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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
186 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am12.02.20241. Auflage
Wie wird unsere Zukunft aussehen? Erobern wir fremde Planeten? Werden wir in den Ozeanen leben? Vielleicht beschert uns auch ein Raumflug eine ungewollte Zeitreise. Tauche ein in futuristische Geschichten, die dich ins All, auf den Mars und durch die Zeit entführen. Treffe auf fremde Wesen, psychotische Roboter und auf KIs, die ihre eigenen Pläne verfolgen. Enthaltene Stories: Relikt aus phantastischen Zeiten Cibus Unicus Kryptobiose Gefahr aus dem All Der Absturz Auerbachs Keller Poesie des Todes Spieglein, Spieglein Dein Wunsch ist mir Befehl Haustürverkauf Gesprächstherapie Fraktale Absturz ins Paradies Planet Neun

Jacqueline Montemurri wurde 1969 in Sachsen geboren, machte 1989 in Dorsten Abitur, studierte anschließend Luft- und Raumfahrttechnik in Aachen und schloss 1995 als Diplom-Ingenieurin ab. Seit 2002 lebt sie mit ihrer Familie am Rand des Bergischen Landes. Nach dem Studium begann sie Kurzgeschichten zu verfassen. Aus einer dieser Stories entstand schließlich ihr Debüt-Roman Die Maggan-Kopie, der für den Deutschen Science Fiction Preis 2013 nominiert war. Einige Geschichten veröffentlichte sie in Erzählbänden, diversen Anthologien sowie in den Magazinen Exodus und Spektrum der Wissenschaft. Für die Erzählung Koloss aus dem Orbit bekam sie 2020 den Kurd-Laßwitz-Preis verliehen. Aus dieser Erzählung entwickelte sie einen Roman, der im Verlag Plan 9 erschien. Weitere Science-Fiction-Romane folgten. Seit 2016 arbeitet sie zudem an der Historische-Fantasy-Reihe Karl Mays magischer Orient des Karl May Verlags mit.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR1,99

Produkt

KlappentextWie wird unsere Zukunft aussehen? Erobern wir fremde Planeten? Werden wir in den Ozeanen leben? Vielleicht beschert uns auch ein Raumflug eine ungewollte Zeitreise. Tauche ein in futuristische Geschichten, die dich ins All, auf den Mars und durch die Zeit entführen. Treffe auf fremde Wesen, psychotische Roboter und auf KIs, die ihre eigenen Pläne verfolgen. Enthaltene Stories: Relikt aus phantastischen Zeiten Cibus Unicus Kryptobiose Gefahr aus dem All Der Absturz Auerbachs Keller Poesie des Todes Spieglein, Spieglein Dein Wunsch ist mir Befehl Haustürverkauf Gesprächstherapie Fraktale Absturz ins Paradies Planet Neun

Jacqueline Montemurri wurde 1969 in Sachsen geboren, machte 1989 in Dorsten Abitur, studierte anschließend Luft- und Raumfahrttechnik in Aachen und schloss 1995 als Diplom-Ingenieurin ab. Seit 2002 lebt sie mit ihrer Familie am Rand des Bergischen Landes. Nach dem Studium begann sie Kurzgeschichten zu verfassen. Aus einer dieser Stories entstand schließlich ihr Debüt-Roman Die Maggan-Kopie, der für den Deutschen Science Fiction Preis 2013 nominiert war. Einige Geschichten veröffentlichte sie in Erzählbänden, diversen Anthologien sowie in den Magazinen Exodus und Spektrum der Wissenschaft. Für die Erzählung Koloss aus dem Orbit bekam sie 2020 den Kurd-Laßwitz-Preis verliehen. Aus dieser Erzählung entwickelte sie einen Roman, der im Verlag Plan 9 erschien. Weitere Science-Fiction-Romane folgten. Seit 2016 arbeitet sie zudem an der Historische-Fantasy-Reihe Karl Mays magischer Orient des Karl May Verlags mit.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783758346439
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum12.02.2024
Auflage1. Auflage
Seiten186 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.13846204
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

CIBUS UNICUS

»Nachdem ES passiert war, wurde die Kartoffel Cibus Unicus von Terrae Tuber Industries zum wichtigsten Nahrungsmittel auf unserem Planeten. Ihre Zusammensetzung ist - im Gegensatz zu historischen Sorten - perfekt an die Bedürfnisse des menschlichen Organismus angepasst. Wasser, Kohlenhydrate, Fett, Proteine, Vitamine und Mineralstoffe sind im richtigen Verhältnis zueinander enthalten. Eine Monoernährung mit unserer Kartoffel erleichtert Ihnen den Alltag. Kein Kalorienzählen, keine Mangelerscheinungen. Unsere Kartoffel bietet Ihnen alles, was Sie zu einem gesunden Leben benötigen.«

Niklas stierte auf den Bildschirm an der Wand. Der Arbeiter einer Kartoffelplantage unter einer der leuchtenden Agrarkuppeln, der diese Worte gesprochen hatte, grinste nun in die Kamera und hielt eine der Kartoffeln in die Linse. Hinter ihm erstreckten sich grüne Felder unter dem Schutz einer Glaskuppel. Der Anblick des leuchtenden Grüns der Pflanzen ließ ein wohliges Gefühl durch seinen Körper strömen. Es war wie nach Hause kommen, in ein zu Hause, was sich Niklas schon lange erträumt hatte, aber das es nicht in der Realität zu geben schien. Hier nun der bildhafte Beweis: Es gab sie doch, die grünen Felder.

Während Niklas versonnen vor sich hin träumte, packten seine Hände ganz mechanisch die Kartoffeln in Netze, die mit dem Fließband herangetragen wurden. Bevor ES passiert war, wäre diese Arbeit automatisch von irgendeiner Maschine ausgeführt worden. Doch nun hatten die Menschen zur Handarbeit zurückgefunden. Und das war gut, denn so konnte das ständige Grübeln über die Zukunft und den Sinn des Lebens ein wenig eingedämmt werden. Niklas Blick wanderte nach links zu dem kleinen Fenster auf den trostlosen grauen Himmel. Der Ausblick erinnerte ihn daran, dass er hoch über der Stadt in einem der Produktionstürme thronte. Er sah auf den endlosen Wald aus Hochhäusern herab. Zwischen den Türmen hindurch versuchte er den Horizont zu erkennen, die leuchtenden Agrarkuppeln zu erblicken, doch da war nichts. Er sah nur Wohn- und Arbeitstürme, Fabriken, Hochbahntrassen und tristes Grau. Frustriert schwenkte er den Kopf zurück.

ES hatte die Oberfläche der Erde verseucht. Millionen von Menschen waren gestorben. Doch der Mensch war gleich einem Krebsgeschwür. Wie nach jeder großen Katastrophe oder Epidemie erholte sich die Menschheit rasch und vermehrte sich umso schneller. Die Weltbevölkerung war explosionsartig angestiegen. Die meisten Menschen fristeten ihr Dasein in altmodischen Fabrikanlagen, um das Nötigste zu produzieren, was die Menschen zum Leben brauchten. Die einstigen Errungenschaften der Wissenschaft und Technik waren nur noch einer kleinen privilegierten Oberschicht zugänglich. Und dazu gehörte Niklas nicht.

Als er so vor sich hin sinnierte, rutschte ihm eine der Knollen aus den Fingern und plumpste zu Boden. Sie kullerte unter das Band. Niklas blickte sich um. Der Vorarbeiter hatte nichts bemerkt. Schnell schob er mit dem Fuß einen Karton nach vorn, um den nicht versiegenden Kartoffelstrom darin aufzufangen. Dann bückte er sich, um die verlorengegangene Knolle zu suchen. Sie lag unter dem Band und war in zwei Teile zerbrochen. Eilig packte Niklas die Kartoffelstücke und presste sie aneinander. Natürlich hatte das keinen Sinn. Also ließ er das beschädigte Produkt unauffällig in einer seiner Kitteltaschen verschwinden.

In der Frühstückspause fiel ihm die Kartoffel wieder ein. Er saß in einer Nische und zog, unbeobachtet vor den Blicken der anderen Arbeiter, die Knollenstücke hervor. Eine zartbraune Schale umschloss leuchtend gelbes Fruchtfleisch ... und darin - Niklas erstarrte - steckte eine Schraube. Der junge Mann zuckte zusammen. Wie konnte das sein? Er hielt sich die Kartoffelhälfte nah vor die Augen. Die Schraube war von Fruchtfleisch umschlossen. Sie klebte also nicht daran, weil ihm das wertvolle Produkt heruntergefallen war. Wie war das möglich? Hatte eine Schraube in der Erde der Plantage gelegen und die Kartoffel war um die Schraube herumgewachsen? Niklas grübelte. Er hatte davon gehört, dass Bäume - diese gewaltigen Pflanzen, die es früher auf der Erde gab - um Zäune oder Masten herumwachsen konnten. Aber eine Kartoffel um eine Schraube?

Die Sirene schrillte und rief ihn zur Arbeit. Doch Niklas bewegte sich im Flur gegen den Strom der Arbeiter, weg von seinem Arbeitsplatz. Er bekam die Schraube nicht aus dem Kopf. Er musste der Sache auf den Grund gehen. Über sich hörte er die Knollen durch den Förderkanal poltern. Er folgte der Röhre bis zu einer Wand. Dort fiel der Kanal senkrecht in die Tiefe. Während die Kartoffeln mit einer Förderschnecke nach oben befördert wurden, trat Niklas mit einem Lastenaufzug den Weg nach unten an. Im Tiefgeschoss stand sein Gefährt still. Niklas trat in die Düsternis einer Halle. Dort wuselten verschiedene Roboter herum, trugen Kisten, zogen Container. Sie beachteten den Menschen nicht. Er irrte durch die Halle, bis er auf einen Gang stieß, aus dem ein Förderband Kartoffeln in Kisten und Container spuckte. Niklas folgte dem Band, bis er vor einer verschlossenen Tür stand. Es gab weder Knauf noch Klinke und auch kein Tastenfeld für einen Code. Nur ein winziger Scanner war am Rahmen angebracht. Doch Niklas hatte keine Ahnung, was er benötigte, um die Tür zu öffnen. Eine Codekarte? Oder wurden dort Irisscan oder Fingerabdrücke benötigt? All das würde ihn nicht weiterbringen. Resigniert setzte er sich auf den Boden und spielte mit der Kartoffel in seiner Tasche. Da fiel ihm ein, dass der Scanner eine sechseckige Form hatte. Niklas zog die Kartoffel heraus und betrachtete die eingebettete Schraube. Vorsichtig schälte er sie aus dem Fruchtfleisch. Ihr Kopf hatte ebenfalls sechs Ecken. Hoffnungsvoll stand er auf. Er hielt den Schraubenkopf an den Scanner und tatsächlich sprang die Tür auf. Schnell blickte er sich um, ob ihn jemand beobachtete und schlüpfte schließlich hindurch. Vor ihm kam das Förderband mit den Kartoffeln aus einem Tunnel.

Der Tunnel war nur spärlich beleuchtet. Doch es gab keinerlei Abzweigung und so konnte sich Niklas nicht verlaufen. Es schien ihm, dass er stundenlang wanderte. Irgendwann schmerzten ihm die Füße von der ungewohnten Anstrengung. Endlich erblickte er ein Licht. Er begann zu rennen. Das Licht strahlte durch die Scheibe einer Tür, welche den Gang verschloss. Aus einer Öffnung links daneben quollen die Kartoffeln auf das Band. In freudiger Erwartung, endlich eine der wunderbaren Agrarkuppeln erreicht zu haben, öffnete er diese.

Niklas blickte in eine unendlich große Halle. Sie war bestückt mit Tausenden weißen Kästen. Dazwischen liefen viele kleine Förderbänder entlang. Sie verbanden sich zu immer größeren Einheiten, bis nur noch ein Band aus der Halle herausführte. An einem der Kästen mitten im Raum stand ein Mann in weißem Kittel.

»Hallo!«, rief Niklas zu ihm hinüber.

Der Mann blickte von seiner Arbeit auf. Er sah zu ihm herüber. Bewegte sich jedoch nicht.

Niklas suchte sich einen Weg durch die Kästen und Förderbänder und steuerte auf den Mann zu.

»Was suchen Sie hier?«, fragte der Mann fast schon entsetzt. Sein zerfurchtes Gesicht zeugte von seinem hohen Lebensalter.

Niklas zog die Kartoffel aus seiner Kitteltasche und hielt sie dem Alten hin.

Dieser stieß einen entsetzten Schrei aus. »Sie Idiot!«

Niklas blickte ihn verwirrt an. »Aber...«

»Ich habe mein Leben riskiert, um endlich diesen Schwindel aufzudecken. Sie hätten die Kartoffel an die Medien weitergeben sollen. Nun ist alles vorbei. Sie Idiot haben das Beweisstück wieder hierhergebracht.«

Der Mann hatte Tränen in den Augen.

»Aber...«, wollte sich Niklas verteidigen, »wieso hat die Schraube mir dann die Türen geöffnet?«

Zuerst guckte ihn der Alte verdutzt an, dann brach er in schallendes Lachen aus.

»Das ist eine gewöhnliche Schraube. Sie öffnet keine Türen. Die haben genau gesehen, was Sie machen. Glauben Sie denn, niemand hätte bemerkt, dass Sie hier eingedrungen sind? Das ist eine Falle, Sie dämlicher Idiot. Eine Falle für mich!«, schrie ihn der Alte an.

Niklas verstand nicht, von was der Mann sprach. Er war doch nur neugierig gewesen, wie eine Schraube in eine Kartoffel geraten konnte und er wollte endlich die schönen grünen Felder sehen. Wo waren sie? Hier gab es nur Metallkästen.

In diesem Moment schrillte eine Sirene auf. Eine Stimme verkündete: »Unbefugter Zutritt zur Produktionsstätte registriert. Subjekt terminieren!« Aus verschiedenen Öffnungen in den Wänden kamen Drohnen geflogen. Sie steuerten auf Niklas zu. Der machte Anstalten wegzurennen. Doch der Alte hielt ihn zurück.

»Sie können denen nicht entkommen. Die haben genau gewusst, dass ich irgendwann auspacken würde. Tut mir leid, dass ich Sie da mit hineingezogen habe. Doch bevor wir sterben, möchte ich Ihnen wenigstens noch den...
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Jacqueline Montemurri wurde 1969 in Sachsen geboren, machte 1989 in Dorsten Abitur, studierte anschließend Luft- und Raumfahrttechnik in Aachen und schloss 1995 als Diplom-Ingenieurin ab. Seit 2002 lebt sie mit ihrer Familie am Rand des Bergischen Landes.
Nach dem Studium begann sie Kurzgeschichten zu verfassen. Aus einer dieser Stories entstand schließlich ihr Debüt-Roman Die Maggan-Kopie, der für den Deutschen Science Fiction Preis 2013 nominiert war. Einige Geschichten veröffentlichte sie in Erzählbänden, diversen Anthologien sowie in den Magazinen Exodus und Spektrum der Wissenschaft. Für die Erzählung Koloss aus dem Orbit bekam sie 2020 den Kurd-Laßwitz-Preis verliehen. Aus dieser Erzählung entwickelte sie einen Roman, der im Verlag Plan 9 erschien. Weitere Science-Fiction-Romane folgten.
Seit 2016 arbeitet sie zudem an der Historische-Fantasy-Reihe Karl Mays magischer Orient des Karl May Verlags mit.