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Mord an Rotkäppchen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
252 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am22.12.20231. Auflage
Eine tote junge Frau liegt erschossen am Fuße des Wasserturms einer Kleinstadt im Nordschwarzwald. Als Tom und Falko, zwei Freunde, die sich von Jugend an kennen, die Frau auf einem Ausflug finden, bietet sich ihnen ein bizarres Bild: Die Tote trägt ein Rotkäppchen-Kostüm und ein Kettchen mit einem Wolfsanhänger um den Hals. Die herbeigerufenen Polizisten zeigen wenig Motivation, das Verbrechen konsequent aufzuklären. Bei der Toten handelt es sich um eine osteuropäische Prostituierte. Was sie ausgerechnet in den Schwarzwald geführt hat, bleibt unklar und interessieret die Beamten nicht. Tom und Falko beschließen, auf eigene Faust zu ermitteln. Sie geraten in einen Strudel aus organisiertem Verbrechen, Prostitution und Gewalt. Obwohl sie oft genug nahe daran sind aufzugeben, schaffen sie es, die übermächtigen Gegner in die Enge zu treiben. In der Nähe der Wolfsgrube, auf einer Waldlichtung kommt es zu einem ebenso spannenden wie überraschenden Finale.

Der Autor, Jahrgang 1952, lebt seit über 30 Jahren mit seiner Familie im Schwarzwald. Er ist verheiratet, hat drei erwachsene Söhne und einen Hund. Nach dem Studium der Fächer Germanistik und Geographie an der Universität Köln arbeitete er im Bereich "Weiterbildung" eines schwäbischen Automobilkonzerns. Er ist Mitinhaber und Geschäftsführer einer Unternehmensberatung. Viele Jahre war er erfolgreich als Coach, Trainer und Berater für namhafte Firmen im In- und Ausland tätig. Mord an Rotkäppchen ist sein dritter Kriminalroman.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR11,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextEine tote junge Frau liegt erschossen am Fuße des Wasserturms einer Kleinstadt im Nordschwarzwald. Als Tom und Falko, zwei Freunde, die sich von Jugend an kennen, die Frau auf einem Ausflug finden, bietet sich ihnen ein bizarres Bild: Die Tote trägt ein Rotkäppchen-Kostüm und ein Kettchen mit einem Wolfsanhänger um den Hals. Die herbeigerufenen Polizisten zeigen wenig Motivation, das Verbrechen konsequent aufzuklären. Bei der Toten handelt es sich um eine osteuropäische Prostituierte. Was sie ausgerechnet in den Schwarzwald geführt hat, bleibt unklar und interessieret die Beamten nicht. Tom und Falko beschließen, auf eigene Faust zu ermitteln. Sie geraten in einen Strudel aus organisiertem Verbrechen, Prostitution und Gewalt. Obwohl sie oft genug nahe daran sind aufzugeben, schaffen sie es, die übermächtigen Gegner in die Enge zu treiben. In der Nähe der Wolfsgrube, auf einer Waldlichtung kommt es zu einem ebenso spannenden wie überraschenden Finale.

Der Autor, Jahrgang 1952, lebt seit über 30 Jahren mit seiner Familie im Schwarzwald. Er ist verheiratet, hat drei erwachsene Söhne und einen Hund. Nach dem Studium der Fächer Germanistik und Geographie an der Universität Köln arbeitete er im Bereich "Weiterbildung" eines schwäbischen Automobilkonzerns. Er ist Mitinhaber und Geschäftsführer einer Unternehmensberatung. Viele Jahre war er erfolgreich als Coach, Trainer und Berater für namhafte Firmen im In- und Ausland tätig. Mord an Rotkäppchen ist sein dritter Kriminalroman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783758391040
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum22.12.2023
Auflage1. Auflage
Seiten252 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.13210021
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Die warme Augustsonne schuf ein Licht voller Wärme und Weichheit. Vom Rande der Lichtung, gegenüber des Wasserturms, war das Klopfen eines Spechts zu hören. Der Schwarzwald hatte heute nichts Düsteres, nichts Unheimliches. In Einklang mit dem Duft von Wiesenblumen und trocknendem Heu verbreitete er eine Atmosphäre, die friedlicher nicht sein konnte.

Heute wäre genau der richtige Tag und der richtige Ort, um Aufnahmen für einen Ferienprospekt oder Postkarten zu machen , wandte sich Tom Ritter an seinen Freund Falko Eulert, oder ist es die Sentimentalität eines alten Mannes, die mir den Blick verklärt? Aber Spaß beiseite: es ist einfach schön hier und ich bin ehrlich dankbar, dass es mich hierher verschlagen hat. Aber bevor ich mich in Kitsch ergehe, zeig ich dir unseren Wasserturm. Leider kann man ihn heute nicht besichtigen, der Blick von oben ist nämlich wunderschön. Man kann bis zur Schwäbischen Alb schauen.- Sag mal, hörst du mir überhaupt zu?

Falko schien etwas entdeckt zu haben und blieb wie versteinert stehen, bevor er, sich am Sockel des Turms abstützend, in die Knie ging.

Jetzt sah auch Tom das schreckliche Szenario, das auf den ersten Blick durch ein niedriges Weißdorngestrüpp verborgen geblieben war.

Eine Frau lag im Halbschatten und rührte sich nicht.

Der Blutfleck war nur eine Nuance dunkler als der rote Umhang, der ihr halb von der Schulter gerutscht war.

Tom bückte sich tief und kniff die Augen zusammen. Aber das Bild blieb bestehen.

Die Frau war tot. Der starre Blick ihrer offenen Augen und ein schillernder Käfer, der über ihre Stirn krabbelte, zeigten, dass hier keine müde Wanderin den Schatten gesucht hatte, um sich ein wenig auszuruhen.

Nahe des Brustbeins, am oberen Rand des Blutflecks war ein Einschussloch zu erkennen, kreisrund und nicht mal einen Zentimeter im Durchmesser.

Wie lange sie so regungslos verharrten, hätten sie später nicht sagen können. Vermutlich waren es nur ein paar Sekunden, bevor Tom als erster etwas sagte.

Die Frau ist tot! Wir haben eine Tote gefunden! Erschossen! Wie schrecklich! Tom hielt sich entsetzt die Hand vor den Mund. Aber schau nur, das passt doch nicht zusammen. Das ist doch völlig verrückt. Siehst du, was die Frau anhat?

Bin ich dabei, verrückt zu werden oder siehst du das Gleiche wie ich?

Falko riss sich zusammen und betrachtete die tote Gestalt genauer. Das ist Rotkäppchen! Also ich meine das Mädchen ist gekleidet wie das Rotkäppchen aus dem Märchen! Falkos halb gestammelte Beschreibung hätte einen unbedarften Betrachter der Szene sicher verwirrt; für jeden, der die Tote sah, wäre sie sofort einleuchtend gewesen.

Vor ihnen lag, ein wenig verdreht, tatsächlich die bizarre Kopie der Grimmschen Märchengestalt. Und wenn Falko eben von einem Mädchen gesprochen hatte, so war das nicht ganz richtig. Die Frau war älter, Mitte dreißig vielleicht, gutaussehend, sofern man das von einer Toten sagen konnte. Falko suchte in seiner Jacke nach Zigaretten, obwohl er vor mehr als 10 Jahren mit dem Rauchen aufgehört hatte.

Wir können sie doch nicht so liegen lassen, wir müssen Hilfe holen!

Hilfe? Du bist gut! Der ist nicht mehr zu helfen. Und bewegen dürfen wir sie auf keinen Fall. Da ist doch ein Verbrechen passiert.

Tom kramte sein Handy aus der Tasche. Spreche ich mit der Polizei? Seine Beschreibung der Situation und des Ortes, an dem die Tote lag, war erstaunlich präzise und nüchtern.

Sein Ansprechpartner am Telefon schien dennoch nicht zufrieden, denn Toms Tonfall wurde ziemlich ärgerlich, als er hinzufügte. Nein, ich nehme Sie keineswegs auf den Arm.

Die Zeit dehnte sich, als die beiden die Leiche der Frau genau betrachteten. Der Vergleich mit Rotkäppchen lag wirklich nahe.

Statt einer roten Mütze hatte ihr Umhang eine rote Kapuze, unter der das hellblonde Haar gut zu erkennen war. Die weiße Bluse war tief dekolletiert und wurde durch ein Schnürmieder mit rosa Bändern ergänzt. Der Minirock war aus dem gleichen Stoff und ebenfalls mit rosa Bändern besetzt. Er war nach oben gerutscht und gab den Blick auf ein weißes Höschen mit Rüschenbesatz frei. Weiße glatte Baumwollstrümpfe reichten bis ans Knie und überragten die roten Stiefel um wenige Zentimeter.

Um den Hals trug sie ein dünnes, goldenes Kettchen mit einem Anhänger, der einen stilisierten Wolf darstellte.

Schlimm, ganz schlimm, was ist mit dem Mädchen geschehen? Warum liegt im Schwarzwald ein Rotkäppchen herum und warum hat sie ein Einschussloch in der Brust?

Tom schüttelte auf Falkos Frage nur den Kopf. Ein Rotkäppchen, das ziemlich gewöhnlich gekleidet ist und eher aussieht wie aus einem Faschingskatalog.

Falko bestätigte seinem Freund Ein bisschen auf sexy gestylt sieht sie schon aus, wenn man das über eine Tote sagen darf. Können wir wieder auf die andere Seite gehen? Mir ist ganz elend. Wo bleibt denn nur die Polizei? Es geht ja hier nicht ums Falschparken!

Ohne eine Antwort abzuwarten, ging Tom die paar Schritte bis zur Eingangstür des Wasserturms, die von einem bekannten Sprayer mit dem Bild eines heulenden Wolfes verschönert worden war.

Falko folgte ihm auf dem Fuß. Er zitterte, was nicht an der Temperatur dieses warmen Spätnachmittags im September liegen konnte.

Auf dem Parkplatz des benachbarten Friedhofs kam eine dunkelblaue Limousine an, aus der ein älteres Ehepaar ausstieg. Tom trat in den Schatten des Turms zurück und zog Falko mit sich. Ich habe keine Lust, ausgerechnet jetzt in ein Gespräch verwickelt zu werden.

Am Ende der kleinen, asphaltierten Straße, am Ortsrand des Dorfes waren die nahenden Geräusche eines Fahrzeugs zu hören und kurz darauf war auch schon zu erkennen, dass sich ein blau-silberner Polizei Vito in unspektakulärem Tempo näherte.

***

Dabei hatte der Tag vor gut sechs Stunden sehr harmonisch und positiv begonnen.

Super! Du bist ja auf die Sekunde pünktlich , freute sich Tom, der auf der Treppe des Tor-Turms, einem Teil der Stadtmauer von Neubulach saß. Das war nicht immer so bei dir, wenn ich mich recht erinnere. Seit wann hast du dir diese spießbürgerliche Pünktlichkeit angewöhnt?

Du irrst dich, mein Freund! Auch in meinen Zeiten als Asta Sprecher habe ich mich penibel um Pünktlichkeit bemüht. Wir wollten die studentische Revolution ja nicht verschlafen und ganz kann ich auch meine konservative Erziehung nicht verleugnen

Lange her, dass du mit Rudi Dutschke und Daniel Cohn-Bendit den Muff aus den Talaren pusten wolltest. Während du über die Entfremdung der Arbeit diskutiert hast, habe ich Doppelschichten als Tankwart geschoben, um mir den ersten VW Käfer kaufen zu können.

Aber Schwamm drüber! Grüß Gott und herzlich willkommen im Herzen Neubulachs, der Perle des nördlichen Schwarzwaldes! Tom schüttelte herzlich Falkos Hand, während er ihm die andere auf die Schulter legte. Jetzt bist du hier und ich finde, es spricht für uns, dass es so schnell mit unserem Treffen geklappt hat, nachdem wir uns erst vor 14 Tagen bei Monets Garten in Stuttgart über den Weg gelaufen sind.

Stimmt, und es spricht auch für uns , erwiderte Falko mit einem Augenzwinkern, dass wir uns auf der Ausstellung sofort wiedererkannt haben, wir haben uns doch ziemlich verändert, zumindest du . Als er den skeptischen Blick von Tom bemerkte, ergänzte er schnell: Aber die stahlblauen Augen, sind dir geblieben. Was machen da schon die 20 Kilo mehr auf den Rippen?

Ich glaube schlanker geworden sind wir beide nicht, alter Freund, aber so verkehrt sehen wir für unser Alter auch nicht aus, zumindest in diesem gnädigen Licht.

Es gibt bestimmt unglaublich viel zu erzählen , nahm Falko den Ball wieder auf. Fang doch einfach mal mit deiner neuen Heimat an. Warum haben wir uns gerade hier getroffen?

In erster Linie, weil ich hier zu Hause bin und es mir hier so gut gefällt. Das ist mein Städtle, meine Heimat. Wir befinden uns übrigens direkt an der Stadtmauer der alten Bergwerksgemeinde und gehen jetzt als Aperitif erst mal auf den Turm, ich habe einen Schlüssel. Aber bitte brich dir nicht die Knochen, in unserem Alter sollten wir das vermeiden.

Gut gelaunt, in einem lockeren, kameradschaftlichen Ton plaudernd, stiegen sie die steilen, rund 70 Stufen empor und landeten schließlich in der Turmstube, die einen weiten Blick bis zur schwäbischen Alb ermöglichte.

Tom fing sofort an, etwas über die Geschichte der kleinen mittelalterlichen Stadt zu erzählen, wurde aber von Falko unterbrochen: Mit der Geschichte des Bergwerks im Mittelalter kenne ich mich ganz gut aus, außerdem wohne ich in Böblingen, gerade mal 30 Kilometer entfernt, also so ein bisschen was weiß ich schon über Bualich, wie ihr Eingeborenen wohl...
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