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Dannys zweites Leben

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
348 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am23.11.20231. Auflage
Entdecke die dunklen Geheimnisse der Vergangenheit - Tauche ein in einen fesselnden Roman über mörderische Intrigen und die große Liebe! Larissas Leben wird von einem tragischen Unfall erschüttert: Ihr Geliebter Danny stirbt bei einem Motorradunfall im Wald. Jahre später begegnet sie Jens, der ihrem verstorbenen Jugendschwarm auf verblüffende Weise ähnelt und sie wie magisch anzieht. Doch das Schicksal schlägt erneut zu, als sich der gleiche Unfall genau zweiundzwanzig Jahre später wiederholt. Larissa wird von Alpträumen geplagt, die sie in die Vergangenheit zurückführen. Die mysteriösen Ereignisse ihrer Vergangenheit lassen sie einfach nicht los und führen zu schockierenden Enthüllungen. Wer war schuld an den Unfällen?

Von Hannelore Friesen wurden im Laufe der Jahre zahlreiche Kurzgeschichten verschiedener Genre veröffentlicht, bis 2008 ihr erster Roman Die Brücke nach Drüben erschien. Weitere Titel der Autorin sind : Frühling im Jenseits Mirandas grüner Traum Chantals Erben und die Katzenkrimis Angelos geheime Wege auf Mallorca und Angelos mysteriöser Talismann.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEntdecke die dunklen Geheimnisse der Vergangenheit - Tauche ein in einen fesselnden Roman über mörderische Intrigen und die große Liebe! Larissas Leben wird von einem tragischen Unfall erschüttert: Ihr Geliebter Danny stirbt bei einem Motorradunfall im Wald. Jahre später begegnet sie Jens, der ihrem verstorbenen Jugendschwarm auf verblüffende Weise ähnelt und sie wie magisch anzieht. Doch das Schicksal schlägt erneut zu, als sich der gleiche Unfall genau zweiundzwanzig Jahre später wiederholt. Larissa wird von Alpträumen geplagt, die sie in die Vergangenheit zurückführen. Die mysteriösen Ereignisse ihrer Vergangenheit lassen sie einfach nicht los und führen zu schockierenden Enthüllungen. Wer war schuld an den Unfällen?

Von Hannelore Friesen wurden im Laufe der Jahre zahlreiche Kurzgeschichten verschiedener Genre veröffentlicht, bis 2008 ihr erster Roman Die Brücke nach Drüben erschien. Weitere Titel der Autorin sind : Frühling im Jenseits Mirandas grüner Traum Chantals Erben und die Katzenkrimis Angelos geheime Wege auf Mallorca und Angelos mysteriöser Talismann.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783758356636
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum23.11.2023
Auflage1. Auflage
Seiten348 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.13086372
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Larissa musste immer wieder an die Stunden mit Jens denken. Obwohl es ihr in seinem Haus unheimlich war, hätte sie es sich doch sehr gewünscht, des Nachts mit ihm zusammenbleiben zu können. Sie würden sich aneinander festhalten und warm und geborgen miteinander einschlafen können. Wunderschön müsste das sein.

Morgen konnten sie sich nicht sehen, weil Jens kurzfristig verreisen musste. Sicher würde er ihr fehlen, aber sie wollte die Gelegenheit seiner Abwesenheit nutzen und sich in seinem Hause ein wenig umsehen. Genügend Schlaf brauchte sie nur, dann sah sie morgen gut aus und sie wollte jeden Tag gut aussehen. Jetzt aber musste sie endlich einschlafen. Wenn das nur ginge. Warum musste sie immer wieder an alles mögliche denken. Sicher war der Vollmond schuld, der ins Zimmer schien.

Als sie die Augen schloss, versank Larissa in einen leichten Halbschlaf und erinnerte sich daran, dass Irene heute angerufen und ihr vorgeworfen hatte, dass sie sich weder um ihre Mutter noch um das Grab ihres Vaters kümmerte. Ja, Irene hatte recht. Sie wollte auf den Friedhof gehen, jetzt gleich, und nach Vaters Grab sehen. Schließlich hatte sie schon ein schlechtes Gewissen, weil sie sich um nichts mehr kümmerte.

***

Schon befand sie sich auf dem Friedhof, aber wo war das Grab nur gewesen? Sie konnte sich nicht daran erinnern, wo die Ruhestätte ihres Vaters lag und musste sie suchen. Das war schwierig, weil ein Hügel wie der andere ausschaute. Eine Gestalt tauchte zwischen den Lebensbäumen auf und kam näher. Larissa erschrak, als sie sah, um wen es sich da handelte. Sein Gesicht war unnatürlich aufgedunsen und rot angelaufen.

"Oh Papa, du bist es", stotterte sie, "und ich dachte du bist..."

"Du dachtest ich bin tot, was? Nein, ich bin nicht tot", sagte er, "die Menschen denken man ist weg, wenn man sich nicht mehr rühren kann. Aber der Geist... der Geist bleibt..."

Seine Stimme klang so fremd, aber er war es. Auch seine Augen gefielen ihr nicht. Sie schauten so leer, als würde er sie nicht richtig sehen, als nähme er nichts um sich herum wahr. Die ganze Atmosphäre um ihn wirkte unheimlich, grau und bedrückend.

"Wer erzählt denn das Märchen dass ich tot sein soll.", begann er aufs neue, "Deine Großmutter, die ist tot. Sie ist schon lange tot. Wusstest du das? Deshalb wird sie auch nicht mehr kommen. Was zu sagen ist, werde ich dir sagen. Wenn es an der Zeit ist."

Er schaute Larissa streng an, so wie damals, als sie in Mathe eine fünf nach Hause brachte, wo er selbst doch ein Genie in diesem Fach war...

"Werde dich für die Fehler, die du im Leben machtest, hart bestrafen. Da gibt es eine Menge. Du hast Schläge verdient. Das genügt für heute, ist das klar?" herrschte er Larissa an. Sie nickte gehorsam. "Ja, Papa."

Er stand vor ihr, überragte jetzt die Hügel, die in der Ferne lagen und sein Blick war nicht auf die Gegenwart gerichtet, sondern weit fort.

Larissa hatte das Gefühl, ihn nicht wirklich erreichen zu können; doch noch stand er vor ihr. "Also, ist das klar, damit du mich richtig verstehst? Ich sage es nochmal, weil du alles so schlecht begreifst. Deine Großmutter kommt nicht mehr zurück. Ich habe jetzt alle Fäden in der Hand. Werde dir eine Geschichte erzählen, damit du endlich das Leben kapieren lernst...."

Vaters Gestalt wurde dicker und dicker. Sein Gesicht war aufgedunsen. Es lief blau an. Aus den tiefen Augenhöhlen brannten Feuer. Er kam immer näher. Es schien, als wollte er Larissa mit seinem Körper erdrücken. "Was habe ich getan, was habe ich denn getan", schluchzte sie mit erstickter Stimme, "Sag es mir, was?"

"Du hast dich versündigt, du hast dich furchtbar versündigt", keuchte Ernst Schneider, "furchtbar versündigt."

Schon öffnete sie den Mund zu einem Schrei, doch im letzten Moment wandte er sich von ihr ab und verschwand. Larissa atmete erleichtert auf.

Sie war noch einmal davongekommen.

***

Das Hupen eines Fahrzeugs ertönte von der Straße herauf, Kreischen von Bremsen, dann war es still. Larissa erhob sich, eilte erschrocken zum Fenster und zog den Vorhang zurück. Die Straße lag friedlich im dunstigen Schein der Laterne. Es hatte geregnet. Auf dem Asphalt schimmerte die Feuchtigkeit. Niemand war unten zu sehen. Sie tappte über den weichen Flausch zurück und lauschte. Von draußen drang außer dem weichen Licht des Mondes nichts herein. Jetzt war es still und sie lag in ihrem warmen Bett. Was hatte sie nur geträumt? Sie war auf dem Friedhof gewesen und ihr Vater lebte. Er hatte ihr gesagt, sie hätte sich versündigt. Aber womit denn? Weil sie mit Jens schlief, oder warum? Wenn sie nur aufhörte, solchen Unsinn zu träumen. Jetzt wollte sie nichts als schlafen, doch dann träumte sie erneut...

***

Das Hotel "Waldesruh" war nicht weit von Dannys Unfallort entfernt und lag inmitten einer Parklandschaft, aus der die Finsternis bis ins Haus drang. Der Ruf eines Käuzchens klang schaurig von den nahen Birken herüber. Schwüle herrschte im ganzen Haus, obwohl die Fenster weit offen standen. Im Flur brannte ein schwaches Licht, als Larissa die breiten Steinstufen hinab stieg. Sie klammerte sich am Treppengeländer fest. Ihr war schwindelig vor der Tiefe, die sie vor sich sah, doch dann fasste sie sich ein Herz und ging langsam in die untere Etage hinunter.

Am Eingang des hell erleuchteten Saales waren die Tische reich gedeckt. Überall saßen Leute. Eine Frau lachte hysterisch auf und scheppernd fiel ein Teller zu Boden.

Der Kellner eilte herbei und wandte sich kurz Larissa zu. Sie erschrak, als sie ihn erkannte. Es war der Leichenbestatter ihres Vaters, der neben ihr am Sarg gestanden und ein paar Tränen verdrückt hatte, als sie weinen musste. Erschauernd suchte sie unter den Anwesenden Menschen die ihr vertraut waren.

Eine Scheu hielt sie davon ab, sich mitten unter die Leute zu setzten, die ihr unheimlich erschienen. Nur nicht sich neugierigen Blicken aussetzen, dachte sie.

Während der Kellner sich bückte und die Scherben forträumte, fand Larissa am Nebentisch einen freien Platz. Hier war das dampfende Menü schon bereit. Es duftete nach Fleisch und Pilzen. Der Wein funkelte blutrot in ihrem Glas. Sicher hat man Danny statt meiner erwartet, schoss es ihr durch den Kopf, Danny und seine Begleiterin.

Die Umsitzenden nahmen keine Notiz von ihr. Sie waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Einige von ihnen trugen Gipsverbände, andere hatten offene Wunden am Körper, aus denen es blutete. Ihre Kleidung war zerfetzt und hing an ihnen herunter. Am Nebentisch unterhielt sich eine junge Frau mit ihrem Partner. Ihr rann ein feiner Blutfaden aus dem Mund, was sie nicht daran hinderte, ihn während der Pausen die sie beim Reden machte, weit zu öffnen. Larissa starrte auf die blutige Höhle die sich inmitten ihrer Zähne befand. Ihr Kopf saß schief auf dem Hals. Irgendwie kam ihr die junge Frau bekannt vor, aber sie konnte sich im Moment nicht daran erinnern, wo sie ihr begegnet war. Die Frau neigte sich zu ihrem jungen Begleiter, der ihr mit dem Weinglas zuprostete. Dabei spreizte er zwei Finger mit seiner Hand ab, die anderen hingen zerfetzt nach unten und hinterließen einen Blutfleck auf dem Tischtuch, der sich ständig vergrößerte.

Höflich hob Larissa die Hand zum Gruß, als sie in ihm Georg zu erkennen glaubte, aber seine Blicke durchdrangen alles, selbst die Wand. Was machte Georg überhaupt hier und warum erkannte er sie nicht?

Erneut versuchte Larissa die Gäste mit Augenkontakt zu erreichen, aber es gelang ihr nicht. Jetzt erhob sich eine zierliche Alte mit zahlreichen Runzeln im Gesicht vom Stuhl und streckte ihre Hand in die Höhe. Wenn sie einige Jahre abrechnete und bedachte dass ihr Haar inzwischen grau geworden war, konnte es sich durchaus um Dannys Mutter, Susi Goldstein handeln, die jetzt zu kreischen begann: "Wo bleibt unser Danny, wo Danny nur bleibt!" Ihre grauen Taftröcke rauschten, als sie sich bewegte, "Vielleicht könnte mal jemand Danny holen. Er gehört doch zu uns. Schließlich hat er versprochen, zu kommen!" Ihre Stimme überschlug sich. "Deswegen sind wir doch hier, oder?"

"Amanda soll auch kommen", meldete sich ein entstellter Jüngling im grauen Flanell. Er lächelte seltsam und stützte seinen Arm, den er in Gips trug, auf dem blutbesprenkelten Tisch ab. Larissa betrachtete ihn genauer. Seine Ähnlichkeit mit Jens war verblüffend. Jetzt lächelte er kurz und seine Grübchen wurden sichtbar. Neben ihm saß eine füllige junge Frau, ganz in Schwarz gekleidet. Sie war schwanger, was man deutlich erkennen konnte.

Larissa überlegte dass hier etwas nicht stimmte. Etwas hatte sie vergessen, an das sie sich erinnern sollte. Es waren die Grübchen von Danny. Jens hatte keine Grübchen in den Wangen.

"Wo bleibt Amanda", brüllte der Junge der Jens ähnlich war, "Sie soll kommen, wenn sich Danny schon nicht meldet. Schließlich ist sie mir was schuldig. Ich glaube kaum, dass sie gut machen kann, was sie mir angetan hat..."

Seine Stimme ging in ein undefinierbares Gurgeln über. Er ließ sich kraftlos hängen, knallte mit seinem Gips auf die blutige Tischplatte und stierte die Frau neben sich...
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