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Lassiter Sonder-Edition 42

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
80 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am16.03.20241. Aufl. 2024
Heftig schlang die Frau die Arme um Lassiters Nacken. 'Geh nicht nach unten!', flüsterte sie. 'Misch dich nicht in Pacos Angelegenheiten! Er ist zwar dein Freund, doch er würde auch dich töten wie all die anderen. Dann wird es auch für dich das Requiem geben.'
Lassiter schob sie sanft von sich. Er sah ihren verlockenden Körper und spürte Verlangen in sich aufsteigen. Trotzdem sagte er: 'Ich muss gehen. Ich darf nicht zulassen, dass ein Unschuldiger meinetwegen sterben soll...'

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Produkt

KlappentextHeftig schlang die Frau die Arme um Lassiters Nacken. 'Geh nicht nach unten!', flüsterte sie. 'Misch dich nicht in Pacos Angelegenheiten! Er ist zwar dein Freund, doch er würde auch dich töten wie all die anderen. Dann wird es auch für dich das Requiem geben.'
Lassiter schob sie sanft von sich. Er sah ihren verlockenden Körper und spürte Verlangen in sich aufsteigen. Trotzdem sagte er: 'Ich muss gehen. Ich darf nicht zulassen, dass ein Unschuldiger meinetwegen sterben soll...'

Details
Weitere ISBN/GTIN9783751763264
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum16.03.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Reihen-Nr.42
Seiten80 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1456 Kbytes
Artikel-Nr.13924575
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KEIN REQUIEM
FÜR LASSITER

von Jack Slade

Lassiter lag zwischen den kargen Büschen am Talrand und beobachtete die kleine Hütte. Seit einer knappen Stunde befand er sich hier, und die Mittagssonne knallte erbarmungslos auf sein Genick und seinen Rücken herab.

Es war eine Tortur, so regungslos dazuliegen, aber er wusste gleichzeitig, dass alles verloren war, wenn ihn die Banditen dort unten entdeckten.

Es waren sieben Mann, und das war entschieden zu viel für ihn. Deshalb musste er warten, bis sich ihm eine bessere Chance bot. Die Schufte hatten Barbara in ihrer Gewalt, Barbara Killany, die einzige Tochter von Sam Killany, Lassiters Freund.

Vor zwei Tagen hatten sie das Mädchen entführt, und damit saß Sam Killany gewaltig in der Klemme. Ihm waren gewissermaßen die Hände gebunden, denn man hatte ihm gedroht, das Mädchen zu töten, sobald er einen Wirbel machte und den Sheriff unterrichtete.

Sam wurde erpresst, und in seiner Not hatte er an Lassiter geschrieben. Lassiter war seine letzte Hoffnung.

Soeben kam Barbara aus der Hütte. Ein Mann folgte ihr und blieb ständig in ihrer Nähe, als sie zum Creek hinunterging, um einen Eimer Wasser zu holen.

Das weizenblonde Haar des Mädchens leuchtete in der Sonne wie pures Gold. Sie trug ein schlichtes hellblaues Kleid, hochgeschlossen und am Hals und den dreiviertellangen Ärmeln mit weißen Rüschen besetzt. Ihre Bewegungen waren von einer anmutigen Geschmeidigkeit.

Sie war schön. Und jung. Vor kurzem erst achtzehn geworden. Fast noch ein Kind. Unschuldig.

Der Mann, der sie begleitete, sah gefährlich aus. Ein großer hagerer Bursche mit einem tiefgeschnallten Revolver an der Hüfte. Ein eiskalter, skrupelloser Schießer wie seine Kumpane.

Es musste Ty Lorimer sein, der Anführer von Richard O'Tooles Revolvermannschaft. Die Beschreibung, die Lassiter von Sam Killany bekommen hatte, passte jedenfalls auf den Mann.

Er beobachtete das Mädchen, während es sich bückte, um Wasser zu schöpfen. Lassiter konnte auf die Entfernung das Gesicht des Mannes nicht richtig sehen, aber seine ganze Haltung verriet eine lauernde Nachdenklichkeit.

Lassiter war ziemlich sicher, worüber der Bursche nachdachte. Im nächsten Augenblick erkannte er, dass er sich nicht geirrt hatte.

Der Revolvermann bewegte sich, als sich das Mädchen mit dem vollen Eimer aufrichtete. Er nahm ihm den Eimer aus der Hand, stellte ihn ab und streckte beide Hände nach Barbara aus. Er bekam ihre schmalen Schultern zu fassen. Er wollte sie zu sich heranziehen, aber sie riss sich mit einem jähen Ruck los, schrie zornig und rannte davon.

Der Mann holte sie mit ein paar langen Sätzen ein, packte sie an den Hüften und presste sie so fest an sich, dass sie kaum noch atmen konnte.

Lassiter knirschte mit den Zähnen.

Wut erfüllte ihn auf diesen Schuft, aber er konnte nichts unternehmen, wenn er das Mädchen nicht gefährden wollte.

Er musste weiterhin warten.

Aus der Hütte kamen drei Männer. Sie blickten neugierig zu den beiden hinüber. Der Mann ließ das Mädchen los und deutete auf den Eimer. Sie holte ihn und ging zur Hütte zurück.

Lassiter grinste zufrieden vor sich hin. Solange sie zu mehreren waren, würde sich keiner von ihnen an dem Mädchen vergreifen. Die meisten von ihnen waren wohl doch noch zu anständig geblieben, um solch ein Verbrechen zuzulassen.

Das Mädchen war in der Hütte verschwunden, und nach ein paar Minuten waren draußen alle sieben Banditen versammelt. Der Mann, den Lassiter für Ty Lorimer hielt, sagte etwas zu ihnen. Gleich darauf gingen fünf von ihnen zu dem kleinen Stangencorral, in dem ihre Pferde standen, und sattelten sie.

Lorimer und ein anderer Mann blieben zurück.

Als die fünf verschwunden waren, gingen Lorimer und der andere Mann in die Hütte.

Sekunden später hörte Lassiter einen entsetzten Schrei, und dann sah er Barbara aus der Hütte rennen.

Lorimer tauchte als erster hinter ihr auf. Er hielt sein Lasso in den Händen und ließ die Schlinge über dem Kopf kreisen. Dann segelte sie davon, tanzte kurz über dem laufenden Mädchen und senkte sich dann herab.

Sie fiel schreiend.

Seelenruhig holte Lorimer das Lasso ein und schleifte das Mädchen zu sich heran.

Sein Kumpan beobachtete die Szene lachend.

Lassiter erhob sich und setzte sich langsam in Bewegung. Sein Gesicht drückte finstere Entschlossenheit aus. Das Maß war jetzt endgültig voll.

Er hielt die Winchester im Hüftanschlag, und der metallene Lauf glitzerte im grellen Sonnenlicht.

Die beiden Schufte bemerkten ihn nicht.

Ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem Mädchen. Der eine Bursche hatte sie auf den Rücken geworfen, kniete hinter ihrem Kopf und presste ihre Arme an die heiße Erde.

Ty Lorimer nestelte an den vorderen Knöpfen ihres Kleides, aber als ihm das nicht schnell genug ging, riss er es einfach auseinander, und im nächsten Augenblick lag sie nackt vor ihm.

Sie schrie und versuchte zu treten. Lorimer hatte viel Mühe mit ihr, stieß einen Fluch aus und streifte ihr die Lassoschlinge um die Fußgelenke. Er zog sie fest zu, und nun lag sie lang ausgestreckt da und war unfähig, sich weiter zu bewegen.

Ihre Schreie wurden leiser und gingen in ein klägliches Wimmern über, als sich Lorimer über sie beugte.

Lassiter begann zu rennen. Als er bis auf zwanzig Schritt heran war, bemerkten ihn die beiden Schufte.

Er blieb stehen und sah, wie sie aufsprangen.

Sie rissen ihre Revolver aus den Holstern, und sie waren unwahrscheinlich schnell.

Lassiter feuerte sein Gewehr ab. Er durfte ihnen keine Chance geben. Er war gezwungen, hart und erbarmungslos zuzuschlagen.

Im Ganzen jagte er vier Kugeln aus dem Lauf. Beide Banditen wurden je zweimal getroffen. Es gelang ihnen zwar noch, ihre Revolver abzufeuern, aber die Kugeln flogen weit an Lassiter vorbei.

Dann lagen sie auf der heißen Erde.

Der Mann, den Lassiter für Ty Lorimer hielt, lebte noch. Lassiter beugte sich über ihn. Er sah in ein schmerzverzerrtes Gesicht, in Augen, die unnatürlich weit aufgerissen waren.

Lassiter empfand kein Mitleid.

»Lorimer?«, fragte er.

Der Mann nickte schwach.

»Und du?«, fragte er ächzend. »Wer bist du, Mister?«

»Lassiter.«

»Sei verdammt, Lassiter!«, keuchte Lorimer. »Dafür wird dich King Richard in die Hölle schicken. Arbeitest du für Killany?«

»Er ist mein Freund.«

Lorimer grinste böse.

»Dann hast du ein Todeskommando angenommen«, keuchte er, und seine Stimme wurde immer leiser. »Killany ist verloren. Richard O'Toole wird ihn vernichten. Er wird...«

Seine Stimme brach.

Ty Lorimer war tot. Genau wie sein Kumpan, der ein paar Schritte entfernt lag.

Lassiter blickte zu dem Mädchen hin.

Sie kauerte am Boden und weinte. Mit ihrem zerfetzten Kleid bedeckte sie notdürftig ihren Körper.

Sie weinte und zitterte vor Aufregung.

Lassiter legte ihr sanft die Hand auf die Schulter.

»Steh auf, Barbara!«, sagte er. »Wir müssen weg von hier, bevor die anderen zurückkommen.«

Er half ihr auf die Beine. Sie lehnte sich an ihn und schmiegte ihre Wange an seine Brust.

»O Lassiter«, flüsterte sie. »Dich hat der Himmel geschickt. Welch ein Glück, dass du gekommen bist.«

In ihrer Stimme schwang noch immer die Aufregung nach, und Lassiter streichelte ihr beruhigend über das lange blonde Haar.

Das Zittern ihres Körpers hörte auf. Sie atmete wieder ruhiger und löste sich von ihm.

Ihr Kleid klaffte vorne auseinander, und Lassiter sah ihre straffen Brüste, den Bauch und den Ansatz der Schamhaare. Vor drei Jahren hatte Lassiter sie zum letzten Mal gesehen, und damals war sie noch ein dürres Fohlen gewesen. Jetzt aber war sie wie eine Rose, die ihre Knospe geöffnet hatte und kurz vor ihrer vollen Entfaltung stand.

Sie war verdammt schön, und allein ihr Anblick konnte einen normal empfindenden Mann schon aus dem Gleichgewicht bringen. Lassiter aber blieb gelassen.

»Du bist gewachsen, Mädchen«, sagte er lächelnd. »Aus dir ist ja eine richtige Frau geworden. Du brauchst bald einen Mann.«

Jetzt lächelte sie auch.

»Ich habe den Richtigen noch nicht gefunden«, sagte sie. »Bis heute kenne ich nur einen, den ich heiraten würde. Und derjenige bist du.«

Lassiter drohte scherzhaft mit dem Zeigefinger.

»Schlag dir den Gedanken lieber aus dem Kopf!«, sagte er. »Immerhin könnte ich dein Vater sein.«

»Jetzt übertreibst du aber!«, rief sie. »Oder warst du schon in der Jugend ein ganz Schlimmer?«

»Und ob«, sagte er, und beide lachten.

Er blickte wieder auf ihren Körper, und allmählich kostete es ihn doch Mühe, ruhig zu bleiben.

Jetzt erst merkte auch sie, dass das Kleid vorne auseinanderklaffte. Sie wurde rot und raffte den Stoff schnell zusammen.

Er ging hinüber zum Corral, um ein Pferd für Barbara zu satteln. Sein eigenes Tier hatte er eine halbe Meile von der Hütte entfernt in einem kleinen Seitental...
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