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Die Tote aus dem Runzelgraben

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
272 Seiten
Deutsch
epublierschienen am08.04.20243. Auflage
In einem kleinen, verträumten Dorf in der Elbmarsch wird im Runzelgraben eine weibliche Leiche gefunden. Ausgerechnet auf dem Grundstück der pensionierten Kriminalbeamtin Marthe Walther, die gerade dorthin gezogen ist. Marthe wird von ihrer Dienststelle für diesen Fall wieder eingesetzt und recherchiert gemeinsam mit ihrem ehemaligen Kollegen Andreas Cornelsen. Dabei stößt sie auf viele Vorurteile und wird schließlich selbst zum Opfer. Doch wer war die Tote aus dem Runzelgraben, wer war ihr Mörder und warum wurde die Frau ermordet?

Monique Lhoir alias Monika Pallasch, gebürtig aus dem Ruhrgebiet, wohnt seit vielen Jahren in Norddeutschland. Seit mehr als zwanzig Jahren schreibt sie Romane und Kurzgeschichten. Vieles davon wurde inzwischen veröffentlicht.
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Verfügbare Formate
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR3,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR12,99

Produkt

KlappentextIn einem kleinen, verträumten Dorf in der Elbmarsch wird im Runzelgraben eine weibliche Leiche gefunden. Ausgerechnet auf dem Grundstück der pensionierten Kriminalbeamtin Marthe Walther, die gerade dorthin gezogen ist. Marthe wird von ihrer Dienststelle für diesen Fall wieder eingesetzt und recherchiert gemeinsam mit ihrem ehemaligen Kollegen Andreas Cornelsen. Dabei stößt sie auf viele Vorurteile und wird schließlich selbst zum Opfer. Doch wer war die Tote aus dem Runzelgraben, wer war ihr Mörder und warum wurde die Frau ermordet?

Monique Lhoir alias Monika Pallasch, gebürtig aus dem Ruhrgebiet, wohnt seit vielen Jahren in Norddeutschland. Seit mehr als zwanzig Jahren schreibt sie Romane und Kurzgeschichten. Vieles davon wurde inzwischen veröffentlicht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783758499159
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum08.04.2024
Auflage3. Auflage
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse859 Kbytes
Artikel-Nr.14352922
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

 

So eine Schweinerei. Dass die Elbmarscher es nicht schaffen, ihren Müll zur Deponie nach Drage zu bringen. Stattdessen werfen sie ihn in die Entwässerungsgräben und verstopfen hier alles.

Marthe Walther öffnete neugierig geworden die Wintergartentür und schaute hinaus. Herr Schneider vom Gartenbauunternehmen schaltete den Bagger aus und sprang auf einen Lehmhaufen. Er gesellte sich zu seinem Kollegen. Beide stierten gemeinsam in die Tiefe.

Marthe lief über den Rasen bis zum Graben, der ihr Grundstück begrenzte. Gibt es ein Problem? , fragte sie und schaute ebenfalls hinunter.

Das wissen wir nicht genau. Herr Schneider zeigte auf einen Kleiderhaufen. In der Vertiefung dümpelte kaum Wasser, eher schlängelte sich dort eine dicke Schicht moorähnlicher Schlamm durchs hohe Gras. Was meinen Sie, was das sein könnte?

Marthe blickte genauer hin. Sieht tatsächlich so aus, als ob jemand hier Kleidung entsorgt hätte. Sie beugte sich ein weiteres Stück vor und rümpfte die Nase. Modriger Gestank kam ihr entgegen. Merkwürdig , flüsterte sie, in den Klamotten scheint was drin zu stecken. Ihr geschultes Auge witterte einen Verdacht. Bitte berühren Sie jetzt nichts mehr , sagte sie in ruhigem Ton. Sie kramte ihr Handy aus der Hosentasche hervor. Ich rufe die Polizei.

Herr Schneider und sein Geselle traten einen Schritt zurück. Ungläubig starrten sie Marthe an, als sie mit dem Ordnungsamt sprach und die Situation darlegte. Ich vermute, dass in den gefundenen Kleidungsstücken eine Person steckt , fügte sie erklärend hinzu. Danke. Marthe drückte die Austaste.

Kommen Sie auf die Terrasse. Ich habe gerade Kaffee gekocht , wandte sie sich an die beiden Männer. Hier warteten sie, bis die Beamten eintrafen. Marthe führte die Herren zum Fundort. Sie erläuterte kurz ihre Annahme.

 

Zwei Polizisten hangelten sich die rutschige Böschung hinunter. Knapp vor der Schlammmasse stoppten sie und suchten einen sicheren Halt. Mit einer Stange hantierten sie im Matsch herum und bewegten die Kleidungsstücke vorsichtig hin und her.

Scheiße , fluchte einer laut. Otto, ruf die Kripo. Hier packe ich nichts an. Er krabbelte wieder nach oben. Sie hatten Recht , richtete er sein Wort an Marthe. Da steckt ein Mensch in den Klamotten.

Ich ruf einen ehemaligen Kollegen aus Lüneburg an , sagte Marthe. Ach herrje. Und das auf meinem Grundstück.

Sind Sie Polizistin? , fragte Ottos Begleiter.

Nicht ganz, pensionierte Kripobeamtin. Ich bin seit zwei Jahren im Ruhestand.

Ach so. Er tippte an seine Mütze. Hancke , stellte er sich vor. Aber hierfür ist der Landkreis Harburg zuständig.

Den müssen Sie natürlich verständigen. Kriminalhauptkommissar Andreas Cornelsen aus Lüneburg kennt sich bestens mit Mordfällen aus. Er ist mein Nachfolger, Leiter der Kripo, Sonderkommission für Kapitalverbrechen. Ich hätte ihn gern dabei, zumal die Leiche so gut wie in meinem Garten liegt.

Verstehe. Muss ja nicht gleich Mord sein, kann sich auch um einen Unfall handeln. Die beiden Polizisten begannen langsam Marthes Grundstück weiträumig abzusperren. Nach und nach trafen die Kripo, die Spurensicherung sowie weitere Beamte ein. Sie sicherten den leblosen Körper. Marthe warf kurz einen Blick darauf. Sie erkannte unter der Schlammkruste eine Frau. Dann wurde der tote Körper in den Sarg gelegt und zum Leichenwagen transportiert.

 

Herr Schneider und sein Geselle saßen in der geschützten Sitzecke auf der Terrasse, diskutierten und tranken dabei Kaffee. Das war es erst einmal mit dem Abholzen , meinte er, als der Polizist Otto zu ihnen kam. Die Männer kannten sich von der Freiwilligen Feuerwehr im Ort und hatten schon so manches Glas miteinander getrunken. Heute ist Dienstag. Diese Woche haben wir keine Termine mehr frei, um hier weiterzubuddeln. Da muss die gute Frau wohl ne Weile warten, bis wir die Arbeiten abschließen können. Aber den Arbeitstag stelle ich komplett in Rechnung.

Wolfgang , unterbrach Otto den Redeschwall beschwichtigend, wir geben dir Bescheid, wenn du weitermachen kannst. Halte dich einfach zur Verfügung. Außerdem könnten noch Befragungen auf euch zukommen. Immerhin habt ihr die arme Frau entdeckt.

Klar, gerne. Wir finden ja nicht jeden Tag eine Leiche in der Elbmarsch. Er grinste.

Marthe, die das Gespräch verfolgt hatte, verzog unwillig den Mund, atmete tief durch und schüttelte den Kopf. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, dass so ein Leichenfund in der Elbmarsch eine willkommene Abwechslung im langweiligen Arbeitsalltag der beiden Männer war. Wohl nicht nur für die beiden Anwesenden, sondern für eine Menge mehr Sensationslustiger. Da würde noch einiges an Getratsche auf sie als Zugezogene zukommen. Wahrscheinlich würde es besser sein, in der nächsten Zeit nach Hamburg zum Einkaufen zu fahren statt nach Tespe.

Marthe entschuldigte sich bei den Männern, ging in den Wintergarten und rief ihren ehemaligen Kollegen Andreas Cornelsen an. Gott sei Dank erreichte sie ihn sofort. Kurz erläuterte sie ihm den Fund. Sie schlug ihm vor, sich mit dem Landkreis Harburg in Verbindung zu setzen. Bitte, komm so schnell wie möglich vorbei, bat sie ihn abschließend.

 

2

 

Der Fall ließ Marthe keine Ruhe. Warum wurde gerade auf ihrem Grundstück eine Tote gefunden? Beim besten Willen konnte sie sich nicht erklären, wie die Person dahingelangt war. Vielleicht lag sie bereits länger dort? Marthe lief es eiskalt den Rücken hinunter, obwohl sie in ihrem Arbeitsleben oft mit Leichenfunden konfrontiert worden war. Jedenfalls musste rasch eine Obduktion klären, wie lange die Frau schon dort gelegen hatte.

Marthe schaute durch die Verglasung des Wintergartens über den Rasen bis hin zum Graben. Vorher war das sumpfige Gewässer durch dichtes Strauchwerk verdeckt gewesen. Inzwischen hatte der Gartenbaubetrieb das Gehölz teilweise beseitigt. Marthe konnte sich nicht vorstellen, wie von der Gartenseite her eine Leiche durch das Gestrüpp unbemerkt in den Abwassergraben transportiert worden war. Wie und wann war die Frau dahingekommen?

In Gedanken versunkten räumte sie das schmutzige Kaffeegeschirr von der Terrasse in die Küche und wusch die Kaffeebecher ab. In ihrem Kopf rotierte es. Eine Autopsie würde gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Ihr blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten. Karl-Ludwig, ihre bessere Hälfte, war noch nicht zurück. Früh am Morgen war er zum Baumarkt nach Adendorf gefahren, weil er einen Sack Zement benötigte. Eine solch schwierige Besorgung dauerte in der Regel lange und sie rechnete nicht so bald mit der Rückkehr ihres Mannes.

Die Spurensicherung suchte Marthes Garten ab und nahm Proben aus dem Schlammwasser. Das hohe Gras war an einigen Stellen niedergedrückt. Allerdings konnte es auch durch die Gartenarbeiten beschädigt worden sein. Der Bagger der Firma Schneider stand verlassen auf dem Hof. Die beiden Gärtner waren abgerückt, nachdem ihre Befragung beendet war.

Eine Nachbarin, die auf der anderen Seite wohnte, lugte gespannt herüber und beobachtete die Aktivitäten der Beamten. Um ihr Haus herum wuchs eine fast zwei Meter hohe Hecke. Ob sie etwas Auffälliges gesehen hatte? Eher unwahrscheinlich. Oder vielleicht doch? Neugierig wie sie war, konnte alles möglich sein.

Marthe ging in den Garten und winkte ihr zu. Frau Müller, dürfen die Herren gleich mal zu Ihnen kommen? , rief sie hinüber.

Was gibt es denn? , fragte sie zurück.

Das werden Ihnen die Polizisten erklären , erwiderte Marthe. Es war Frau Müller an der Nasenspitze anzusehen, dass sie vor Neugierde kurz vor dem Platzen stand.

Am späten Nachmittag schlossen die Beamten ihre ersten Ermittlungsarbeiten ab. Inzwischen war auch Karl-Ludwig vom Baumarkt zurück. Er zeigte sich wenig begeistert, da die Ordnungshüter erheblich seinen stets vorgeplanten Tag beeinträchtigten und er sich in seiner Freiheit eingeengt fühlte. Mürrisch verschlang er sein Abendessen und verzog sich frühzeitig ins Bett. Marthe kam nicht zur Ruhe. Sie grübelte und grübelte, ob sie in den letzten Tagen irgendetwas Ungewöhnliches erspäht hatte.

 

Am Mittwochnachmittag rief Andreas Cornelsen seine frühere Vorgesetzte an. Ich habe vorhin mit dem zuständigen Kommissariat des Landkreises gesprochen. Sie arbeiten mit uns unter meiner Federführung zusammen.

Das klingt gut. Mir kullert ein Felsbrocken vom Herzen , gab Marthe kurz zur Antwort.

Aber nicht in deinen Graben. Der ist noch nicht freigegeben. Andreas lachte laut.

Spinner. Marthe war erst einmal sprachlos, musste aber schließlich schmunzeln. Andreas war unverbesserlich.

Danke für das Kompliment. Aus deinem Munde ist das wie eine Streicheleinheit. Er amüsierte sich erneut. Spaß beiseite. Bei der Leiche handelt es sich um eine weibliche Person, erläuterte Andreas sachlich. Die Frau lag zirka drei Tage im Schlamm. Tod durch Ertrinken ist auszuschließen. Nach den bisherigen Ermittlungen wurde sie hinterrücks erschlagen. Wahrscheinlich mit einem großen Stein. Der Fundort ist nicht der Tatort. Die Spurensicherung hat Abdrücke im Schilf gefunden. Identische Grasflecke befanden sich an ihrer Kleidung. Es ist anzunehmen, dass sie von der kleinen Brücke aus in den Graben geworfen oder gerollt wurde.

Gott sei Dank wurde sie nicht in meinem Garten ermordet. Martha pustete erleichtert die Luft aus. Habt ihr inzwischen etwas über die Identität der Person in Erfahrung bringen können?

Die...
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