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Die Spur des weißen Wolfs

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
Ueberreuter Verlagerschienen am14.03.20241. Auflage
Der neueste aufregende Abenteuerroman von Erfolgsautor Christopher Ross: Alaskas Natur in seiner vollsten Schönheit und Unberührtheit! Nach ihrem Biologiestudium beginnt Alice Gibson ihren Traumjob in einem Wolf Center in Alaska. Dort pflegt sie kranke Wölfe gesund. So päppelt sie auch den jungen schwerverletzen Wolf Lucky auf und sorgt dafür, dass er schnell wieder in die Freiheit entlassen werden kann. In der Zwischenzeit demonstrieren immer mehr wütende Farmer vor dem Wolf Center, da die Wölfe begonnen haben ihr Vieh zu reißen. Um ein Zeichen zu setzen, wollen sie Lucky erschießen. Alice macht sich besorgt auf die Suche, hat jedoch im Schneesturm einen schweren Unfall ... Als am nächsten Tag endlich der Suchtrupp eintrifft, bemerkt Alice Spuren im Schnee, die zeigen, dass ein junger Wolf ihr geholfen haben muss ... Lucky? Ein packendes Abenteuer, gespickt mit Momenten voll aufgewühlter Gefühle und zerbrechlicher Liebe

Christopher Ross schreibt romantische Abenteuer mit Spannung und Gefühl. Durch Bestseller wie »Das Geheimnis der Wölfe« und »Mein Freund, der Husky« wurde er einem großen Publikum bekannt.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextDer neueste aufregende Abenteuerroman von Erfolgsautor Christopher Ross: Alaskas Natur in seiner vollsten Schönheit und Unberührtheit! Nach ihrem Biologiestudium beginnt Alice Gibson ihren Traumjob in einem Wolf Center in Alaska. Dort pflegt sie kranke Wölfe gesund. So päppelt sie auch den jungen schwerverletzen Wolf Lucky auf und sorgt dafür, dass er schnell wieder in die Freiheit entlassen werden kann. In der Zwischenzeit demonstrieren immer mehr wütende Farmer vor dem Wolf Center, da die Wölfe begonnen haben ihr Vieh zu reißen. Um ein Zeichen zu setzen, wollen sie Lucky erschießen. Alice macht sich besorgt auf die Suche, hat jedoch im Schneesturm einen schweren Unfall ... Als am nächsten Tag endlich der Suchtrupp eintrifft, bemerkt Alice Spuren im Schnee, die zeigen, dass ein junger Wolf ihr geholfen haben muss ... Lucky? Ein packendes Abenteuer, gespickt mit Momenten voll aufgewühlter Gefühle und zerbrechlicher Liebe

Christopher Ross schreibt romantische Abenteuer mit Spannung und Gefühl. Durch Bestseller wie »Das Geheimnis der Wölfe« und »Mein Freund, der Husky« wurde er einem großen Publikum bekannt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783764193485
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum14.03.2024
Auflage1. Auflage
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2090 Kbytes
Artikel-Nr.14135990
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Alice war bereits auf dem Heimweg, als sie den Hund am Straßenrand liegen sah. Erschrocken trat sie auf die Bremse. Sie fuhr rechts ran, stieg aus und rannte zu ihm. Als sie die zahlreichen Wunden an seinem Körper sah, war ihr klar, dass er schlecht behandelt worden war. Er trug kein Halsband. Unter ihrer sanften Berührung jaulte er kaum hörbar auf, schien aber selbst dazu zu erschöpft zu sein. In seinen dunklen Augen spiegelten sich Schmerzen und Hoffnungslosigkeit.

Sie zog ihr Handy aus der Jackentasche und wählte die eingespeicherte Nummer des Tierheims, für das sie arbeitete. »Alice hier«, meldete sie sich, als Doc Ward endlich abnahm. »Gut, dass Sie noch in der Praxis sind. Ich hab einen neuen Patienten für Sie, es ist dringend.« Sie berichtete von dem Hund, den sie gefunden hatte. »Ich bin in spätestens zehn Minuten bei Ihnen.«

Vorsichtig trug sie den Hund, einen Mischling, der wie ein Schnauzer aussah, zu ihrem Wagen und legte ihn auf die Rückbank. Er rührte sich kaum. »Keine Angst«, tröstete sie ihn. »Ich arbeite im Tierheim. Wir pflegen dich wieder gesund.«

Aus dem Haus, vor dem sie parkte, trat eine Frau und leerte ihren Abfall in eine der Tonnen aus. »Gehört der Hund Ihnen?«, fragte die Frau misstrauisch.

»Nein. Ich arbeite fürs Tierheim«, erwiderte Alice. Sie zeigte der Frau ihren Ausweis. »Haben Sie was gesehen? Wissen Sie, wem er gehören könnte?«

»Wer immer es ist, wollte ihn wohl loswerden. Ich wollte gerade die Tierrettung rufen. Ich hab gesehen, wie jemand den armen Hund aus einem fahrenden Auto geworfen hat. Es war ein Wagen aus Colorado, so viel konnte ich erkennen. Keine Ahnung, wer drin saß.«

»Die Polizei wird sich um die Angelegenheit kümmern. Vielen Dank.«

Alice stieg in ihren Wagen und fuhr zum Tierheim zurück. Im Innenspiegel sah sie den verletzten Hund auf der Rückbank liegen. Ein bedauernswerter Anblick, an den sie sich wohl nie gewöhnen würde. Obwohl sie erst seit ein paar Monaten für den »Animal Shelter« in Denver arbeitete, waren ihr schon zu viele misshandelte und ausgesetzte Tiere begegnet. Doch das motivierte sie nur noch mehr, dazuzulernen, um möglichst vielen Tieren helfen zu können.

Schon während sie an ihrer Masterarbeit als Wildlife-Biologin gearbeitet hatte, war sie entschlossen gewesen, ein längeres Praktikum in einem Tierheim zu absolvieren. Ihr Lebenstraum war es eigentlich, sich mit Wölfen zu beschäftigen. Sie war fasziniert von diesen Tieren, die fälschlicherweise einen besonders schlechten Ruf bei vielen Menschen hatten. Mitschuld daran hatten die zahlreichen Märchen, Comics und Horrorstorys, in denen Wölfe meist als blutrünstige Bösewichte herhalten mussten.

Noch war sie nicht sicher, welche Richtung sie einschlagen sollte. Sie könnte Angestellte in einem Wolf-Center werden, in dem verletzte Wölfe aufgezogen wurden. Oder Wildlife-Biologin der Regierung, um zu helfen, Wölfe in einem Staat zu beobachten und zu managen. Oder sie könnte an einer Universität arbeiten, die über Wölfe lehrte und Field Trips mit ihren Studentinnen und Studenten veranstaltete. Es gab eine Vielzahl an Möglichkeiten.

Alice´ Handy piepste und zeigte ihr eine neue Nachricht von Frank an. »Wo bleibst du?«, las sie. »Keine Zeit«, sagte sie zu sich selbst. Sie war mit ihrem Freund bei Applebee´s zum Essen verabredet und schon spät dran, aber der verletzte Hund ging erst mal vor. Ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, bog sie auf den Parkplatz des Tierheims und hielt so dicht wie möglich am Eingang. »Animal Shelter« stand in großen Lettern an der Hauswand, darüber begrüßte ein überdimensionaler Comic-Hund, der Scoobie-Doo nachempfunden war, die Besucher.

Der Tierarzt, ein kräftiger Mann in den Vierzigern, wartete bereits auf Alice. Er half ihr, den Hund in seine Praxis zu tragen und auf den Untersuchungstisch zu legen.

»Er scheint einigermaßen glimpflich davongekommen zu sein«, sagte er, nachdem er den Hund untersucht hatte. »Sein Besitzer muss mit einem harten Gegenstand auf ihn eingeschlagen haben, und einige Brandwunden sehe ich auch. Ich frage mich, warum sich manche Menschen einen Hund zulegen, wenn sie ihn doch nur quälen wollen.« Er beruhigte den Hund mit einem Schmerzmittel und streichelte ihn mitfühlend. »Um sicherzugehen, werde ich ihn noch röntgen. Hast du schon die Polizei angerufen?«

»Schon dabei«, sagte Alice und wählte die Notrufnummer. Sie erklärte mit wenigen Worten, was geschehen war, und bedankte sich, als man ihr versprach, einen Streifenwagen zu schicken. Nur wenige Minuten später fuhr er vor, und zwei Officers betraten die Praxis, ein junger Mann und eine junge Frau.

»Diese Tierquäler werden langsam zur Plage«, sagte die Polizistin kühl. »Letzte Woche hatten wir schon drei oder vier, stimmt´s, Dan?«

Ihr Partner nickte. »Leider sind viele von denen noch so jung, dass man sie nicht belangen kann. Die meisten gehen straffrei aus.«

»Ich weiß«, erwiderte Alice, »aber anzeigen sollten wir es doch. Vielleicht schafft das endlich ein Bewusstsein für dieses Problem. Wir klären auf, wo wir können, in der Schule, im Kindergarten, mehr geht leider nicht.«

»Das wissen wir zu schätzen, Ma´am. Irgendwelche Anhaltspunkte in diesem Fall?«

Alice berichtete, wo sie den verletzten Hund gefunden, und was die Zeugin beobachtet hatte. Mehr konnte sie nicht tun. Nachdem sie ihre Aussage unterschrieben hatte, bedankte sie sich bei den beiden Polizisten und kehrte ins Behandlungszimmer zurück. »Sie tun, was sie können«, sagte sie zu Doc Ward, »aber es gibt nur wenige Hinweise, immer das Gleiche.«

Ihr Handy meldete sich zum zweiten Mal. »Wo bleibst du???«, schrieb Frank erneut.

»Sorry, ich muss los«, antwortete sie, »Ich komme morgen wieder.«

»Ist es wieder Ihr Freund?«, fragte der Arzt. Frank hatte schon oft mit seinen Anrufen genervt oder getextet, wenn sie aufgehalten worden war, und die meisten ihrer Kolleginnen und Kollegen hatten es mitbekommen. Sie hatte schon überlegt, ob es besser wäre, ihr Handy im Auto zu lassen, wenn sie länger arbeiten musste.

Alice nickte seufzend. »Er kann irgendwie einfach nicht verstehen, dass man in einem Tierheim nicht nach festen Zeiten arbeiten kann. Ich hab hundert Mal versucht, ihm das zu erklären, und er behauptet steif und fest, dass ich ausgenutzt werde.« Sie versuchte zu lachen. »Ist schwierig mit uns beiden.«

Doc Ward schwieg. Er hatte den Hund inzwischen geröntgt und sah erleichtert aus. »Gute Nachrichten«, sagte er, während er sich das Röntgenbild ansah. »Unser Freund hat sich nichts gebrochen, und innere Verletzungen hat er auch nicht. Er ist ein zäher Kerl.«

»Gott sei Dank! Sie behalten ihn hier?«

»Ich reserviere ihm eine meiner Schlafstellen und verarzte seine Wunden. Und morgen früh stelle ich die üblichen Untersuchungen an.« Er stützte sich auf den Behandlungstisch. »Ich kümmere mich um alles Weitere, Sie können los, Alice.«

»Okay, dann will ich mal«, erwiderte sie zögernd. »Bis morgen, Doc.«

Sie verließ die Praxis und blieb einige Minuten in ihrem Wagen sitzen. Sie war über eine Stunde zu spät und Frank würde sicher wieder toben. Wenn er wütend war oder sich benachteiligt fühlte, konnte er schon mal aus der Rolle fallen. Sie wusste jetzt schon, was er sagen würde. Am liebsten wäre sie nach Hause gefahren und hätte sich dort auf ihre Couch verkrochen, aber was würde das bringen? Man konnte keinen Menschen ändern, den Satz hatte sie doch oft genug gehört. Entweder akzeptierte sie ihren Freund so, wie er war, oder sie musste sich von ihm trennen.

Sie hatte ihn vor knapp einem Jahr auf der Colorado State Fair in Pueblo beim Rodeo kennengelernt, und hatte sich auf Anhieb von ihm angezogen gefühlt. Er war ein attraktiver Mann mit breiten Schultern und widerspenstigen blonden Haaren, die ihm in die Stirn fielen. Er lachte viel, feuerte die Bullenreiter gern mit lauten Zurufen an, kaufte ihr Popcorn und Cola und tanzte mit ihr den Two-Step. Doch kaum kehrten sie in den Alltag zurück, zeigte er sich von seiner anderen Seite. Obwohl er ein geschickter Mechaniker war, konnte er keinen Job halten. Er eckte überall mit seinem aufbrausenden Temperament an, war oft ungerecht, auch zu ihr, und lebte weiterhin in seiner bescheidenen Bleibe, einem Trailer.

Dass sie immer noch zusammen waren, lag daran, dass sie bei ihm herrlich abschalten konnte, auf hochtrabende Gespräche verzichten und das Leben einfach genießen konnte. Auf Dauer jedoch war das zu wenig für eine Frau wie sie, die das Abenteuer liebte und...
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