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Timothy Keller

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Brunnen Verlag Gießenerschienen am29.03.2024
Newsweek bezeichnet Timothy Keller als den 'C. S. Lewis des 21. Jahrhunderts'. Millionen von Menschen haben seine Bücher gelesen und seine Predigten gehört. In dem 'City-to-city'-Netzwerk hat er christliche Gemeinden weltweit vernetzt. Aber welche Menschen, welche Theologen und Denker, welche Bücher und welche Lebenserfahrungen haben sein eigenes Denken und seinen geistlichen Werdegang geprägt? Angefangen von der Frau, die ihn lehrte, die Bibel zu lesen, über den Professor, der ihn bei jeder Predigt Jesus ins Zentrum stellen ließ, bis hin zu dem Philosophen, der ihm den Blick unter die Oberfläche der Gesellschaft zeigte. Wie haben C. S. Lewis, J.R.R. Tolkien, Jonathan Edwards, Billy Graham, Francis Schaeffer, Elisabeth Elliot, John Stott und viele andere ihn geprägt? Zum ersten Mal zeichnet Hansen auch Timothy Kellers frühe Jahre nach: Wie er sich mit seiner alles bestimmenden Mutter auseinandergesetzt hat und zum Wortführer der Geschwister wurde und wie er in seiner ersten Gemeinde lernte, Menschen als Seelsorger und Pastor zu begleiten. Und natürlich zeigt er, wie Tim Keller als Pastor der Redeemer Church in New-York-City zu einem der weltweit prägendsten christlichen Leiter wurde - auch wenn er selbst diese internationale Bekanntheit nie gewollt hat.

Collin Hansen, Jahrgang 1981, leitet das Keller Center for Cultural Apologetics und ist Vizepräsident und Chefredakteur der Gospel Coalition. Er ist Autor zahlreicher Bücher und hat in der New York Times und der Washington Post veröffentlicht sowie Beiträge für CNN, BBC, ABC News und andere Nachrichtensendungen geliefert. Er ist Mitglied der Redeemer Community Church in Birmingham, Alabama, und außerordentlicher Professor an der Beeson Divinity School.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR26,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR20,99

Produkt

KlappentextNewsweek bezeichnet Timothy Keller als den 'C. S. Lewis des 21. Jahrhunderts'. Millionen von Menschen haben seine Bücher gelesen und seine Predigten gehört. In dem 'City-to-city'-Netzwerk hat er christliche Gemeinden weltweit vernetzt. Aber welche Menschen, welche Theologen und Denker, welche Bücher und welche Lebenserfahrungen haben sein eigenes Denken und seinen geistlichen Werdegang geprägt? Angefangen von der Frau, die ihn lehrte, die Bibel zu lesen, über den Professor, der ihn bei jeder Predigt Jesus ins Zentrum stellen ließ, bis hin zu dem Philosophen, der ihm den Blick unter die Oberfläche der Gesellschaft zeigte. Wie haben C. S. Lewis, J.R.R. Tolkien, Jonathan Edwards, Billy Graham, Francis Schaeffer, Elisabeth Elliot, John Stott und viele andere ihn geprägt? Zum ersten Mal zeichnet Hansen auch Timothy Kellers frühe Jahre nach: Wie er sich mit seiner alles bestimmenden Mutter auseinandergesetzt hat und zum Wortführer der Geschwister wurde und wie er in seiner ersten Gemeinde lernte, Menschen als Seelsorger und Pastor zu begleiten. Und natürlich zeigt er, wie Tim Keller als Pastor der Redeemer Church in New-York-City zu einem der weltweit prägendsten christlichen Leiter wurde - auch wenn er selbst diese internationale Bekanntheit nie gewollt hat.

Collin Hansen, Jahrgang 1981, leitet das Keller Center for Cultural Apologetics und ist Vizepräsident und Chefredakteur der Gospel Coalition. Er ist Autor zahlreicher Bücher und hat in der New York Times und der Washington Post veröffentlicht sowie Beiträge für CNN, BBC, ABC News und andere Nachrichtensendungen geliefert. Er ist Mitglied der Redeemer Community Church in Birmingham, Alabama, und außerordentlicher Professor an der Beeson Divinity School.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783765578519
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum29.03.2024
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6698 Kbytes
Artikel-Nr.14248415
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1 Mama-Wettbewerb

Allentown, Pennsylvania

1950 bis 1968

Tim Kellers Großmutter verbot ihren beiden Söhnen, am Zweiten Weltkrieg teilzunehmen. Die Verlobte des einen Sohnes schämte sich so sehr, dass sie die Verlobung löste, als er sich als Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen registrieren ließ. Der andere Sohn, William Beverly Keller, lernte seine Frau auf der Psychiatriestation für gewalttätige Männer kennen.

William Keller, genannt Bill, hat die Geschichte immer gerne so erzählt: Louise Anne Clemente arbeitete als Krankenschwester und Bill musste seinen Wehrdienst ableisten. Als sie beide 22 Jahre alt waren, heirateten sie am 24. Mai 1947 in Wilmington (Delaware). Die Ehe von Bill und Louise Anne spiegelte die sich wandelnden gesellschaftlichen Normen in den Vereinigten Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg wider: Als junge Paare über religiöse und ethnische Grenzen hinweg heirateten, stellten sie konfessionelle Loyalitäten infrage und trugen zur Entstehung einer überkonfessionellen evangelikalen Bewegung bei. Tim, das älteste Kind der Kellers, wurde römisch-katholisch getauft, lutherisch konfirmiert, ging später als methodistischer Arminianer ins Theologiestudium und wurde als Presbyterianer ordiniert.

Bill Keller wurde 1924 in Quakertown (Pennsylvania) geboren. Seine Mutter kam in Kontakt mit den mennonitischen Pazifisten in der Gegend. Sie war Antialkoholikerin, verabscheute die progressive Reformpolitik von Präsident Franklin D. Roosevelt und gehörte der Church of God (Holiness) an, die die vollständige Heiligung des Christen betont. Die Familie Keller kann indes mehrere Veteranen des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs in ihrer Familiengeschichte aufbieten. Der erste Keller in Amerika brachte 1738 seine Frau und vier Kinder aus dem deutschen Baden nach Philadelphia. Sie ließen sich auf einer Farm in Bucks County in Pennsylvania nieder, wo die lutherische Kirche und Schule ihr Lebensmittelpunkt wurden. Zweihundert Jahre lang blieben Generationen von Kellers ihrer Heimat treu.

Tim Kellers Großvater James Clemente wurde 1880 in der Nähe von Neapel geboren und ging mit 18 Jahren nach Amerika. Seine Clemente-Großmutter, deren Eltern die Ehe arrangiert hatten,1 wurde als Tochter italienischer Einwanderer kurz vor der Jahrhundertwende in den Vereinigten Staaten geboren. Als Bill Keller und Louise Clemente 1947 heirateten, mussten sie die Zeremonie im Haus des Priesters abhalten statt in der Kirche, weil Bill Lutheraner war. Louise hat diese empfundene Kränkung nie verziehen. Sie ließ ihren ältesten Sohn katholisch taufen, trat aber aus der Kirche aus und erzog ihre Kinder lutherisch.

Louise brachte Timothy James Keller am 23. September 1950 in Allentown (Pennsylvania) zur Welt. Die kleine Familie lebte in einer Mietwohnung und Bill unterrichtete Kunst in einem kleinen Schulbezirk südlich von Allentown. Diese Arbeit erfüllte ihn aber nicht und er gab den Lehrerberuf auf, um in der Werbebranche zu arbeiten und für seine Familie ein stabiles Einkommen mit nach Hause zu bringen. Er begann, Küchen für die Firma Sears zu entwerfen. Die Familie zog nach Allentown und baute ein Haus gegenüber von Bills Eltern, auf einem Grundstück, das früher Großmutter Kellers Garten war. Schließlich nahm Bill Keller eine Stelle bei einer Kaufhauskette namens Hess Brothers an und stieg vom Anzeigenredakteur bis zum Werbemanager auf. Als Führungskraft verbrachte Bill viele Stunden außer Haus, getrennt von seiner Familie. Louise erwartete nicht von ihm, dass er kochte, putzte oder Windeln wechselte oder sonst irgendetwas tat, um ihr beim Aufziehen der Kinder zu helfen. Tim Kellers Freunde erinnern sich an Bill als einen Schatten , der schweigend in seinem Stuhl saß.2

Jeder wusste, wer den Haushalt führte.
Wer ist der Boss?

Zwei weitere Kinder folgten, Sharon Elizabeth im Jahr 1953 und William Christopher 1958. Tim widmete sein Buch Walking with God through Pain and Suffering (dt.: Gott im Leid begegnen) Für meine Schwester Sharon Johnson, einen der geduldigsten und fröhlichsten Menschen, die ich kenne, von der ich so viel über Lastentragen, Schmerzarbeit und Gottvertrauen gelernt habe. 3

Tim war Wegbereiter und Anführer für seine jüngeren Geschwister. Er brachte seiner Schwester, die den Spitznamen Shu trug, das Fahrradfahren bei, indem er sie in einen Stapel Kartons fahren ließ. Er brachte ihr bei, dass sie, wenn sie jemanden schlägt, den Daumen aus der Faust nehmen muss, um ihn nicht zu brechen. Er schrieb die Geschichten für ihre Puppenspiele, zu denen sie Eintrittskarten und Snacks verkauften. Shu erinnert sich, wie sie Tim zuhörte, wie er auf einen kleinen Baum kletterte und ihr aus der Baumkrone Geschichten erzählte. Tim schrieb eine Comedy-Nummer über die ersten Jahre der amerikanischen Geschichte. Mithilfe der Schallplatten ihrer Eltern spielten sie The Music Man nach und sangen Stan-Freberg-Melodien. Als er später seine zukünftige Frau Kathy beeindrucken wollte, konnte er aus einem ganzen Repertoire von Musicals schöpfen, da dies die einzige Musik war, die Louise außer Opern in ihrem Haus erlaubte.

Da sie ganz am Ortsausgang von Allentown lebten, keine Leihbücherei hatten und nur ein einziges Auto zur Verfügung stand, beschäftigten sich die Keller-Kinder mit den Büchern ihrer Mutter. Im Amerika der 1950er-Jahre mit seinem unscharfen Empfang auf kleinen Schwarz-Weiß-Fernsehern gab es nicht viele Alternativen. Tim las bereits im Alter von drei Jahren auch ohne besondere Hilfe seiner Eltern. Die Liebe der Keller-Kinder zu geschichtlichen Themen und Sachbüchern im Allgemeinen wurde durch die Lektüre von Aufstieg und Fall des Dritten Reiches von William Shirer und insbesondere durch die Lexikonreihe Funk & Wagnalls Standard Reference Encyclopedia geweckt. Wenn sie etwas im Fernsehen sahen, wollte Tim es in der Enzyklopädie nachschlagen. Egal worum es ging, alles faszinierte ihn. Er schien sich alles zu merken und trug es seinen jüngeren Geschwistern vor. Die Familie hatte nicht viel Geld für Bücher, aber sie besaß eine Ausgabe der Werke von Rudyard Kipling, dazu Jane Eyre von Charlotte Brontë und Wuthering Heights (dt.: Sturmhöhe) von ihrer Schwester Emily Brontë.

Für seine jüngeren Geschwister mag Tim den Anführer gespielt haben. Aber jeder wusste, wer der Boss war. Besucher konnten nicht einmal den Flur entlanggehen, ohne dass Louise fragte, wohin sie gingen.4

Meine Mutter hatte ein großes Bedürfnis nach Kontrolle , sagt Sharon. Das Problem war, dass sie mich so erzogen hat, als gäbe es nur einen Weg, etwas zu tun - ihren. Und wenn man anders war, war man falsch. So etwas wie Es gibt mehr als einen Weg, einer Katze das Fell abzuziehen, und wenn du keine Tür findest, öffne ein Fenster gab es nicht.

Louise Kellers italienisch-katholische Erziehung verlangte, dass ihr ältester Sohn sie stolz und ihre älteste Tochter sie glücklich machte. Alle drei Kinder entwickelten eine intuitive Gabe, Unmut bei anderen zu erkennen.

Ich glaube, sie war natürlich am härtesten zu Tim , sagt Sharon. Es gab Wochen, in denen sie sagte: Ich werde Tim diese Woche zeigen, wer der Boss ist. Jedes Kind ging anders mit dem Druck um. Sharon flüchtete sich in Tagträumereien. Billy und Tim übernahmen ihren Hang zur Werkgerechtigkeit, entwickelten aber jeweils ihr eigenes, heimliches inneres Leben. Tim wehrte sich. Er widersetzte sich. Er argumentierte. Er konnte ihre Zuneigung und Zustimmung nicht gewinnen. Viele Jahre später, als Tim Kathy heiratete, nahm sie wahr, was sie später den Mutterwettbewerb zwischen Louise und deren ältere Schwester Angela nannte. Tims Cousine machte mit 15 Jahren ihren College-Abschluss, studierte anschließend Chemie und wurde Ingenieurin. Tim konnte da nicht mithalten, sodass er seiner Mutter keine Punkte in diesem für sie wesentlichen Geschwisterkampf einbrachte.5 Sharon sah in ihrer Mutter die Unsicherheit, die Beste sein zu müssen, um ihren Wert zu beweisen.

Tims Intelligenz war so breit angelegt , sagte Sharon. Ich glaube, meine Mutter hat das nicht ganz verstanden, als wir aufwuchsen. Tim war ein Denker, den die großen Zusammenhänge interessierten. Das war sie ganz und gar nicht.

Ein ehrgeiziger, beschleunigter Lehrplan, der später von der Schule wieder aufgegeben wurde, hinterließ bei dem jungen Tim emotionale Narben. In der dritten Klasse kam er in die Klasse für begabte Jugendliche aus Allentown. Diese besten und klügsten Schüler wurden nicht mit den Kindern aus der Nachbarschaft zusammen unterrichtet, sondern in einer anderen Schule in einem sozial schwächeren Stadtviertel. Man braucht nicht viel Fantasie, um nachzuvollziehen, warum der Schulbezirk dieses Konzept änderte, noch bevor Tim seinen Highschool-Abschluss gemacht...
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Autor

Collin Hansen, Jahrgang 1981, leitet das Keller Center for Cultural Apologetics und ist Vizepräsident und Chefredakteur der Gospel Coalition. Er ist Autor zahlreicher Bücher und hat in der New York Times und der Washington Post veröffentlicht sowie Beiträge für CNN, BBC, ABC News und andere Nachrichtensendungen geliefert. Er ist Mitglied der Redeemer Community Church in Birmingham, Alabama, und außerordentlicher Professor an der Beeson Divinity School.