne bezahlen.«

Der Mann an der Theke war etwa im Highschool-Alter. Er war hoch...
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Toshikazu Kawaguchi, geb. 1971 in Osaka, Japan, ist Produzent, Direktor und Dramatiker in der Theatergruppe Sonic Snail. Mit Before the coffee gets cold gewann er den Grand Prize am Suginami Drama Festival, wo es als Theaterstück aufgeführt wurde. Später ist sein literarisches Debüt international zum gefeierten Bestseller geworden. Inzwischen ist die ganze aus vier Bänden bestehende Buchreihe über 2 Millionen Mal weltweit verkauft worden und hat eine riesige Anhängerschaft bei TikTok.