Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Some Girls do

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
CroCuerschienen am27.01.2024
Können sie den Weg gemeinsam gehen? Morgan, eine Elite-Leichtathletin, muss in ihrem letzten Schuljahr die Schule wechseln, nachdem sich herausstellt, dass es gegen den Verhaltenskodex ihrer katholischen Privatschule verstößt, lesbisch zu sein. Ruby liebt nichts mehr, als an ihrem babyblauen 1970er Ford Torino herumzubasteln, aber an den meisten Wochenenden muss sie die Träume ihrer Mutter, einer ehemaligen Schönheitskönigin, verwirklichen und an lokalen Wettbewerben teilnehmen. Morgan und Ruby fühlen sich zueinander hingezogen, und wenn sie zusammen sind, beginnt Ruby sogar, sich eine Zukunft vorzustellen, die sie nie für möglich gehalten hätte. Doch während Morgan - offenherzig, stolz und entschlossen, einen Neuanfang zu wagen - ihre aufkeimende Beziehung nicht geheim halten will, hat Ruby noch nie jemandem von ihren Gefühlen erzählt, die sie so lange verleugnet hat. Ein unvergesslicher, schmerzhaft ehrlicher queerer Liebesroman darüber, was passiert, wenn man seine erste Liebe findet, während man doch noch dabei ist, herauszufinden, wer man selbst eigentlich ist.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextKönnen sie den Weg gemeinsam gehen? Morgan, eine Elite-Leichtathletin, muss in ihrem letzten Schuljahr die Schule wechseln, nachdem sich herausstellt, dass es gegen den Verhaltenskodex ihrer katholischen Privatschule verstößt, lesbisch zu sein. Ruby liebt nichts mehr, als an ihrem babyblauen 1970er Ford Torino herumzubasteln, aber an den meisten Wochenenden muss sie die Träume ihrer Mutter, einer ehemaligen Schönheitskönigin, verwirklichen und an lokalen Wettbewerben teilnehmen. Morgan und Ruby fühlen sich zueinander hingezogen, und wenn sie zusammen sind, beginnt Ruby sogar, sich eine Zukunft vorzustellen, die sie nie für möglich gehalten hätte. Doch während Morgan - offenherzig, stolz und entschlossen, einen Neuanfang zu wagen - ihre aufkeimende Beziehung nicht geheim halten will, hat Ruby noch nie jemandem von ihren Gefühlen erzählt, die sie so lange verleugnet hat. Ein unvergesslicher, schmerzhaft ehrlicher queerer Liebesroman darüber, was passiert, wenn man seine erste Liebe findet, während man doch noch dabei ist, herauszufinden, wer man selbst eigentlich ist.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783987430862
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum27.01.2024
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4289 Kbytes
Artikel-Nr.13495025
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1
Ruby

Diese Befreiungsnummer ist eine eigene Kunstform. Erst nehme ich Tylers Arm - der schwer auf meinem Bauch liegt - und schiebe meine Finger darunter. Ich hebe ihn leicht an und rutsche Zentimeter für Zentimeter zur rechten Seite des Betts. Wenn ich dann fast frei bin, schnappe ich mir eins seiner Kissen - das mein vom Grübeln heiß gelaufener Kopf angewärmt hat - und stopfe es unter seinen Arm. Wenn ich Glück habe, stöhnt er leise im Mondlicht, das in sein unordentliches Schlafzimmer fällt, umarmt das Kissen und schläft weiter. Wenn ich kein Glück habe, wacht er auf und fragt, wo ich hinwill. Bleib doch, Ruby. Bitte, Ruby. Ein bisschen Kuscheln wird dich nicht umbringen, Ruby. Dafür habe ich einfach keine Energie.

Während Tyler im Schlaf lächelt und meinen Kissenersatz ein bisschen fester umarmt, fällt ihm sein verwuscheltes braunes Haar ins Gesicht. Heute Nacht hatte ich Glück - in jeglicher Hinsicht. Ich schnappe mir meine Stiefel - Überbleibsel der zehn Millionen Schönheitswettbewerbe mit einem Westernmotto, durch die ich mich über die Jahre gelächelt habe - und schleiche barfuß zur Haustür. Ich muss aufpassen, dass das Fliegengitter nicht zuschlägt und seine Eltern weckt.

Der Bewegungsmelder schaltet das Licht ein, als ich in meine Stiefel schlüpfe und zu meinem Auto, meiner Seele, meinem Rettungsanker hechte: meinem babyblauen 1970er Ford Torino. Ja, er ist uralt, aber er ist das Einzige auf der Welt, was wirklich mir gehört. Ich habe ihn, verrostet und vergammelt, meiner Großtante Maeve für dreihundert Dollar abgekauft. Ich habe ihn mühsam wieder flottgemacht, mit Teilen, die ich auf Schrottplätzen oder Flohmärkten gefunden habe. Ich habe seine frühere Schönheit wiederhergestellt. Ich. Ich ganz allein.

Okay, vielleicht hatte ich ein bisschen Hilfe von Billy Jackson, dem am wenigsten zwielichtigen Mechaniker der Stadt, aber trotzdem.

Ich steige ein und schalte in den Leerlauf, löse die Handbremse und lasse das Auto die lange, abschüssige Auffahrt runter auf die Straße rollen, wo ich erst den Motor anlasse. Er erwacht zum Leben und der Klang ähnelt eher einem Brüllen als einem Schnurren. Ich widerstehe dem Drang, den Motor aufheulen zu lassen - Gott, ich liebe diesen Sound -, und fahre nach Hause. Unterwegs fühle ich mich entspannt und glücklich - diese Zufriedenheit, die man nur in diesem kurzen Moment der Freiheit zwischen Arbeit und Verpflichtungen empfinden kann.

Nicht dass Tyler eine Verpflichtung wäre - oder Arbeit. Er ist nett und wir haben viel Spaß zusammen. In einem anderen Universum wären wir wahrscheinlich ein Paar. Aber wir leben nun mal in diesem, und in diesem Universum liebe ich genau zwei Dinge: schlafen und mein Auto.

Tyler ist gut, um Stress abzubauen und gewisse Bedürfnisse zu stillen, wobei alle Beteiligten auf ihre Kosten kommen. Mehr nicht. Wir haben eine Vereinbarung: Freunde für gewisse Stunden. Keine Bindung. Wenn er mich morgen anrufen und mir sagen würde, dass er mit einem Mädchen ausgehen will, würde ich sagen: Nur zu, solange ich es nicht bin - und würde es auch so meinen. Ich hoffe, er würde dasselbe sagen. Was der Grund ist, warum ich um zwei Uhr morgens von ihm nach Hause fahre, nachdem ich zuvor eine Nachricht von ihm gekriegt habe, in der nur stand: Großes Spiel morgen, bist du da?

Schweig still, mein Herz.

Andererseits, vor ein paar Wochen habe ich ihm geschrieben: Misswahl morgen früh, kommst du mich ablenken? Und Minuten später kletterte er durch mein Fenster.

Seht ihr? Das ist kein festes Ding, nur ein Bedarfsding. Manche Leute dröhnen sich zu, Tyler und ich gönnen uns zwanzig Minuten einvernehmlichen, geschützten Sex - benutzt immer ein Kondom, Leute -, auf die ein peinliches Gespräch darüber folgt, dass es komisch für ihn ist, dass ich danach immer gleich wieder gehe. Deshalb schleiche ich mich raus, sobald er schläft: der perfekte Kompromiss, zumindest für mich.

Ich halte auf dem geschotterten Platz vor unserem Trailer. Er mag nicht nach viel aussehen, aber er ist unser Zuhause. Nur für mich und meine Mom. Na ja, manchmal wenigstens. In den besseren Zeiten.

Doch das Licht in der Küche ist an, im Wohnzimmer flackert der Fernseher und meine Laune schießt sofort in den Keller. Mom putzt nachts Büros und ihr Auto steht nicht da, was heißt, dass die »besseren Zeiten« gerade vom Tisch sind. Buchstäblich nichts zieht mich mehr herunter, als ihren Freund Chuck Rathbone ertragen zu müssen.

Chuck und meine Mom führen seit Jahren eine On-off-Beziehung - und leider ist sie in letzter Zeit eher »on« als »off«. »Es wird was Ernstes«, hat sie neulich zu einer Freundin gesagt. Weshalb er im Haus ein und aus gehen kann. Was auch einschließt, dass er unser Essen futtern und unseren Strom verbrauchen kann, obwohl wir uns das nicht leisten können.

Ich versteh schon, warum Chuck meiner Mom nachjagt - selbst harte Arbeit und Pechsträhnen konnten ihrer Schönheit nichts anhaben. Sie ist eine Schönheitskönigin und hatte sich Hoffnungen auf den Titel »Miss Teen USA« gemacht, bis vor achtzehn Jahren dieser zweite Strich auf ihrem Schwangerschaftstest auftauchte. (Sorry, Mom.)

Aber ich versteh wirklich nicht, warum meine Mom ihn immer wieder zurücknimmt. Chuck ist, ganz objektiv betrachtet, das Allerletzte.

Ich würde bei meiner besten Freundin Everly schlafen, wenn ich nicht sicher wäre, dass Chuck mein Auto gehört hat - der Motor ist nicht gerade unauffällig. Normalerweise mag ich das ja, nur wenn ich jetzt wegfahre, wird er es definitiv Mom erzählen. Und ich kann echt drauf verzichten, dass sie mir Schuldgefühle einredet. Auf einer Skala von »Braucht einen Ölwechsel« bis »Der Motor streikt« rangiert zum Freund meiner Mom frech zu sein irgendwo bei »durchgebrannte Zylinderkopfdichtung« - kein Totalschaden, aber wie meistens, wenn es um meine Mutter geht, eine teure und schwierige Reparatur.

Ich schalte den Motor aus und lausche, wie er in der Frühlingsluft tickend abkühlt. Die Vorhänge im Wohnzimmer bewegen sich - bestimmt Chuck, der rumstolpert, um rauszufinden, was ich mache und warum ich nicht reinkomme. Ich greife mir die Tasche mit Bühnen-Make-up, das ich für Mom abholen sollte, vom Rücksitz und steige aus.

Die Tür quietscht, als ich sie aufreiße. Dabei ignoriere ich die Verkleidung, die sich daneben ablöst. Dann steige ich über einen besonders verdächtigen Fleck auf dem Teppich. Fünf kläffende Jack-Russell-Terrier kommen den Flur runtergewetzt. Der andere ganze Stolz meiner Mutter. Bitte Gott, sag mir, dass sie nicht in meinem Zimmer waren. Sie sind kaum stubenrein - und mit »kaum« meine ich gar nicht.

»Bring diese Köter zum Schweigen!«, ruft Chuck aus der Küche, während er den Kühlschrank aufmacht, als würden sie auch nur ansatzweise auf mich hören. Als würden sie auf irgendjemanden hören. Mom mag es, wenn sie ein bisschen wild sind. Sie meint, das wäre natürlicher. Mir wäre es lieber, wenn sich ihre »Wildheit« auf die Zimmer mit Vinylboden beschränken würde.

Ich hocke mich hin und streichle so schnell, wie ich kann, so viele von ihnen, wie ich kann, während mich die anderen anstupsen. Winzige Pfoten graben sich in meine Seiten und Beine, um meine Aufmerksamkeit zu erregen. »Sch, sch, sch«, mache ich, um sie zu beruhigen - soweit man fünf Terrier mit zu wenig Auslauf - denn sie kommen nur selten raus - beruhigen kann.

»Verdammte Köter«, grummelt Chuck und geht mit zwei Dosen Bier zum Sessel vor dem dröhnenden Fernseher. Fox News. Wie immer. Er lässt sich in den Sessel fallen, wobei Bier auf sein ausgewaschenes schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift TRAMPEL NICHT AUF MIR RUM tropft. Er sieht aus, als hätte er sich seit Tagen nicht rasiert. Graue Stellen durchziehen seine braunen Bartstoppeln. »Du kommst spät.«

»Ja, sorry. Ich hab mit einer Freundin gelernt«, sage ich und stehe auf, sobald die Hunde finden, dass es interessanter ist, aneinander zu schnüffeln, als mich anzurempeln. Ich frage mich, ob sie Tylers Katze riechen können.

Chuck zieht die Augenbrauen hoch und seine letzten spärlichen Haarsträhnen wippen um seinen Kopf. »Deine Mom mag auf den Quatsch reinfallen, aber ich weiß, was Mädchen wie du nachts treiben - und es hat nichts mit Lernen zu tun.«

»Was weißt du schon von Lernen?«, erwidere ich. Dass er recht hat, widert mich an, doch die Genugtuung will ich ihm nicht gönnen.

»Ich weiß, dass man von Mathehausaufgaben keine Knutschflecke kriegt.« Er lacht und...
mehr