Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Wir zwei im Dezember

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am18.09.2024
Die neue romantische Komödie von Catherine Walsh - die perfekte Lektüre zum Fest der Liebe
Vor vier Jahren hat Megan ihren Verlobten am Altar stehen lassen. Seither macht sie einen großen Bogen um ihr irisches Heimatdorf. Doch dieses Jahr hat sie ihren Eltern versprochen, über Weihnachten nach Hause zu kommen. Von Vorfreude auf das Fest kann allerdings keine Rede sein, als Megan Anfang Dezember in Dublin zufällig ihren Schulfreund Christian trifft. Auch er ist Single, was ihm normalerweise nichts ausmacht. Nur die Feiertage, umgeben von lauter Pärchen, sind ihm unerträglich. Und so schließen die beiden einen Pakt: Sie werden sämtliche Familienfeiern gemeinsam durchstehen und ein glückliches Paar mimen. Danach werden sich ihre Wege wieder trennen ...

Catherine Walsh, geboren und aufgewachsen in Irland, hat Literatur studiert. Nach ein paar Jahren in London lebt sie heute in Dublin. Wenn sie nicht gerade romantische Komödien schreibt, versucht sie vergeblich, ihre Zimmerpflanzen nicht umzubringen.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextDie neue romantische Komödie von Catherine Walsh - die perfekte Lektüre zum Fest der Liebe
Vor vier Jahren hat Megan ihren Verlobten am Altar stehen lassen. Seither macht sie einen großen Bogen um ihr irisches Heimatdorf. Doch dieses Jahr hat sie ihren Eltern versprochen, über Weihnachten nach Hause zu kommen. Von Vorfreude auf das Fest kann allerdings keine Rede sein, als Megan Anfang Dezember in Dublin zufällig ihren Schulfreund Christian trifft. Auch er ist Single, was ihm normalerweise nichts ausmacht. Nur die Feiertage, umgeben von lauter Pärchen, sind ihm unerträglich. Und so schließen die beiden einen Pakt: Sie werden sämtliche Familienfeiern gemeinsam durchstehen und ein glückliches Paar mimen. Danach werden sich ihre Wege wieder trennen ...

Catherine Walsh, geboren und aufgewachsen in Irland, hat Literatur studiert. Nach ein paar Jahren in London lebt sie heute in Dublin. Wenn sie nicht gerade romantische Komödien schreibt, versucht sie vergeblich, ihre Zimmerpflanzen nicht umzubringen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641321574
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum18.09.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse1976 Kbytes
Artikel-Nr.14290570
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog

Megan

Ich wünschte, ich hätte keine High Heels an.

Ich wünschte auch, ich hätte kein Hochzeitskleid an, aber noch mehr wünschte ich, ich würde keine High Heels tragen. Es ist ganz schön schwer, auf hohen Absätzen zu laufen. Es ist auch ganz schön schwer zu laufen, wenn du das Gefühl hast, dass sich dein neuer BH in dein Fleisch bohrt und in deiner Kopfhaut eine Million Haarnadeln stecken.

Ich wünschte, ich hätte mich nicht für eine Hochsteckfrisur entschieden.

In diesem Moment wünsche ich mir eine ganze Menge Dinge.

Am meisten wünsche ich mir, Tante Susan könnte sich endlich von ihrem verdammten Handy losreißen.

Ich spähe um die Ecke und beobachte, wie sie im Hotelfoyer auf und ab marschiert. Sie trägt ein hellrosa Kleid und einen pompösen weißen Hut und hat sich aus welchem Grund auch immer in den Kopf gesetzt, ausgerechnet jetzt und hier ihr superwichtiges Telefonat zu führen, direkt vor den Fahrstühlen.

Warum ist sie überhaupt hier? Sollte sie nicht in der Kirche sein? Wenn ich in der Kirche sein sollte, dann sie erst recht. Aber nein, da steht sie, quasselt laut in ihr Handy und versperrt mir den Fluchtweg.

Fluchtweg. Lieber Himmel. Geht´s vielleicht noch ein bisschen dramatischer, Megan?

Tante Susan lacht und dreht den Kopf in meine Richtung. Ich drücke mich an die Wand, um nicht gesehen zu werden. Vielleicht ist das ein Zeichen, ein hellrosa Zeichen, das mir zu verstehen gibt, was für eine blödsinnige Entscheidung das ist und dass ich gefälligst in mein Hotelzimmer zurückgehen und auf den Fotografen warten soll. Wir haben ein Vermögen für den Fotografen ausgegeben. Wir haben für den ganzen Tag ein Vermögen hingeblättert, aber besonders viel für den Fotografen.

Wenn auch nicht so viel wie für das Essen.

Wenigstens kann das noch gegessen werden, oder? Alles andere wäre Verschwendung. Und wir haben es schon vor Wochen bezahlt.

Ich hätte eine Nachricht an den Spiegel heften sollen.

Tut mir leid, dass ich allen den Tag versaue, aber lasst euch auf jeden Fall die Krabbenfrikadellen schmecken!

Allein der Gedanke daran lässt mich zweifeln, aber dann lacht Tante Susan wieder, und zwar so laut und unvermittelt, dass es sich anfühlt, als hätte ich ein Glas kaltes Wasser mitten ins Gesicht bekommen. Nein. Ich gehe nicht zurück. Ich gehe nicht zurück, weil ich von hier wegmuss.

Ich muss weg. Ich muss weg. Ich muss weg.

Ich straffe die Schultern und rede mir ein, von Tatkraft und Entschlossenheit und nicht etwa von Kaffee und Übelkeit erfüllt zu sein, als ich den Fahrstühlen den Rücken zukehre und zum Treppenhaus für Angestellte husche, an dem ich vorhin vorbeigekommen bin.

Ich schwöre, ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich tun würde, als ich heute Morgen aufgewacht bin. Ich bin kein Mensch, der alles spontan in letzter Minute erledigt. Normalerweise bin ich eher ruhig und pragmatisch, aber ich kann das einfach nicht. Ich kann Isaac nicht heiraten. Und es ist bestimmt besser, jetzt zu dieser Erkenntnis zu kommen, als in sechs Monaten. Besser jetzt, als ein Leben lang zu wissen, dass ich die falsche Wahl getroffen habe.

Eigentlich war Onkel Ted der Auslöser. Onkel Ted, der vor einer Stunde mit dem Rest meiner Familie anmarschiert kam und mir ein offenes Briefkuvert reichte. Genau so ein Kuvert, wie er es mir seit meiner Kindheit jede Weihnachten und jeden Geburtstag, zur Kommunion und zur Firmung gegeben hat, darin stets eine Karte, die mit seiner schwungvollen Handschrift beschrieben ist, und mehrere knisternde Geldscheine, damit ich über die Runden komme.

In dem Moment, als er mir den Umschlag in die Hand drückte, traf ich meine Entscheidung. Vielleicht hatte ich sogar auf genau diesen Moment gewartet. Weil ich wusste, dass alle versuchen würden, mir meinen Entschluss auszureden, wenn ich zu früh handelte.

Ich habe nur einen abgewetzten alten Rucksack dabei, den ich früher als Schultasche benutzt habe. Meine Mutter war entsetzt, als sie das Ding sah, aber ich behauptete, der Rucksack müsse aus sentimentalen Gründen unbedingt dabei sein. Er enthält nicht mehr als mein Handy, mein Portemonnaie und die Sachen, die ich auf der Fahrt zum Hotel anhatte, aber daran lässt sich nichts mehr ändern. Jetzt gibt´s nur noch eins zu tun, nämlich einfach zu verschwinden.

Leichter gesagt als getan.

Anscheinend kannst du als Braut an deinem Hochzeitstag nicht mal ins Bad gehen, ohne dass dir dabei mindestens drei Leute behilflich sein wollen, und es war einiges an Gequengel und »Ich brauche einfach einen Moment für mich« erforderlich, um endlich mal meine Ruhe zu haben. Wahrscheinlich bleiben mir keine fünf Minuten, bevor mich jemand suchen kommt, und noch dazu trage ich ein voluminöses weißes Kleid. Ich bin sehr leicht zu finden.

Unbeholfen stakse ich die Treppe hinunter, eine Hand ums Geländer gekrampft, und nach einer gefühlten Stunde, in Wirklichkeit wohl eher einer Minute, gelange ich in einen praktisch identischen Flur und folge dem neongrünen Schild, das zum Hinterausgang des Gebäudes weist.

Es ist niemand zu sehen.

Darauf hatte ich gebaut. Alle Gäste sind in der Kirche nebenan, und die meisten Hotelangestellten halten sich im Foyer bereit, um mir beim Hinausgehen zuzujubeln. Auf der Website des Hotels gibt es Bilder, auf denen man sieht, wie sie das machen. Eines der kleinen Extras des Hochzeitspakets. Als ich die Fotos sah, fand ich es nett, aber jetzt bewirkt allein der Gedanke daran, dass ich meine Schritte beschleunige und meine Röcke mit beiden Händen raffe, als sie an meinen Schuhen hängen bleiben.

Ich hätte das alles besser planen sollen. Ich hätte Sneakers einpacken sollen. Ich hätte mit jemandem darüber sprechen sollen.

Ich hätte mal überlegen sollen, ob dieser Ausgang eventuell durch eine Alarmanlage gesichert wird.

Aber das fällt mir erst ein, als ich durch die Doppeltür hinausstürme, und ich ducke mich instinktiv, weil ich das Losheulen einer Sirene oder blinkende Lichter erwarte. Aber nichts passiert. Die Türen fallen hinter mir mit einem dumpfen Laut ins Schloss, und das war´s.

Ich bin draußen.

Mit angehaltenem Atem warte ich ab, ob sich erste Zweifel melden, aber nichts tut sich. Mein Bauchgefühl rät mir, schleunigst zu verschwinden, und mal abgesehen von ein paar Problemen mit Milchprodukten, hat mich mein Bauch noch nie im Stich gelassen. Ich muss bloß ein Taxi finden. Ich muss bloß ein Taxi finden, dann kann ich ...

»Verlaufen?«

Ich mache einen Satz. Ich glaube, ich habe sogar vor Schreck gequiekt. Als ich herumfahre, sehe ich, dass direkt neben mir ein Mann steht.

Christian.

Ich starre ihn stumm an. Das Erste, was mir einfällt, das Erste, worauf sich mein panisches Gehirn stürzt, ist: Was zum Teufel hat Christian Fitzpatrick auf meiner Hochzeit verloren? Ich habe ihn nicht eingeladen. Obwohl wir unsere gesamte Kindheit im selben Klassenzimmer gesessen haben, habe ich in meinem ganzen Leben vermutlich keine zwei Worte mit ihm gewechselt, und seit unserer Schulzeit habe ich höchstens mal einen flüchtigen Blick auf den Mann erhascht, wenn er gerade in unserem Dorf zu Besuch war.

Aber ich kenne die Antwort, noch bevor ich die Frage zu Ende gedacht habe. Warum sollte er nicht eingeladen sein? Meine Mutter hat Gott und die Welt eingeladen. Cousins und Cousinen zweiten und dritten Grades, Freunde von Freunden von Freunden. So eine Hochzeit ist das. Wahrscheinlich hat sie die Hälfte der Kinder aufgespürt, mit denen ich mit zwölf im Sommerlager war. Vielleicht sogar alle. Natürlich dürften auch alle, mit denen ich zur Schule gegangen bin, eingeladen worden sein.

Einschließlich Christian Fitzpatrick.

Er steht links von der Tür im Schatten des Gebäudes, in einer Hand sein Handy, in der anderen eine brennende Zigarette. Sein dunkles Haar ist glatt zurückgekämmt, und mir entgeht nicht, dass er eine Krawatte trägt. Ich meine, na klar, es ist meine Hochzeit, aber nicht ein Mal, nicht ein einziges Mal hat er während der Schulzeit die vorgeschriebene Krawatte getragen, und jetzt steht er da, mit einem Exemplar aus blaugrüner Seide um den Hals.

Irgendwie finde ich den Anblick rührend. Als hätte er sich mir zuliebe die Mühe gemacht. Aber dann wandert sein Blick über mein Kleid und bleibt an dem Rucksack hängen, und ich werde nervös. Christian ist nie eine Petze gewesen, aber schon als Kind hat er gern Unfug gemacht, und ich würde ihm ohne Weiteres zutrauen, einfach spaßeshalber Alarm zu schlagen.

Jetzt hebt er den Blick. Ohne eine Miene zu verziehen, führt er die Zigarette zum Mund und inhaliert tief.

O nein. »Christian ...«

»Megan.« Er spricht meinen Namen mit leisem Spott aus, als wären wir wieder Kinder auf dem Spielplatz, aber in seiner Stimme liegt keine Schärfe. Wenn überhaupt, klingt er eher erheitert. »Brauchst du Hilfe?«

Ich schüttle den Kopf, und er zieht wieder an seiner Zigarette. Keiner von uns rührt sich.

»Na schön«, sagt er schließlich. »Ich verrate dich nicht, wenn du mich nicht verrätst.«

Als ich ihn verständnislos anstarre, macht er eine Handbewegung mit seiner Zigarette und bläst Rauch aus einem Mundwinkel.

»Nur zu.« Er schaut wieder auf sein Handy und fängt an zu scrollen, als wäre ich nicht da. Als wäre ich nicht gerade im Begriff ...

Oh.

Ich warte einen Herzschlag lang, um zu sehen, ob er sich bloß einen Spaß mit mir erlaubt, bevor ich zögernd einen Schritt nach vorn mache, und dann noch...

mehr

Autor

Catherine Walsh, geboren und aufgewachsen in Irland, hat Literatur studiert. Nach ein paar Jahren in London lebt sie heute in Dublin. Wenn sie nicht gerade romantische Komödien schreibt, versucht sie vergeblich, ihre Zimmerpflanzen nicht umzubringen.