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Shadow Crown - Die Kriegerin der Fae

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.09.2024
Für das Königreich ist Keera die Klinge des Königs, seine gefürchtetste und zuverlässigste Attentäterin. Doch im Verborgenen arbeitet sie mit den Faen zusammen. Gemeinsam mit dem dunklen, grüblerischen Fae Riven, der Keeras Blut in Wallung bringt, plant sie, den tyrannischen König des Menschenreichs zu töten. Doch es gibt einen Verräter unter ihnen - und Keera ist die Hauptverdächtige. Und gerade, als sie glaubt, eine neue Familie und ihre große Liebe gefunden zu haben, steht auf einmal noch viel mehr auf dem Spiel als nur ihr eigenes Leben ...

Melissa Blair gehört zum indigenen Volk der Anishinaabe in Kanada. Sie hat Angewandte Linguistik studiert und wurde auf ihrem Booktok-Kanal mit Buchempfehlungen zu feministischer, queerer und indigener Literatur berühmt. Mit »Broken Blade - Die Klinge des Königs«, ihrem Romandebüt, hat sie weltweit auf TikTok für Furore gesorgt. Melissa Blair lebt in Northern Ontario und in Ottawa.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextFür das Königreich ist Keera die Klinge des Königs, seine gefürchtetste und zuverlässigste Attentäterin. Doch im Verborgenen arbeitet sie mit den Faen zusammen. Gemeinsam mit dem dunklen, grüblerischen Fae Riven, der Keeras Blut in Wallung bringt, plant sie, den tyrannischen König des Menschenreichs zu töten. Doch es gibt einen Verräter unter ihnen - und Keera ist die Hauptverdächtige. Und gerade, als sie glaubt, eine neue Familie und ihre große Liebe gefunden zu haben, steht auf einmal noch viel mehr auf dem Spiel als nur ihr eigenes Leben ...

Melissa Blair gehört zum indigenen Volk der Anishinaabe in Kanada. Sie hat Angewandte Linguistik studiert und wurde auf ihrem Booktok-Kanal mit Buchempfehlungen zu feministischer, queerer und indigener Literatur berühmt. Mit »Broken Blade - Die Klinge des Königs«, ihrem Romandebüt, hat sie weltweit auf TikTok für Furore gesorgt. Melissa Blair lebt in Northern Ontario und in Ottawa.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641315870
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum11.09.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse4705 Kbytes
Artikel-Nr.12747770
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Eins

Ich schlug dem Prinzen ins Gesicht. Hart genug, dass Killian der goldene Stirnreif vom Kopf flog und mit lautem Klappern auf den Boden schlug. Wenn ich mir früher vorgestellt hatte, gegen jemanden aus dem Königshaus die Hand zu erheben, hatte ich zwar immer an seinen Bruder Damien gedacht, aber Killian war ein durchaus zufriedenstellender Ersatz.

Alle im Raum erschraken sichtbar, aber keiner rührte sich. Killian hatte für ein großes Publikum gesorgt, bevor er mich im perfekten Augenblick mit der Wahrheit konfrontierte: Nachdem ich mich, um die Krone ein für alle Mal zu vernichten, mit einem Feind verbündet hatte, der gleichzeitig ein Feind des Königs war, musste ich nun also erfahren, dass der Schatten seine Befehle vom jüngsten Sohn dieses Königs erhielt.

Wie eine Närrin war ich von Killian gesteuert worden, ohne es zu merken. Selbst wenn ich mich bereit erklärte, an seinem Plan mitzuwirken, musste ich ihm daher wieder verdeutlichen, dass ich gefährlich war.

Er spuckte etwas Blut auf den holzgetäfelten Boden. Ich versuchte gar nicht erst, mein Grinsen darüber zu unterdrücken. Durch seine Bewegung flackerte die Spannung, die im Raum geherrscht hatte, wieder auf. Plötzlich merkte ich, dass gerade jene Elverin, denen Killian besonders vertraute, ihre Blicke auf mich richten: Die zwei Faen, die an der Wand lehnten, starrten mich mit ihren berechnenden violetten Augen an, als dächten sie darüber nach, die gesamte ihnen noch verbliebene Magie gegen mich einzusetzen. Die Elfen, die aufgrund ihrer Unsterblichkeit kaum noch jemals Schock oder Überraschung empfanden, betrachteten mich mit Vorsicht. Doch was mir beinahe das Herz stehen bleiben ließ, war der gewaltbereite Blick der anwesenden Halblinge. Sie, in deren Adern sich das Blut von Elfen und Sterblichen mischte, waren zehnmal stärker vertreten als die übrigen Elverin.

Zu ihnen gehörte auch ich. Aber sie sahen in mir keine Verbündete, sondern die Klinge, die gerade Hand an ihren Prinzen gelegt hatte.

Vielleicht hätte ich mit dem Schlag besser gewartet, bis ich nicht mehr von hundert Rebellen umringt war, die mich allesamt tot sehen wollten. Killian wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, und ihm fiel eine blonde Locke ins Gesicht, als er sich das Blut über die Wange schmierte.

Collin rührte sich als Erster. Er holte nach mir aus, ohne jedoch die kurze Klinge, die an seinem Gürtel hing, aus ihrer Scheide zu ziehen, und vor hilflosem Zorn röteten sich seine Wangen. Ich glitt beiseite und wich ihm aus. Nun schlug er mit der anderen Faust zu, doch auch diesem Hieb entzog ich mich. Beim dritten Schlag beschloss ich, ihn von seinem Elend zu erlösen - ich packte ihn am Handgelenk und nutzte seinen Schwung, um ihn herumzuwirbeln und ihm den Arm auf den Rücken zu drehen. Zu meiner Genugtuung stieß er einen markerschütternden Schrei aus.

»Hast du schon genug?«, flüsterte ich ihm ins Ohr. Mit Collin hatte ich mich messen wollen, seit zwei Schemen durch sein Verhalten ums Leben gekommen waren. Zwei Halblingmädchen, die der König von Kindesbeinen an dazu ausgebildet hatte, seine Spitzel und seine Werkzeuge zu sein. Es war meine Aufgabe gewesen, sie zu schützen. Zwar hatte ich die Verantwortung für ihren Tod übernehmen müssen, aber das bedeutete nicht, dass mir die Überheblichkeit gefiel, mit der Collin auf ihren Verlust reagiert hatte. Bei der Erinnerung daran drehte ich ihm das Handgelenk noch ein wenig weiter um.

Collin warf sich gegen mich, aber ich hielt ihn sicher in meinem Griff. Dann sah ich Killian an. Er betupfte sich die blutige Lippe mit einem blütenweißen Taschentuch. Das hatte ihm sicherlich Nikolai gereicht, der neben ihm stand, den Kopf schüttelte und die Lippen so fest zusammengepresst hatte, dass sie eine gerade Linie bildeten.

Killian bewegte den Kiefer vorsichtig von einer Seite zur anderen, bevor er den Mund zu einem Lächeln verzog. »Zugegeben, das hatte ich wohl verdient.« Er rückte den schwarzen Kragen seines Hemds zurecht. Den Rand schmückte eine Stickerei aus Blattkonturen in so dunklem Lila, dass sie sich kaum von dem schwarzen Stoff abhob.

Ich schubste Collin zu einer Gruppe Halblinge hinüber, und er kam ins Stolpern, bevor er wieder seinen Platz hinter Killian einnahm. Die grimmige Miene, mit der er mich bedachte, vertiefte sich, als er Killians aufgeplatzte Lippe in Augenschein nahm.

Achselzuckend verschränkte ich die Arme. »Du hättest Schlimmeres verdient.« So, wie die Dinge jetzt zwischen uns standen, schien es mir angebracht, auf das höfliche Ihr ab sofort zu verzichten.

Hinter dem Prinzen räusperte sich Syrra. Ich legte den Kopf ein wenig schräg und sah sie herausfordernd an, aber sie widersprach nicht; ihre Mundwinkel zuckten vielmehr leicht nach oben. Das nahm ich als Bestätigung. Killian hatte mich entführt, gefesselt, mich unter Drogen gesetzt und tagelang in einer Kutsche eingesperrt, um mich wer weiß wohin zu verschleppen.

Offenbar war mein Leben nun nicht mehr unmittelbar in Gefahr, und daher gestattete ich mir endlich einen schnellen Blick durch den Raum, in dem wir uns befanden. Der Fußboden bestand aus unebenen Dielenbrettern, die Wände waren aus schwarzem Stein. Abgesehen von den Faenlichtern, die über unseren Köpfen schwebten, gab es keinerlei Beleuchtung. Keine Fenster. Der einzige Weg hinaus und hinein war die Tür, durch die mich Nikolai hineingebracht hatte. Noch nie zuvor war ich in diesem Raum gewesen, und es gab nichts, was ich wiedererkannt hätte. Ich atmete tief ein. In der Luft lag kein Hauch von Meer; wir befanden uns irgendwo im Binnenland.

Ich sah den Prinzen an und kniff die Augen zusammen. »Wo sind wir?«

»Im Augenblick unter der Erde.« Killian gab Collin und den übrigen Elverin ein Zeichen. Sie verließen den Raum misstrauisch dreinblickend durch die einzige Tür, und ich blieb allein mit Killian und seinen beiden engsten Vertrauten zurück.

»Unter welcher Erde?«, fragte ich mit einem Blick auf Syrra.

Nikolai kam ihr mit seiner Antwort zuvor. »Wir befinden uns in der Mitte des Singenden Waldes.« Noch immer wollte er sich meinem Blick nicht stellen, und er trat ein wenig nach rechts, um sich hinter Killian zu verstecken.

»Für wie lange habt ihr mich in Schlaf versetzt?« Sie waren offenbar quer über den ganzen Kontinent gereist, seit sie mich aus dieser Höhle verschleppt hatten. Ein Trupp dieser Größe benötigte für eine solche Strecke mehrere Wochen.

»Für eine Weile.« Killian zuckte unverbindlich die Achseln. »Aber nur aus Sicherheitsgründen.«

Ich zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. »Ihr habt mich zu meiner Sicherheit mit einem Elixier betäubt?«

»Ich meinte die Sicherheit der Elverin.« Killian fuhr sich mit der Zunge über die aufgeplatzte Lippe.

»Ich würde niemals jemanden verletzen, der ...«

»Nur ein paar Sekunden, nachdem wir ein Bündnis vereinbarten, hast du mich ins Gesicht geschlagen.«

Seinen selbstzufriedenen Gesichtsausdruck kommentierte ich mit einem finsteren Blick. »Waren wir uns nicht einig geworden, dass du das verdient hattest?«

»Schluss jetzt«, bemerkte Syrra in ihrem typisch bestimmten Ton und trat zwischen mich und den Prinzen. »Killian konnte sich nahe der Hauptstadt nicht zu erkennen geben. Es gab zu viele Spitzel, erst recht nach dem Durcheinander, das du in Silstra angerichtet hattest.«

»Wenn ich mich recht erinnere, dann haben wir den Damm gemeinsam gesprengt.«

Syrra verschränkte die Arme. »Bis jetzt hatte er keinen Grund, dir genug zu vertrauen, um dir die Wahrheit zu offenbaren.«

»Er hatte keinen Grund, mir zu vertrauen?« Ich schob mir die Finger in mein zur Krone geflochtenes Haar. »Bei dem Versuch, die Sprengladungen zu zünden, wäre ich beinahe draufgegangen!«

Nikolai spähte vorsichtig über Killians Schulter und machte mit erhobener Hand auf seinen eigenen Beitrag aufmerksam.

Ich verdrehte die Augen. Er hatte einen Pfeilschuss abbekommen, sonst aber auch nichts. »Nik, mit deinem Bein ist alles in Ordnung.«

Er öffnete den Mund, klappte ihn aber dann wieder zu und verschwand erneut hinter dem Prinzen.

»Wir sind uns einig, dass du in jener Nacht in Silstra deine Bewährungsprobe bestanden hast«, sagte Killian und versuchte dabei, denselben ruhigen Ton wie Syrra anzuschlagen, was ihm jedoch nicht ganz gelang. »Aber wann hättest du es denn gerne gehabt, dass ich dich in unser Geheimnis einweihe? Direkt vor deinem Zusammentreffen mit dem König? In der Stunde, bevor du beim Arsenal warst?«

Die harte Entgegnung, die mir bereits auf der Zunge gelegen hatte, verdampfte.

»Es gab schon genug Lügen, um die du im Thronsaal herumlavieren musstest«, fuhr Killian fort. »Für mich - für uns - war es wichtig, dass du den König davon überzeugen konntest, dir deinen Titel zu lassen. Und falls er zufällig auf die Wahrheit stoßen sollte ...«

»Dann wolltest du nicht, dass er alles aufdeckte«, beendete ich den Satz für ihn. Ich wandte mich ab und versuchte zu ignorieren, wie sehr sich meine Brust unter diesen neuen Erkenntnissen zusammenzog. Als ich an jenem Tag in die Stadt gekommen war, hatte ich gewusst, dass ich sie vielleicht nie wieder verlassen würde. Mir vorab alles anzuvertrauen, wäre dumm gewesen. Dadurch wären vielleicht viele Hundert Leben in Gefahr geraten - nur, um meinen Stolz zu befriedigen.

Bis zu diesem Augenblick hatte es für Killian tatsächlich keinen guten Zeitpunkt gegeben, um mich einzuweihen.

Ich ballte die Fäuste. Heiße Wut strömte durch mich hindurch und brachte mein...

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Autor

Melissa Blair gehört zum indigenen Volk der Anishinaabe in Kanada. Sie hat Angewandte Linguistik studiert und wurde auf ihrem Booktok-Kanal mit Buchempfehlungen zu feministischer, queerer und indigener Literatur berühmt. Mit »Broken Blade - Die Klinge des Königs«, ihrem Romandebüt, hat sie weltweit auf TikTok für Furore gesorgt. Melissa Blair lebt in Northern Ontario und in Ottawa.