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Sustainable - nachhaltig investieren

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Plassen Verlagerschienen am14.12.20231. Auflage
Mit Investments Geld zu verdienen UND gleichzeitig die Welt zu einem besseren Ort zu machen wird für viele Menschen immer wichtiger. Dafür wurden die ESG-Investment-Grundsätze entwickelt - Environment, Social, Governance. Inzwischen sind in den USA 120 Billionen Dollar in Aktien jener Unternehmen geflossen, die sich den ESG-Kriterien verschrieben haben. So weit, so gut? Keineswegs, sagt Terrence Keeley, Ex-Topmanager bei BlackRock, dem größten Vermögensverwalter der Welt. Keeley erklärt, weshalb mit den derzeit genutzten Mitteln die ESG-Ziele verfehlt werden, und zeigt auf, wie echtes Impact Investing wirklich gelingt. Ein spannender Diskussionsbeitrag zu einem brandaktuellen Thema, welches uns alle angeht.

Terrence Keeley war mehr als drei Jahrzehnte als Senior Client Officer bei BlackRock und der UBS Investment Bank Berater der weltweit größten Staatsfonds, nationalen Pensionspläne, Stiftungen und Vermögensverwalter. 2021 wurde er von Chief Investment Officer zu einem der weltweit führenden 'Knowledge Broker' ernannt. Keeley ist CEO und CIO von 1PointSix, das ein inklusiveres, nachhaltiges Wirtschaftswachstum propagiert.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR29,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR25,99

Produkt

KlappentextMit Investments Geld zu verdienen UND gleichzeitig die Welt zu einem besseren Ort zu machen wird für viele Menschen immer wichtiger. Dafür wurden die ESG-Investment-Grundsätze entwickelt - Environment, Social, Governance. Inzwischen sind in den USA 120 Billionen Dollar in Aktien jener Unternehmen geflossen, die sich den ESG-Kriterien verschrieben haben. So weit, so gut? Keineswegs, sagt Terrence Keeley, Ex-Topmanager bei BlackRock, dem größten Vermögensverwalter der Welt. Keeley erklärt, weshalb mit den derzeit genutzten Mitteln die ESG-Ziele verfehlt werden, und zeigt auf, wie echtes Impact Investing wirklich gelingt. Ein spannender Diskussionsbeitrag zu einem brandaktuellen Thema, welches uns alle angeht.

Terrence Keeley war mehr als drei Jahrzehnte als Senior Client Officer bei BlackRock und der UBS Investment Bank Berater der weltweit größten Staatsfonds, nationalen Pensionspläne, Stiftungen und Vermögensverwalter. 2021 wurde er von Chief Investment Officer zu einem der weltweit führenden 'Knowledge Broker' ernannt. Keeley ist CEO und CIO von 1PointSix, das ein inklusiveres, nachhaltiges Wirtschaftswachstum propagiert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783864709395
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum14.12.2023
Auflage1. Auflage
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4279 Kbytes
Artikel-Nr.13183975
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

EINFÜHRUNG

Was wäre, wenn jeder Dollar des globalen Kapitals falsch verwendet wurde, weil er aufgrund veralteter oder irgendwie fehlgeleiteter Risikomodelle falsch eingesetzt wurde? Diese Sorge überkam mich, nachdem ich einer weltbekannten Klimaexpertin auf einer großen Anlagekonferenz im Frühjahr 2021 eine scheinbar harmlose Frage gestellt hatte.

Wir schreiben das Jahr 2070, also etwa 50 Jahre in der Zukunft. Wie viel wärmer sind die globalen Temperaturen genau?

Ihre Antwort war ein Schlag ins Gesicht.

Meine Klimaexpertin war maßgeblich am Zustandekommen des Pariser Abkommens beteiligt, bei dem sich alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen bis auf sechs darauf geeinigt haben, Maßnahmen zu ergreifen, um die globale Erwärmung auf etwa 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Wie kaum eine andere kannte sie die gewaltigen Aufgaben, die zu bewältigen waren, um die Ziele von Paris zu erreichen. Kurz gesagt, wir Menschen müssen aufhören, Kohlenstoff in die Luft zu pumpen, und/oder einen wirtschaftlichen Weg finden, einen großen Teil des bereits vorhandenen Kohlenstoffs wieder herauszuziehen. Sie hat ihre gesamte berufliche Laufbahn der Unterstützung von politischen Entscheidungsträgern, Unternehmen und lokalen Gemeinschaften bei der Vorbereitung auf die bevorstehende Energiewende gewidmet. Meine Aufgabe war es, sie vor einem großen Publikum von Anlageberatern zu interviewen.

Nun , begann sie zögerlich, die Antwort ist - wir wissen es einfach nicht. Es könnte weniger sein als das, wozu wir uns im Pariser Abkommen verpflichtet haben. Aber es könnte auch viel mehr sein, vielleicht bis zu 4,5 Grad Celsius.

Es war eine verblüffende, wenn auch ehrliche Antwort. Sie schlug bei den Zuhörern ein wie eine Neutronenbombe. Um es klar zu sagen: Ein Anstieg um 4,5 Grad Celsius würde uns in die Nähe des Übergangs vom Paläozän zum Eozän vor etwa 56 Millionen Jahren versetzen, als es kein Polareis gab und der Meeresspiegel mindestens 20 Meter höher lag. Unsere Welt wäre dann nicht mehr wiederzuerkennen.

Oh mein Gott , dachten wir alle. Was sollen wir nur unseren Kunden sagen?

Es war keine hypothetische Frage. Die Aufgabe aller Anwesenden, mich eingeschlossen, bestand darin, die weltweit größten Staatsfonds, Versicherungsgesellschaften, öffentlichen Pensionspläne und Stiftungen zu beraten, wo sie ihr Geld in den kommenden Jahrzehnten sicher anlegen sollten. Die überwiegende Mehrheit ihrer Vermögenswerte wurde für langfristige Verbindlichkeiten verwaltet - oft für den Ruhestand, aber auch für die Auszahlung von Versicherungsansprüchen, die Deckung künftiger Gesundheitskosten oder die Finanzierung philanthropischer Projekte wie etwa Hochschulstipendien. Diese Vermögenswerte gehörten ihnen und ihren Begünstigten. Unsere Aufgabe war es, dafür zu sorgen, dass sie auf Teufel komm raus ganz bestimmte Renditen erzielen. Plötzlich wurde uns klar, dass wir beides erreichen könnten - Höllenglut und Hochwasser.

Ich machte mir Gedanken darüber, was meiner Gastrednerin durch den Kopf ging, aber noch mehr Gedanken machte ich mir darüber, was die Zuhörer dachten. Sie sollten aus diesem Interview verwertbare Erkenntnisse mitnehmen. Angeblich war ich der Experte für Interviews. Tausenden von Kunden zu sagen Tut mir leid, aber der Planet ist erledigt, und all Ihre Ersparnisse könnten sich in Rauch auflösen kam einfach nicht infrage. Außerdem hatte mein Gast die meisten der Leute, die sie ansprach, noch nie getroffen. Ich musste einen Ausweg aus diesem Abgrund finden.

Ihre Aufgabe , fuhr sie zum Glück fort, ist es, Ihre Kunden zu beraten, wie sie sich auf die Zukunft vorbereiten können. Ungewissheit ist ein fester Bestandteil jeder Investition. Sie müssen ihnen helfen, es richtig zu machen. Natürlich müssen Sie sie auch daran erinnern, dass ihre Investitionsentscheidungen das Ergebnis beeinflussen können.

Diese längere Antwort dämpfte die Befürchtungen ein wenig, aber sie enthielt auch einen wichtigen Punkt: Die Anleger sind keine unschuldigen Zuschauer. Wo die Menschen ihr Geld letztlich anlegen, hat Konsequenzen. Diese Konsequenzen können am Ende den Unterschied ausmachen.

Die existenzielle Bedrohung des Klimas ist nicht die einzige Herausforderung, mit der die Menschheit im 21. Jahrhundert konfrontiert ist, auch wenn sie sicherlich im Vordergrund steht. Es gibt eine erschreckende Liste weiterer geopolitischer und sozialer Herausforderungen, die von Russlands unverschämtem militärischen Abenteurertum und einem aufstrebenden China bis hin zu wachsenden sozialen Unruhen reicht, die durch die zunehmende Ungleichheit zwischen den Besitzenden und den Habenichtsen verursacht werden. Ebenso wichtig ist, dass sich die menschliche Familie noch immer von einem einmaligen Schicksalsschlag erholt - der scheinbar nicht enden wollenden weltweiten Covid-19-Pandemie. Länder, die ins militärische Kreuzfeuer geraten sind und/oder keinen Zugang zu Impfstoffen und medizinischer Grundversorgung haben, könnten für Generationen gezeichnet sein. Diese Narben könnten alle zurückbleiben. Viren sind dem Krieg sehr ähnlich, sie respektieren keine nationalen Grenzen. Wir müssen uns den bestehenden Herausforderungen stellen und gleichzeitig die zukünftigen angehen.

Diejenigen von uns, die das Privileg haben, ihren Lebensunterhalt in der Finanzdienstleistungsbranche zu verdienen, haben noch eine weitere Herausforderung zu bewältigen. Von uns wird zunehmend erwartet, dass wir nicht mehr Teil der Probleme der Welt sind, sondern ein wichtiger Teil ihrer Lösungen.

Seit der berüchtigten Tulpenzwiebelblase zu Beginn des 17. Jahrhunderts wird immer wieder der Vorwurf erhoben, die Finanzdienstleistungsbranche kümmere sich ausnahmslos um sich selbst, während sie für andere Ungleichgewicht und Chaos schaffe. Dies war eine der wichtigsten Schlussfolgerungen, die sich aus der globalen Finanzkrise ergab: Die Wall Street florierte, während der Mann auf der Straße zu leiden hatte. Heute ist die Meinung weitverbreitet, dass die Finanzdienstleistungsbranche die großen Öl- und Kohlekonzerne aktiv unterstützt, die Einkommensungleichheit absichtlich verschärft und nur eines im Sinn hat: sich selbst und ihre Gewinne zu schützen. Einige dieser Anschuldigungen haben zu Gewalt geführt. Vor einigen Jahren wurden Hunderte von Occupy-Wall-Street-Demonstranten gewaltsam aus Zeltlagern vertrieben, was zu drei Todesfällen und zahlreichen Krankenhausaufenthalten führte. In jüngster Zeit sind Demonstranten in Büros von Unternehmen eingebrochen, darunter auch in das meines ehemaligen Arbeitgebers, und haben Kunstblut auf Schreibtische und Flure vergossen. Einige klebten sich sogar an die Türen der Firmenzentrale und versuchten, die weltgrößte Vermögensverwaltung und andere Finanzinstitute dazu zu zwingen, von ihren vermeintlich bösen Machenschaften abzulassen. Was auch immer und wo auch immer Schlimmes passiert, Finanziers werden als mitschuldig betrachtet. Das gehört einfach zum Job dazu.

In den vergangenen vier Jahrzehnten meiner Karriere im Finanzwesen habe ich eine klare berufliche Verantwortung übernommen. Diese Verantwortung besteht darin, ein Treuhänder zu sein. Treuhänder zu sein bedeutet, dass ich dafür verantwortlich bin, meine Kunden - Stiftungen, Staatsfonds, Zentralbanken und andere, die irgendwie auf mich hören - durch eine sehr unsichere Zukunft zu navigieren. Genauer gesagt besteht meine Aufgabe darin, dafür zu sorgen, dass sie und alle ihre Begünstigten ihre finanziellen Ziele innerhalb klar definierter und angemessener Risikogrenzen erreichen. Ihre finanziellen Interessen haben immer Vorrang vor meinen eigenen. Ich helfe ihnen, die finanziellen Mittel zu beschaffen, die sie brauchen, um das zu tun, was sie tun müssen.

Aber als Mann mit Gewissen habe ich auch persönliche Verantwortung. Lange bevor ich Treuhänder wurde, habe ich mich verpflichtet, ein prinzipienorientiertes Leben zu führen, das von den katholischen Traditionen, die mich geprägt haben, inspiriert ist. Meine eigentliche Aufgabe besteht darin, für meine Familie und die gesamte menschliche Familie zu sorgen und dabei meinen Grundüberzeugungen treu zu bleiben. Diese persönlichen Verpflichtungen beeinflussen und verstärken meine beruflichen Verpflichtungen. Sie erfordern unter anderem, dass ich meine Handlungen und Worte sowie die Handlungen und Worte jeder Organisation, der ich angehöre, auf moralische Konsistenz hin prüfe. Ich habe immer versucht, dies privat und öffentlich zu tun. So habe ich beispielsweise nach der globalen Finanzkrise über die Exzesse in der Finanzdienstleistungsbranche geschrieben und meine persönliche Schuld daran untersucht.1 Daraufhin habe ich eine freiwillige Bewegung für den hippokratischen Eid im Finanzbereich ins Leben gerufen, in der ich mich zusammen mit Tausenden anderen...
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Autor

Terrence Keeley war mehr als drei Jahrzehnte als Senior Client Officer bei BlackRock und der UBS Investment Bank Berater der weltweit größten Staatsfonds, nationalen Pensionspläne, Stiftungen und Vermögensverwalter. 2021 wurde er von Chief Investment Officer zu einem der weltweit führenden "Knowledge Broker" ernannt. Keeley ist CEO und CIO von 1PointSix, das ein inklusiveres, nachhaltiges Wirtschaftswachstum propagiert.