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Im Schatten des Blitzes

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
784 Seiten
Deutsch
Cross Culterschienen am13.02.2024
Magie ist eine begrenzte Ressource - und sie wird knapp! Demir Grappo ist ein Ausgestoßener: Er hat seinem Leben als reicher, angesehener Mann, seinen Pflichten und seiner Familie den Rücken gekehrt. Nun fristet er sein Dasein als Gauner, heimatlos und einsam. Doch als seine Mutter brutal ermordet wird, muss Demir aus dem Exil zurückkehren, um seinen Platz als Familienoberhaupt einzunehmen. Es stellt sich heraus, dass sie zu viel wusste: Jene Macht, die die Zivilisation in Gang hält - das Götterglas - geht zur Neige. Nun muss Demir unter alten Freunden und Feinden Verbündete finden, den mächtigen Gildenfamilien entgegentreten, die bloß daran interessiert sind, an sich zu raffen, was noch übrig ist. Ein Krieg steht bevor - ein Krieg, der keinem vergangenen gleicht. Und nur Demir und seine bunt zusammengewürfelte Gruppe Außenseiter können vielleicht noch verhindern, dass das Leben, wie sie es kennen, für immer zu Ende geht. 'Wunderbarer Weltenbau und eine wahrhaft epische Erzählung - dies ist Brians bestes Werk bisher. Ich empfehle es von ganzem Herzen jedem, der auf der Suche nach einer neuen Lieblings-Fantasy-Reihe ist!' (Brandon Sanderson)mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextMagie ist eine begrenzte Ressource - und sie wird knapp! Demir Grappo ist ein Ausgestoßener: Er hat seinem Leben als reicher, angesehener Mann, seinen Pflichten und seiner Familie den Rücken gekehrt. Nun fristet er sein Dasein als Gauner, heimatlos und einsam. Doch als seine Mutter brutal ermordet wird, muss Demir aus dem Exil zurückkehren, um seinen Platz als Familienoberhaupt einzunehmen. Es stellt sich heraus, dass sie zu viel wusste: Jene Macht, die die Zivilisation in Gang hält - das Götterglas - geht zur Neige. Nun muss Demir unter alten Freunden und Feinden Verbündete finden, den mächtigen Gildenfamilien entgegentreten, die bloß daran interessiert sind, an sich zu raffen, was noch übrig ist. Ein Krieg steht bevor - ein Krieg, der keinem vergangenen gleicht. Und nur Demir und seine bunt zusammengewürfelte Gruppe Außenseiter können vielleicht noch verhindern, dass das Leben, wie sie es kennen, für immer zu Ende geht. 'Wunderbarer Weltenbau und eine wahrhaft epische Erzählung - dies ist Brians bestes Werk bisher. Ich empfehle es von ganzem Herzen jedem, der auf der Suche nach einer neuen Lieblings-Fantasy-Reihe ist!' (Brandon Sanderson)
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986662875
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum13.02.2024
Seiten784 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse13368 Kbytes
Artikel-Nr.13854797
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

PROLOG

Die Sonne versank bereits hinter den Bergen, als Demir Grappo sich seinen Weg über das Schlachtfeld bahnte. Die zarten Wolken im tiefroten Himmel erinnerten an die Flammen eines gewaltigen Hafenofens, ein wunderschöner Anblick - bis auf das Blutbad, das sich über die gesamte Ebene erstreckte. Um die Schreie und das Stöhnen der Sterbenden aus seinem Bewusstsein zu verbannen, starrte Demir auf den Sonnenuntergang. Besaß sein Heer einen Kriegsmaler? Wurden nicht die meisten Streitmächte von einem begleitet? Wenn nicht, sollte er einen finden.

Er hob die Hände und hielt die Finger wie einen Rahmen vor den Himmel. Ein wahrlich atemberaubender Anblick. Dann ließ er langsam die Hände sinken, bis sich das bereits in der Dämmerung versinkende Schlachtfeld in den Fingerrahmen schob. Dieses war ... weniger schön.

Demir war mit Legenden von glorreichen Schlachten aufgewachsen. Geschichten voller Heldentaten, letzter Gefechte und unterlegener Kavallerien, die dennoch angriffen. Erzählungen über nicht aufzuhaltende Stürmer, die sich in ihren bunten magischen Rüstungen durch die Infanterie pflügten, während Glastänzer glitzernde Quarzsplitter auf das Schlachtfeld niederregnen ließen.

Von der grausamen Realität fehlte in diesen heroischen Beschreibungen jedoch jede Spur. Über die Schießpulverwolken und den widerwärtigen Morast aus Schlamm und Blut unter den Stiefelsohlen wurde kein Wort verloren. Keiner von Demirs Hauslehrern hatte je von den Angst- und Schmerzensschreien der Männer und Frauen erzählt, den Wehklagen um getötete Freunde. Und den Gestank hatten sie definitiv nicht erwähnt.

Und das Blut. So viel Blut. Das gab es immer, wenn Glastänzer zum Einsatz gekommen waren.

Demir hatte in sieben Tagen drei Siege errungen. Er konnte nicht leugnen, dass sein Herz so hoch schlug wie noch nie, wenn eine Schlacht sich seinen Befehlen entsprechend entwickelte. Ein großartiges Gefühl, den Feind fliehen zu sehen und die Siegesschreie seiner Soldaten zu hören. Aber das hier, die Heiler und ihre Gehilfen, die Priester, die nach dem Gefecht über das Feld zogen, wurden nicht besungen.

Demir betrachtete den durch den Angriff eines Glastänzers entstandenen Blutsumpf. Die Leichen waren von Abermillionen Glassplittern aufgeschlitzt. Die Überlebenden sahen wie etwas aus einer Gruselgeschichte aus und schrien vor Schmerz, bis ein Heiler es endlich mit einer Auswahl von Göttergläsern zu ihnen schaffte, um sie abzulenken, ihre Qual zu lindern und die Heilung zu beschleunigen.

War das hier sein Werk? Die Soldaten waren immerhin Rebellen gewesen, und im Chaos des Kampfes konnte man leicht den Überblick verlieren. Demirs Blick fiel auf eine verwundete junge Frau, die gerade auf ein kostbares Stück schmerzstillendes Milchglas biss und sich aufsetzte. Sie starrte Demir so verängstigt an, dass er sich dabei ertappte, die auf seine linke Hand tätowierten überlappenden Dreiecke zu bedecken, die seine magischen Kräfte verrieten.

Seine Hauslehrerin hatte ihm einst erklärt, dass es gut und richtig für Glastänzer sei, über allen anderen zu stehen. Es war eine Gabe, behauptete sie, die ihn neben der magischen Fähigkeit, normales Glas zu manipulieren, anderen gegenüber auch auf geistiger Ebene überlegen machte. Andere würden ihn immer fürchten, weil sie wussten, dass er sie mit einem einzelnen Gedanken töten konnte.

Den Beweis dafür sah er vor sich: Hunderte von Männern und Frauen, die in Stücke geschnitten worden waren. Sie taten recht, ihn zu fürchten. Noch nie hatte er seine eigene Zerstörungskraft so greifbar erlebt wie in den letzten sieben Tagen auf dem Schlachtfeld, und wenn er ehrlich war, machte sie ihm Angst. Würde er sich mit der Zeit daran gewöhnen? Er war schließlich erst zwanzig Jahre alt und dies sein erster Feldzug. Würde er abstumpfen? Oder würde es ihn immer anwidern?

Suchend sah Demir sich nach etwas um - irgendetwas -, das ihm Halt geben konnte. Seinen Offizieren war noch nicht aufgefallen, dass er verschwunden war, und abgesehen von den Toten und den Schwerverletzten sowie den Heilern und Priestern, die sich um sie kümmerten, war er allein. Die Überlebenden machten sofort einen großen Bogen um ihn, wenn sie seine schwarze Uniform mit dem Glassymbol eines Glastänzers erkannten. Auch wenn sie ihn vielleicht nicht persönlich kannten, konnten sie sich leicht zusammenreimen: Er war General Grappo, der Glastänzer-Kommandant.

Wie er das hasste. Warum konnten sie statt der tödlichen Magie, die er sich nie gewünscht hatte, nicht die Siege sehen, die er ihnen verschaffte?

Schließlich fiel sein Blick auf eine vertraute Gestalt, und er lenkte seine ziellosen Schritte in ihre Richtung. Er kam an einem Heiler vorbei, der einer verwundeten Soldatin ein Stück weißes Götterglas reichte, das wie ein Hufnagel geformt war. »Draufbeißen, bis die Schmerzen verfliegen«, wies der Heiler sie an und sah zu Demir auf, als wäre er hierfür verantwortlich. Der Soldatin hing der halbe Darm aus dem Bauch. Mehr als ein paar Stunden würde sie nicht überleben, aber die Kräfte des Milchglases würden ihr das Sterben erleichtern. Spontan versuchte Demir, das kleine Stück Milchglas mit seiner Magie abzutasten, doch es blieb seinen Sinnen gegenüber kalt und tot. Götterglas war die einzige Art von Glas, die ein Glastänzer nicht manipulieren konnte.

Er versuchte, den Heiler und seine Patientin zu vergessen, und hielt weiter auf den Mann zu, der an einer kleinen freien Stelle zwischen den Toten kniete. Demir kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er wahrscheinlich nicht betete, sondern seinen Geist klärte, wie er es nannte. Das tat er vor und nach jeder Schlacht. Wenn sich doch nur mehr Soldaten mit solcher Sorgfalt um ihr Seelenwohl kümmern würden.

Idrian Sepulkis Haut war dunkel wie Kohle, seine Schultern breit und seine Beine stark wie Baumstämme. Er war über eins achtzig groß und trug die Rüstung eines Stürmers: eine Halbrüstung aus Stahlringen, in die hochresonantes Götterglas eingearbeitet war - Verzierungen aus schmerzunterdrückendem Milchglas, gelbe Schmiedeglasstreifen zur Unterstützung seiner Kraft und Schnelligkeit sowie winzige lila Tupfen aus Klugglasfragmenten, die sein Denkvermögen schärften. Doch das dunkelblaue Hammerglas, das härter als Stahl war und die Rüstung so gut wie unzerstörbar machte, überwog. Idrians ebenfalls mit Götterglas durchwirkter Mandelschild und riesiges Bastardschwert lagen blutverkrustet neben ihm auf dem Boden. Sein Helm war mit zwei eng an den Stahl anliegenden Widderhörnern aus Hammerglas verziert. Die anderen Soldaten nannten Idrian den Rammbock.

Eine durchschnittliche Person wäre an einer solch hohen Konzentration von Götterglas in Minutenschnelle erkrankt und Stunden später gestorben, aber Idrian war ein Glassalier - wie alle Stürmer gehörte er zu den seltenen Menschen, denen die Glasmürbe nicht zusetzte. Demir blickte auf seine Handrücken und sah, dass seine Haut schuppig geworden war und lila glänzte - das erste Symptom von Glasmürbe, ausgelöst durch seinen Gebrauch von Klugglas in der Planung und Durchführung der Schlacht. Wenn er nicht vorsichtig war, würden die Stellen sich fischschuppenartig verhärten und sich nicht mehr von seiner Haut lösen. Die nächsten Tage musste er genau überlegen, welcher Magie er sich aussetzen wollte.

»Stürmer Sepulki«, begrüßte Demir Idrian. Der Soldat spähte mit einem Auge zu ihm hoch, erkannte ihn und wollte aufstehen. Demir winkte ab. »Ich wollte nicht stören.«

»Sie stören nicht, Herr General«, antwortete Idrian mit seiner tiefen, sonoren Stimme. »Ich lasse nur von der Gewalt in meinem Kopf ab.« Jetzt öffnete er auch das andere Auge. Sein rechtes war vor langer Zeit durch ein künstliches aus lila Klugglas ersetzt worden. Demir hatte vor ein paar Wochen herumgefragt, wie Idrian zu dem Glasauge gekommen war und warum es ihn noch nicht umgebracht hatte, doch niemand schien etwas darüber zu wissen. Es kam zwar gelegentlich vor, dass Götterglas im Körper eingesetzt wurde, es war jedoch selbst für einen Glassalier hochgefährlich.

»Das klingt gesund und vernünftig«, gab Demir zurück. »Ich habe selbst eben den Sonnenuntergang genossen.«

Idrian starrte Demir mit seinem beunruhigenden lila Auge an. In seinem gesunden lag keinerlei Furcht, wofür Demir dankbar war. Immerhin gab es einen in dieser Armee, der ihn nicht nur als Monster ansah. Doch die Stürmer waren kaum mehr als vom Staat bezahlte Mordmaschinen. Wer Macht hatte, verstand andere mit Macht. »Ganz schön beeindruckend, Herr General. Glückwunsch zu diesem Sieg!«

Demir quittierte das mit einem gleichgültigen Nicken und fragte sich, ob es den Stürmer störte, jemanden, der nicht...
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