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Unternehmensnachfolge in Verlagen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
90 Seiten
Deutsch
Bramann Verlagerschienen am26.02.20241. Auflage
Den eigenen Verlag in andere Hände abzugeben, fällt den meisten Unter­­nehmer:innen nicht leicht. Ist er doch das persönliche Lebens­werk, in dem Jahre, mitunter auch Jahrzehnte der eigenen Existenz stecken - mit viel Arbeit, bisweilen hohem Risiko, manchem Ärger, aber auch Freu­de und ganz viel persönlicher Identität. Der geordnete Stabwechsel ist die letzte große Herausforderung. ??Dieter Durchdewald begleitet mit dem Team der BerlinHorizonte GmbH Trans­aktionsprozesse für Verlage, Agenturen, Software-Firmen und andere Dienstleister der Medienbranche. Im Rahmen seiner Be­ratungs­tätigkeit hat er einen Nachfolge-Kompass in sechs Schritten entwickelt, wobei jeder Schritt für eine Phase des Übergangs steht: ????Nachfolge-Voraussetzungen schaffen, ????Nachfolge- und Beteiligungsform wählen, ????Unternehmenswert ermitteln und Art des Verkaufs festlegen, ????Nachfolge-Interessenten finden, ????Verkaufsverhandlungen führen, ????Übertragung umsetzen. Der Leitfaden stellt die einzelnen Phasen der Unternehmens­nach­folge vor, benennt typische Stolpersteine und präsentiert praxiserprobte Tipps, um zügig voran und am Ende auch zu einem gelungenen Ab­schluss zu kommen. Damit bietet er Planungssicherheit für die Ausge­staltung des stets individuellen Übergabeprozesses. ??Obwohl das Buch in erster Linie an die ?Abgebenden? adressiert ist, enthält es auch Wissenswertes für Kaufinteressierte und potenzielle Nachfolger:innen, so Ausführungen zur Wertermittlung und Kaufpreis­findung, zur Due-Diligence-Prüfung sowie zu der Frage, wann ein Share Deal und in welchen Fällen ein Asset Deal zu bevorzugen ist. Ein fünf­seitiges Glossar mit den wichtigsten Fachtermini rundet die Ausführungen ab.

Dieter Durchdewald ist ausgebildeter Sortimentsbuchhändler, Organisationsentwickler, Coach und Diplom-Wirtschaftsmediator. Seit 2003 ist er als Unternehmensberater selbstständig. Zuvor war er 20 Jahre in allen drei Sparten der Buchbranche im In- und Ausland angestellt, überwiegend in Leitungsfunktion, zuletzt als kaufmännischer und verlegerischer Geschäftsführer. Heute ist er geschäftsführender Gesellschafter der BerlinHorizonte GmbH.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR26,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR19,99

Produkt

KlappentextDen eigenen Verlag in andere Hände abzugeben, fällt den meisten Unter­­nehmer:innen nicht leicht. Ist er doch das persönliche Lebens­werk, in dem Jahre, mitunter auch Jahrzehnte der eigenen Existenz stecken - mit viel Arbeit, bisweilen hohem Risiko, manchem Ärger, aber auch Freu­de und ganz viel persönlicher Identität. Der geordnete Stabwechsel ist die letzte große Herausforderung. ??Dieter Durchdewald begleitet mit dem Team der BerlinHorizonte GmbH Trans­aktionsprozesse für Verlage, Agenturen, Software-Firmen und andere Dienstleister der Medienbranche. Im Rahmen seiner Be­ratungs­tätigkeit hat er einen Nachfolge-Kompass in sechs Schritten entwickelt, wobei jeder Schritt für eine Phase des Übergangs steht: ????Nachfolge-Voraussetzungen schaffen, ????Nachfolge- und Beteiligungsform wählen, ????Unternehmenswert ermitteln und Art des Verkaufs festlegen, ????Nachfolge-Interessenten finden, ????Verkaufsverhandlungen führen, ????Übertragung umsetzen. Der Leitfaden stellt die einzelnen Phasen der Unternehmens­nach­folge vor, benennt typische Stolpersteine und präsentiert praxiserprobte Tipps, um zügig voran und am Ende auch zu einem gelungenen Ab­schluss zu kommen. Damit bietet er Planungssicherheit für die Ausge­staltung des stets individuellen Übergabeprozesses. ??Obwohl das Buch in erster Linie an die ?Abgebenden? adressiert ist, enthält es auch Wissenswertes für Kaufinteressierte und potenzielle Nachfolger:innen, so Ausführungen zur Wertermittlung und Kaufpreis­findung, zur Due-Diligence-Prüfung sowie zu der Frage, wann ein Share Deal und in welchen Fällen ein Asset Deal zu bevorzugen ist. Ein fünf­seitiges Glossar mit den wichtigsten Fachtermini rundet die Ausführungen ab.

Dieter Durchdewald ist ausgebildeter Sortimentsbuchhändler, Organisationsentwickler, Coach und Diplom-Wirtschaftsmediator. Seit 2003 ist er als Unternehmensberater selbstständig. Zuvor war er 20 Jahre in allen drei Sparten der Buchbranche im In- und Ausland angestellt, überwiegend in Leitungsfunktion, zuletzt als kaufmännischer und verlegerischer Geschäftsführer. Heute ist er geschäftsführender Gesellschafter der BerlinHorizonte GmbH.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959031165
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum26.02.2024
Auflage1. Auflage
Seiten90 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1345 Kbytes
Artikel-Nr.13988947
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Phase 01
Nachfolge-Voraussetzungen schaffen

Beispiel

Ein Unternehmer-Ehepaar betreibt seit Jahrzehnten gemeinsam einen Special-Interest-Verlag. Sie sprechen den Transaktionsberater auf das Nachfolge-Thema an. Zu diesem Zeitpunkt ist sie Anfang 60 und er Mitte 70. Die Verlegerin möchte das Unternehmen so schnell wie möglich abgeben, da sie sich zukünftig sozial engagieren und ihren Freundeskreis intensiver als bisher pflegen möchte. Ihr Kalkül dabei ist auch, dass sie als deutlich Jüngere nach Ableben ihres Gatten nicht ohne soziales Umfeld dastehen möchte. Der Verleger möchte eigentlich auch aufhören, bringt im Gespräch aber immer wieder Einwände vor, die eine Nachfolgeregelung aus seiner Sicht in den nächsten Jahren unmöglich machen. Weil sich das Ehepaar nicht auf ein Ausstiegsdatum einigen kann, ist das Unternehmen nach fünf Jahren noch immer nicht übergeben und die Jahresumsätze haben sich nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen deutlich verringert.
Lebensplanung überprüfen und persönliche Chancen erkennen

Wie an diesem Beispiel deutlich wird, haben nicht nur äußere Faktoren Einfluss auf die Übergabe eines Unternehmens. In vielen Fällen entscheiden persönliche Aspekte über das Gelingen oder Misslingen der Unternehmensnachfolge. Machen Sie sich deshalb bewusst, dass die Unternehmensnachfolge mit dem persönlichen Ablösungsprozess beginnt, und stellen Sie sich deshalb die Frage: »Möchte und kann ich das Unternehmen tatsächlich abgeben?«

Ob in einem Einzelunternehmen, als Unternehmer-Ehepaar in einer GbR oder als Gesellschafter bzw. Geschäftsführer einer Kapitalgesellschaft - zunächst sollten Sie sich darüber klar werden, ob das Unternehmen wirklich und - falls ja - zu welchem Zeitpunkt übergeben werden soll. Sind mehrere Personen an der Entscheidung zu beteiligen, muss zudem Einigkeit darüber bestehen, wer wann aus der Gesellschaft ausscheiden möchte.

Viele Unternehmer können sich dann am besten und leichtesten von der gewohnten Tätigkeit verabschieden, wenn sie eine Idee oder eine Perspektive für das DANACH entwickelt haben. Falls diese Frage noch nicht abschließend beantwortet ist, nehmen Sie sich ausreichend Zeit zum Nachdenken und setzten Sie sich Ihren individuellen Zeitrahmen. Führen Sie Gespräche mit Freunden, der Familie und vielleicht mit einem Coach. Wenn das Loslassen für Sie noch nicht möglich ist, verschieben Sie die Stabweitergabe eben noch eine Zeit lang. - Warten Sie aber nicht zu lange.

Es ist verantwortungsvoll, frühzeitig über die Nachfolge nachzudenken und sie zu planen. Offenheit schafft auch in diesem Fall bei den Mitarbeitenden Vertrauen. Selbst wenn Sie nicht über die Nachfolgethematik sprechen, machen sich Mitarbeitende umso mehr Gedanken zum Fortbestand des Betriebs, je älter die Unternehmerin bzw. der Unternehmer ist.
Loslassen und Entscheidung treffen

Wenn es um unsere eigene Zukunft geht, haben wir oft Wünsche und Vorstellungen, die vage sind, sich manchmal sogar widersprechen. Oft spaßig gesagt, aber ernst gemeint, sind Sätze wie dieser: »Ich weiß genau, was ich nicht möchte«. Die geäußerten Ideen für die Zeit, die der Unternehmensübergabe folgt, sind daher oft unspezifisch und unpräzise. Das wird spätestens dann zum Problem, wenn es darum geht, konkrete Schritte für die Weitergabe des Unternehmens einzuleiten. Nur wenn das Zukunftsbild genügend Leuchtkraft hat, es lebendig und bunt vor Augen steht, es bereits Sehnsuchtspotential birgt, ist der erste entscheidende Schritt zum Loslassen getan.
Fragen, die helfen können
Die eigene Zukunftsvision kann man am besten und schnellsten in einem Coaching mit unterschiedlichen Kreativitätsmethoden entwickeln, beispielsweise mit der Walt-Disney-Strategie oder der Zukunftsprojektion. Falls Sie Ihr vorläufiges Traumbild, Ihre Wunschvorstellung für die Zeit danach bereits vor Augen haben, überprüfen Sie es bitte auf Realitätstauglichkeit. Die Fragen auf der folgenden Seite können Ihnen helfen, etwaige noch bestehende Ungereimtheiten zu klären.

Der Übergang vom Unternehmer zum Privatier bringt eine merkliche Identitätsveränderung mit sich. Eine neue Identität für sich zu finden und aufzubauen, stellt in der Regel eine große Herausforderung dar. Über Jahrzehnte waren Sie die wichtigste Person im Unternehmen und standen als Verleger im Licht der Öffentlichkeit. Plötzlich gibt es diese Aufmerksamkeit nun nicht mehr, und es fehlen die fixen Termine für Branchenevents, die Ihr Jahr strukturiert haben. Berechtigterweise fällt vielen der Abschied von Status und Terminkorsett schwer.

Ist meine Wunschvorstellung auf Dauer für mich umsetzbar?

Wird sie mich genügend ausfüllen oder wird mir etwas fehlen?

Bin ich bereits ein wenig ungeduldig, sie endlich umsetzen zu können?

Ist sie mit den Vorstellungen mir naher und wichtiger Menschen vereinbar?

Reichen meine finanziellen Ressourcen für die Zeit danach aus?

Was kann ich tun, um meinem Wunschziel noch näher zu kommen?
Bewusstsein für den richtigen Zeitpunkt entwickeln

Beispiel

Die Verlegerin eines Fachverlags stirbt mit Anfang 70 völlig unerwartet. Ihre beiden erwachsenen Kinder, die Tochter Mitte und der Sohn Ende 20, haben studiert und sind seit Jahren willens, in das Unternehmen einzusteigen, werden von der Verlegerin aber immer wieder auf später vertröstet. Der ältere Sohn hat daraufhin bereits eine andere Berufslaufbahn eingeschlagen. Die jüngere Tochter arbeitet aushilfsweise im Lektorat mit, wird aber von allem Unternehmerischen ferngehalten. Die autokratische Verlegerin nimmt ihr Detailwissen zur Führung des Unternehmens mit ins Grab. Die Geschwister versuchen, neben aller Trauer sich einen Ein- und Überblick zu verschaffen und das Unternehmen auf Kurs zu halten. Letztendlich gelingt ihnen das aber nicht und das traditionsreiche Familienunternehmen muss not-verkauft werden.

Leider ist dieses Beispiel kein Einzelfall in unserer Branche. Besonders bitter für alle Beteiligten, wenn geeignete Nachfolger bereits zur Verfügung standen. Treffen Sie deshalb rechtzeitig eine Entscheidung zum Übergabetermin. Dafür kann die Beantwortung folgender Frage hilfreich sein: »Wann genau möchte ich mein Unternehmen übergeben und wer könnte meine Nachfolge antreten?«
Mit der Übergabe ist nicht alles vorbei
Bedenken Sie, dass Sie als Alt-Verlegerin oder als Abschied nehmenderAlt-Verleger in den allermeisten Fällen vom Nachfolger gebeten werden, für eine gewisse Übergangszeit weiter operativ oder zumindest beratend zur Verfügung zu stehen. Es ist nicht selten der Fall, dass nach Kaufvertragsunterzeichnung einige Monate, manchmal sogar Jahre vergehen, bis Sie endgültig vom Unternehmen Abschied nehmen können. Finanzinvestoren engagieren sich häufig nur dann, wenn die oder der frühere Entscheidungsträger noch mehrere Jahre verantwortlich an Bord bleibt. Übrigens, um Irritationen, z. B. bei Geschäftspartnern, zu vermeiden, muss eine mehrjährige Weiterbeschäftigung in unveränderter Funktion, die zwischen Verkäuferin und Käufer vereinbart wurde, nicht immer sofort an die Branchenöffentlichkeit dringen.

Treffen Sie Ihre Entscheidung zum Übergabedatum am besten unabhängig von anderen Personen oder unplanbaren Ereignissen in der Zukunft. »Wenn meine Tochter vielleicht in fünf Jahren ins Unternehmen einsteigt« oder »Wenn vielleicht Herr Müller in drei Jahren den Verlag übernehmen würde«, macht Sie abhängig von anderen. Selbstverständlich stellt sich die Sache anders dar, wenn Sie mit Ihrer Tochter oder Herrn Müller bereits klare Absprachen getroffen haben und eine schriftliche Vereinbarung mit konkretem Zeitplan existiert.
Längere Übergangsphase einplanen

Zwei Jahre vor Ihrem gewünschten Ausstiegsdatum mit der Planung zu beginnen, ist knapp. Denn der Verkaufsprozess kann sich ziehen. Leiten Sie deshalb mindestens drei Jahre vor Ihrem gewünschten Abschied den Nachfolgeprozess ein. Der Zeitraum sollte noch länger sein, falls die betriebswirtschaftliche Situation des Unternehmens vor einer Übergabe erst noch zu verbessern ist. Denn nur ein gesundes und zukunftsorientiertes Unternehmen kann einen hohen Kaufpreis erzielen!
Veränderungsziele...
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Autor

Dieter Durchdewald ist ausgebildeter Sortimentsbuchhändler, Organisationsentwickler, Coach und Diplom-Wirtschaftsmediator. Seit 2003 ist er als Unternehmensberater selbstständig. Zuvor war er 20 Jahre in allen drei Sparten der Buchbranche im In- und Ausland angestellt, überwiegend in Leitungsfunktion, zuletzt als kaufmännischer und verlegerischer Geschäftsführer. Heute ist er geschäftsführender Gesellschafter der BerlinHorizonte GmbH.
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Durchdewald, Dieter