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Die Zeit der Frauen - Das Versprechen der Zukunft

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am13.08.20241. Auflage
Eine zukunftsweisende Erfindung, die das Leben der Frauen erleichtert.

Das Unternehmen Thiele entwickelt sich prächtig. Und dann haben Katharina und Carl eine weitere, bahnbrechende Idee: Aus der erprobten Milchzentrifuge entwickeln sie die erste Waschmaschine, aber das Patent für die neue Erfindung wird ihnen zunächst nicht erteilt. Katharina setzt alles daran, dass die Thiele-Waschmaschine doch noch gebaut werden kann. Denn sie ist fest davon überzeugt, dass das Gerät das Alltagsleben von Millionen Frauen verändern kann ... 

Die spannende Saga von Erfolgsautorin Susanne von Berg über die Geschichte des bekanntesten deutschen Waschmaschinenherstellers.

 


Susanne von Berg ist das Pseudonym des Schriftstellers Andreas Schmidt, bekannt durch zahlreiche Kriminalromane. Er lebt und arbeitet als freier Autor und Journalist in seiner Heimatstadt Wuppertal. Im Aufbau Taschenbuch sind die Bände der Kaufhaussaga »Das Kaufhaus - Zeit der Sehnsucht«, »Das Kaufhaus - Zeit der Wünsche« und »Das Kaufhaus - Zeit des Wandels« sowie der erste Band der Alltagswunder-Saga »Die Zeit der Frauen - Eine große Erfindung« lieferbar.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEine zukunftsweisende Erfindung, die das Leben der Frauen erleichtert.

Das Unternehmen Thiele entwickelt sich prächtig. Und dann haben Katharina und Carl eine weitere, bahnbrechende Idee: Aus der erprobten Milchzentrifuge entwickeln sie die erste Waschmaschine, aber das Patent für die neue Erfindung wird ihnen zunächst nicht erteilt. Katharina setzt alles daran, dass die Thiele-Waschmaschine doch noch gebaut werden kann. Denn sie ist fest davon überzeugt, dass das Gerät das Alltagsleben von Millionen Frauen verändern kann ... 

Die spannende Saga von Erfolgsautorin Susanne von Berg über die Geschichte des bekanntesten deutschen Waschmaschinenherstellers.

 


Susanne von Berg ist das Pseudonym des Schriftstellers Andreas Schmidt, bekannt durch zahlreiche Kriminalromane. Er lebt und arbeitet als freier Autor und Journalist in seiner Heimatstadt Wuppertal. Im Aufbau Taschenbuch sind die Bände der Kaufhaussaga »Das Kaufhaus - Zeit der Sehnsucht«, »Das Kaufhaus - Zeit der Wünsche« und »Das Kaufhaus - Zeit des Wandels« sowie der erste Band der Alltagswunder-Saga »Die Zeit der Frauen - Eine große Erfindung« lieferbar.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841235138
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum13.08.2024
Auflage1. Auflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse809 Kbytes
Artikel-Nr.13078144
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 4


Ich zeige Ihnen noch Ihren Arbeitsplatz - wenn Sie mögen?« Hermann Böker hatte sich mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen von seinem Platz erhoben.

»Ich kann Ihnen zwanzig Reichsmark pro Woche bezahlen, der Arbeitstag beginnt um sechs Uhr, und er endet zwölf Stunden später. Dazwischen zwanzig Minuten Kaffeepause und eine Stunde Mittagspause. Sie werden zunächst als Handlangerin arbeiten, und sobald ich sehe, dass Sie Ihre Fähigkeiten ausbauen, schauen wir, welche Arbeit ich Ihnen geben kann.« Böker lächelte. »Einverstanden?«

»Einverstanden.« Ida nickte begeistert. Sie war sicher, dass Böker ein herzensguter, wenngleich auch strenger Mann war. Doch sie hatte nicht vor, sich mit ihm anzulegen, und freute sich auf ihre neue Anstellung. Gleich morgen früh um sechs sollte es losgehen.

»Dann kommen Sie.« Böker führte sie zur Tür seines Büros. Als er sie öffnete, drangen die Geräusche aus der Fabrik an ihre Ohren. Idas Herz klopfte wie verrückt, als sie Böker in die Fabrikhalle folgte. Hier wurde gehämmert, gebohrt und geschliffen, der Geruch von Eisen, Holz, frischer Farbe und Öl hing schwer in der Luft. An den Arbeitsplätzen der Männer standen halbfertige Zentrifugen, die auf ihre Endmontage warteten. Das ungleiche Paar wurde von einem knappen Dutzend neugieriger Augenpaare verfolgt. Von der Decke hingen große elektrische Leuchten, die Gänge zwischen den einzelnen Stationen waren gefliest und sauber. Die schmalen Fenster waren jedoch staubblind. Das Licht der Herbstsonne drang nur mühsam in die Halle. Noch immer konnte sie es kaum glauben, dass sie hier nun fortan Tag für Tag arbeiten würde, um für ihren Lebensunterhalt zu sorgen.

Es gab große Maschinen, deren Funktionen Ida noch nicht kannte. Alle wurden über breite und meterlange Transmissionsriemen unter der hohen Decke angetrieben. Ein Surren hing in der Luft, als befände sich ein mächtiger Schwarm wütender Hornissen unter dem Dach der Halle.

Als hinter ihr ein schriller Pfiff ertönte, blieb Ida wie angewurzelt stehen. Sie fuhr auf den Absätzen ihrer Stiefel herum und blickte in das grinsende Gesicht eines jungen Mannes mit zu langen dunkelblonden Haaren und strahlend blauen Augen. Er trug eine blaue Arbeitshose und ein taubengraues, an den Ärmeln hochgekrempeltes Hemd zu schwerem Schuhwerk. Die Schiebermütze auf dem Kopf vermochte kaum, seine dichte Haarpracht zu bändigen. Der Besuch bei einem Frisör war längst überfällig, er machte auf Ida einen verwegenen Eindruck. Lässig kaute er auf einem Streichholz herum und trat näher.

»Wen haben wir denn da?«, fragte der junge Arbeiter. Ida schätzte, dass er kaum älter war als sie, und erregte so die Aufmerksamkeit der anderen Arbeiter, die kurz ihr Schaffen unterbrachen, um Ida nun ebenfalls mit neugierigen Blicken zu betrachten. Sie scherten sich nicht darum, dass sich Ida in der Begleitung des Werksleiters befand.

Das ist meine Feuertaufe, durchzuckte es Ida mit wild klopfendem Herzen. Doch sie hatte nicht vor, sich von dem Jungen in Arbeiterkluft einschüchtern zu lassen. »Wer will das wissen?«, fragte sie stattdessen kokett. Mit einem Seitenblick auf Böker registrierte sie, dass er eine zufriedene Miene aufsetzte.

»Na ich - der Alfons.« Sein Grinsen wurde eine Spur breiter.

»Hast du nichts zu tun?«, fragte Böker ihn mit strengem Blick. Die Hände hatte er auf dem Rücken verschränkt.

»Doch, schon, ich wollte nur ...«

»Worauf wartest du dann?«

»Ich wollte ...«

»Du solltest dich benehmen in Anwesenheit einer Dame«, ermahnte Hermann Böker den Jungen, der auf der Stelle errötete. Drei, vier Männer lachten wiehernd. Einer trat von hinten an Alfons heran, riss ihm die Mütze vom Kopf und wuschelte ihm durch das dichte Haar.

»Lass das«, zischte der Junge, bückte sich und rollte die Mütze eilig zusammen, um sie hinter dem Rücken zu verstecken. Erst dann galt seine Aufmerksamkeit wieder Ida.

»Haben Sie Dame gesagt?«

Böker schwieg.

Alfons lachte auf. »Wo haben wir denn eine Dame?« Er blickte sich theatralisch suchend um. »Ich kann weit und breit keine sehen, Meister.«

Jetzt sah Ida den Moment gekommen, sich in das Gespräch einzumischen, schließlich ging es um sie. Sie baute sich mit in die Hüften gestemmten Händen vor Alfons auf. »Deine Mutter scheint dir keine Manieren beigebracht zu haben, sonst wärst du wohl kaum so vorlaut.«

Wieder lachten die anderen Arbeiter, allesamt wild aussehende Männer mit unrasierten Gesichtern und buschigen Augenbrauen. Ihre Hände waren so groß wie Bratpfannen. Doch davon ließ Ida sich nicht verunsichern. Sie fixierte Alfons mit ihrem Blick. »Ich werde dir schon noch beibringen, wie man sich zu benehmen hat.«

»Du?« Alfons machte große Augen und schien nicht zu wissen, ob er lachen oder weinen sollte. »Du willst mir Manieren beibringen?«

»Und ob ich das werde.«

»So kann´s gehen, Kleiner«, sagte ein groß gewachsener Arbeiter und hieb Alfons auf die Schulter. »Ich hab dir schon lange gesagt, dass du ein ziemlich loses Mundwerk hast, Terstegen.«

Terstegen, registrierte Ida blitzschnell. Nun kannte sie also auch den Nachnamen des Jungen, dem seine vorlaute Bemerkung offensichtlich peinlich war. Doch es kam ihm offenbar nicht in den Sinn, sich bei Ida zu entschuldigen.

»Damit ist die Angelegenheit geklärt«, schritt Hermann Böker ein. »Und jetzt macht euch an die Arbeit, Männer.« Er klatschte in die Hände. »Sonst kürze ich euch den Lohn, wenn ihr hier durch Nichtstun auffallt.«

Die Arbeiter kamen der Aufforderung umgehend nach und machte sich an den Zentrifugen zu schaffen.

»Und es kann nicht schaden, wenn die junge Dame dir Manieren beibringt«, rief Böker Alfons hinterher. »Hier geht es manchmal hart her«, brummte er an Ida gewandt, und es klang fast entschuldigend.

»Ich werde mich daran gewöhnen«, versicherte Ida, während sie ihm zum großen Tor der Halle folgte. Ein eisiger Wind fegte in die Fabrik. Fröstelnd schlug Ida den Kragen ihres Mantels hoch. Auf dem Hof waren ein paar Männer damit beschäftigt, ein Fuhrwerk mit neuen Zentrifugen zu beladen. Die Pferde scharrten bereits unruhig mit den Hufen, und der Mann auf dem Kutschbock trieb die Arbeiter zur Eile an.

»Wir sehen uns morgen früh um sechs Uhr«, riss Bökers Stimme Ida aus ihren Beobachtungen. Er hielt ihr die Hand hin, Ida ergriff sie und hätte unter seinem festen Händedruck um ein Haar aufgestöhnt. »Dann bereite ich auch den Arbeitsvertrag vor.«

Ida nickte dankbar. »Vielen Dank, Herr Böker.«

»Bis morgen also.« Der Werksleiter wandte sich zum Gehen. Für ihn war alles gesagt. Am großen Tor angekommen, warf Ida noch einen letzten Blick über die Schulter zurück in die Fabrik. Ab Morgen würde sie hier arbeiten, und es fühlte sich alles noch so unwirklich an. Was sie noch wahrnahm, war Alfons Terstegen, der damit beschäftigt war, Metallteile in einem glänzenden Schwarz zu streichen. Für einen Moment trafen sich ihre Blicke. Als Ida bemerkte, dass er lächelte, senkte sie mit roten Wangen den Blick.

*

Spätabends herrschte im Wirtshaus »Zum goldenen Hahn«, das nur einen Steinwurf von der alten Kornmühle entfernt lag, noch ausgelassene Stimmung unter den Männern an der Theke. Wie an fast jedem Abend hatten sie sich nach einem langen Arbeitstag bei Thiele hier eingefunden, um den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen.

Das Geschwätz der Männer neben ihm interessierte Alfons Terstegen nicht im Geringsten. Seine allesamt älteren Kollegen philosophierten über das Weltgeschehen und Politik, nichts, was für Alfons von Interesse war. So lenkte sich der Junge ab, indem er Hermann Meyer, den fülligen Wirt, hinter der Theke bei der Arbeit beobachtete. Lustlos polierte Meyer die gespülten Gläser. Er wirkte müde und schien den Moment herbeizusehnen, in dem die Männer die Zeche zahlten. Doch das schien noch eine Weile zu dauern, denn die Arbeiter waren gerade in eine hitzige Diskussion verwickelt. Alfons kannte den Wirt gut genug, um zu wissen, dass er sicher gleich die Sperrstunde verkünden würde, um seine trinkfesten Gäste loszuwerden. Alfons atmete tief durch...

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Susanne von Berg ist das Pseudonym des Schriftstellers Andreas Schmidt, bekannt durch zahlreiche Kriminalromane. Er lebt und arbeitet als freier Autor und Journalist in seiner Heimatstadt Wuppertal.
Im Aufbau Taschenbuch sind die Bände der Kaufhaussaga »Das Kaufhaus - Zeit der Sehnsucht«, »Das Kaufhaus - Zeit der Wünsche« und »Das Kaufhaus - Zeit des Wandels« sowie der erste Band der Alltagswunder-Saga »Die Zeit der Frauen - Eine große Erfindung« lieferbar.