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E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
398 Seiten
Deutsch
epublierschienen am09.12.20238. Auflage
Das spurlose Verschwinden von Flug MH370 ist bis heute das größte Mysterium der modernen Luftfahrt, und selbst die aufwändigste Suchaktion der Geschichte, erbrachte bisher keinen verlässlichen Hinweis, auf das tragische Schicksal der 239 Menschen an Bord. Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse von Geheimdiensten und Flugzeughersteller Boeing entstand dieser fesselnde Thriller. Ein Kriminalfall, der sich im Laufe der Ermittlungen in eines der skrupellosesten Verbrechen verwandelt, das die Menschheit je gesehen hat. Und der BKA-Hauptkommissar Joe Kopta und sein Team zwingt, in einer immer rasanteren Verbrecherjagd rund um den Globus Kopf und Kragen zu riskieren, und ihn am Ende sogar selbst zum Gejagten werden lässt. Gleichzeitig bietet dieses Buch eine Crime-Story vor beklemmend realer Kulisse, die jeder Recherche standhält, und es erzählt uns die traurige, aber wohl einzige noch verbliebene Möglichkeit, zum Verbleib von Flug MH370.

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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR26,95
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR14,95

Produkt

KlappentextDas spurlose Verschwinden von Flug MH370 ist bis heute das größte Mysterium der modernen Luftfahrt, und selbst die aufwändigste Suchaktion der Geschichte, erbrachte bisher keinen verlässlichen Hinweis, auf das tragische Schicksal der 239 Menschen an Bord. Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse von Geheimdiensten und Flugzeughersteller Boeing entstand dieser fesselnde Thriller. Ein Kriminalfall, der sich im Laufe der Ermittlungen in eines der skrupellosesten Verbrechen verwandelt, das die Menschheit je gesehen hat. Und der BKA-Hauptkommissar Joe Kopta und sein Team zwingt, in einer immer rasanteren Verbrecherjagd rund um den Globus Kopf und Kragen zu riskieren, und ihn am Ende sogar selbst zum Gejagten werden lässt. Gleichzeitig bietet dieses Buch eine Crime-Story vor beklemmend realer Kulisse, die jeder Recherche standhält, und es erzählt uns die traurige, aber wohl einzige noch verbliebene Möglichkeit, zum Verbleib von Flug MH370.

keine Angaben
Details
Weitere ISBN/GTIN9783758444128
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum09.12.2023
Auflage8. Auflage
Seiten398 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse695 Kbytes
Artikel-Nr.13180308
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 

 
1. Baikonur

 

Baikonur, Kasachstan, 28.12.2005 03.44 Ortszeit

 

 

Juri Wassiljewitsch legte den Kopf in den Nacken und gönnte sich einen Blick in den kalten Nachthimmel. Ihm war klar, dass dies für die nächsten Stunden seine letzte Gelegenheit auf eine Zigarette und einen Besuch an der frischen Luft sein würde.

In den fast zwanzig Jahren, die er jetzt als Raketentechniker auf dem größten Weltraumbahnhof der Welt im kasachischen Baikonur arbeitete, hatte er genügend Möglichkeit sich an die unregelmäßigen Arbeitszeiten zu gewöhnen. Raketenstarts und ihre Vorbereitung ließen sich eben nur selten in einen normalen Achtstundentag quetschen. Aber das hatte ihn nie gestört, im Gegenteil.

Er war durch und durch Techniker und arbeitete noch immer mit derselben Faszination und Ehrfurcht, die er empfunden hatte, als er zum ersten Mal die riesigen Montagehallen in Samara betreten hatte. Die Hallen, in denen die legendären Sojus-Raketen montiert wurden, jene donnergrollenden Triebwerke, die der russischen Raumfahrttechnik so viel Achtung und Weltruhm eingebracht hatten.

 

Mehr als 600 deutsche Techniker hatten in den ersten Nachkriegsjahren ab Oktober 1946 mit ihrem Wissen den Grundstein für die Fabrik gelegt. Sie stammten aus den ehemaligen Nazi-Rüstungsfabriken Askania, BMW und Junkers und waren bei Kriegsende von den sowjetischen Besatzern gefangen genommen und nach Russland gebracht worden. Das Potsdamer Abkommen vom August 1945 hatte sie für sieben Jahre in den russischen Ort Uprawlentscheski nahe Samara gezwungen.

Ihre Kenntnisse aus Flugzeug- und Raketenbau und ihre Aufbauarbeit waren eine der wichtigsten deutschen Reparationsleistungen an die sowjetische Siegermacht, denn sie hatten es ihr ermöglicht, den Anschluss an die bis dahin überlegene Technik des Westens zu finden.

 

Als Juri im Oktober 1982 als frisch gebackener Ingenieur zum ersten Mal die Fabrik betreten hatte, war sie schon eine der wichtigsten Arbeitgeberinnen der Stadt und das Herzstück und der Stolz der Raumfahrtnation Russland gewesen. Vom ersten Moment an hatte er gefühlt, dass diese Aufgabe seine Bestimmung war und ihn mit Ehrfurcht erfüllte.

Als Jahrgangsbester hatte er nach seinem Studium in Moskau in der ZSKB Progress, wie die Raketenfabrik offiziell hieß, eine Anstellung als Ingenieur bekommen, und damit die Möglichkeit, an der modernsten und gleichzeitig faszinierendsten Technik zu arbeiten, die es zu jener Zeit gab. Und mit seinen 21 Jahren war er jung, ehrgeizig und entschlossen genug um diese Chance zu nutzen.

Denn gerade jetzt brauchte die Sowjetunion ihre Raketentechnologie dringender als je zuvor. Deswegen stellte Moskau für den Rüstungswettlauf mit dem Westen fast unbegrenzte Mittel zur Verfügung.

Man selbst war drei Jahren zuvor in Afghanistan einmarschiert, und nebenan in Teheran entwickelte sich die so genannte islamische Revolution zu einem unkalkulierbaren Flächenbrand. Aufgrund der zwischen den Supermächten gescheiterten SALT-2-Gespräche war im Westen der umstrittene Nato-Doppelbeschluss gefallen, und nach einem langweiligen Erdnussfarmer aus Georgia, polterte im Weißen Haus in Washington jetzt ein Kommunisten hassender Schauspieler aus Hollywood. Das alles versprach goldene Zeiten für die Rüstungsindustrie.

Aber es war weniger sein Interesse für Weltpolitik als vielmehr seine jugendliche Begeisterung, die ihn angetrieben hatte. Juri Wassiljewitsch hatte die folgenden fünf Jahren genutzt, um sich vom schlichten Hilfskonstrukteur hartnäckig auf der Karriereleiter nach oben zu arbeiten.

Dabei war es seine rasche Auffassungsgabe und die Fähigkeit, sich in komplexe technische Zusammenhänge hineinzudenken, die ihm geholfen hatte, Vorgesetzten und Kollegen zu beeindrucken.

Er verstand es oft, schneller als andere zum Kern der Problematik vorzudringen und Lösungsansätze zu entwickeln. Und dank der sowjetischen Planwirtschaft und ihrer verbohrten Ideologie gab es mehr als genug Probleme, die auf Lösungen warteten.

Anfangs hatten ihm diese Ideen dabei geholfen, die Montagevorgänge in seiner Abteilung sicherer und effizienter zu gestalten. Damit hatte er es geschaffte, die hohen Fehlerquoten zu senken und die komplizierten Montagen verlässlicher und in kürzeren Fristen zu bewältigen. Und Planerfüllung war in diesen angespannten Zeiten oberste Priorität.

Später führten seine Vorschläge dann zu Vereinfachungen der Konstruktionen und halfen mit, den bei der ZSKB-Progress gebauten Sojustriebwerken ihre sprichwörtliche Robustheit und Zuverlässigkeit zu verleihen. Jene Qualitäten, die sie bis heute zu den Arbeitspferden der russischen und internationalen Raumfahrt machen, und die weltweite Anerkennung und wichtige Devisen brachten.

 

In Samara war es auch, wo er Alina kennen lernte.

Als jüngster Nachwuchsingenieur war es eine seiner Hauptaufgaben, dafür zu sorgen, dass immer die aktuellsten Stücklisten und Montagezeichnungen zur Verfügung standen.

Deshalb war er fast täglich in den Planungsbüros und dem großen Zeichensaal unterwegs, um die Unterlagen zu besorgen und auf dem neuesten Stand zu halten.

Dabei hatte sie eines Tages plötzlich vor ihm gestanden.

Er war mit großen, sorgfältig zusammengerollten Zeichnungen unter beiden Armen auf die Ausgangstür des riesigen Büros zugesteuert, und während er noch danach grübelte, wie er dermaßen bepackt die Tür öffnen würde, schwang sie plötzlich von alleine auf und sie stand vor ihm.

Als sie seine hilflose Miene bemerkt hatte, war sie einen Schritt zur Seite getreten und hatte ihm lächelnd die Tür aufgehalten.

Später hatte er oft augenzwinkernd erzählt, dass er bei dem Blick in ihre lachenden Augen am liebsten gleich alle Zeichnungen fallen gelassen hätte, um auf der Stelle niederzuknien und um ihre Hand anzuhalten. Und er war sich sicher, dass sie ja gesagt hätte. Aber sie lachte ihn dann jedes Mal aus und behauptete, als anständiges Mädchen hätte sie ihn natürlich sofort aus dem Büro gejagt und ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen.

Wie dem auch sei, in den folgenden Wochen hatte er es auf jeden Fall geschafft, häufiger in ihrer Nähe zu sein und ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Ihre warmen, dunklen Augen und ihr kastanienbraunes Haar, das halblang über ihren Schultern wippte, hatten dieses seltsame Gefühl in ihm ausgelöst, das sich im Bauch anfühlt wie zu viel Brausepulver und im Kopf so wie genau richtet dosierter Wodka.

Und selbst wenn sich die Silhouette ihres Körpers unter der vorgegebenen Arbeitskleidung nur schemenhaft erahnen ließ, reichte das zusammen mit dem Wippen ihres Hinterns doch aus, ihn am Schreibtisch einige Male in angenehme Träume zu entführen.

Zum Ausgleich hatte er dann nachts oft wach gelegen, an die Decke seines spartanisch eingerichteten Zimmers geschaut, und vergeblich versucht, seine Gedanken von ihr abzulenken.

Für einen normalerweise nüchtern rechnenden Techniker wie ihn war diese Situation gewöhnungsbedürftig, und die Heftigkeit, mit der sie sein Gefühlsleben ins Wanken brachte, gefiel im überhaupt nicht.

Aber wie jeder andere junge Mann hatte auch er oft Gedanken darüber angestellt, wie seine Traumfrau aussehen würde und welche Eigenschaften ihm wichtig schienen.

Seit diesem ersten Blick in ihre Augen waren alle diesbezüglichen Fragen schlagartig beantwortet, und er spürte ohne den geringsten Zweifel, dass er der Frau begegnet war, mit der er den Rest seines Lebens verbringen würde.

Er hatte keine Ahnung, wie er sie für sich gewinnen sollte oder wohin sie dieses gemeinsame Leben führen würde, aber er war sich vollkommen sicher, dass er es mit ihr und keiner anderen verbringen wollte.

Nach einigen weiteren Begegnungen im Zeichenbüro und wenigen belanglosen Sätzen hatte er sich ein Herz gefasst und sie zu einem Besuch in eines der örtlichen Kinos eingeladen.

Welcher Film gezeigt wurde, konnten sie später beide nicht mehr sagen. Aber daran, dass er während der gesamten Vorstellung ihre Hand gehalten hatte und an seinen ersten schüchternen Abschiedskuss vor dem Haus ihrer Eltern, erinnerten sie sich oft.

Schon als sie sich kennen lernten, war die Gouvernementshaupstadt Samara die sechstgrößte Stadt Russlands und hatte mehr als eine Million Einwohner. Flugzeugbau, Weltraumtechnik und die schnell wachsende Ölindustrie begünstigten ihre Entwicklung zu einem wichtigen Industriestandort. Außerdem hatte Ihre Lage direkt am Ufer des imposanten Wolgastroms sowie ihre langen warmen Sommer schon immer Kulturschaffenden, wie Tolstoi, Gorki oder Schostakowitsch angelockt.

Und so verbrachten die beiden die Freizeit ihres ersten kalten Winters gemeinsam in den Kinos und den vielen gemütlichen Lokalen der Stadt und ihren ersten gemeinsamen Sommer bei langen Spaziergängen am Ufer der Wolga oder mit einem heimischen Schiguli-Bier in einem der zahlreichen Biergärten der Umgebung.

Als junger Ingenieur wohnte er in einem Wohnheim der Fabrik mit vier Kollegen in einer winzigen Behausung mit Gemeinschaftsbad und sie als frisch ausgebildete technische Zeichnerin noch in einem bescheidenen Zimmer bei ihren Eltern, die nur wenig entfernt von der Fabrik ein kleines Lebensmittelgeschäft betrieben.

Eine eigene Wohnung war für Berufsanfänger in ihrem Alter ein unerfüllbarer Traum, und das änderte sich erst, als Juri im Frühling 1983 vor ihr auf die Knie sank und sie bat seine Frau zu werden.

Ihre Eltern kannten ihn schon lange, und waren froh, dass ihre Tochter mit dem jungen aufstrebenden Ingenieur eine ausgezeichnete Wahl getroffen hatte. Mit ihrem...
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