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Love Sometimes Hurts

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
335 Seiten
Deutsch
Francke-Bucherschienen am01.01.20241. Auflage
Noras Kindheitstraum vom eigenen Wellnesshotel ist endlich Realität geworden - doch das Leben als junge Managerin des »Leonor« am Sylvensteinsee hatte sie sich einfacher vorgestellt. Tagtäglich muss sie sich beweisen, und ihre Freundschaften und ihr Glaube von früher scheinen dem Leistungsdruck langsam nicht mehr standzuhalten. An einem Tiefpunkt steht ihr unerwartet Liam zur Seite und sie verliert schneller ihr Herz an ihn, als sie es für möglich gehalten hätte. Mit ihm sieht die Welt viel schöner aus. Allerdings ist Liam ausgerechnet Koch in ihrer Hotelküche und sie ahnt nicht, dass er sie als seine Arbeitgeberin schon seit einer ganzen Weile hintergeht ...

Melissa C. Feurer hat nie aufgehört, Jugendbücher zu lieben, mittlerweile aber auch das erwachsenere Genre (Faithful) New Adult für sich entdeckt. Mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern lebt sie im fränkischen Seenland, und weil sie nicht besonders entscheidungsfreudig ist, hat sie kurzerhand gleich ihre beiden Traumjobs ergriffen: Lehrerin und Autorin. www.melissa-c-feurer.de Instagram: melissa.c.hill.feurer Facebook: Melissa C. Feurer
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextNoras Kindheitstraum vom eigenen Wellnesshotel ist endlich Realität geworden - doch das Leben als junge Managerin des »Leonor« am Sylvensteinsee hatte sie sich einfacher vorgestellt. Tagtäglich muss sie sich beweisen, und ihre Freundschaften und ihr Glaube von früher scheinen dem Leistungsdruck langsam nicht mehr standzuhalten. An einem Tiefpunkt steht ihr unerwartet Liam zur Seite und sie verliert schneller ihr Herz an ihn, als sie es für möglich gehalten hätte. Mit ihm sieht die Welt viel schöner aus. Allerdings ist Liam ausgerechnet Koch in ihrer Hotelküche und sie ahnt nicht, dass er sie als seine Arbeitgeberin schon seit einer ganzen Weile hintergeht ...

Melissa C. Feurer hat nie aufgehört, Jugendbücher zu lieben, mittlerweile aber auch das erwachsenere Genre (Faithful) New Adult für sich entdeckt. Mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern lebt sie im fränkischen Seenland, und weil sie nicht besonders entscheidungsfreudig ist, hat sie kurzerhand gleich ihre beiden Traumjobs ergriffen: Lehrerin und Autorin. www.melissa-c-feurer.de Instagram: melissa.c.hill.feurer Facebook: Melissa C. Feurer
Details
Weitere ISBN/GTIN9783963627811
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.01.2024
Auflage1. Auflage
Seiten335 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.13419698
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe




Nora


»Pünktlich wie nie! Wie kann das sein?«

Ich liebe To-do-Listen. Das Gefühl, wenn man nach erfolgreich erledigter Arbeit ein Häkchen hinter eine Aufgabe setzen kann, ist die beste Belohnung. Am Ende des Tages sieht man, was man alles geschafft hat, und kann sich guten Gewissens in den Feierabend verabschieden.

So weit die Theorie. Ich scheine allerdings irgendetwas falsch zu machen, denn der Anblick meiner To-do-App bereitet mir heute Abend wieder einmal eher Bauchschmerzen. Das liegt an den vielen Feldern ohne Häkchen. Wie komme ich Freitagabend um kurz vor 5 Uhr dazu, noch so viele unerledigte To-dos auf der Liste zu haben?

»Schönen Abend dann noch, Frau Lichtenberg ... Ich meine, Leonor!«

Ich lasse das Smartphone sinken und reiße den Kopf herum. »Was?«

Braune Rehaugen schauen mir verschreckt unter einer wolligen Pudelmütze entgegen. Der Lidstrich ist unsauber gezogen. »Schönen Feierabend wollte ich nur wünschen.« Gabriella versucht sich an einem Lächeln. »Es ist ziemlich spät geworden und ich muss ...«

»Sind die Mails schon alle raus?« Ich scrolle durch meine Liste und überlege, welcher der offenen Punkte am dringlichsten ist.

»Nicht alle«, erwidert Gabriella. »Aber die wichtigsten. Den Rest mache ich dann am Montag. Am Wochenende ruft die ja eh keiner ab.«

»Ach nicht?«, rutscht es mir heraus und gleich darauf sehe ich, wie Gabriellas Mundwinkel nach unten sinken. Mist, eigentlich weiß ich, dass sie mit Sarkasmus nicht umgehen kann. Ich vergesse nur immer wieder, dass meine neue Mitarbeiterin mit ihren dreiundzwanzig Jahren zwar gar nicht so viel jünger ist als ich, aber eben einfach ein bisschen empfindlich. Und sie legt Wert auf einen pünktlichen Feierabend. Daran muss ich mich wohl erst noch gewöhnen. Ich seufze. »Ja, Montag geht in Ordnung. Schönen Abend dann noch.« Ich versuche, nicht an meine eigenen noch ausstehenden Aufgaben zu denken, und ringe mich zu einem Lächeln durch. »Haben Sie Pläne?«

»Ja!« Gabriella rückt ihre Mütze zurecht und beginnt, sich nebenbei den Mantel zuzuknöpfen. Er ist aus beerenfarbenem Wollwalk und beißt sich mit dem Weinrot ihrer Stiefel. »Ich gehe mit ein paar Freundinnen ins Kino. Den neuen Marvelfilm anschauen. Und Sie?«

Ich nicke. »Auch ein Treffen mit Freundinnen. Online allerdings. Die Wege sind einfach zu weit.« Mein Blick wandert zu meinem Computerbildschirm. Wenn ich mich nicht schnell wieder an die Arbeit mache, schaffe ich die restlichen Punkte auf der Liste niemals vor 7 Uhr.

Über ihren Kleidungsstil und ihre Freizeitbeschäftigungen kann man denken, was man will - Gabriella ist aufmerksam, ihr entgeht fast nichts. Das ist einer der Gründe, warum ich sie eingestellt habe und nicht eine ihrer beiden erfahreneren Mitbewerberinnen. Für den Papierkram brauche ich jemanden, der den Überblick behält und dem so leicht nichts durchrutscht, denn darunter würden letzten Endes mein Ruf und der meines Hotels leiden. Und das kann ich mir nicht leisten. Ich habe den Posten als Managerin gerade erst übernommen und ich weiß, dass eine Menge Leute darauf warten, dass mir ein Fehler passiert. Dass das Hotel den Bach runtergeht, weil ich zu jung bin und frisch aus dem Studium komme. Ich muss mich erst beweisen. Darum darf am Ende des Tages auch nicht noch die halbe To-do-Liste übrig sein.

»Dann Ihnen ein schönes Online-Treffen!«, wünscht Gabriella und ihr Lächeln ist wieder da. Sie scheint den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden zu haben. Außerdem kann sie es nicht erwarten, das Hotel zu verlassen und Zeit mit ihren Freundinnen zu verbringen - das ist nicht zu übersehen. Ein winziger Teil von mir würde sofort mit ihr tauschen. Selbst wenn ich dafür ihren grellen Mantel tragen und mir einen Superheldenfilm anschauen müsste.

Ich nicke ihr nur noch zu, die Augen schon wieder auf den Bildschirm und die darauf geöffnete Exceltabelle gerichtet. Die Dienstpläne müssen noch durchgesehen werden. Der für den Verpflegungsbereich bereitet mir Kopfzerbrechen. Die Küche ist aktuell unterbesetzt und die Stunden sind kaum abzudecken. Die Küchenchefin hat einen Mitarbeiter X für den nächsten Monat eingetragen, der über zwanzig Stunden pro Woche arbeiten soll. Ihren Optimismus möchte ich haben; das Bewerbungsgespräch ist erst am Montag und schon die schriftliche Bewerbung war mangelhaft - zwei Rechtschreibfehler, eine unerklärte Lücke im Lebenslauf und der junge Mann sucht mitten in der Ausbildung eine neue Stelle. Vielversprechend klingt anders.

Meine Augen brennen nach einem ganzen Tag mit Kontaktlinsen. Den Großteil davon habe ich vor einem Bildschirm verbracht und vermutlich habe ich auch wieder zu wenig getrunken. Kein Wunder, dass die Linsen regelrecht auf meinen Augäpfeln zu kratzen scheinen. Kurz überlege ich, die blöden Dinger rauszunehmen. Aber meine Brille liegt oben in meiner Wohnung und es würde entschieden zu viel Zeit kosten, sie zu holen. Mal davon abgesehen, dass ich mich mit dem eckigen Rahmen auf der Nase unwohl fühle.

Also arbeite ich weiter, studiere die restlichen Pläne, schreibe drei wichtige Mails und führe ein noch wichtigeres Telefonat. Jetzt nur noch die Unterlagen für das Bewerbungsgespräch am Montag sichten und kopieren, dann kann ich den letzten Punkt für heute abhaken. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es auch höchste Zeit ist. Fast 7 Uhr und ich muss erst noch ins Penthouse und mein privates Notebook starten. Zu Abend gegessen habe ich auch nichts, wie mein knurrender Magen mich erinnert. Das muss ich dann wohl während unseres Zoom-Beautyabends nachholen - Rachel und Minyu werden es verstehen. Um genau zu sein, ist es schon fast genauso Tradition wie unser Beautyabend, dass ich nebenbei Gemüsesticks oder ein Sandwich knabbere.

Es ist Punkt sieben, als ich den PC herunterfahre und die wichtigsten Papiere verstaue. Den Rest meines Schreibtischs werde ich morgen aufräumen, auch wenn es mir schwerfällt, ihn so zurückzulassen. Am Samstag und Sonntag je ein paar Stunden ins Büro, um Unterlagen zu sortieren und noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen ... ein freier Freitagabend ist das wert.

Ich stecke mein Handy ein und verlasse mein Büro. Gabriellas Schreibtisch im Vorraum sieht so ähnlich aus wie meiner - nicht chaotisch, aber weit entfernt von makellos. Was während der nächsten beiden Tage immerhin nur ich sehen werde.

Im Flur begegne ich um diese Zeit niemandem mehr, was mir nur recht ist. So wie meine Augen brennen, sind sie bestimmt ganz rot und mein Pferdeschwanz sitzt auch schon lange nicht mehr, wie er sollte. Ein paar dunkle Strähnen haben sich links und rechts des geraden Ponys gelöst und hängen mir ins Gesicht.

Ich warte auf den Aufzug, der mich ins Penthouse bringen wird. Doch als die Türen sich öffnen, stolpert mir Anton Becker entgegen, mein Personalmanager mit einer Vorliebe für bunte Anzüge. Der heutige ist limonengrün mit passender Krawatte.

»Ah, gut, Sie sind noch da!«

Ich schließe kurz die Augen. Diese Begrüßung lässt nichts Gutes vermuten. Und tatsächlich fällt er auch gleich mit der Aufzugtür ins Haus, die sich hinter ihm schließt, ohne dass ich einsteigen kann. Er erzählt irgendwas von einem Mitarbeiter, dessen Namen ich nicht zuordnen kann. Als ich nachhake, um welchen Bereich des Hotels es geht, sieht Anton mich irritiert an.

»Um den Empfang.«

Ein unangenehmes Schweigen entsteht.

Den Empfang? Da er weiter nichts sagt, nehme ich an, dass der betreffende Mitarbeiter eine leitende Position innehaben muss. Der Empfangschef? Nein, der heißt anders. Mein Kopf funktioniert nicht mehr richtig.

»Bitte entschuldigen Sie, Anton«, sage ich so freundlich wie möglich. »Es war ein langer Tag und ich fürchte, ich kann im Augenblick nicht ganz folgen. Reicht es, wenn wir am Montag darüber sprechen? Oder von mir aus auch morgen?«

»Ich fürchte nicht. Ich sagte doch, es geht um -« Er unterbricht sich und fasst sich ein wenig verlegen an die grüne Krawatte, als ich nicke.

»Ich verstehe schon«, sage ich und kann die Müdigkeit nicht ganz aus meiner Stimme verbannen. »Gehen Sie schon mal in mein Büro. Ich muss noch kurz einen Anruf tätigen.« Und eventuell schnell nachsehen, um was für einen Mitarbeiter es sich handeln könnte. Ich bin mir sicher, den Namen schon einmal gehört zu haben. Aber meine Güte, hier arbeiten über hundert Leute - Anton kann nicht erwarten, dass ich sie bereits alle kenne! Oder müsste ich das? Ihn habe ich auch nur seiner ausgefallenen Anzüge wegen gleich in der ersten Woche gedanklich abgespeichert. Aber das sage ich ihm besser nicht.

Ich sehe zu, wie Anton in meinem Büro verschwindet, und ziehe mein Handy aus der schmalen Tasche meines Hosenanzugs. Neun Minuten nach sieben. Keine Chance mehr, einfach eine schnelle Textnachricht zu schreiben. Ich öffne die App und klinke mich in den Videochat ein.

»Wow, da ist sie ja schon!«, verkündet Rachels Stimme, noch bevor ich auch nur ein Bild angezeigt bekomme. »Pünktlich wie nie! Wie kann das sein?«

Zwei der drei Bildschirmabschnitte erwachen zum Leben - nur meiner bleibt schwarz. Rachel sitzt in ihrem monströsen Ohrensessel und lackiert sich die Zehennägel mit routinierter Hand leuchtend rot. Sie schaut auf, ohne abzusetzen, und schenkt mir ihr strahlendes Lächeln. Auf dem zweiten Bild winkt mir Minyu zu. Sie hat sich das schwarze Haar mit einem plüschigen Stirnband nach hinten geschoben und ist gerade dabei,...


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