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Ein Winter in New York

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.09.2024
Ein Geheimnis aus der Vergangenheit führt sie zusammen. Doch kann ihre Liebe das Weihnachtsfest überstehen, wenn die Wahrheit ans Licht kommt?
In der Stadt der Träume will Iris ganz neu anfangen und endlich ihre schmerzhafte Vergangenheit vergessen. Auf einem Straßenfest entdeckt sie eine Eisdiele, die ihr merkwürdig bekannt vorkommt. Inhaber Gio verzaubert sie mit seinem italienischen Charme und einer köstlichen Kreation, die Iris nur allzu vertraut ist. Gios Familienbetrieb steht jedoch kurz vor dem Aus, und Iris begreift: Sie ist die Einzige, die ihm helfen kann. Denn sie beide verbindet ein Geheimnis, das niemals ans Licht kommen darf. Während es draußen kälter wird und die Stadt in einem Meer aus Weihnachtslichtern versinkt, kommen sich Iris und Gio immer näher. Doch am Weihnachtstag muss Iris sich entscheiden: Soll sie Gio die Wahrheit sagen und damit riskieren, ihn für immer zu verlieren?

Josie Silver ist eine hoffnungslose Romantikerin, die ihren Ehemann an seinem 21. Geburtstag kennenlernte, nachdem sie ihn fast über den Haufen gerannt hätte. Mit ihm, den beiden Söhnen und einer wachsenden Zahl von Haustieren lebt Josie Silver in einer kleinen Stadt in den Midlands. Seit ihrem Debüt »Ein Tag im Dezember« stürmt sie mit ihren Büchern weltweit die Bestsellerlisten.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin Geheimnis aus der Vergangenheit führt sie zusammen. Doch kann ihre Liebe das Weihnachtsfest überstehen, wenn die Wahrheit ans Licht kommt?
In der Stadt der Träume will Iris ganz neu anfangen und endlich ihre schmerzhafte Vergangenheit vergessen. Auf einem Straßenfest entdeckt sie eine Eisdiele, die ihr merkwürdig bekannt vorkommt. Inhaber Gio verzaubert sie mit seinem italienischen Charme und einer köstlichen Kreation, die Iris nur allzu vertraut ist. Gios Familienbetrieb steht jedoch kurz vor dem Aus, und Iris begreift: Sie ist die Einzige, die ihm helfen kann. Denn sie beide verbindet ein Geheimnis, das niemals ans Licht kommen darf. Während es draußen kälter wird und die Stadt in einem Meer aus Weihnachtslichtern versinkt, kommen sich Iris und Gio immer näher. Doch am Weihnachtstag muss Iris sich entscheiden: Soll sie Gio die Wahrheit sagen und damit riskieren, ihn für immer zu verlieren?

Josie Silver ist eine hoffnungslose Romantikerin, die ihren Ehemann an seinem 21. Geburtstag kennenlernte, nachdem sie ihn fast über den Haufen gerannt hätte. Mit ihm, den beiden Söhnen und einer wachsenden Zahl von Haustieren lebt Josie Silver in einer kleinen Stadt in den Midlands. Seit ihrem Debüt »Ein Tag im Dezember« stürmt sie mit ihren Büchern weltweit die Bestsellerlisten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641323264
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum11.09.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse4193 Kbytes
Artikel-Nr.14247126
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Valentinstag

Logan´s Bookstore, Lower East Side, New York

Um die Spannung zu steigern, werden dramatische Szenen in Filmen manchmal in Zeitlupe gezeigt. Mit angehaltenem Atem verfolgt man, ob die Person auf der Leinwand es wohl schafft, den brennenden Abgrund zwischen den Hochhäusern zu überwinden oder die unbezahlbare Vase aufzufangen, bevor sie in hundert Scherben zerspringt. Einen solchen Zeitlupenmoment erlebe ich, als ich das letzte Exemplar des Buches nehmen will, auf das ich seit einem Jahr warte, und jemand anders im selben Moment danach greift. Ich sehe, wie dieser Jemand neben mir den Arm ausstreckt, und stürze nach vorn wie eine siegeshungrige Staffelläuferin. Meine Fingerspitzen berühren den Einband, ja, ich habe es, nein, doch nicht - der verdammte Arm meines Gegenübers ist länger, und ich spüre, wie mir das Buch im letzten Moment entgleitet, als er es nimmt.

»Aber ich habe es berührt«, platze ich unwillkürlich heraus und umklammere in meiner Panik eine imaginäre Perlenkette um meinen Hals. Dieses Buch wollte ich mir selbst zum Valentinstag schenken, und ich finde, nach allem, was ich durchgemacht habe, habe ich mir das verdient. Mit Unschuldsmiene dreht sich der Mann zu mir um.

»Ich war zuerst hier«, murmle ich wie ein Kind, das bei einer Stuhlpolonaise gerade vom letzten Platz geschubst wurde.

Er wendet das Buch, um die Rückseite zu lesen. »Ich habe Sie nicht gesehen, tut mir leid.«

Dann richtet er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Roman - offenbar ist unser Gespräch beendet -, und ich sehe mich nach Verstärkung um. Irgendjemand muss doch dieses Verbrechen beobachtet haben. Mit einem solchen Kampf mag man beim letzten Glas Champagner auf einer Hochzeit oder um den übrig gebliebenen Keks beim Montagmorgen-Meeting rechnen, aber Herrgott, wir sind doch Büchermenschen. Wir benehmen uns nicht so. Woraus folgt, dass dieser Kerl kein Büchermensch ist. Also kann ich hier vielleicht doch noch gewinnen.

»Entschuldigen Sie.« Ich räuspere mich, als ob ich gleich eine Lautsprecherdurchsage machen wollte.

Er wendet sich mir erneut zu und sieht mich aus seinen dunklen Augen fragend an. Ich kann seinen Gesichtsausdruck nicht recht deuten, aber es kommt mir so vor, als würde er ein triumphierendes Lächeln unterdrücken, was ich ihm zutiefst verübele. Er ist eindeutig kein Büchermensch.

»Das ist sicher nichts für Sie.« Ich deute mit dem Kopf auf mein - ich meine, das - Buch. »Es ist der dritte Teil einer Trilogie, und wenn man die ersten beiden Teile nicht gelesen hat, versteht man nichts.« Verzweifelt blicke ich auf das Bestsellerregal und greife nach dem neuesten Lee Child. »Versuchen Sie lieber das hier. Jack Reacher ist sehr beliebt. Es ist wie der Film mit Tom Cruise. Eigentlich ist der mindestens eineinhalb Köpfe zu klein für die Rolle, aber er ist trotzdem überzeugend als Reacher. Doch das hier ist besser, weil es das Buch ist.« Ich plappere wie eine Vollidiotin, und er blickt von dem Buch in seiner Hand zu dem in meiner.

»Aber ist das nicht immer so?« Er seufzt. »Dass das Buch besser ist als der Film, meine ich?«

Ich schlage mir die Hand vors Herz, irritiert von dieser unbestreitbaren Wahrheit. »Ja, oder?« Ich nicke energisch. »Jedes Mal. Die Frau des Zeitreisenden sehe ich mir sicherheitshalber gar nicht erst an, wissen Sie.«

Er lächelt zurückhaltend und höflich, und ich halte ihm ermutigend den Lee-Child-Roman hin.

»Sie würden mir also empfehlen, nach mehr als zwanzig Bänden in die Jack-Reacher-Reihe einzusteigen, aber nicht mit dem dritten Band dieser Reihe zu beginnen?«

»Aber ja, das sind alles eigenständige Geschichten.« Ich tippe auf Lee Child und bemühe mich, nicht genervt zu klingen. »Sie müssen die anderen Bände nicht gelesen haben, um den hier zu genießen.«

»Aber das hier ...?« Er dreht das Buch in seinen Händen um, sodass das Cover zu sehen ist. Ein fast schmerzhafter Seufzer entfährt meiner Kehle. Wie oft habe ich dieses Cover im Internet studiert und nach Hinweisen gesucht, wie die Geschichte wohl ausgeht. Die Umschlaggestalter sind teuflisch geschickt darin, kleine Andeutungen in den aufwendigen Illustrationen zu verbergen - das steigert den Reiz des Buches noch zusätzlich.

»Richtig kompliziert«, sage ich. »Eine große, epische Geschichte, die sich über drei Teile hinzieht. Keine Chance, dass man da nachträglich noch reinkommt. Es wäre im Grunde so, als würde man Französisch lesen.«

»Französisch, ja?«

Plötzlich kommt mir der Verdacht, dass er gleich fließend Französisch sprechen könnte. »Oder Niederländisch oder Chinesisch oder - ich weiß nicht - Suaheli. Also unmöglich.«

»Aber es ist ein gutes Cover.« Er sieht es sich genau an. »Ist das ein Kaninchen?«

Unwillkürlich wandert mein Blick zu dem Buch. Verdammt, er hat recht. Ich versuche, nicht darüber nachzudenken, was das für die Geschichte bedeuten könnte.

»In dieser Geschichte kommen keine Kaninchen vor.« Ich blättere durch die Seiten des Lee-Child-Romans wie ein Zauberer, der ein Kartenspiel auffächert. »Hier gibt es jede Menge Verfolgungsjagden, Observationen und kernige Sprüche.« Ich werbe für das Buch, obwohl ich noch nie einen Reacher gelesen und keine Ahnung habe, was da passiert.

»Lapin«, sagt er.

Ich lege den Kopf schief.

»Französisch für Kaninchen«, erklärt er.

»Können Sie das auch auf Suaheli?«

»Das wäre echt witzig, oder?«, erwidert er. »Aber leider nein. Ich weiß jedoch, dass hinter diesem Kaninchen mehr als nur ein Kaninchen steckt.« Er tippt auf das Buch. »Es könnte ein Hinweis darauf sein, dass Steph eine Höhle mit Fluchttunneln unter dem Schloss entdeckt, oder vielleicht etwas subtiler, dass sie ins Ungewisse springen muss, um Estelina zu retten?«

Als mir dämmert, dass er das Buch so schnell nicht aus der Hand legen wird, lasse ich die Schultern nach unten fallen. Seine triumphierende Miene sieht aus wie die von David Rose aus Schitt´s Creek. Er nickt, versucht, ein Lächeln zu unterdrücken, und suhlt sich in seinem Triumph. Ich entschuldige mich im Stillen bei Lee Child und schiebe sein Buch zurück ins Regal.

»Sie könnten es selbst einmal mit Jack Reacher versuchen«, sagt er. »Angeblich sind die Bücher voller kerniger Sprüche.«

Einen kernigen Spruch wünsche ich mir in diesem Moment mehr als alles andere, aber was aus mir herausbricht, ist alles andere als das.

»Wissen Sie was? Nehmen Sie das Buch. Nehmen. Sie. Das. Verdammte. Buch. Schon in Ordnung. Das bringt mein Leben auf den Punkt.«

Er weicht einen kleinen Schritt zurück, streicht sich mit der Hand übers Kinn und beobachtet mich. Das Licht fängt sich in seinem goldenen Ehering, was mich noch mehr aufregt. Das hat nichts mit diesem Fremden zu tun, aber er bekommt es trotzdem ab.

»Nehmen Sie das Buch, obwohl Sie heute Abend wahrscheinlich gar keine Zeit haben werden, es aufzuschlagen, weil Sie Ihre Frau schick zum Essen ins Empire State Building ausführen. Oder mit ihr auf einer karierten Decke auf der Ladefläche eines Pick-ups liegen und nach Sternschnuppen Ausschau halten, oder irgendeinen anderen genauso trivialen Valentinstagsmist machen.«

Meine Stimme klingt unangenehm schrill. Seine Miene gefriert, als sein Blick den markanten, herzförmigen Siegelring meiner Mutter streift, den ich am Ringfinger trage.

»Na, hoffentlich weiß Ihr Mann, dass er heute Abend keinen trivialen Mist von Ihnen erwarten kann«, äfft er meinen britischen Akzent nach. Es klingt lächerlich, und seine Antwort fühlt sich wie eine schallende Ohrfeige an.

»Er ist tot, wenn Sie es genau wissen wollen, und ich hatte nur einen einzigen beschissenen Plan für heute Abend, nämlich auf der schäbigen Couch zu liegen und dieses Buch zu lesen, aber dank Ihnen und Ihren verdammt langen Armen kann ich selbst das nicht mehr tun.«

Er sieht beschämt aus und schiebt mir eine Entschuldigung stammelnd das Buch zu. Doch ich habe mich zu weit hinauf auf den Gipfel der moralischen Überlegenheit begeben. Von hier oben kann ich jetzt nicht mehr danach greifen und es nehmen. Die Luft hier oben ist so dünn, dass mir sogar das Atmen schwerfällt. Ich stoße ein letztes wütendes Schnaufen aus, stapfe aus dem Laden, nicht ohne dabei eine Herzchengirlande aus dem Weg zu schlagen.

Mist. Was war das? Warum habe ich das gesagt? Ich könnte vor Scham im Boden versinken. Es ist eine Sache, mir einzureden, dass Adam Bronson tot ist, damit ich nicht ständig auf der Hut bin. Es in einer Buchhandlung einem Fremden gegenüber zu behaupten, ist allerdings etwas ganz anderes. Adam ist zwar für mich gestorben, aber in Wahrheit lebt er noch und war nie mein Ehemann, und ziemlich sicher führt er sich gerade in diesem Moment zu Hause in London bei einer anderen wie ein Monster auf. Ich ziehe mir meine blau-weiß gestreifte Pudelmütze über die Ohren, vergrabe mein puterrotes Gesicht in meinem Schal und schlittere über den matschigen Bürgersteig nach Hause. Ich hätte heute zu Hause bleiben sollen. Ich habe keine Lust auf Schaufenster voller Glitzerrosen und Verkaufsständer mit schrecklichen rosa Grußkarten. Der Valentinstag löst in mir ausschließlich negative Gefühle aus - dieses künstlich hochgejubelte Ereignis scheint nur dazu da zu sein, mich an all meine schlechten Entscheidungen und die furchtbaren Konsequenzen zu erinnern. In den letzten Jahren bin ich einmal durch die Hölle und zurück gegangen - von einem...

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Josie Silver ist eine hoffnungslose Romantikerin, die ihren Ehemann an seinem 21. Geburtstag kennenlernte, nachdem sie ihn fast über den Haufen gerannt hätte. Mit ihm, den beiden Söhnen und einer wachsenden Zahl von Haustieren lebt Josie Silver in einer kleinen Stadt in den Midlands. Seit ihrem Debüt »Ein Tag im Dezember« stürmt sie mit ihren Büchern weltweit die Bestsellerlisten.