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We Are Chaos

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
240 Seiten
Deutsch
epublierschienen am03.11.20231. Auflage
Brie wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich mit ihren zerplatzten Träumen abzuschließen und in ihrem Job als Social-Media-Managerin für den Londoner FC Fuß zu fassen. Dafür riskiert sie auch, täglich aufs Neue mit Dylan konfrontiert zu werden, der sie nach einem schweren Unfall, der sie ihre Fußballkarriere gekostet hat, fallen ließ und selbst einer der erfolgreichsten Fußballer wurde. Augenblicklich sprühen die Funken zwischen ihnen und es dauert nicht lange, da merken sie, dass es nichts mit ihrer gegenseitigen Abneigung zu tun hat. Vielmehr fühlen sie sich zueinander hingezogen. Doch wie soll sich Brie auf ihn einlassen, wenn sie dabei jedes Mal an ihre Vergangenheit erinnert wird? Und wird es Dylan schaffen, über seinen Schatten zu springen und sich seinen inneren Dämonen zu stellen, die mit Bries Unfall in Zusammenhang stehen?

Lisa Beka, geboren 1998, lebt in einer Kleinstadt im Sauerland. Wenn man sie nicht gerade lesend oder schreibend auffindet, arbeitet sie mit Herzblut als Buchhändlerin. Für Bücher und das kreative Schreiben konnte sie sich schon immer begeistern. Seit 2017 bloggt sie auf Instagram unter lisaszeilenliebe.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,50
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextBrie wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich mit ihren zerplatzten Träumen abzuschließen und in ihrem Job als Social-Media-Managerin für den Londoner FC Fuß zu fassen. Dafür riskiert sie auch, täglich aufs Neue mit Dylan konfrontiert zu werden, der sie nach einem schweren Unfall, der sie ihre Fußballkarriere gekostet hat, fallen ließ und selbst einer der erfolgreichsten Fußballer wurde. Augenblicklich sprühen die Funken zwischen ihnen und es dauert nicht lange, da merken sie, dass es nichts mit ihrer gegenseitigen Abneigung zu tun hat. Vielmehr fühlen sie sich zueinander hingezogen. Doch wie soll sich Brie auf ihn einlassen, wenn sie dabei jedes Mal an ihre Vergangenheit erinnert wird? Und wird es Dylan schaffen, über seinen Schatten zu springen und sich seinen inneren Dämonen zu stellen, die mit Bries Unfall in Zusammenhang stehen?

Lisa Beka, geboren 1998, lebt in einer Kleinstadt im Sauerland. Wenn man sie nicht gerade lesend oder schreibend auffindet, arbeitet sie mit Herzblut als Buchhändlerin. Für Bücher und das kreative Schreiben konnte sie sich schon immer begeistern. Seit 2017 bloggt sie auf Instagram unter lisaszeilenliebe.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783758423178
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum03.11.2023
Auflage1. Auflage
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1141 Kbytes
Artikel-Nr.12748517
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 1

Brie

Mein Zeigefinger schwebte zitternd über dem Touchpad meines Laptops, der Pfeil der Maus stand auf dem Senden-Button, aber ich schaffte es nicht, die E-Mail zu verschicken. Der vernünftige Teil meines Hirns riet mir, das Ganze abzublasen. Der Unvernünftige wollte das Schicksal unbedingt herausfordern.

Um die Zeit und meine letztendliche Entscheidung hinauszuzögern, griff ich nach dem Erdbeermilchshake, den ich mir vor einer gefühlten Ewigkeit bestellt, bisher jedoch nicht angerührt hatte. Den himmlischen Geschmack ließ ich mir mit geschlossenen Augen auf der Zunge zergehen. Als ich sie wieder öffnete, sah mich der Typ, der in diesem Diner arbeitete, irritiert an.

Val s Diner war mein Rückzugsort. Die Mitarbeiter ließen mich hier lernen, obwohl ich mir nur ein Wasser für zwei Pfund bestellte. Mittlerweile wussten sie, dass sie mit mir und meinen Bestellungen nicht reich wurden. An einem guten Tag orderte ich eine Portion Fritten, an schlechteren ein Glas Wasser.

Heute war ein mittelmäßiger Tag. Nicht absolut beschissen, weil ich vor ein paar Tagen meinen Abschluss gemacht hatte und die Freude und die Euphorie noch nachwirkten, aber der Tag war auch nicht der absolute Oberhammer. Was vor allem daran lag, dass ich so gut wie arbeitslos war. Nein, ich war nicht nur so gut wie arbeitslos, ich war es tatsächlich.

Sollte ich diese Bewerbung wirklich abschicken?, fragte ich mich trotz allem.

Ein dumpfer Schmerz schoss durch meine Schläfen. Wie viele Stunden hatte ich bereits damit vergeudet, auf diesen Bildschirm zu starren? Stöhnend ließ ich mich gegen die Lehne der Sitzbank fallen und stieß genervt die Luft aus. Warum war es so schwer, diese beschissene Mail zu verschicken?

Weil einfach alles davon abhängt, schimpfte meine innere Vernunft. . Entweder du wächst an dir oder du bleibst an diesem Punkt in deinem Leben hängen. Willst du das Risiko eingehen?!

Wollte ich das?

»Ist alles okay bei dir?« Jemand riss mich aus meinen Gedanken. Der gutaussehende Kellner, welcher mir bereits bei meinem ersten Besuch vor Jahren aufgefallen war, stand vor meinem Tisch. Sorge zeichnete sich auf seinen Zügen ab, was mich wunderte. Scheinbar machte ich auf andere den Eindruck, als ginge es mir nicht gut. Die unscharfe Spiegelung im Bildschirm meines Computers bestätigte meine Vermutung. Meine Frisur sah genauso zerrupft aus, wie es meine Emotionen waren.

»Ich weiß es nicht«, gab ich zu und wunderte mich über mich selbst. Wollte ich ein Gespräch mit diesem Mann anfangen? Ein »alles in Ordnung« hätte gereicht und ich wäre ihn los gewesen.

Stattdessen setzte er sich mir gegenüber auf die Bank, nachdem er mit einem Schulterblick überprüft hatte, ob jemand an der Theke auf ihn wartete.

In der Zwischenzeit ergriff ich die Chance, ihn mir genauer anzusehen. Seine dunklen Haare waren kurz geschoren, was mir im Normalfall überhaupt nicht gefiel. Seine markanten Gesichtszüge ließen sein komplettes Erscheinungsbild jedoch sehr attraktiv auf mich wirken.

»Du kommst seit Tagen hierher und ziehst ein Gesicht, als würde die Welt jeden Moment untergehen«, analysierte er mich. »Ich kenne dich nicht so gut, aber du siehst aus, als bräuchtest du ein offenes Ohr.«

Mit diesen Worten riss er das Pflaster von einer Wunde, die nie wieder heilen würde. Sofort schrillten alle Alarmglocken in mir. Es war gar nicht gut, dass er die Gefühle in meinem Gesicht hatte lesen können. Ich hatte mir meine eiserne Miene nicht umsonst jahrelang antrainiert. Sie durfte jetzt nicht zusammenbrechen, weil ich eine wichtige Entscheidung treffen musste, die blöderweise mit besagter Wunde zusammenhing.

»Ich brauche nichts außer diesen Milchshake«, gab ich knapp zurück und deutete auf das Glas zwischen uns.

»Das glaube ich dir nicht«, antwortete er mit hochgezogener Braue. »Wie auch immer ⦠ich bin Miles.«

Skeptisch verschränkte ich die Arme vor der Brust und funkelte ihn an.

»Warum hast du mich angesprochen, Miles?«

»Muss ich einen Grund haben eine hübsche Frau anzusprechen, die aussieht, als würde sie ihren Laptop jeden Moment durch das Diner schleudern?« Während er sprach, nahm er die gleiche Körperhaltung an.

Normalerweise war ich immun gegen Männer, die mit solchen Sprüchen um die Ecke kamen. Bei Miles musste ich trotz allem schmunzeln. Vermutlich lag es an seiner lockeren Art und der Ehrlichkeit, die er mir entgegenbrachte.

»Sehe ich wirklich so verzweifelt aus?«

Miles Augen huschten über meinen Körper und mir entging nicht, dass sein Blick für einen Moment an meinem Schlüsselbein hängen blieb. Dort hatte ich mir mit achtzehn Jahren einen blauen Schmetterling tätowieren lassen. Für mich hatte er eine Bedeutung, die tiefer ging als die Nadel, welche das Motiv gestochen hatte.

»Kann man schon sagen ⦠schreibst du eine Hausarbeit und verzweifelst daran?«, wollte er wissen und stützte sich auf dem Tisch ab. Ein herber Duft strömte mir entgegen, der mich für eine Sekunde an meinen Dad erinnerte. Unwillkürlich wurde mir kalt und ich klammerte mich an der Kante des Tisches fest.

»Hab ich etwas Falsches gesagt? Du wirst auf einmal so blass!« Miles besorgter Ausdruck holte mich ins Hier und Jetzt zurück. Warum wanderten meine Gedanken ausgerechnet heute immer wieder in die Vergangenheit? Eigentlich hatte ich geglaubt, endlich mit dem Kapitel abgeschlossen zu haben.

»Nein, nein!«, stieß ich hervor. »Ich bin gerade arbeitslos und traue mich nicht, meine Bewerbung abzuschicken. Ich weiß nicht, was ich tun soll, wenn sie mich ablehnen. Das ist alles.«

Das letzte Mal, als ich einem anderen Menschen von meinen Ängsten erzählt hatte, war lange her und es war nicht gut für mich ausgegangen.

Denk nicht schon wieder an die Vergangenheit!, ermahnte ich mich und schüttelte leicht den Kopf, um die Erinnerungen zu vertreiben.

»Na, dann bewirbst du dich eben woanders, oder ist dieser Job eine Anstellung bei der Queen?«, fragte er spaßeshalber. Noch konnte ich Miles nicht einschätzen und wusste nicht, ob er sich mit dem, was ich tat, auskannte.

»Nicht ganz«, erwiderte ich und knabberte an meiner Unterlippe herum. Diese Angewohnheit hatte ich seit Kindertagen und bis heute noch nicht ablegen können.

»Was meinst du damit?«

»Kennst du dich mit Fußball aus?«, stellte ich die Gegenfrage und spürte, dass mein Herz schlagartig schneller schlug. Das passierte jedes Mal, sobald ich an dieses Thema dachte.

»Natürlich! Wir sind in London und ich bin eben ein Fan ⦠Moment mal, willst du mir damit sagen, dass du dich auf eine ihrer Stellen beworben hast?! Nimm s mir bitte nicht übel, aber du siehst nicht aus wie ein Fußballer, oder ist das irgendeine Stelle im Büro?« Miles Aufregung ließ meine Mundwinkel zucken, aber ein Lächeln brachte ich nicht zustande. Das Gesagte schlängelte sich schon wieder durch meine Erinnerungen und griff danach. Nach all den Jahren war ich nach wie vor nicht in der Lage, neutral über Fußball zu sprechen. Was war bloß falsch mit mir?

»Ich spiele nicht, das stimmt.« Meine Stimme zitterte, während ich redete. Nein, ich war keine Fußballerin. Nicht mehr. »Die Stelle, auf die ich mich bewerben will, ist die einer Social-Media-Managerin.«

Miles Mund klappte auf. Würde ich nicht derart mit mir und dieser dämlichen Entscheidung ringen, würde ich auflachen.

»Du könntest also mit Leuten wie Callum Scott chillen, wenn du diesen Job bekommst?!«, wisperte er beinahe ehrfürchtig.

»So würde ich das jetzt nicht sagen ⦫, meinte ich und wollte gerade das Notebook zuschlagen, als Miles Hände danach griffen, um es in seine Richtung zu drehen.

»Was tust du denn da?«

Miles Finger glitten über das Touchpad und seine Iriden bewegten sich ruckartig, während er sich meine Bewerbung durchlas. Zwischendurch stieß er beeindruckte Pfiffe durch seine Zähne aus und warf mir ungläubige Blicke über den Rand des Displays zu.

»Du hast deine Bachelorarbeit mit einer glatten Eins bestanden?!«, wollte er wissen und riss dabei seine Augen so weit auf, dass ich Angst hatte, sie könnten ihm herausfallen. Wärme breitete sich in meinem Gesicht aus. Wahrscheinlich wurde ich rot wie eine Tomate.

Lob zu bekommen war eines der Dinge, mit denen ich nicht umgehen konnte. Enttäuschung machte sich abermals in mir breit, da mir klar wurde, dass Miles, quasi ein Fremder, der Erste war, der sich für meinen Abschluss interessierte.

»Es ist nicht der Rede wert.«

»Es ist nicht der Rede wert?!«, rief er, woraufhin ich mich beschämt tiefer in meinen Sitz sinken ließ. Miles Blick huschte zurück auf den Bildschirm. »Brie, ich ⦠warum zur Hölle hast du dich nicht längst beworben?«

Na toll, nun wusste er auch meinen Namen.

»Kannst du bitte ein Ticken leiser sprechen? Ich bin nicht...

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Autor

Lisa Beka, geboren 1998, lebt in einer Kleinstadt im Sauerland. Wenn man sie nicht gerade lesend oder schreibend auffindet, arbeitet sie mit Herzblut als Buchhändlerin. Für Bücher und das kreative Schreiben konnte sie sich schon immer begeistern. Seit 2017 bloggt sie auf Instagram unter lisaszeilenliebe.