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Frightened - Zwei Schwestern und ein Mord

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am18.06.20241. Auflage
»Außerordentlich spannend und intensiv!« Washington Post.

Nora will ihre Schwester Rachel besuchen, die aufs Land gezogen ist. Doch dann findet sie Rachel ermordet in ihrem Haus vor. Zwar ist sofort die Polizei zur Stelle, doch die Schwestern konnten schon vor vielen Jahren nicht auf sie vertrauen. Damals gab es einen Vorfall, der das Leben beider für immer verändert hat. Also macht Nora sich selbst auf eine fieberhafte Suche nach dem Täter und stößt auf ein Netz aus Geheimnissen, das sie daran zweifeln lässt, wem sie vertrauen kann. 

Ein hochspannender psychologischer Thriller über die Frage, wie gut wir unsere eigene Familie kennen.

Einer der besten Spannungsromane des Jahres - ausgezeichnet mit dem Edgar Award.


Flynn Berry ist eine amerikanische Autorin, die bereits mit dem Edgar Award ausgezeichnet wurde. Im Aufbau Taschenbuch liegt von ihr der Thriller »Northern Spy - Die Jadg« vor, der in zahlreiche Sprachen übersetzt und von der Washington Post als einer der besten Thriller des Jahres gepriesen wurde.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext»Außerordentlich spannend und intensiv!« Washington Post.

Nora will ihre Schwester Rachel besuchen, die aufs Land gezogen ist. Doch dann findet sie Rachel ermordet in ihrem Haus vor. Zwar ist sofort die Polizei zur Stelle, doch die Schwestern konnten schon vor vielen Jahren nicht auf sie vertrauen. Damals gab es einen Vorfall, der das Leben beider für immer verändert hat. Also macht Nora sich selbst auf eine fieberhafte Suche nach dem Täter und stößt auf ein Netz aus Geheimnissen, das sie daran zweifeln lässt, wem sie vertrauen kann. 

Ein hochspannender psychologischer Thriller über die Frage, wie gut wir unsere eigene Familie kennen.

Einer der besten Spannungsromane des Jahres - ausgezeichnet mit dem Edgar Award.


Flynn Berry ist eine amerikanische Autorin, die bereits mit dem Edgar Award ausgezeichnet wurde. Im Aufbau Taschenbuch liegt von ihr der Thriller »Northern Spy - Die Jadg« vor, der in zahlreiche Sprachen übersetzt und von der Washington Post als einer der besten Thriller des Jahres gepriesen wurde.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841235190
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum18.06.2024
Auflage1. Auflage
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse730 Kbytes
Artikel-Nr.13078180
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe




1


Im East Riding wird eine Frau vermisst. Sie ist in Hedon verschwunden, wo wir aufgewachsen sind. Wenn Rachel davon erfährt, wird sie denken, dass er es war.

Das Kneipenschild des Surprise, das Gemälde eines Klippers auf einem grünen Meer, schaukelt knarrend im Wind. Der Pub liegt in einer ruhigen Straße in Chelsea. Nach der Arbeit in der Phene Street bin ich zum Lunch und auf ein Glas Weißwein hergekommen. Ich arbeite als Assistentin einer Landschaftsarchitektin. Sie hat sich auf Wiesen spezialisiert, die aussehen, als wären sie gar nicht angelegt worden.

Im Fernsehen geht ein Reporter durch den Park, in dem die Frau zuletzt gesehen wurde. Polizisten und Hunde durchkämmen die Hügel hinter der Stadt. Ich könnte Rachel heute Abend von ihr erzählen, aber das würde meinen Besuch bei ihr überschatten. Vielleicht hat es ja gar nichts mit dem zu tun, was ihr widerfahren ist.

Die Bauarbeiter auf der anderen Straßenseite haben ihre Mittagspause beendet. Weiße Papiertüten liegen zerknüllt vor ihren Füßen, und sie lehnen sich im kalten Sonnenschein an die Stufen der Treppe. Ich hätte schon längst losgehen sollen, damit ich den Zug nach Oxford noch bekomme, aber ich warte in Mantel und Schal an der Bar, während ein Detective aus Hull die Öffentlichkeit um Informationen über die verschwundene Person bittet.

Als die Sendung weitergeht und über den Sturm im Norden berichtet, verlasse ich den Pub, gehe unter dem Kneipenschild hindurch und biege an der nächsten Ecke in die Royal Hospital Road ein. Ich gehe an den gepflegten Plätzen von Burton Court vorbei, vorbei an den Maklerbüros. Den sonnigen Häusern von Chelsea und Kensington. Ich wohne immer noch in einem Hochhaus in Kilburn. Das Treppenhaus riecht nach frischer Farbe, Möwen stürzen sich auf die Balkone. Ironischerweise habe ich natürlich keinen Garten.

Schwarze Taxis fahren die Sloane Street hinunter. An den Seiten der Gebäude leuchten verschwommen Lichtkegel, die von den Fenstern gegenüber reflektiert werden. In der Buchhandlung liegt ein Stapel einer Neuübersetzung von Tausendundeiner Nacht aus.

In einer der Geschichten trank ein Magier von einem Trunk aus einem Kraut, das ihn jung hielt. Das Problem war, dass das Kraut nur auf dem Gipfel eines Berges wuchs. Also brachte der Magier jedes Jahr einen Jungen dazu, den Berg zu besteigen. Wirf das Kraut einfach hinunter, sagte der Zauberer. Dann komme ich dich holen. Der Junge warf das Kraut hinunter. An das Ende kann ich mich nicht mehr erinnern. Vielleicht war es das ja auch schon. Ich habe das Ende der meisten Geschichten vergessen, außer das der wichtigsten: Scheherazade überlebte.

Ich fahre ein paar Minuten mit der U-Bahn, dann laufe ich die Treppen zum Bahnhof Paddington hinauf. Ich kaufe mein Ticket und eine Flasche Rotwein im Whistle-stop.

Auf dem Bahnsteig brummen die Lokomotiven. Ich wünschte, Rachel würde nach London ziehen. »Aber dann könntest du nicht mehr hierherkommen«, sagt sie. Und ich liebe ihr Haus wirklich, das alte Bauernhaus auf dem flachen Hügel, flankiert von zwei uralten Ulmen. Das Rauschen der Ulmen im Wind erfüllt die Schlafzimmer im Obergeschoss. Und sie lebt gern dort, lebt gern allein. Vor zwei Jahren hätte sie beinahe geheiratet. »Gerade noch mal davongekommen«, sagte sie.

Im Zug lehne ich meinen Kopf gegen den Sitz und beobachte, wie die winterlichen Felder am Fenster vorbeiziehen. Mein Abteil ist leer, bis auf ein paar Pendler, die am Wochenende früher Feierabend gemacht haben. Am grauen Himmel liegt ein lila Band über dem Horizont. Hier, außerhalb der Stadt, ist es kälter. Man sieht es an den Gesichtern der Menschen, die auf den Bahnhöfen warten. Ein dünner Luftstrom pfeift durch einen Riss am unteren Rand der Scheibe. Der Zug ist eine beleuchtete Kapsel, die durch die kohlschwarze Landschaft zischt.

Zwei Jungen mit Kapuzen laufen neben meinem Waggon her. Bevor ich sie einholen kann, springen sie über eine niedrige Mauer und verschwinden die Böschung hinab. Der Zug fährt zwischen einer dichten Hecke hindurch. Im Sommer färbt sie das Licht im Waggon flackernd grün, als wäre man unter Wasser. Jetzt ist die Hecke so kahl, dass das Licht sich nicht verändert. Ich kann kleine Vögel in den Lücken zwischen den Ästen sehen, umrahmt von Ranken.

Vor ein paar Wochen erwähnte Rachel, dass sie Ziegen züchten will. Sie sagte, der Weißdorn am Ende ihres Gartens sei ideal für sie, um darauf herumzuklettern. Sie hat bereits einen großen Deutschen Schäferhund. »Was wird Fenno von den Ziegen halten?«, fragte ich.

»Wahrscheinlich wird er vor Freude ausflippen«, antwortete sie.

Ich frage mich, ob alle Ziegen auf Bäume klettern, oder nur bestimmte Arten. Ich habe ihr nicht geglaubt, bis sie mir Bilder von einer Ziege zeigte, die am Ende eines Zedernfächers balancierte. Andere kletterten in einem weißen Maulbeerbaum herum. Auf keinem der Bilder war jedoch zu sehen, wie die Ziegen den Baum erklommen hatten. »Sie benutzen ihre Hufe dafür, Nora«, erklärte Rachel, eine Antwort, die irgendwie keinen Sinn ergibt.

Eine Frau kommt mit einem Serviertrolley durch den Gang, und ich kaufe einen Twix-Riegel für mich und eine Tafel Aero-Schokolade für Rachel. Unser Vater nannte uns immer gierige kleine Mädchen. »Stimmt genau«, bemerkte Rachel.

Ich beobachte, wie die Felder vorbeiziehen. Heute Abend werde ich ihr von meinem Stipendium in der Künstlerresidenz erzählen, das in zwei Monaten, Mitte Januar, beginnt. Zwölf Wochen Frankreich, mit Unterkunft und einer finanziellen Unterstützung. Ich hatte mich mit einem Theaterstück beworben, das ich an der Universität geschrieben habe: Der Räuberbräutigam. Es ist mir peinlich, dass ich seither nichts Besseres zustande gebracht habe, aber das spielt jetzt keine Rolle mehr, denn in Frankreich werde ich etwas Neues schreiben. Rachel wird sich für mich freuen. Sie wird uns einen Drink einschenken, um das zu feiern. Später, beim Abendessen, wird sie mir von ihrer Arbeitswoche erzählen, und ich werde ihr nichts von der vermissten Frau in Yorkshire verraten.

Der Zug gibt ein langes, tiefes Hupen von sich, während er durch die Kreidehügel braust. Ich versuche mich daran zu erinnern, was Rachel heute Abend kochen wollte. Ich sehe vor mir, wie sie in ihrer Küche herumhantiert und die große Schieferschale mit den Kastanien an den Rand der Arbeitsplatte schiebt. Coq au vin und Polenta, glaube ich.

Sie kocht gern, auch wegen ihrer Arbeit. Sie sagt, ihre Patienten reden ständig übers Essen, jetzt, wo sie nicht mehr essen können, was sie wollen. Sie fragen oft, was Rachel kocht, und sie möchte ihnen gern eine gute Antwort geben.

Lehmdächer und Schornsteine erheben sich über eine hohe Ziegelmauer neben mir, die schließlich das Dorf umschließt. Hinter der Mauer liegt ein Feld mit trockenen Sträuchern und Hecken, das von einigen Wegen durchzogen ist. Am Rande des Feldes beaufsichtigt ein Mann mit einem grünen Hut ein Feuer, in dem er Müll verbrennt. Die heiße Luft wirbelt verkohlte Blätter hoch in den weißen Himmel, und sie schweben über das Feld.

Ich ziehe den Ordner mit den zu vermietenden Immobilien in Cornwall aus meinem Beutel. Während des Sommers hatten Rachel und ich ein Haus in Polperro gemietet. An Weihnachten haben wir beide frei, und an diesem Wochenende wollen wir ein Haus für die Feiertage buchen.

Polperro ist in eine tiefe Küstenschlucht gebaut. Weiß getünchte Häuser mit Schieferdächern schmiegen sich an grüne Bäche. Zwischen den beiden Klippen liegt ein Hafen und hinter einem Damm ein Innenhafen, gerade groß genug für ein Dutzend kleiner Segelboote. Häuser und Kneipen grenzen auf dem Kai direkt ans Wasser. Bei Ebbe liegen die Boote im Innenhafen auf ihren Rümpfen im Schlamm. Am westlichen Ende der Schlucht stehen zwei viereckige Kaufmannshäuser - eines aus tweedbraunem Backstein, das andere weiß. Über ihnen heben sich Schirmkiefern vor dem Himmel ab. Hinter den Kaufmannshäusern, an der Spitze der Schlucht, ist...


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Autor

Flynn Berry ist eine amerikanische Autorin, die bereits mit dem Edgar Award ausgezeichnet wurde.
Im Aufbau Taschenbuch liegt von ihr der Thriller »Northern Spy - Die Jadg« vor, der in zahlreiche Sprachen übersetzt und von der Washington Post als einer der besten Thriller des Jahres gepriesen wurde.