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Die schwarze Botin

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
TWENTYSIX CRIMEerschienen am12.02.20241. Auflage
Sie ist eine Botin. Was sie überbringt kommt von Leuten die sie nicht kennt und geht an Leute die sie nicht kennenlernen will. Zuverlässigkeit, Verschwiegenheit und Souveränität sind ihre Lebensversicherung. Nur ein Mann kennt ihr wahres Aussehen, ihr Auftraggeber. Für alle Anderen ist sie die Frau ohne Gesicht. Wer über sie spricht nennt sie die schwarze Botin, die Botin der Unterwelt. Als sie in einem Düsseldorfer Ufercafé einen braunen Aktenkoffer übernimmt um ihn nach Alexandria zu überführen glaubt sie an einen schnellen, unproblematischen Auftrag. Was sie nicht weiß, der Koffer wurde nur eine Stunde vorher aus dem Tresor einer Waffenfabrik gestohlen. Nicht die Grenzkontrollen werden ihr wahres Problem sein, sondern Verfolger die vom brisanten Inhalt des Koffers erfahren haben und Jagd auf sie machen. Aber auch darüber wurde sie nicht informiert.

Georg P. Strangfeld leitete bis 2005 ein Referat im Auslandsgeschäft einer Großbank mit regelmäßigen Auslandsaufenthalten. Seine dort gesammelten Erfahrungen über landestypische Gebräuche und Hintergründe läßt er nun in Romane einfließen und verarbeitet sie zu spannenden Thrillern. Als passionierten Segler zog es ihn in seiner Freizeit regelmäßig an die europäischen Küsten des Mittelmeers bis hinunter zur südlichen Türkei. Heute schenkt er seine Leidenschaft der raueren Nordsee.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,15
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextSie ist eine Botin. Was sie überbringt kommt von Leuten die sie nicht kennt und geht an Leute die sie nicht kennenlernen will. Zuverlässigkeit, Verschwiegenheit und Souveränität sind ihre Lebensversicherung. Nur ein Mann kennt ihr wahres Aussehen, ihr Auftraggeber. Für alle Anderen ist sie die Frau ohne Gesicht. Wer über sie spricht nennt sie die schwarze Botin, die Botin der Unterwelt. Als sie in einem Düsseldorfer Ufercafé einen braunen Aktenkoffer übernimmt um ihn nach Alexandria zu überführen glaubt sie an einen schnellen, unproblematischen Auftrag. Was sie nicht weiß, der Koffer wurde nur eine Stunde vorher aus dem Tresor einer Waffenfabrik gestohlen. Nicht die Grenzkontrollen werden ihr wahres Problem sein, sondern Verfolger die vom brisanten Inhalt des Koffers erfahren haben und Jagd auf sie machen. Aber auch darüber wurde sie nicht informiert.

Georg P. Strangfeld leitete bis 2005 ein Referat im Auslandsgeschäft einer Großbank mit regelmäßigen Auslandsaufenthalten. Seine dort gesammelten Erfahrungen über landestypische Gebräuche und Hintergründe läßt er nun in Romane einfließen und verarbeitet sie zu spannenden Thrillern. Als passionierten Segler zog es ihn in seiner Freizeit regelmäßig an die europäischen Küsten des Mittelmeers bis hinunter zur südlichen Türkei. Heute schenkt er seine Leidenschaft der raueren Nordsee.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783740761011
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum12.02.2024
Auflage1. Auflage
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.13846207
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

06
DÜSSELDORF / BRD

Café an der Rheinpromenade

Klaus Ritter steuerte einen unbesetzten Ecktisch an und setzte sich auf den Stuhl der ihm freie Sicht über das gesamte Lokal ermöglichte.

Den Kellner der ihm sofort ein Kännchen Kaffee auf den Tisch stellte nahm er kaum wahr, studierte er doch gerade die Gesichter der anwesenden Gäste. Den Hauptanteil nahmen Männer mittleren Alters ein die allein an ihren Tischen saßen. Den Anteil weiblicher Gäste schätzte Ritter auf nur dreißig Prozent, wobei die Damen in der Regel den Tisch zu zweit oder dritt belegten.

Der Mann den er suchte war nicht unter den Gästen.

Ein Pärchen, unscheinbar in ihrer Zweisamkeit, betrat die Terrasse und fand einen Tisch auf der gegenüberliegenden Seite des Lokals. Felix Busch und Fiona Winkler bestellten sich jeweils eine Weinschorle und Ritter fragte sich wie die es schafften keinen Kaffee vorgesetzt zu bekommen.

Observierungen sind ein zähes Geschäft, es war ihr dritter Tag und Ritter kannte die ausgelegten Zeitschriften mittlerweile auswendig.

Mit Fortschritt des Spätnachmittags erhöhte sich die Zahl der einströmenden Gäste, auch die Überstundenschieber schienen noch schnell die Restsonne genießen zu wollen.

Ein Mann im dunkelgrauen Anzug, weißen Hemd und roter Krawatte setzte sich an einen noch freien Tisch in der Nähe des Wassers und blickte auf den Rhein. Dem Anschein nach schien er auf etwas zu warten.

Ritter erkannte sein Gesicht sofort, musste es nicht mit dem Bild in seiner Tasche vergleichen. Ihm übergab in diesem Lokal der Mann im grauen Anzug den braunen Aktenkoffer von L&K mit dem anschließend eine junge schwarzhaarige Frau das Lokal in Richtung Innenstadt verließ.

Vorerst beschränkte sich Ritter darauf ihn zu beobachten. Als er aber auch nach einer Stunde noch alleine saß, legte Ritter die Zeitschriften zur Seite und nickte Felix und Fiona zu.

Einen Geldschein zur Begleichung seiner Rechnung schob er unter die Tasse, stand auf und setzte sich zu dem Mann an den Tisch.

Abschätzend blickte der ihn an. »Es gibt bestimmt noch freie Tische, sie müssen sich nicht an meinen setzen.«

Ritter lächelte zurück, der Mann schien nervös zu sein. »Mir war als wären sie sehr allein und würden sich über etwas Gesellschaft freuen. Warten sie auf Jemanden. - Sie sind doch öfter hier, oder?«

Der Mann reagierte nicht, also begann Ritter erneut und das auf seine ureigene höfliche Art.

Der Kiesbelag raschelte als er mit seinem Stuhl näher an den des Mannes rückte und ihn dann von der Seite anschaute. »Schön dass sie sich Zeit für mich nehmen denn ich habe eine Frage an sie. Wo ist der braune Aktenkoffer der ihnen vor ein paar Tagen in diesem Lokal übergeben wurde.«

Die Nähe zu Ritter schien dem Mann unangenehm zu sein denn er versuchte den Abstand wieder zu vergrößern indem er mit seinem Stuhl etwas zur Seite rückte, was jedoch der Fuß von Felix Busch verhinderte der auf der Eisenverbindung der beiden Stuhlbeine ruhte.

Der Mann blickte über sich, direkt in das Gesicht von Felix Busch. Der lächelte ihm aus zwei Meter Höhe freundlich zu, bückte sich und flüsterte ihm ins Ohr: »Beantworten sie doch einfach seine Frage. Der Mann neben ihnen hat sie doch so freundlich gestellt.«

Nochmals schaute der Mann nach oben, dann zu Ritter: »Was wollen sie von mir?«

Seine Augen suchten den Kellner. Gleichzeitig atmete er tief ein, wohl um die umliegenden Tische lautstark auf seine verzwickte Situation hinzuweisen, doch die seinen Hals umklammernden Hände von Felix Busch ermahnte ihn sich ruhig zu verhalten.

»Wir sind doch erwachsene Menschen und wollen uns nur ganz freundlich mit ihnen unterhalten. Also keine Dummheiten bitte.«

Ritter wiederholte seine Frage: »Wo ist der braune Aktenkoffer der ihnen vor ein paar Tagen übergeben wurde. Sie erinnern sich doch bestimmt.«

Der Mann tat sich schwer mit der Beantwortung, doch schien der steigende Druck mit dem Busch die Luftzufuhr reduzierte sein Gedächtnis anzuregen, zumal er beruhigend hinzufügte: »Sie brauchen keine Angst vor übermäßigem Aufsehen haben, wenn ich zudrücke bleibt das unbemerkt, zumindest so lange wie wir uns in diesem Lokal aufhalten.«

Der Mann sah erst Busch und dann Ritter an: »Ich habe den Koffer nicht.«

Ritter klopfte mit dem rechten Zeigefinger gegen die Tischkante. »Das glaube ich ihnen sogar, ich möchte nur wissen wo er jetzt ist.«

»Ich weiß es nicht.«

Mittlerweile schien der von Busch erzeugte Druck zu schmerzen denn er wand sich um ihn zu reduzieren. »Ich warte auf jemanden der den Aktenkoffer übernommen hat.«

»Sie meinen nicht zufällig die junge Dame mit den langen schwarzen Haaren, die am Tag der Übergabe neben ihnen gesessen hat?«

Erschreckt blickte er Ritter an: »Woher wissen sie.«

Ritter deutete auf die städtische Überwachungskamera am Laternenmast direkt neben der Promenade. »Wer ist die Frau und wohin ist sie mit dem Aktenkoffer gegangen.«

Er zuckte mit den Schultern, was Busch veranlasste den Druck nochmals zu erhöhen und den Blutfluss der Adern zum Gehirn zu unterbinden was starke Kopfschmerzen verursachen musste.

Der Mann bäumte sich auf und seine Stimme kratze als er antwortete: »Sie ist ein Kurier und hat den Auftrag die Tasche nach Alexandria zu bringen. Dort wird sie ihn einem anderen Kurier übergeben. Sie sollte längst zurück sein, aber hat sich bislang noch nicht gemeldet.«

»Ist hier ihr Treffpunkt?«

Er nickte.

»Wem sollte sie in Ägypten die Tasche übergeben.«

»Einem weiteren Kurier, mehr weiß nur sie. Ich nicht.«

»Das glaube ich nicht.«

Erneut wand er sich und schnappte hörbar nach Luft. »Es sollte nur ein kurzer, schneller Trip sein. Sie reist mit einer Tanztruppe die in Alexandria einen Monat gastiert und bringt mit deren Gepäck den Koffer außer Landes. In Alexandria übergibt sie ihn dann dem anderen Kurier der den weiteren Transport übernimmt.«

Ritter wartete einen Moment mit seiner Antwort: »Und sie meinen ich kann ihnen glauben?«

Der Mann nickte heftig, eigentlich etwas zu heftig.

»Okay belassen wir es für heute. Sollten sie uns jedoch belogen haben melden wir uns wieder, dann sind wir allerdings nicht mehr so freundlich wie heute.«

Ritter stand auf und verließ zusammen mit Busch das Lokal in Richtung Altstadt.

Erlöst sackte der Mann in sich zusammen, blickte auf seine Armbanduhr und schreckte hoch. Zügig stand er auf, legte einen Geldschein auf die Untertasse und verließ das Lokal zur Rheinpromenade in Richtung Anlegestelle der Weißen Flotte .

In gebührendem Abstand folgte Fiona Winkler und erreichte den Einstieg ins Schiff kurz bevor es ablegte.

Auf dem Achterdeck stehend blickte der Mann gedankenversunken auf die vorbeiziehende Altstadt von Düsseldorf. Mit einer Hand tastete er seinen Hals ab als spüre er noch immer die Hände von Busch.

Vom Promenadendeck sah Fiona auf ihn hinunter, zückte ihr Handy und telefonierte mit Klaus Ritter, der zusammen mit Felix Busch das Altstadtparkhaus erreicht hatte und zum Auto lief.

»Wir sind auf einem Schiff der Weißen Flotte und fahren Flussabwärts, voraussichtlich nach Kaiserswerth. Dort endet die Linie.«

»Okay, wir beeilen uns.«

Während das Schiff die Rheinterrassen passierte und auf das Hafengelände des Düsseldorfer Yachtclubs zusteuerte, jagten Busch und Ritter über die Fischerstraße und die Kaiserswerther Straße nach Düsseldorf-Stockum. Am Kreisverkehr zu den Messehallen verließ sie das Glück der freien Straße, sie standen im Stau. Die Messebesucher fuhren nach Hause. Ein rechtzeitiger Wechsel auf die Bundesstraße 8 verhieß schnelleres Vorankommen, enttäuschte sie aber und sie fuhren im Schritttempo am Westende der Startbahnen des Düsseldorfer Flughafens vorbei. Nach erschreckend langer Fahrt im Schritttempo erreichten sie die Abfahrt zur Niederrheinstraße und den Stadtteil Kaiserswerth.

Derweil beobachtete Fiona Winkler den Mann auf dem Achterdeck und bemühte sich einen Endvierziger abzuwehren, der penetrant versuchte ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

An der Landungsbrücke Kaiserswerther Markt leerte sich das Schiff. Auch der Mann vom Ufercafé ging an Land. In gebührendem Abstand folgte ihm Fiona durch das mittelalterliche Hochwasserschutztor in die Kaiserswerther Altstadt.

Plötzlich erschien der nervige Endvierziger direkt neben ihr und berührte ihre Schulter. Dabei zeigte er auf ein Café auf der gegenüberliegenden Straßenseite. »Darf ich sie zu einem Kaffee einladen?«

Der hat mir gerade noch gefehlt!

Um sofort klare Verhältnisse zu schaffen...
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Autor

Georg P. Strangfeld leitete bis 2005 ein Referat im Auslandsgeschäft einer Großbank mit regelmäßigen Auslandsaufenthalten. Seine dort gesammelten Erfahrungen über landestypische Gebräuche und Hintergründe läßt er nun in Romane einfließen und verarbeitet sie zu spannenden Thrillern.
Als passionierten Segler zog es ihn in seiner Freizeit regelmäßig an die europäischen Küsten des Mittelmeers bis hinunter zur südlichen Türkei. Heute schenkt er seine Leidenschaft der raueren Nordsee.
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