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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
145 Seiten
Deutsch
UTB GmbHerschienen am15.01.20241. Auflage
Ideen allein sind - fast nichts. Erst ihre Umsetzung wird zeigen, ob in ihnen eine Innovation steckt. Ideen sind aber Energieträger: für menschengemachte Erfindungen, Problemlösungen und deren Zusammenwirken. Gutes Ideenmanagement beflügelt zu neuen Ideen. Betriebliches Vorschlagswesen und kontinuierliche Verbesserung bündeln deren Energie - alles im Sinne von nachhaltiger Wettbewerbsfähigkeit und Mitarbeiterentwicklung. Dieses Buch stellt kompakt und prägnant ausgewählte Methoden systematischer Innovation im Unternehmen vor. Es flankiert diese Methoden durch Vorschlagswesen und Verbesserungsmanagement. Klassische Kreativitätstechniken fungieren dabei als Denkwerkzeug, Probleme überhaupt zu erkennen und gleichermaßen kreativ-divergent und zielgerichtet-konvergent zu lösen. Die einzelnen Kapitel erklären die Grundlagen und umfassen Lernziele, Definitionen, Beispiele, Fragen und Lösungen.

Prof. Dr.-Ing. Claudia Hentschel ist Professorin für Innovations- und Technologiemanagement, Produktentstehung und Betriebsorganisation an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW, Berlin.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR19,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR18,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR18,99

Produkt

KlappentextIdeen allein sind - fast nichts. Erst ihre Umsetzung wird zeigen, ob in ihnen eine Innovation steckt. Ideen sind aber Energieträger: für menschengemachte Erfindungen, Problemlösungen und deren Zusammenwirken. Gutes Ideenmanagement beflügelt zu neuen Ideen. Betriebliches Vorschlagswesen und kontinuierliche Verbesserung bündeln deren Energie - alles im Sinne von nachhaltiger Wettbewerbsfähigkeit und Mitarbeiterentwicklung. Dieses Buch stellt kompakt und prägnant ausgewählte Methoden systematischer Innovation im Unternehmen vor. Es flankiert diese Methoden durch Vorschlagswesen und Verbesserungsmanagement. Klassische Kreativitätstechniken fungieren dabei als Denkwerkzeug, Probleme überhaupt zu erkennen und gleichermaßen kreativ-divergent und zielgerichtet-konvergent zu lösen. Die einzelnen Kapitel erklären die Grundlagen und umfassen Lernziele, Definitionen, Beispiele, Fragen und Lösungen.

Prof. Dr.-Ing. Claudia Hentschel ist Professorin für Innovations- und Technologiemanagement, Produktentstehung und Betriebsorganisation an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW, Berlin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783846362037
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum15.01.2024
Auflage1. Auflage
Seiten145 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse8338 Kbytes
Artikel-Nr.13443784
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1 Ausgewählte Methoden der systematischen Innovation1.1 Systematische Innovation - ein Widerspruch?1.2 Lösungen finden mit TRIZ1.2.1 Überblick und Einordnung1.2.2 Grundlagen von TRIZ1.2.3 Ausgewählte klassische TRIZ- Werkzeuge1.2.4 Weitere TRIZ-Werkzeuge1.3 Zukunft gestalten mit Design Thinking1.4 Trends erkennen mit trenDNA1.5 Systematische Innovationsmethoden in der Praxis1.6 Systematische Innovation mit Blick auf Künstliche Intelligenz (KI)2 Vom Betrieblichen Vorschlagswesen zum Ideen- und Verbesserungsmanagement (IVM)2.1 Entstehung und Entwicklung des IVM2.2 Ziele und Effizienzkriterien für das IVM2.3 Barrieren gegen das Einreichen von Verbesserungsvorschlägen2.4 Effiziente Gestaltung des IVM2.4.1 Analyse der Gestaltungsbedingungen2.4.2 Generelle Führungsinstrumente zur Effizienzsteigerung des IVM2.4.3 Spezifische Gestaltungsinstrumente für das IVM2.5 Neuere Entwicklungstendenzen im IVM3 Kreativitätstechniken als Innovationsinstrument3.1 Einleitung/Zielsetzung des Kapitels3.2 Kreativität3.2.1 Der Begriff der Kreativität3.2.2 Einflussfaktoren der Kreativität3.2.3 Strukturierung von Kreativitätstechniken3.3 Ausgewählte Kreativitätstechniken3.3.1 Intuitive Methoden3.3.2 Diskursive Methoden3.3.3 Kombinierte Methoden (intuitiv und diskursiv): Walt-Disney-Methode3.4 Kreativitätstechniken in der PraxisAufgaben/FallstudieAufgaben zu Kapitel 1Fallstudie zu Kapitel 2Fragen zu Kapitel 3Lösungen/LösungshinweiseLösungsskizzen zu Kapitel 1Lösungsskizze zu Fallstudie aus Kapitel 2Lösungshinweise zu Kapitel 3LiteraturverzeichnisAlle Kreativitätstechniken im ÜberblickGlossarStichwortverzeichnismehr
Leseprobe


1.1 Systematische Innovation - ein Widerspruch?


Technologische Entwicklung ist so alt wie die Menschheit selbst. âInnovationen sind dabei der Motor. Auch wenn viele Innovationen die Menschheit weit vorangebracht haben, wie das Rad, das Automobil, das Telefon, das Flugzeug, Antibiotika oder der Computer, so waren die Mehrzahl dieser Innovationen eher zufällig und über einen langen Zeitraum hinweg entstanden und meist von Einzelpersonen initiiert. Zufall, Einzelarbeit sowie ein langer Zeitraum zwischen Idee und erfolgreicher Anwendung gelten in der heutigen Welt der Produktentwicklung und Innovation zunehmend als ineffizient. Der Bedarf nach systematischer, methodischer Innovation in kürzeren Zeitabschnitten wächst in dem Maße, wie eine Gesellschaft oder ein Unternehmen Wettbewerbsfähigkeit anstrebt. Dabei wird technologische Wettbewerbsfähigkeit durch neue Ideen und âErfindungen in der Produktentwicklung sowie deren Umsetzung zu einem marktfähigen Produkt bestimmt.

Jedes neue technische Produkt, sei es ein Gerät oder ein Verfahren, folgt der Hauptfunktion, die zu erfüllen ist, einer Idee und dem âKonzept, das zu Beginn des eigentlichen Entwicklungsprozesses erarbeitet werden muss. Dabei ist die Funktion eines Produktes keine technische Lösung, sondern die Aufgabe, die erledigt werden muss.


Beispiel

Die Hauptfunktion eines Lochers ist es, Löcher in ein Blatt Papier einzubringen. Hilfsfunktion ist das Ausrichten und Halten des Papiers, Zusatzfunktion ist das Auffangen der Papierschnipsel. Mögliche Konzeptvarianten für die Hauptfunktion sind es, die Löcher zu stanzen (herkömmliche Methode), zu schneiden oder mit dem Laser zu erzeugen. Je nach Auswahl des Lösungskonzeptes wird sich die Produktion für den Hersteller, aber auch die Anwendbarkeit und Handhabung des Lochers später für den Kunden maßgeblich unterscheiden.


Dabei sind immer noch zu viele Unternehmen der Vorstellung verhaftet, allein eine große Anzahl von Ideen führe zum gewünschten Fortschritt. Daher werden mit Hilfe von âKreativitätstechniken wie Brainstorming, morphologischer Analyse und anderen Methoden möglichst viele Ideen produziert, die hinterher dokumentiert, bewertet und überwiegend verworfen werden müssen, denn man kann unmöglich alle Ideen gleichermaßen realisieren. Zudem haben diese klassischen Kreativitätstechniken den Nachteil, allzu beliebige Lösungen zu produzieren und sehr von der Zusammensetzung und Qualifikation der Teilnehmer abhängig zu sein (Abbildung 1).

Viel effizienter wäre es, nur einige wenige und dafür gute Ideen zu produzieren; idealerweise sogar nur eine einzige richtige. Auch wenn dieses Extrem vermutlich nicht erreichbar ist, geht es bei TRIZ und anderen Methoden der systematischen Innovation darum, eine einmal gefundene Lösungsrichtung als Basismodell für die weitere Ausarbeitung der Problemlösung und Anpassung auf das spezifische Ausgangsproblem zu verstehen. Der Lösungsraum ist eingeschränkt worden, jedoch wird durch diese Fokussierung jedes Trial-âand-âError gestoppt und in Erfolg versprechende Bahnen gelenkt, was die benötigte Zeit erheblich verkürzt. Bei Innovation geht es im Grunde immer darum, den Beginn des Prozesses anzustoßen, methodisch zu unterstützen, und am Ende des Innovationsprozesses für das eine richtige Problem eine richtige Idee auch realisiert und vermarktet zu haben. Dabei entscheiden bekannterweise nur die Kunden über den Erfolg am Markt.



Effizienzunterschiede der Methoden



Innovative Ideen deshalb allein aus den Kundenwünschen abzuleiten, führt ebenfalls in die Irre: allzu leicht sind Kunden in der ihnen bekannten Denkwelt gefangen und wünschen sich oftmals Lösungen, die keinen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bieten, oder sie verändern ihre Wünsche so oft, dass aus Unternehmenssicht der Eindruck entsteht, sie wüssten nicht, was sie wollten. Es kommt also für innovative Unternehmen zunehmend darauf an, den wahren Kundennutzen, verborgene Bedürfnisse und funktionale Anforderungen an ein Produkt zu erkennen. Der Kunde kauft das Produkt nicht aufgrund der konkreten, technisch raffinierten Lösung, sondern nur, weil er sich einen Nutzen davon verspricht.


Beispiel

Zum Beispiel kann eine Jacke technisch gesehen mit Knöpfen, Bändern, Reißverschlüssen oder Klettverschlüssen geschlossen werden. Das Konzept, das die bessere Handhabung, Geschwindigkeit und/oder Dichtigkeit beim Schließen der Jacke verspricht, wird dann vom Kunden bevorzugt, er kauft nicht die technische Lösung um ihrer selbst willen. Der Wunsch nach einem Klettverschluss ist seitens der Kunden nie geäußert worden; latent war das Bedürfnis nach einem nicht klemmenden Reißverschluss aber immer vorhanden. Sicherlich hätte man den Reißverschluss verbessern können, aber die Erfindung des Klettverschlusses als Alternative hat neben einer konkreten Problemlösung wiederum völlig neue Geschäftsfelder eröffnet, neben der Jacke also auch Schuhe, Taschen und Abdeckhauben mit Klettverschlüssen zu versehen.


Auch wenn der Erfinder des Klettverschlusses, Georges de Mestral (1907-1990), sich wie viele Erfinder hat vorwerfen lassen müssen, er hätte seine Erfindung ja nur von der Natur abgeschaut, so ist der heute bekannte Klettverschluss erfolgreiches Ergebnis eines erfinderischen Prozesses vom Erkennen des Problems über die erfinderische, vorher noch nie da gewesene Lösung unter Nutzung eines Effektes aus der Natur bis hin zur Umsetzung in ein technisch herstellbares Produkt.

Dieser Schritt der Umsetzung in die technische Welt oder Realisierung ist nicht trivial. Dennoch ist erkennbar, dass diese vergleichsweise späte Phase des Innovationsprozesses bereits ausführlich mit Methodenwissen und Tools unterstützt wird: vom CAD-âWerkzeug über Finite-âElemente-âBerechnungen bis hin zu Projektmanagement- und Produktionsplanungs- und Steuerungs-âSoftware ist der Entwickler bereits mit vielen Werkzeugen und Hilfsmitteln ausgestattet. Im Gegensatz dazu überlässt man Erfinder und/oder Entwickler in den frühen Phasen des Innovationsprozesses häufig sich selbst, in der Hoffnung, ihnen möge schon eine geeignete Problemstellung einfallen, und deren Durchbruchslösung gleich dazu.

Viele verkennen, dass auch der frühe Prozessschritt des Erfindens und Konzipierens systematisch gestaltet und methodisch unterstützt werden kann. Wenn es gelingt, Probleme mit bestehenden Produktlösungen erkennbar zu machen, um dann von der Natur vorgegebene Effekte zu nutzen und mit persönlichen oder gesellschaftlichen Bedürfnissen zu nützlichen Wirkungsketten und wenigen, guten Ideen zu kombinieren, wird Innovation planbarer. Ist diese Kombination dann noch nie da gewesen, so spricht man von einer echten Erfindung, einer âInvention, im Unterschied zur Idee, bei der es ausreichte, bekannte Elemente neu zu kombinieren. Die Invention nutzt damit vorhandenes Wissen über naturwissenschaftliche Effekte und besonderes Können, um eine neue Problemlösung zu verwirklichen. Erst die Umsetzung dieser Invention in ein Produkt, das am Markt erfolgreich ist, ist dann eine âInnovation. Im frühen Produktentwicklungsprozess ist also zunächst eine Problemsituation und der Bedarf für eine Problemlösung zu erkennen, ja herauszuschälen und zu benennen. Die Fähigkeit dazu bringen nur wenige Menschen mit, sie ist aber erlernbar.


Beispiel

Wir nehmen allzu gern Situationen und Produkte hin wie sie sind, weil wir uns an sie gewöhnt haben. Wenn zähflüssiger Honig jahrzehntelang in Gläsern angeboten wurde, bei denen es einiges Geschick verlangt, ihn von dort auf ein Brötchen zu löffeln, dann hat das beim Kunden nie zu Beschwerden oder dem Wunsch einer anderen Honigverpackung geführt. Als ein großes Unternehmen den Honig in einer der Duschgel-âFlasche nachempfundenen Verpackung anbot, die auf dem Flaschenkopf stehend eine leichtere Honighandhabung (speziell für Kinder) ermöglichte, und diesem Produkt einen flotten Namen verpasste, ist sicherlich nicht das ideale Produkt geboren worden, aber das bestehende wurde hinsichtlich Handhabung einen Schritt verbessert. Der Bedarf seitens des Kunden ist aus seiner Beobachtung ermittelt worden, nicht aus seiner Befragung.


Diese Ausgangsproblemstellung und der Bedarf für eine neue Problemlösung können also analytisch ermittelt, als technische Problemstellung formuliert und diese kann dann in ein Produktkonzept überführt werden. Die Produktkonzeption betrachtet dabei eine Reihe von alternativen Lösungsteilen bei gegebenen Randbedingungen und impliziert, das beste Gesamtkonzept aus einer Reihe von Möglichkeiten auszuwählen. Aus diesem Bewertungsprozess geht dann das eigentliche Produktkonzept hervor, das die Schnittstelle zu allen nachfolgenden Unternehmensbereichen bildet, von der Produktplanung bis zur Realisierung. Die Realisierung arbeitet das Konzept konstruktiv und physisch zunächst prototypisch und dann als ein in gewünschter Menge herstellbares Produkt aus. In der frühen Konzeptionsphase, die im Vergleich zu den anderen Entwicklungsphasen mit vergleichsweise wenig methodischer Unterstützung auskommen musste, können Entwickler heute sehr stark von Methoden der systematischen Innovation und ihren Werkzeugen profitieren: mit ihrer Hilfe können höherwertigere Ideen und kreativere Lösungen erarbeitet werden, und das in kürzerer Zeit. Systematische Innovation klingt paradox,...
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Autor

Prof. Dr.-Ing. Claudia Hentschel ist Professorin für Innovations- und Technologiemanagement, Produktentstehung und Betriebsorganisation an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW, Berlin.Prof. Dr. Peter Mühlemeyer ist Professor für Personalführung und Organisation an der Hochschule Worms. Dort ist er sowohl als Dekan für den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, als auch als Studiengangleiter Handelsmanagement tätig.Prof. h.c. Dr. h.c. mult. Norbert Thom (verstorben) war Professor für BWL, insbesondere Organisation und Personal, der Universität Bern.