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Planquadrat 78

Bärenklau Exklusiverschienen am01.07.2023
In der Gegend von Los Angeles in den 1950er Jahren.
Die achtjährige Brenda, Tochter der attraktiven und reichen Witwe Hannah Toinbee, wird aus ihrem Zimmer entführt. Ein anonymer Anrufer stellt Forderungen auf und verlangt weiterhin, die Polizei aus dem Spiel zu lassen, will man das Leben des Mädchens nicht gefährden.
Ein Fall für Privatdetektiv Laster Crane, der den Auftrag annimmt, das Mädchen zu suchen. WAS und vor allem WER steckt wirklich hinter dieser Entführung. Kann Crane das Mädchen noch rechtzeitig finden, bevor die Entführer die Nerven verlieren, oder ist bereits alles zu spät?


Theodor Horschelt (1919 bis 1977) war ein deutscher Autor, der in seiner Zeit als Schriftsteller schrieb er über 350 Kriminalromane und einige Abenteuerromane.
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Produkt

KlappentextIn der Gegend von Los Angeles in den 1950er Jahren.
Die achtjährige Brenda, Tochter der attraktiven und reichen Witwe Hannah Toinbee, wird aus ihrem Zimmer entführt. Ein anonymer Anrufer stellt Forderungen auf und verlangt weiterhin, die Polizei aus dem Spiel zu lassen, will man das Leben des Mädchens nicht gefährden.
Ein Fall für Privatdetektiv Laster Crane, der den Auftrag annimmt, das Mädchen zu suchen. WAS und vor allem WER steckt wirklich hinter dieser Entführung. Kann Crane das Mädchen noch rechtzeitig finden, bevor die Entführer die Nerven verlieren, oder ist bereits alles zu spät?


Theodor Horschelt (1919 bis 1977) war ein deutscher Autor, der in seiner Zeit als Schriftsteller schrieb er über 350 Kriminalromane und einige Abenteuerromane.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757929145
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten170 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse534
Artikel-Nr.13844273
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

 

In der Gegend von Los Angeles in den 1950er Jahren.

 

Marisa hatte mich nicht direkt versetzt, die Bestie.

Aber dafür können Sie sich keinen Blumenpott kaufen, Bruder, denn ich sah Ecke Silver Lake Boulevard und Sunset Boulevard nur mehr ihre Stopplichter, genauer gesagt, die ihres Wagens. Weil ich mich - streng beruflich natürlich - um fünf Minuten verspätet hatte.

Wieder in der Heimat - und dann gleich so nen Guss auf den musikalischen Hinterkopf. Aber andere Mütter haben auch schöne Töchter - hat einmal ein Philosoph gesagt. Damit tröstet man sich. Zuerst röstet man sich vor Ärger, und dann tröstet man sich. Was doch ein Buchstabe vermag.

Well, ich stand nun da mit meinem kurzen Kinderhemd und wusste nicht, was tun. Innerlich stank es mir von Norden nach Süden, und dann grinste ich säuerlich wie ranzige Butter. Kennen Sie ja.

Um mich rum war ziemlich viel Leben in der Geographie. Liebespaare fuhren im Auto auf und ab. Es war ja erst zwanzig Uhr. Die Lichter der Weltstadt projizierten Farbeffekte a la Picasso an die Regenwolken. Trotzdem war es nicht kalt.

Ich schlenderte langsam zu meinem Parkplatz zurück, um meinen Mercury an Land zu ziehen und irgendwohin zu fahren. Zur Linken lag ein ziemlich bonfortionöser Bungalow, der war sparsam erleuchtet. Und dann schrie plötzlich ne Frau. Sie schrie, als werde sie am Spieß geröstet, so richtig knusperig braun. Und in mir erwachten verschüttete Kavaliersinstinkte. Hab ich manchmal auch, vielleicht kriegte gerade ne Dame weiblichen Geschlechts das Garagentor von ihrem Eheliebsten mit Ölfarbe angestrichen. Sowas kommt vor.

Das Schreien ging in ein Wimmern über.

Im Haus entstand ein Hin- und Hergerenne. Offenbar handelt es sich doch um größere Beträge.

Ich ging mal rein. Mehr als rausfliegen konnte ich nicht.

Wozu bin ich ausgebildeter Flieger?

Die Tür stand offen. Direkt unter Oleanderbäumen. Es war ein schöner Bungalow. Hatte seine Piepen gekostet.

In der Diele stand ne Frau, das war schon mehr ein Standbild. Positiv. Sie hatte rötliche Haare, war überschlank und vielleicht Anfang der dreißiger Jahre. Sie hatte nicht viel. Sie hatte alles am richtigen Platz, und sie hätte mir unter anderen Umständen in die Guckerchen gestochen. Jetzt aber war sie völlig aus sämtlichen Tüten und heulte wie n tropfender Regenschirm im Tropengewitter.

Mein Kind! , wimmerte sie. Mein Kind. O mein Gott!

Und dann kippte sie aus den Latschen. Großaufnahme. Aus.

 

*

 

Drum rum standen etliche Figuren. Ein riesiger Farbiger, ein farbiges Hausmädchen und zwei Herren. Der eine war Ende dreißig und sah wie n guterhaltener Mann aus, der andere vielleicht Mitte zwanzig. Er wirkte auf mich wie ein schöner Teufel. Er hatte nen interessanten Charakterkopf ohne Charakter. Sowas gibt s!

Ich drängelte mich diskret durch, kniete nieder und nahm die Ohnmächtige auf die Arme. Sonst läge sie jetzt noch auf m Teppich.

Ich ging in ein Zimmer zur Rechten rein und legte die Ohnmächtige auf ne Couch. Da schlug sie die Augen auf und begann erneut zu schluchzen.

Ich wandte mich um und fragte kurz: Was liegt an?

Der Jüngling mit dem schönen Kopf hätte mir am liebsten eine verscherbelt. Er naschte an meiner Figur, und dann ließ er s sein.

Mrs. Toinbees Kind ist verschwunden! , sagte der Ältere. Und Ihr Auftauchen kommt mir verdächtig vor!

Ich fummelte meine Lizenz aus der Tasche und hielt sie ihm unter den Gewürzprüfer. - Ich bin rein zufällig hier und nur auf den Schrei von Mrs. Toinbee reingehumpelt. Wenn ich helfen kann â¦

Der Ältere sah auf. Sie sind Detektiv? Das ist aber komisch!

Mrs. Toinbee fasste sich mühsam. Zum Teufel, ich will keine Polizei! Ich will mein Kind wiederhaben. Oh, Brenda â¦!

Ich bin Privatschlorcher! , hauchte ich. Mit Polizei und so ist nicht. Was ist wirklich vorgefallen?

Der Ältere trat vor. Ich bin Noel Bogarde, Mrs. Toinbees Stiefbruder. Wir waren zusammen auf einer Nachmittagsparty, und als wir wiederkamen, war das Kind weg. Sally, das Hausmädchen, und Tom, den Chauffeur, hatte man weggelockt, wie ich eben feststellte. Es sieht bös aus!

Schien mir auch so.

Crane, mein Name , sagte ich. Der Jüngling murmelte Cyril de Maes , und grinste doof aus der Reizwäsche.

Wie alt ist das Kind? , fragte ich.

Acht Jahre. Es ist ein Mädchen und heißt Brenda. Der Vater ist im vergangenen Jahr gestorben.

Handelt es sich um den Ölmagnaten Powell Toinbee? , fragte ich zurück.

Um genau den!

Erinnerte mich an die Zeitungsnotizen. Der alte Mann - er war sicher dreißig Jahre älter gewesen als die aparte rothaarige Frau - hatte bei seiner Beerdigung nen großen Bahnhof gehabt. - Konnte er sich als Leiche was abschnipseln von, well.

Immer mit der Ruhe bei der Heilsarmee , hauchte ich gelassen. Vielleicht ist das Kind nur n bisschen bummeln gegangen?

In diesem Augenblick läutete das Telefon.

Mrs. Toinbee sprang mit nem Schrei auf und hob ab. Ich hielt mir den zweiten Hörer an die Ohrmuschel.

Spreche ich mit Mrs. Toinbee? , fragte ne raue Stimme;

Die schöne Frau sagte zitternd: Ja!

Dann will ich Ihnen mal was husten, Schmuckstück! , sprach der Unbekannte weiter. Ihr Kind ist in den besten Händen. Sie verstehen schon. Sie könnten jetzt die Polizei verständigen. Wenn Sie das tun, dann können Sie anschließend gleich das Beerdigungsinstitut anrufen. Auch eine Kinderleiche â¦

Mrs. Toinbee brach erneut ohnmächtig zusammen.

Ich nahm den Hörer und sagte: Hallo, reden Sie weiter!

⦠schön sein! , fuhr die Stimme ungerührt fort. Ich denke aber, Sie werden vernünftig sein. Wir werden uns mit Ihnen in Verbindung setzen. Warten Sie ab!

Nun entstand ein kratzendes Geräusch. Dann fuhr die Stimme im gleichen Tonfall fort:

Spreche ich mit Mrs. Toinbee? Pause. Dann will ich Ihnen mal was â¦

Hier brach die Stimme ab und die Leitung war tot. Komisch.

Ich bin ne geistige Überwucht und kam auf den richtigen Trichter. Die Stimme kam von nem endlosen Tonband und würde, wenn man nicht aufgelegt hätte, tausendmal die gleichen sturen Sätze ausgespuckt haben.

Das stieß mir sauer auf, aber ich wusste nicht, warum.

Mrs. Toinbee erwachte wieder. Jetzt hatte sie keine Tränen mehr.

Mrs. Toinbee , sagte ich gütig. Ich bin Privatdetektiv. Ich bin gern bereit, Sie zu beraten!

Die schöne Frau strich mit zitternden Händen ein Streichholz an und kriegte von de Maes ne Kippe in die Futterluke gepappt. Sie rauchte in hastigen Zügen.

Was raten Sie mir? , fragte sie.

Ich zuckte die Achseln. Wir müssen abwarten, ob sich die Erpresser wieder melden. Das Beste ist, die Polizei hinzuzuziehen. Ich habe gute Verbindungen. Es kann alles ganz diskret erledigt werden!

Kommt nicht in Frage! , hauchte die schöne Frau. Ich hab das Schicksal der Rosenbergs vor Augen. Ich will jedes Opfer bringen. O mein Gott, warum strafst du mich so hart. Erst Powell und dann das Kind!

Sie brach wieder in Schluchzen aus.

 

*

 

Bogarde trat vor. Er trug nen teuren Anzug und sah mich mit kalter Neugier an. - Mr. Crane, wir müssen den Entschluss meiner Schwester achten. Wir sind bereit, Sie zu den üblichen Bedingungen zu engagieren. Ihr Name bietet jede Gewähr. Aber Sie müssen sich nach uns richten. Es kommt uns nicht darauf an, dass die Entführer in die Gaskammer gehen, sondern dass das Kind heil in die Arme der Mutter zurückkommt. Sind Sie bereit, zu versprechen, diese Bedingungen zu akzeptieren?

Ich gab mir innerlich nen Ruck. Ich muss wohl, Mr. Bogarde!

Die Toinbee haschte nach meiner Hand und hauchte nen Kuss drauf. Mr. Crane, ich weiß nicht, ob Sie sich vorstellen können, wie einer Mutter in solch einer Situation zumute ist. Aber trotzdem beruhigt mich Ihre Anwesenheit wundervoll. Was werden Sie unternehmen?

Ich legte zwanzig Prozent Schmalz in meine Stimme. Hilft in solchen Fällen immer.

Ich kann gar nichts sagen! , hauchte ich. Auf jeden Fall sollten wir abwarten, bis der Entführer konkrete Vorschläge macht. Erst dann können wir weitersehen. Jetzt möchte ich mir Brendas Zimmer ansehen!

Ich wurde in einen Raum geführt. Der lag neben dem Boudoir der Mutter und war mit lustigen Schleiflackmöbeln ausgerüstet. Ich konnte nirgends ne Unordnung sehen. Das Bett war offenbar benutzt worden. Es war zerwühlt und zurückgeschlagen.

Sehen Sie sich die Sachen des Kindes an! , befahl ich der Frau scharf. Scharf deshalb, um sie nicht noch mal aus dem Kajak springen zu lassen. Schreiben Sie auf nen Zettel, wie die Entführer das Kind wohl angekleidet haben. Das müssen Sie aus den fehlenden Kleidungsstücken eliminieren.

Ich wandte mich ab und bückte mich. Halb unter dem Bett lag ein einzelner Damenhandschuh.

 

*

 

Ich kümmerte mich nicht mehr um die anderen und sah mir den Handschuh an. Er strömte nen feinen Juchtengeruch aus, hatte aber kein Parfüm an sich. Sollte die Entführung durch ne Frau gefingert worden sein? Möglich, aber dann war sicher noch n Mann dabei gewesen.

Der Handschuh war ne kleine Nummer. Er war halblang, hatte keine Knöpfe und war aus grünem Leder gefertigt. Auf dem Handschuhrücken erkannte ich das erhabene Muster eines Löwen mit drei...
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