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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
358 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am31.01.20241. Auflage
Die Mutter der Journalistin Moyra hat einen schweren Verkehrsunfall. Kurz bevor sie an ihren Verletzungen stirbt, gesteht sie, dass sie vor vielen Jahren einen Menschen getötet hat. Moyra und ihre Schwester Linda können das nicht glauben. Beim Ausräumen des Hauses entdecken sie jedoch Fotos und Schriftstücke, die sie immer mehr vom Gegenteil überzeugen. Außerdem finden sie Hinweise darauf, dass ihre Mutter in Quedlinburg gelebt hat, wovon sie nichts wussten. Moyra fährt in die Harzstadt und recherchiert. Dabei kommt sie einem unglaublichen Geheimnis auf die Spur, in das mehr Menschen verstrickt sind, als man glauben würde, sei es durch Bestechung, Erpressung oder anderer materieller Motive. Moyra und auch ein Kollege, den sie um Hilfe bittet, geraten in große Gefahr.

Rotraud Falke-Held wurde 1964 in Bad Driburg geboren und wuchs in Dringenberg auf. Schon in der Grundschule entdeckte sie die Freude am Schreiben. Doch zunächst absolvierte sie eine kaufmännische Ausbildung und war zwanzig Jahre lang als Sekretärin/Sachbearbeiterin in verschiedenen Firmen tätig. Im Jahr 2009 erschien ihr erstes Kinderbuch in dem damals neu gegründeten Monolith-Verlag in Bad Driburg. Es folgten weitere Geschichten, die sich dem Alter ihrer Kinder anpassten. Inzwischen schreibt sie auch historische Romane und Krimis für Erwachsene. Rotraud Falke-Held lebt mit ihrer Familie in Büren. Besuchen Sie die Autorin auf ihrer Homepage: www.rotraud-falke-held.de. Weitere, bei BoD erschienene Bücher sind unter anderem die Trilogie "Die Hexenschülerin", welche zur Entstehungszeit ihres Heimatdorfes Dringenberg im 14. Jahrhundert spielt - sowie die Krimis "Das Portrait und "Das Landhaus im Elsass."
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,49

Produkt

KlappentextDie Mutter der Journalistin Moyra hat einen schweren Verkehrsunfall. Kurz bevor sie an ihren Verletzungen stirbt, gesteht sie, dass sie vor vielen Jahren einen Menschen getötet hat. Moyra und ihre Schwester Linda können das nicht glauben. Beim Ausräumen des Hauses entdecken sie jedoch Fotos und Schriftstücke, die sie immer mehr vom Gegenteil überzeugen. Außerdem finden sie Hinweise darauf, dass ihre Mutter in Quedlinburg gelebt hat, wovon sie nichts wussten. Moyra fährt in die Harzstadt und recherchiert. Dabei kommt sie einem unglaublichen Geheimnis auf die Spur, in das mehr Menschen verstrickt sind, als man glauben würde, sei es durch Bestechung, Erpressung oder anderer materieller Motive. Moyra und auch ein Kollege, den sie um Hilfe bittet, geraten in große Gefahr.

Rotraud Falke-Held wurde 1964 in Bad Driburg geboren und wuchs in Dringenberg auf. Schon in der Grundschule entdeckte sie die Freude am Schreiben. Doch zunächst absolvierte sie eine kaufmännische Ausbildung und war zwanzig Jahre lang als Sekretärin/Sachbearbeiterin in verschiedenen Firmen tätig. Im Jahr 2009 erschien ihr erstes Kinderbuch in dem damals neu gegründeten Monolith-Verlag in Bad Driburg. Es folgten weitere Geschichten, die sich dem Alter ihrer Kinder anpassten. Inzwischen schreibt sie auch historische Romane und Krimis für Erwachsene. Rotraud Falke-Held lebt mit ihrer Familie in Büren. Besuchen Sie die Autorin auf ihrer Homepage: www.rotraud-falke-held.de. Weitere, bei BoD erschienene Bücher sind unter anderem die Trilogie "Die Hexenschülerin", welche zur Entstehungszeit ihres Heimatdorfes Dringenberg im 14. Jahrhundert spielt - sowie die Krimis "Das Portrait und "Das Landhaus im Elsass."
Details
Weitere ISBN/GTIN9783758333354
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum31.01.2024
Auflage1. Auflage
Seiten358 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.13508627
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1
Juni 2023

Die achtundfünfzigjährige Irene Brosius fuhr in ihrem Polo über die Autobahn. Sie dachte über sich nach. Der 60. Geburtstag war nun nicht mehr weit entfernt und solche Meilensteine waren immer ein Anlass, über die Dinge nachzudenken. Über das Leben. Über verpasste Chancen. Über unerledigte Aufgaben. Darüber, wie sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte. Sie hoffte, noch zwanzig, fünfundzwanzig gute Jahre vor sich zu haben, zu reisen, Ausstellungen und Museen zu besuchen, vielleicht eine neue Sprache zu lernen.

Allerdings gab es da auch ein dunkles Kapitel in ihrem Leben, das sie bisher aus gutem Grund verschwiegen hatte. Sie hatte Kinder gehabt, um die sie sich kümmern musste, einen Ehemann, von dem sie jetzt seit neun Jahren getrennt lebte, eine kleine Enkeltochter.

Sie lächelte vor sich hin. Schien so, dass in ihrer Familie die Frauen auf dem Vormarsch waren. Irene war ebenfalls ein Einzelkind, folglich hatte ihre Mutter Marianne eine Tochter, Irene selbst hatte zwei Töchter, ihre ältere Tochter Moyra hatte ebenfalls eine Tochter. Bisher. Vielleicht bekam die kleine Merle ja noch ein Brüderchen. Irene hoffte jedenfalls auf mehr Enkelkinder. Am liebsten einen ganzen Stall voll.

Aber zurück zu dem dunklen Kapitel. Es war lange vorbei, dreißig Jahre, aber sie war nicht damit im Reinen, das merkte sie immer deutlicher, seit ihre Kinder erwachsen waren. Also in den letzten zehn Jahren. Sie würde es schaffen müssen, damit abzuschließen.

Vielleicht musste sie beichten gehen oder so was, obwohl sie nie viel von diesem katholischen Brauch gehalten hatte.

Oder eine Therapie?

Es gab auch etwas, das sie Moyra sagen müsste.

Ach, es war so schwierig. Und sie trug allein daran, sie hatte niemals jemandem davon erzählt. Na gut, ihre Mutter wusste alles, aber auch sie hatte geschwiegen. Irene hatte Zeitungsausschnitte von einem alten Todesfall ausgeschnitten und aufbewahrt und gut verborgen, damit sie niemand fand und sie deswegen ausfragte. Das war alles.

Aber in der letzten Zeit kam alles wieder hoch. Irgendwann hatte sie mal gehört, dass Verletzungen aus der Jugend in den Wechseljahren wieder hochkamen. Mächtiger und stärker als sie zu der Zeit gewesen waren, als sie passierten. Ob das stimmte? Sie hatte keine Ahnung. Tatsache war, dass die in ihrem Herzen vergrabenen Dinge immer präsenter wurden. Vermutlich, weil sie eben meinte, mit Moyra sprechen zu müssen.

Was ist eigentlich mit dem Wagen los? , fragte Irene plötzlich laut vor sich hin. Irgendwie watschelt der, auch wenn der Ausdruck total bescheuert ist für ein Auto. Ich muss mal in der Werkstatt vorbeifahren. Vielleicht stimmt was mit dem Rad nicht.

Vor kurzem hatte sie nach dreißig Jahren Kontakt zu einer alten Freundin aufgenommen. Sie hatte es einfach nicht mehr ausgehalten, brauchte den Rat von jemandem, der das Ganze damals mitbekommen hatte. Zumindest das meiste. Die Geschichte, wie sie begonnen hatte. Aber es hatte sie nicht viel weitergebracht. Wieso willst du alles wieder aufrollen? Du hast ein gutes Leben oder etwa nicht? , hatte ihre frühere Freundin Astrid gefragt.

Ja, ich habe ein gutes Leben. Aber Moyra sollte ihre Wurzeln kennen. Verstehst du das nicht?

Doch, schon. Man sagt, das sei wichtig für Menschen.

Moyra hat früher oft gefragt, wer ihr leiblicher Vater ist. Inzwischen hat sie aufgegeben. Aber ich weiß, sie wäre mir dankbar, wenn ich es ihr endlich erzählen würde. Und ich lebe nicht ewig. Irgendwann kann ich das alles nicht mehr erklären. Und es sind auch die Wurzeln von Moyras Tochter. Und immer so fort.

Irene war tief in Gedanken versunken. Dann sah sie den LKW, der da vorne quer über der Straße stand, der Anhänger war umgekippt. Sie trat auf die Bremse. Der Wagen begann zu schlingern. Irgendwas stimmte wirklich nicht. Sie stemmte sich auf das Bremspedal.

Als sie bemerkte, dass sie es nicht mehr schaffen würde, dem LKW auszuweichen, dachte sie noch, dass sie sich nun wohl keine Gedanken mehr um ihren Seelenfrieden machen musste.

Moyra fuhr der Schreck durch alle Glieder, als der Anruf kam. Ihre Mutter hatte einen schweren Autounfall gehabt und war ins Krankenhaus gebracht worden. Es war nicht sicher, ob sie überleben würde.

Sie musste sofort los. Sie sah auf die Uhr. Trotz aller Panik vergaß sie keinen Augenblick ihre kleine Tochter Merle. Aber die war gut in der Kita untergebracht. Zur Not musste ihr Mann Bastian sie später abholen. Als Architekt in einem großen Unternehmen konnte er zwar auch nicht immer pünktlich Feierabend machen, aber es würde zumindest gehen, dass er Merle abholte und zur Not dann noch mal mit ins Büro nahm, wo sie malen oder spielen konnte. In Ausnahmefällen hatten sie das schon mal so gemacht. Für alle Fälle stand eine Spielzeugkiste in Bastians Büro. Glücklicherweise spielte sein Chef da mit, wenn es nicht zu oft vorkam.

Jetzt würde sie aber erstmal ihre Schwester Linda anrufen. Ihre Mutter hatte in ihrem Notfallpass zwar Moyras Telefonnummer hinterlegt, aber selbstverständlich ging sie davon aus, dass im Notfall Moyra ihre jüngere Schwester benachrichtigen würde.

Moyra legte ihr Handy also gar nicht erst ab und wählte aus ihren Kontakten die Telefonnummer ihrer Schwester. Die Mailbox meldete sich. Klar, Linda war Lehrerin in einer Grundschule und konnte während des Unterrichts natürlich nicht ans Telefon gehen. In diesem Punkt hatte Moyra es als freie Autorin und Journalistin leichter. Zwar war eine solche Nachricht nichts, was man auf einem Anrufbeantworter hinterließ, aber was sollte sie tun?

Linda, Mutter hatte einen Unfall und liegt im St. Christophorus-Krankenhaus. Komm am besten gleich dort hin. So, das war einigermaßen neutral. Damit sagte sie nicht, wie schlecht es um ihre Mutter stand.

Jetzt würde sie noch den Chefredakteur der Paderzeit, der Paderborner Zeitung, für die sie als freie Journalistin arbeitete, kurz informieren, dass sie losmusste. Aber das dürfte kein Problem darstellen.

Moyra kam völlig aufgelöst und nervös im Krankenhaus an. Sie rannte die Treppe hinauf, immer zwei Stufen auf einmal nehmend. Auf der Unfallstation fragte sie völlig außer Atem nach ihrer Mutter Irene Brosius. Die Krankenschwester bat sie, in einem durch Scheiben abgetrennten Raum zu warten, bis sie einen Arzt geholt hatte. Moyra verursachte das kein gutes Gefühl. Warum brachte die Schwester sie nicht einfach zu ihrer Mutter? Sie setzte sich auf einen der Stühle und wartete nervös, knetete ihre Hände ineinander, sprang immer wieder auf, sah aus dem Fenster, setzte sich wieder, starrte auf die Tür, durch die immer noch niemand kam, um sie zu unterrichten.

Ihre Mutter hatte nach der Trennung von ihrem Ehemann vor neun Jahren den Namen ihres geschiedenen Mannes behalten, weil sie keinen anderen Nachnamen als ihre Töchter haben wollte. Auch Moyra hatte diesen Namen getragen und trug ihn nach ihrer Hochzeit immer noch als Doppelnamen. Irenes Ex-Ehemann Kurt hatte Moyra als kleines Mädchen adoptiert und sie sah ihn auch immer als liebevollen Vater. Als ihren einzigen Vater. Sie hatte niemals einen anderen Vater vermisst. Sein Name fand sich auch in ihrer Geburtsurkunde wieder. Warum derjenige, der sie gezeugt hatte und gestorben war, nirgendwo verzeichnet war, wusste Moyra nicht.

Besonders als Teenager hatte sie oft viele Fragen gestellt. Sie hatte wissen wollen, wer ihr leiblicher Vater war. In dem Alter war man auf der Suche nach der eigenen Identität. Aber alles, was sie erfahren hatte, war, dass er ein großes Unternehmen geleitet hatte und gestorben war, als sie noch ganz klein war. Zu dem Zeitpunkt hatten ihre Eltern sich sowieso schon getrennt. Ihr Vater - ihr Erzeuger - hatte sie nie gewollt. Als Teenager hatte sie das hart getroffen. Sie war bei ihrem eigenen Vater unwillkommen gewesen. Kein gutes Gefühl. Aber das hatte nicht lange angehalten. Sie hatte ja ihre Mutter und Kurt. Und bei den beiden war sie immer willkommen gewesen. Sie hatte sich immer geliebt und geborgen gefühlt.

Sie war eine starke und unabhängige Frau geworden. Eine, die für sich einstehen konnte, die wusste, was sie wollte, die sich von niemandem etwas vormachen ließ. Eine Journalistin, die ihre Frau stand. Das alles ohne ihren Erzeuger. Scheiß auf den! Trotzdem würde sie auch heute noch gerne wissen, wer er gewesen war. Wie sein Name war, wie er ausgesehen hatte. Sie würde einfach gerne wissen, wo ihre Wurzeln lagen. Aber sie hatte aufgegeben, ihre Mutter immer und immer wieder danach zu fragen. Den Namen würde sie ihr wohl niemals preisgeben.

Dadurch stellte sich automatisch die nächste Frage: Warum nicht? War er ein Verbrecher? Ein Nichtsnutz? Wollte Irene ihre Tochter lieber im Ungewissen lassen als ihr die Gewissheit von einem verbrecherischen Vater zu geben?

Moyra sah durch die Scheiben den Arzt auf sich zukommen. Sie erkannte schon an seiner Haltung und Miene, dass er nicht mit guten Nachrichten kam. Sie sprang von dem Stuhl auf. Er reichte ihr die Hand und setzte sich mit ihr gemeinsam wieder hin.

Sie sind die Tochter von Irene Brosius? , vergewisserte er sich.

Ja, Moyra...
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Autor

Rotraud Falke-Held wurde 1964 in Bad Driburg geboren und wuchs in Dringenberg auf. Schon in der Grundschule entdeckte sie die Freude am Schreiben. Doch zunächst absolvierte sie eine kaufmännische Ausbildung und war zwanzig Jahre lang als Sekretärin/Sachbearbeiterin in verschiedenen Firmen tätig. Im Jahr 2009 erschien ihr erstes Kinderbuch in dem damals neu gegründeten Monolith-Verlag in Bad Driburg. Es folgten weitere Geschichten, die sich dem Alter ihrer Kinder anpassten. Inzwischen schreibt sie auch historische Romane und Krimis für Erwachsene. Rotraud Falke-Held lebt mit ihrer Familie in Büren. Besuchen Sie die Autorin auf ihrer Homepage: www.rotraud-falke-held.de. Weitere, bei BoD erschienene Bücher sind unter anderem die Trilogie "Die Hexenschülerin", welche zur Entstehungszeit ihres Heimatdorfes Dringenberg im 14. Jahrhundert spielt - sowie die Krimis "Das Portrait und "Das Landhaus im Elsass."