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Meine Sonne

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
130 Seiten
Deutsch
neobookserschienen am03.11.2023
Eine Romanze wie aus dem Bilderbuch, erlebt die achtzehnjährige Elly mit dem sieben Jahre älteren Milan 1969 in ihrem Urlaub in Budva. Dass es kein gewöhnlicher Urlaubsflirt war, zeigen die liebevollen Briefe, die sie sich danach schreiben. Nach einem Jahr, wie ausgemacht, findet das Wiedersehen des Studenten aus Belgrad und der Hotelfachfrau aus Bayern, in Milans Heimatstadt Belgrad statt. Dafür nimmt Elly, die jetzt in Genf eine Sprachenschule besucht und sich als Au-pair bei einer amerikanischen Diplomatenfamilie das Geld dafür verdient, die 24-stündige Bahnfahrt mit dem Balkan-Express gerne in Kauf. Die Spannung steigt mit jeder Stunde die sie dem Mann, der ihr Herz höher schlagen lässt, näher bringt. Die zärtlichen Gefühle füreinander sind unverändert geblieben. Es erfüllt sich worauf sie beide lange gewartet haben. Was tatsächlich in ihnen vorgeht, darüber sprechen sie nicht. Es dauert fünfzig Jahre, bis sie endlich ihr Schweigen brechen.........

Elisabeth Müller schreibt seit ihrer Jugend. Vor allem Erzählungen und Geschichten mit autobiografischem Hintergrund. Dadurch konnte die mit großem Optimismus ausgestattete Frau sehr emotionale Ereignisse ihres Lebens ab- und verarbeiten. Ihre jugendliche Denke und ihre Offenheit für alle Themen der Gesellschaft sind Wesensmerkmale der Autorin. Nun wagt sie es zum ersten Mal, ihre Erzählung einer Romanze, die nach fünfzig Jahren auf wundersame Weise noch einmal auflebt, zu veröffentlichen.
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Produkt

KlappentextEine Romanze wie aus dem Bilderbuch, erlebt die achtzehnjährige Elly mit dem sieben Jahre älteren Milan 1969 in ihrem Urlaub in Budva. Dass es kein gewöhnlicher Urlaubsflirt war, zeigen die liebevollen Briefe, die sie sich danach schreiben. Nach einem Jahr, wie ausgemacht, findet das Wiedersehen des Studenten aus Belgrad und der Hotelfachfrau aus Bayern, in Milans Heimatstadt Belgrad statt. Dafür nimmt Elly, die jetzt in Genf eine Sprachenschule besucht und sich als Au-pair bei einer amerikanischen Diplomatenfamilie das Geld dafür verdient, die 24-stündige Bahnfahrt mit dem Balkan-Express gerne in Kauf. Die Spannung steigt mit jeder Stunde die sie dem Mann, der ihr Herz höher schlagen lässt, näher bringt. Die zärtlichen Gefühle füreinander sind unverändert geblieben. Es erfüllt sich worauf sie beide lange gewartet haben. Was tatsächlich in ihnen vorgeht, darüber sprechen sie nicht. Es dauert fünfzig Jahre, bis sie endlich ihr Schweigen brechen.........

Elisabeth Müller schreibt seit ihrer Jugend. Vor allem Erzählungen und Geschichten mit autobiografischem Hintergrund. Dadurch konnte die mit großem Optimismus ausgestattete Frau sehr emotionale Ereignisse ihres Lebens ab- und verarbeiten. Ihre jugendliche Denke und ihre Offenheit für alle Themen der Gesellschaft sind Wesensmerkmale der Autorin. Nun wagt sie es zum ersten Mal, ihre Erzählung einer Romanze, die nach fünfzig Jahren auf wundersame Weise noch einmal auflebt, zu veröffentlichen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756566556
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum03.11.2023
Seiten130 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1175 Kbytes
Artikel-Nr.12748512
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Mein Sommer 1969

Mein Sommer 1969

 1969 bedeutete für mich, Freiheit in jeder Hinsicht. Ich gehörte zu den Glücklichen, die das für sich in Anspruch nehmen konnten. Ich war achtzehn.

1969 hieß für mich, daran festzuhalten, dass die Welt friedlicher, besser, schöner und gerechter werden wird, wenn wir alle was dafür tun.

1969 bedeutete für mich die Hippie-Flower-Power-Bewegung, der ich mich zugehörig fühlte. Mit ihrem Slogan Make love not war als Protest gegen den Kalten Krieg zwischen Ost und West und den Vietnam Krieg der Amerikaner, traf sie auch meinen Nerv.

1969 bedeutete außerdem für mich das Musical Hair. Ich habe es im Sommer 1969 in München gesehen. Hair erzählt die Geschichte einer Gruppe gegen das Establishment eingestellter, langhaariger junger Männer (daher der Name des Musicals), Hippies, die sich gegen die Einberufung als Soldaten für den Vietnamkrieg auflehnen. Das Musical entstand in der Zeit, als sich die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung gegen Apartheid, Rassismus und Gewalt in Amerika formierte, was in dem Musical eine große Rolle spielt.

 1969 fand in Amerika das legendäre Woodstock Musik-Festival statt. Ein Jahr später kam der Festival Film, der dort während der vier Tage, die das Festival dauerte, gedreht wurde, in die Kinos. Im Cinéma Le City in Genf, habe ich den Film mir voller Begeisterung angesehen.

1969 war auch das Jahr, in dem die Beatles, ich war ein absoluter Fan von ihnen, die bevorstehende Auflösung ihrer Band bekannt gaben. Anfang 1970 war es dann so weit.

1969 war für mich persönlich, das Jahr der Reifung zu einer selbstbewussten, unkonventionellen jungen Frau, die auch mit achtzehn genau wusste was sie wollte und entsprechend handelte.

Vor allem aber war das Jahr 1969  auch das Jahr einer einzigartigen Romanze die ich erlebte. Sie war Anlass und Motivation für diese Erzählung.


Ich hatte gerade meine Ausbildung als Hotelfachfrau in einem renommierten Kurhotel eines bekannten Kurortes abgeschlossen und große Pläne für die Zukunft. Hoteldirektorin, nichts geringeres, schwebte mir vor. Erfahrungen in großen Häusern zu sammeln, war die Voraussetzung dafür. Das Palace Hotel in St. Moritz, das Grandhotel Atlantic in Hamburg oder der Bayerische Hof in München, das waren Adressen für eine Hotelkarriere. Ein Stipendium für die Hotelfachschule in Heidelberg, welches ich für meine gute Abschlussprüfung erhielt, stellte ich erst einmal zurück. Zunächst war es mir wichtiger, meine Sprachkenntnisse in Englisch und Französisch auf einen guten Level zu bringen, ein erheblicher Vorteil, wenn man bei einem der genannten Nobelhotels anheuern und über die edlen Schwellen treten möchte. Die Sprachen richtig sprechen lernen wollte ich, und sie nicht praxisfern auf dem Papier beherrschen. Es sollte Genf sein, die Metropole der französischen Schweiz, wohin ich wollte. Zumindest nicht weit entfernt davon. Diese internationale Stadt zog mich intuitiv an und war Beweggrund, mir dort eine Stelle als Au-pair zu suchen. Über den Jugendauslandsdienst in Frankfurt erhielt ich Adressen von Familien, die ein Au-pair-Mädchen suchten. Heute geht das meist über Agenturen, für die man bezahlen muss. 1969 war das ein kostenloses Angebot der Bundesregierung für junge Frauen. Meine Wahl, ich hatte mehrere Angebote, fiel auf eine amerikanische Diplomatenfamilie, bestehend aus Mr. und Mrs. Chamberlain und ihre beiden fünf und achtjährigen Kinder Anne und Robert, in Coppet am Genfer See, zwanzig Kilometer von Genf entfernt. Das  Vorstellungsgespräch, zu dem ich eingeladen wurde, verlief insofern gut, dass ich mit einem Arbeitsvertrag für ein Jahr, zwar nicht als Au Pair, es kam besser: als Küchenmanagerin des Diplomaten-Haushalts, was um einiges besser dotiert war, beglückt mit dem Zug von Genf aus wieder nachhause fuhr.

Tini, meine Schwester, sechs Jahre älter als ich und Drogistin von Beruf, hatte mit ihrer Kollegin Klara, einen Urlaub in Jugoslawien, genauer gesagt, in Montenegro, einer Teilrepublik dieses, damals noch Vielvölkerstaates, gebucht. Die zwei freien Wochen, bis zum Antritt meiner  Stelle als Küchenmanagerin sah ich sinnvoll darin genutzt, mich den beiden Damen kurzerhand anzuschließen, um mit ihnen einen Badeurlaub in Montenegro zu verbringen. Mit etwas Unbehagen zwar, wegen dem Fliegen, ich war in meinem jungen Leben noch nie geflogen. Doch mit Tini an meiner Seite, da fühlte ich mich schon immer wie in Abrahams Schoß, geborgen und beschützt. Sie hatte so etwas Fürsorgliches, Mütterliches in ihrer Art, wo man sich einfach aufgehoben fühlen musste. Das rührte wahrscheinlich daher, dass ihr unsere Eltern schon früh, mit elf oder zwölf, bestimmte Verantwortungen und die Aufsicht über unseren jüngeren Bruder George und mich übertragen hatten.

Grundsätzlich jedoch unterschieden wir beide Schwestern uns erheblich. Während Tini stets auf dem Boden der Vernunft agierte, und auch als Teenager nie zu Ausbrüchen, egal welcher Art, neigte, war ich eine kleine Revoluzzerin, der Enge und provinzielles Gehabe zuwider waren. Ich identifizierte mich mit der Flower-Power Bewegung der Hippies und trug eine Weile den Button Make Love not war als Protest gegen den Vietnamkrieg, für jedermann sichtbar, an meiner Kleidung. Ein Pauschalurlaub passte eigentlich überhaupt nicht zu mir. Jedoch mit meiner Schwester, ich liebe sie immer noch sehr, in warmen Gefilden ein paar unbekümmerte Tage zu verbringen, war Motivation genug darüber hinweg zu sehen und mich ihr und ihrer sympathischen Kollegin Klara anzuschließen.

Ich rückte noch näher an meine Schwester heran, als die viermotorige Propellermaschine der Yougoslav Airlines in Stuttgart mit dem Ziel Dubrovnik abhob. Auf dem fast dreieinhalb stündigen Flug, bei dem ich die Propeller der Maschine von meinem Sitz aus beständig beobachten konnte, passierte irgendwann das, was man umgangssprachlich als in ein Luftloch fallen bezeichnet. Thermische Luftveränderungen oder Fallböen können Ursachen sein für das plötzliche, aus seiner Flughöhe Absacken eines Flugzeugs. Diese nicht ungewöhnliche Begebenheit während eines Fluges ist flugerfahrenen Passagieren bekannt. Mich als Erstfliegerin beunruhigten diese, unversehens aufkommenden Schwankungen, natürlich. Aber, ich hatte ja meine Schwester neben mir, die mir ganz entspannt und überzeugend erklärte, was da vorging mit diesem Flieger. Meine Befürchtungen, dass wir uns vielleicht kurz vor dem Absturz befinden, waren damit ausgeräumt. Wirklich heftig war dieses kurzzeitige Absacken der viermotorigen Maschine nicht und der Pilot, wie es schien, hatte die Situation souverän, soweit er da eingreifen konnte, gemeistert. Das Wetter war gut und der restliche Flug verlief ohne weitere Zwischenfälle. Das letzte bisschen Anspannung bei mir war verflogen, als die Tabletts mit Essen und Getränken von äußerst freundlichen  Stewardessen verteilt wurden. Um diese charmanten,  gutaussehenden und nicht weniger als einen Meter siebzig großen jungen Damen, ein Kriterium bei der Einstellung, jedenfalls bei der Lufthansa, rankte sich der Nimbus gleich Schauspielerinnen, von den Männern äußerst begehrt zu sein. Einigen prominenten Männern, so konnte man es in den Gazetten lesen, gelang es, eine Stewardess als Ehefrau zu gewinnen. Heute sind es sowohl Damen als auch Herren welche als Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen als Teil der Crew den Service für die Gäste an Bord verrichten.

Da wir sehr nah beieinander saßen, betrachtete ich Tini manchmal so von der Seite und stellte immer wieder fest, wie gut sie aussah. Ihre Augen waren mandelförmig und hatten die Farbe von Karamell. Sie schminkte sie immer sehr wirkungsvoll, ebenso ihren schön geformten Mund, aus dem ihre perfekten Zähne, die sie von unserer Mutter vererbt bekommen hatte, blitzten, wenn sie lachte. Dieses genuine Merkmal blieb mir leider versagt. Die Zeit der Hochfrisuren war 1969 praktisch vorüber. Tini trug einen Bob und verstand es, diesen Haarschnitt stets durch eine der angesagten Tönungen zu unterstreichen. Moderne Kleider und Chanel-kostüme, oft von der Schneiderin unserer Mutter, Frau Kornblum, nach Burda-Schnitten angefertigt, füllten ihren Kleiderschrank. Die dazu passenden Schuhe, einige davon elegante High Heels, waren ein Muss für Tini. Außerdem duftete sie immer so richtig gut. Es war kein aufdringliches Parfüm das sie umgab, die fachkundige Drogistin, sondern ein feines Eau de Parfüm, bestenfalls ein Eau de Toilette. Bis heute hat meine Schwester das Gespür für besonders feine Duftnoten, die sie hauchzart und unaufdringlich, angenehm umgeben.

Ich bedauerte es, dass sie noch keinen festen Freund hatte mit ihren vierundzwanzig Jahren. Es hätte mir gefallen, wenn vielleicht schon bald sogar eine Hochzeit stattgefunden, und damit ein weiteres männliches Mitglied unsere Familie bereichert hätte.

Ich dagegen war im Hippie-Look unterwegs, mit bunten Röcken oder Jeans, mit Rüschenblusen und je nach Stimmungslage noch mit einem Schlapphut und wagenradgroßer Sonnenbrille. Meine langen, dunkelbraunen Haare unterstrichen diesen Look, mit dem ich mir absolut gefiel. Endlich, nachdem ich meine Ausbildung im Hotel beendet hatte, die fachlich interessant und persönlich bereichernd war, konnte ich mich so geben wie ich war und wie ich wollte. Als Hotellehrling im besten Hotel eines angesehenen Kurortes, galt es, da man auch in der Freizeit auf Gäste traf denen man bekannt war, in angemessenem Äußeren aufzutreten.

 Petrovac na moru, ein kleiner Badeort ganz im Süden von Montenegro, war unser Urlaubsziel, wohin uns der Shuttlebus nach der...
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Autor

Elisabeth Müller schreibt seit ihrer Jugend. Vor allem Erzählungen und Geschichten mit autobiografischem Hintergrund. Dadurch konnte die mit großem Optimismus ausgestattete Frau sehr emotionale Ereignisse ihres Lebens ab- und verarbeiten. Ihre jugendliche Denke und ihre Offenheit für alle Themen der Gesellschaft sind Wesensmerkmale der Autorin. Nun wagt sie es zum ersten Mal, ihre Erzählung einer Romanze, die nach fünfzig Jahren auf wundersame Weise noch einmal auflebt, zu veröffentlichen.