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Gespenster

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
280 Seiten
Deutsch
Ellert & Richter Verlagerschienen am27.03.2024
Eigentlich will der Hamburger Expolizist und Hobbylandwirt Erik Corvin nur herausfinden, wohin seine Hühner verschwinden. Darum stellt er eine Wildkamera auf, die den Dieb auf frischer Tat ertappen soll. Doch es kommt mal wieder völlig anders, denn die Kamera zeichnet auch ein Geschehen auf, das Corvin sich zunächst nicht erklären kann. Dann ist da noch diese Frau, die glaubt, ein Mörder verfolge sie. Und deren Mann behauptet, sie sähe nur Gespenster. In einem alten Bauernhaus spukt es, ein geheimnisvoller Engländer ist auf der Suche nach einem verschwundenen Landsmann und ein Erpresser droht, die 'Kulturelle Landpartie' in die Luft zu sprengen. Wieder einmal überschlagen sich die Ereignisse und Corvin merkt langsam, welche Zusammenhänge da bestehen. Und dass sich viel größere Dimensionen auftun, als er zunächst angenommen hatte. Diese Erkenntnis kommt sehr spät, fast zu spät. Denn inzwischen ist er selbst ein Störfaktor, der beseitigt werden soll. Auch der vierte Band um den Ermittler wider Willen spielt im Wendland mit seinen einzigartigen Dörfern und deren eigenwilligen Bewohnern.

Rolf Dieckmann freier Journalist und Autor, hat viele Jahre für Zeitungen und Magazine gearbeitet. Die längste Zeit für den stern. Sein erzählerisches Debut lieferte er mit zwei Romanen aus der Toskana um den charismatischen Spieleerfinder Robert Darling. Bei Ellert & Richter sind seine Krimis 'Es sind Wölfe im Wald', 'Kalthaus', 'Die Frau aus dem Moor' und 'Gespenster' lieferbar. Er wohnt im Wendland, wo sein altes Bauernhaus im Laufe der Zeit immer mehr zum Lebensmittelpunkt geworden ist.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextEigentlich will der Hamburger Expolizist und Hobbylandwirt Erik Corvin nur herausfinden, wohin seine Hühner verschwinden. Darum stellt er eine Wildkamera auf, die den Dieb auf frischer Tat ertappen soll. Doch es kommt mal wieder völlig anders, denn die Kamera zeichnet auch ein Geschehen auf, das Corvin sich zunächst nicht erklären kann. Dann ist da noch diese Frau, die glaubt, ein Mörder verfolge sie. Und deren Mann behauptet, sie sähe nur Gespenster. In einem alten Bauernhaus spukt es, ein geheimnisvoller Engländer ist auf der Suche nach einem verschwundenen Landsmann und ein Erpresser droht, die 'Kulturelle Landpartie' in die Luft zu sprengen. Wieder einmal überschlagen sich die Ereignisse und Corvin merkt langsam, welche Zusammenhänge da bestehen. Und dass sich viel größere Dimensionen auftun, als er zunächst angenommen hatte. Diese Erkenntnis kommt sehr spät, fast zu spät. Denn inzwischen ist er selbst ein Störfaktor, der beseitigt werden soll. Auch der vierte Band um den Ermittler wider Willen spielt im Wendland mit seinen einzigartigen Dörfern und deren eigenwilligen Bewohnern.

Rolf Dieckmann freier Journalist und Autor, hat viele Jahre für Zeitungen und Magazine gearbeitet. Die längste Zeit für den stern. Sein erzählerisches Debut lieferte er mit zwei Romanen aus der Toskana um den charismatischen Spieleerfinder Robert Darling. Bei Ellert & Richter sind seine Krimis 'Es sind Wölfe im Wald', 'Kalthaus', 'Die Frau aus dem Moor' und 'Gespenster' lieferbar. Er wohnt im Wendland, wo sein altes Bauernhaus im Laufe der Zeit immer mehr zum Lebensmittelpunkt geworden ist.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783831910526
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum27.03.2024
Seiten280 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1633 Kbytes
Artikel-Nr.14248531
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Lilo stemmte beide Fäuste in die Hüften und hielt die Luft an.

Da hört sich doch alles auf. Das ist jetzt schon das Dritte.

Diese empörten Worte entfuhren ihr wie ein Aufschrei, was zur Folge hatte, dass Corvin, der gerade die Salatpflanzen goss, seine Kanne zu Boden sinken ließ, um der Entsetzten zu Hilfe zu eilen.

Lilo, was ist denn los?

Sie stand in ihrer ganzen Massigkeit, die durch die geblümte Kittelschürze noch unterstrichen wurde, vor dem Maschendraht des Hühnerstalls und starrte auf das Hühnervolk, das in konzentrierter Geschäftigkeit den Boden nach Körnern absuchte.

Lilo drehte sich zu Corvin um.

Es ist schon wieder eins verschwunden. Das ist jetzt das Dritte. Zwölf waren es am Anfang, jetzt sind es nur noch neun.

Corvin legte die Stirn in Falten.

Vielleicht hast du dich verzählt , sagte er, streckte den Zeigefinger aus und begann murmelnd zu zählen.

Tatsächlich. Nur noch neun. Und ein Hahn.

Lilo machte ein beleidigtes Gesicht.

Das hättest du dir sparen können. Ich verzähle mich nie.

Corvin zuckte mit den Schultern und ging nicht darauf ein.

Was meinst du, wer das war? Ein Fuchs? Oder ein Marder?

Sie schüttelte energisch den Kopf.

Wo sollten die durchgekommen sein? Und außerdem: Wenn das Raubzeug gewesen wäre, lägen jetzt hier büschelweise Federn herum. Und davon ist ja wohl nichts zu sehen.

Corvin grinste.

Willst du damit sagen, dass sich hier ein menschliches Wesen als Hühnerdieb betätigt hat?

Lilo zog die Unterlippe nach vorn.

Kann schon sein. Erwin haben sie doch vor drei Jahren mal die ganzen Angorakaninchen geklaut. Wer das war, ist nie rausgekommen.

Corvin machte ein gespielt amtliches Gesicht.

Okay, dann werden wir der Sache mal auf den Grund gehen. Als Erstes besorge ich eine Wildkamera. Ich muss sowieso nachher noch zur Bank nach Lüchow. In Möllers Fotoladen in der Langen Straße werde ich sowas bestimmt kriegen. Wir werden den Dieb schon fassen.

Lilo machte ein skeptisches Gesicht.

War vielleicht doch keine so gute Idee, den Stall so nahe am Wald zu bauen .

Einige Stunden später saßen sie am großen Eichentisch in der Küche. Corvin wickelte das Paket aus, das er aus Lüchow mitgebracht hatte. Er öffnete den Pappkasten, auf dem in geschlungenen Buchstaben Wildcam stand und beförderte eine etwa fünfzehn Zentimeter hohe Kamera in Tarnfarbenoptik zu Tage.

Lilo nahm den Kasten in die Hand und las laut:

Wildkamera mit Bewegungsmelder, extra großer Überwachungszone und unsichtbarem Blitz.

Sie schüttelte den Kopf.

So ein Quatsch. Wie kann denn ein Blitz unsichtbar sein. Wenn man ihn nicht sieht, dann ist er auch kein Blitz.

Corvin machte ein gequältes Gesicht.

Mein Gott, Lilo. Das ist ein Infrarotlicht mit einer Wellenlänge, die außerhalb der menschlichen, und natürlich auch der tierischen Wahrnehmung liegt. Glaub´ mir, das funktioniert.

Lilo schüttelte abermals den Kopf.

Ich glaube nur das, was ich sehen kann. Und das hier kann ich nicht sehen. Wieso soll ich daran glauben?

Corvin bemerkte, dass er bei der Diskussion mit seiner meinungsstarken Haushälterin mal wieder einen Punkt erreicht hatte, bei dem jeder Überzeugungsversuch zwecklos war.

Okay, du wirst es ja sehen. Jetzt machen wir die mal schussbereit und vielleicht erwischen wir den Hühnerdieb auf diese Weise.

Lilo sagte nichts mehr, zuckte mit den Schultern und begann die Geschirrspülmaschine auszuräumen.

Da bin ich ja mal gespannt. Du und Technik. Das nimmt meistens kein gutes Ende.

Nachdem er sich die Gebrauchsanweisung zweimal durchgelesen hatte, ging Corvin hinaus, um einen geeigneten Standpunkt für die Kamera zu suchen. Der immer dunkler werdende Himmel und aufkommender Wind waren unmissverständliche Zeichen, dass ein Gewitter im Anmarsch war. Etwa zehn Meter vom Hühnerstall entfernt stand eine Birke. Das ist ein guter Platz, dachte Corvin und nahm das militärisch-olivfarbene Band aus der Tasche, mit der man die Kamera befestigen konnte. Er zog das Band durch die vorgesehenen Ösen, zurrte es auf die richtige Länge und ließ den Schnappverschluss einrasten.

Dann woll´n wir doch mal sehen , sagte er zu sich selbst, schaltete die Kamera auf Automatik und ging zurück ins Haus.

Eine Stunde später fegte ein heftiges Gewitter über das Wendland. Begleitet von prasselnden Wolkenbrüchen und orkanartigen Windböen. Corvin saß in seinem Sessel und überlegte, ob Fenster und Türen fest geschlossen waren und ob er bei allen empfindlichen Geräten den Stecker gezogen hatte. Im vorigen Jahr hatte ein Blitz die Pappel an der Hofweide getroffen, für Überspannung im Netz gesorgt und seinen neuen Laptop geschrottet. Das sollte nicht wieder vorkommen. Doch genauso schnell, wie es gekommen war, zog das Gewitter wieder davon, hinterließ einige geknickte Bäume, dafür aber gereinigte Luft. Hoffentlich hat die Kamera das überlebt, dachte Corvin. Er war aber zu müde, um jetzt noch hinauszugehen und nachzusehen.

Am nächsten Morgen stand er bereits um sieben Uhr in aufrechter Haltung im Badezimmer. Eine halbe Stunde früher, als er es gewohnt war. Lilo war noch nicht da und er wollte nachschauen, ob er mit der Kamera alles richtig gemacht hatte. Sollte das nicht der Fall sein, konnte er sich so ihren Kommentaren entziehen und sich notfalls eine Ausrede einfallen lassen.

Während er sich in der Diele die Schuhe zuband, hörte er, wie die Küchentür ins Schloss fiel. Sekunden später erschien Lilo in der Diele.

Moin, Erik, bist du aus dem Bett gefallen? Ich muss heute eine Stunde früher gehen, darum komme ich etwas früher. Hast du schon nach der Kamera geschaut?

Corvin lächelte gequält und suchte nach einer Ausrede. Leider fiel ihm keine ein.

Nein, ich wollte mich gerade auf den Weg machen.

Er merkte, wie es in Lilos Augen aufblitzte. Offenbar hatte sie ihn durchschaut.

Da komme ich mit. Mal sehen, ob deine Ermittlungen erfolgreich waren, Herr Kommissar.

Corvin quälte sich abermals ein Lächeln ab und ging wortlos zur Tür.

Nach wenigen Minuten hatten sie den Hühnerstall erreicht. Schon von weitem sah er, dass die Kamera nicht mehr an der Birke hing. Lilo grinste hinterhältig.

Na? Wo ist denn nun dein Zauberkasten? Ist es etwa das verdreckte Ding, dass da unter dem Baum liegt?

Eine Gewitterböe musste das Band, mit dem er die Kamera an der Birke festgezurrt hatte, losgerissen haben, so dass sie im freien Fall auf dem völlig aufgeweichten Erdboden gelandet war.

Lilo lachte hell auf.

Ich sag´s ja. Du und Technik.

Corvin, der das ignorierte, war inzwischen in die Hocke gegangen und befand, dass der Matsch, der nun an dem Gerät klebte, eigentlich ganz gut zur Tarnfarbenoptik passte. Die Kontrolllampen leuchteten noch und auch sonst machte die Kamera einen intakten Eindruck. Ist ja schließlich auch eine Wildkamera, dachte er.

Ich mache sie jetzt erst einmal sauber und schließe sie an meinen Laptop an. Auf dem großen Bildschirm sieht man besser, was drauf ist.

Lilo prustete lauthals los.

Falls was drauf ist.

Ach, Lilo, seufzte Corvin und ging zurück ins Haus.

Auf dem Display der Kamera konnte er erkennen, dass sie neun Mal in dieser Nacht ausgelöst worden war.

Ein leichtes Triumphgefühl stieg in ihm auf.

Da bin ich jetzt aber mal gespannt , sagte er laut zu sich selbst.

Er verband die Kamera mit dem Laptop über die USB-Buchse und Sekunden später zeigte der das Gerät auf dem Bildschirm an. Er klickte auf das Symbol der ersten Aufnahme und konnte seine Enttäuschung nicht verbergen. Die Kamera musste bereits auf dem Boden gelegen haben und nahm eine Position ein, die zum größten Teil die Geschehnisse auf dem Erdboden dokumentierte. Außerdem war sie nicht mehr in Richtung Hühnerstall ausgerichtet, sondern in Richtung Waldrand. So waren es bei der ersten Aufnahme zwei Feldmäuse, die in die Infrarotfalle gehuscht waren. Dasselbe Bild bot sich bei der zweiten und dritten Aufnahme, erst bei der vierten schlich ein Marder durchs Bild. Bei der fünften und sechsten setzte sich eine getigerte Hauskatze in Szene, wahrscheinlich auf der Suche nach den Mäusen, die aber längst wieder in ihren Löchern verschwunden waren.

Na, hast du den Hühnerdieb auf der Festplatte , hörte er hinter sich Lilos Stimme, die einen Hauch von Spott nicht verbergen konnte.

Corvin schüttelte nur stumm den Kopf und klickte auf die siebte Aufnahme....
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Rolf Dieckmann freier Journalist und Autor, hat viele Jahre für Zeitungen und Magazine gearbeitet. Die längste Zeit für den stern. Sein erzählerisches Debut lieferte er mit zwei Romanen aus der Toskana um den charismatischen Spieleerfinder Robert Darling. Bei Ellert & Richter sind seine Krimis "Es sind Wölfe im Wald", "Kalthaus", "Die Frau aus dem Moor" und "Gespenster" lieferbar. Er wohnt im Wendland, wo sein altes Bauernhaus im Laufe der Zeit immer mehr zum Lebensmittelpunkt geworden ist.