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Mordsknall

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Niemeyer C.W. Buchverlageerschienen am20.02.2024
Martin von Schlechtinger kann es nicht fassen. Er soll einen Fehler bei der Installation des gasbetriebenen Grills in der neuen Imbissbude von Rudi Rattinger gemacht haben? Das kann einfach nicht sein. Doch wer ist dann schuld an der Explosion, die an einem herrlichen Morgen das friedliche Eiland in der Nordsee erschütterte und den Imbissbesitzer das Leben kostete? Inselpolizistin Lotta Dönges und ihre Freundin Nina Moretti - eigentlich Hauptkommissarin im Westerwald und derzeit im Urlaub - nehmen die Ermittlungen auf. Schnell wird klar, dass alles ganz anders sein muss, als es zuerst den Anschein hatte.

'Mit Micha Krämer hat ein neues Talent die Szene betreten. Ich mag seine Schreibe. Er kann etwas, das langsam aus der Mode kommt: eine Geschichte erzählen und uns fesseln', schrieb Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf einst über Micha Krämer. Dieses Talent demonstriert der Kultautor und Musiker aus dem Westerwald nicht nur in seinen zahlreichen Romanen und Jugendbüchern, sondern auch bei seinen Lesungen, die mittlerweile ganze Hallen füllen. Wer einmal mit dem Mythos Nina Moretti angefixt ist, den lassen die Geschichten rund um die junge Kommissarin nicht mehr los.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextMartin von Schlechtinger kann es nicht fassen. Er soll einen Fehler bei der Installation des gasbetriebenen Grills in der neuen Imbissbude von Rudi Rattinger gemacht haben? Das kann einfach nicht sein. Doch wer ist dann schuld an der Explosion, die an einem herrlichen Morgen das friedliche Eiland in der Nordsee erschütterte und den Imbissbesitzer das Leben kostete? Inselpolizistin Lotta Dönges und ihre Freundin Nina Moretti - eigentlich Hauptkommissarin im Westerwald und derzeit im Urlaub - nehmen die Ermittlungen auf. Schnell wird klar, dass alles ganz anders sein muss, als es zuerst den Anschein hatte.

'Mit Micha Krämer hat ein neues Talent die Szene betreten. Ich mag seine Schreibe. Er kann etwas, das langsam aus der Mode kommt: eine Geschichte erzählen und uns fesseln', schrieb Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf einst über Micha Krämer. Dieses Talent demonstriert der Kultautor und Musiker aus dem Westerwald nicht nur in seinen zahlreichen Romanen und Jugendbüchern, sondern auch bei seinen Lesungen, die mittlerweile ganze Hallen füllen. Wer einmal mit dem Mythos Nina Moretti angefixt ist, den lassen die Geschichten rund um die junge Kommissarin nicht mehr los.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783827197740
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum20.02.2024
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.13930882
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 1

Donnerstag, 16. Mai 2024, 6:28 Uhr

Strand/Insel Langeoog

Lumpi, mein Freund, wat is dat Leben doch schön , sinnierte Martin von Schlechtinger und blinzelte in die noch tief stehende Morgensonne. Der Himmel über Langeoog war blau, und nur vereinzelt zogen kleine Schäfchenwolken hastig vom Meer her kommend über das kleine Eiland.

Ein perfekter Tag. In jeder Hinsicht. Martin war wahrlich zufrieden mit sich und der Welt.

Einfach herrlich , seufzte er noch einmal hinterher und kraulte Lumpi dabei sachte hinter den pechschwarzen Ohren.

Die treue Border-Collie-Hündin, die neben ihm im weißen feinen Sand lag, legte den Kopf schief und sah Martin freudig hechelnd an. Ja, er und seine Lumpi verstanden sich. Gemeinsam gingen sie durch dick und dünn. Da, wo Martin war, da war auch Lumpi.

Die leichte Brise, die vom Meer her wehte, war noch kalt. Ebenso das Wasser der Nordsee, in der er heute Morgen zum ersten Mal nach der langen Winterpause wieder gebadet hatte. Gut, es war gerade einmal Mai. Da durfte man selbst am schönsten Strand der Nordseeküste noch keine Temperaturen wie in der Karibik erwarten. Das war so, und auch damit konnte er sehr gut leben.

Der Strand war hier draußen, in Höhe der Melkhörndüne, wie immer um diese Uhrzeit noch menschenleer. Keine Seele weit und breit. Die meisten Urlauber lagen um diese Uhrzeit zum Glück noch in den Federn, und die Einheimischen, die bereits wach waren, gingen ihrer Arbeit nach. Martin nicht. Seine Schicht in der Ferienhausvermietung Hansen begann erst um acht Uhr. Es waren also noch gut und gerne anderthalb Stunden Zeit. Zeit, um nach Hause zu radeln und in aller Ruhe mit seiner Liebsten zu frühstücken. Ein allmorgendliches Ritual.

Martin war schon immer ein Frühaufsteher gewesen. Wobei es in seinem ersten Leben als selbstständiger Sanitärfachmann morgens wesentlich hektischer zugegangen war. Dagegen war das Arbeiten hier auf der Insel die pure Entspannung.

Klar, auch ihm fiel es gelegentlich schon einmal schwer mit dem Aufstehen. Besonders in den letzten Wochen, in denen er fast jeden Tag bis teilweise spät abends malocht hatte.

Schuld an der vielen Arbeit, wenn man denn überhaupt von Schuld sprechen wollte, war nicht seine Chefin Annemarie Hansen, sondern sein alter Kumpel Rudi Rattinger.

Der Rudi war vor einigen Wochen ganz unverhofft auf der Insel aufgetaucht und hatte Martin voller Euphorie mitgeteilt, dass er plane, auf der Insel einen Imbissbetrieb zu eröffnen. Nicht irgendeinen. Nein, das Ganze sollte eher eine bessere Kopie von Rudis Pommesbude in Köln-Kalk werden. Eine mit echten rheinischen Spezialitäten und Rudis original Kalker Currywurst.

Damit hatte der alte Freund bei Martin natürlich offene Türen eingerannt. Denn wenn er eines auf der Insel wirklich vermisste, dann waren das seine Leibspeisen Himmel und Ääd und eben die legendäre Currywurst nach Rudis Geheimrezept. Wobei man da gestehen musste, dass das Rezept nicht von Rudi selbst stammte, sondern noch auf seinen Vater Peter, genannt Der Fritten-Pitter, zurückging. Der war noch ein Metzgermeister der alten Garde gewesen.

Das Rezept für seine legendäre Currybratwurst, das hatte er, wie es sich gehörte, nur an seinen Sohn weitergegeben.

Als Martin noch in Köln lebte, war Der Kölsche Himmel, wie die Bude von Rudi geheißen hatte, für Martin wie ein zweites Zuhause gewesen. Und auch als ihn seine Frau verließ und sein Sanitärbetrieb den Bach hinunterging, hatte der Rudi immer noch ein Schälchen Pommes und Wurst für den mittellosen Martin übergehabt. So war das eben unter Freuden. Die hielten zusammen und halfen sich. In guten wie in schlechten Zeiten.

Rudi, wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann musst du dat einfach sagen tun , hatte Martin dem alten Freund mitgeteilt, als der vor einigen Wochen auf der Insel auftauchte. Und ja, er hatte es auch genau so gemeint.

So war es dann gekommen, dass sie beide, nachdem Rudi die passenden Räumlichkeiten gefunden hatte, sechs Wochen lang jede freie Minute malochten, um die Bude fertig zu bekommen. Wobei der Begriff Bude eigentlich nicht wirklich passte. Nein, mit einer Pommesbude hatte das geräumige hübsche Lokal, welches sie beide auf die Beine gestellt hatten, nichts mehr zu tun. Das war ein richtiger Nobelimbiss geworden.

Heute würden ihre Mühen endlich belohnt werden. Um Punkt zehn Uhr am Vormittag öffnete Rudi die Pforten des Der Kölsche Himmel II.

Lumpi, ich denke, mir zwei müssen mal langsam los. Dat Frau Annemarie wartet bestimmt schon mit dem Frühstück auf uns , beschied er den Hund, klopfte seine Meerschaumpfeife aus, erhob sich von seinem Handtuch und begann damit, sich anzukleiden. Dabei achtete er wie immer sorgfältig darauf, dass da bloß kein Sand an Stellen kleben blieb, an denen man sich später etwas wund scheuern konnte.

Als Martin wenig später das alte Fahrrad vor dem Haus seiner Chefin und Gattin in Personalunion abstellte, roch es dort bereits verführerisch nach frischen Brötchen und Kaffee.

Er folgte Lumpi um das Haus herum direkt in den Garten, wo Annemarie bereits im weit geöffneten Wintergarten am gedeckten Frühstückstisch auf ihn wartete.

Seit Martin im letzten Winter auf der einstigen Terrasse eine Überdachung mit großen gläsernen Schiebetüren errichtet hatte, nahmen sie beide fast alle ihre Mahlzeiten nicht mehr in der Küche, sondern draußen in ihrem neuen Aquarium ein, wie er selbst den Wintergarten gelegentlich zu nennen pflegte.

Das seid ihr beiden ja , freute sich seine bessere Hälfte und legte ihr Mobiltelefon beiseite, auf dem sie bis gerade gelesen hatte.

Jepp. Da sind mir wieder. Frisch gebadet aus der Nordsee , bestätigte er, beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen Kuss.

Martin, du warst doch wohl nicht wirklich bei diesen Temperaturen im Wasser? , schimpfte sie sogleich.

Sicher dat. Wat uns nit umbringt, macht uns nur härter , bestätigte er und nahm ihr gegenüber Platz.

Annemarie schüttelte sich.

Nein, allein bei dem Gedanken an das kalte Wasser friert es mich schon. Du machst so lange, bis dich noch einmal der Schlag trifft, mein Lieber. Das nächste Mal hast du vielleicht nicht so viel Glück , erinnerte sie ihn wie so oft an die Geschichte von vor einigen Jahren. Damals hatte es Martin ganz schön umgehauen. Da hätte es nicht viel gefehlt, und er wäre futsch gewesen. Doch wie so viele Dinge hatte auch sein Infarkt etwas Gutes gehabt. Ohne die OP an seinem Herzen hätte er nämlich nicht den Herrn Doktor Jan Martin Bechersheim kennengelernt. Der war heute nicht nur sein Hausarzt hier auf der Insel, sondern gehörte als Martins Schwiegersohn mittlerweile zur Familie.

Anneschatz, du weißt doch: Unkraut vergeht nit. Einen Martin von Schlechtinger, den haut so schnell nix um , erwiderte er und griff sich eines der noch warmen Brötchen.

Heute würde er nur eines davon essen. Weil spätestens um kurz nach zehn gab es ja die langersehnte und redlich verdiente Currywurst bei Rudi. Der hatte bereits gestern den ganzen Tag in der Küche gestanden und Unmengen an Würsten hergestellt. Das Fleisch dazu kam ausnahmslos von den Bioschweinen, die Martins Sohn Kevin von Schlechtinger drüben auf dem Festland züchtete. Das war 1a-Ware.

Bei Rudi wurde alles noch selbst von Hand gemacht. Der hatte ja auch, genau wie sein Vater und schon der Großvater, eine Lehre als Metzger absolviert. Okay, die Metzgerei der Rattingers hatte bereits geschlossen, da war Martin noch ein kleiner Junge gewesen. Die Pommesbude, die Vater Peter Rattinger an gleicher Stelle eröffnet hatte, war wesentlich lukrativer gewesen. Nur die Wurst, die hatte der alte Rattinger immer noch selbst hergestellt. Genauso wie die Soßen und die Pommes aus frischen Kartoffeln. Da kam nix aus der Tüte.

Denkst du bitte daran, heute Vormittag nach der Toilettenspülung im Süderdünenring zu sehen? , fragte Annemarie und unterbrach damit seinen Gedankenfluss.

Jawohl, mein Schatz.

Wenn du vor Ort bist, dann schau auch bitte mal nach den Glühbirnen in der Küche von Wohnung zwei. Angeblich ist da eine defekt , gab sie keine Ruhe.

Martin sah auf seine Armbanduhr. Es war nun kurz vor halb acht.

Frau Hansen, der Herr von Schlechtinger hat erst in einer halben Stunde Dienstbeginn. Mir haben schließlich geregelte Arbeitszeiten. Ab acht Uhr morgens repariere ich alle Klospülungen und Lampen, die Sie wollen. Aber bis dahin is hier noch privat , musste er ihr jetzt einfach mal sagen.

Ja, sie war seine Chefin und gleichzeitig auch seine Ehefrau. Ein Umstand, den es aber strikt zu trennen galt. Von acht bis achtzehn Uhr hatte sie das Kommando und er zu spuren. Danach bis zum nächsten Morgen war frei.

Annemarie lachte gekünstelt auf.

Dass ich nicht lache, mein Lieber. Soll ich dir mal all die Stunden vorrechnen, die du in den letzten Wochen während deiner regulären Arbeitszeit bei diesem Hallodri Rudi verbracht hast? Wenn ich die Zeiten zusammenzähle, die du, während ich dich bezahlt habe, für diesen Kerl geschuftet hast, dann gehört mir locker ein Viertel des Lokals , schoss sie zurück und hatte damit natürlich auch ein bisschen recht.

Er war zwischendurch tatsächlich auch mal auf der Baustelle bei Rudi gewesen. Was aber auch kein Problem darstellte, da es derzeit noch sehr ruhig war. Während der Hauptsaison hätte er für solche Dinge natürlich keine Zeit.

Martin erwiderte nichts, sondern blickte stattdessen durch die große Panoramascheibe zu den Sanddornsträuchern, in denen...

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"Mit Micha Krämer hat ein neues Talent die Szene betreten. Ich mag seine Schreibe. Er kann etwas, das langsam aus der Mode kommt: eine Geschichte erzählen und uns fesseln", schrieb Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf einst über Micha Krämer.Dieses Talent demonstriert der Kultautor und Musiker aus dem Westerwald nicht nur in seinen zahlreichen Romanen und Jugendbüchern, sondern auch bei seinen Lesungen, die mittlerweile ganze Hallen füllen. Wer einmal mit dem Mythos Nina Moretti angefixt ist, den lassen die Geschichten rund um die junge Kommissarin nicht mehr los.