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Adam und Ada

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
408 Seiten
Deutsch
Hirnkosterschienen am13.04.20241. Auflage
»Der Atlantik unserer Zeit ist ein Molekül. Der Tunnel unserer Zeit ist dein Algorithmus. Das Kryptonit die intelligente Proteinmaschine. Das Bohren die Manipulation der Moleküle. Der Bohrer der Quantencomputer. Die Arbeiter unserer Zeit, Ada, sind die Daten.« Natürlich hat Ada MacAllan sich als eine der ersten ein Implantat einsetzen lassen, um ihr Projekt »Adam« zu nutzen und zu testen. Schließlich hat die App, die einen auf dem Weg zum optimalen Lebensstil begleitet, ihr Unternehmen AI-X ganz nach vorne auf dem Gebiet der KI-Entwicklung gebracht. Inzwischen arbeitet die Programmiererin mit ihrem Team am nächsten Schritt: der vollständigen Berechenbarkeit von Proteinen - den zentralen Bausteinen des Lebens. Doch es will nicht vorwärtsgehen. Und der Druck auf Ada wächst, während in ihrem Privatleben alles aus den Fugen zu geraten scheint. Ein Roman über den Nutzen und die Gefahren von Künstlicher Intelligenz und Selbstoptimierung, über Größenwahnsinn und Karriereziele, über Prioritäten im Leben und das Streben nach Unendlichkeit.

Christian Kellermann beschäftigt sich mit Künstlicher Intelligenz und ihren Auswirkungen auf Arbeit und Gesellschaft. Er ist Senior Researcher am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und Fellow am Institut für die Geschichte und Zukunft der Arbeit. Als Professor lehrt er an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Als Autor treibt ihn nicht zuletzt die eigene Geschichte an: Sein Debut-Roman 'Adam und Ada' ist inspiriert vom Science Fiction-Klassiker 'Der Tunnel' von Bernhard Kellermann aus dem Jahr 1913.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR24,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
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E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR16,99

Produkt

Klappentext»Der Atlantik unserer Zeit ist ein Molekül. Der Tunnel unserer Zeit ist dein Algorithmus. Das Kryptonit die intelligente Proteinmaschine. Das Bohren die Manipulation der Moleküle. Der Bohrer der Quantencomputer. Die Arbeiter unserer Zeit, Ada, sind die Daten.« Natürlich hat Ada MacAllan sich als eine der ersten ein Implantat einsetzen lassen, um ihr Projekt »Adam« zu nutzen und zu testen. Schließlich hat die App, die einen auf dem Weg zum optimalen Lebensstil begleitet, ihr Unternehmen AI-X ganz nach vorne auf dem Gebiet der KI-Entwicklung gebracht. Inzwischen arbeitet die Programmiererin mit ihrem Team am nächsten Schritt: der vollständigen Berechenbarkeit von Proteinen - den zentralen Bausteinen des Lebens. Doch es will nicht vorwärtsgehen. Und der Druck auf Ada wächst, während in ihrem Privatleben alles aus den Fugen zu geraten scheint. Ein Roman über den Nutzen und die Gefahren von Künstlicher Intelligenz und Selbstoptimierung, über Größenwahnsinn und Karriereziele, über Prioritäten im Leben und das Streben nach Unendlichkeit.

Christian Kellermann beschäftigt sich mit Künstlicher Intelligenz und ihren Auswirkungen auf Arbeit und Gesellschaft. Er ist Senior Researcher am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und Fellow am Institut für die Geschichte und Zukunft der Arbeit. Als Professor lehrt er an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Als Autor treibt ihn nicht zuletzt die eigene Geschichte an: Sein Debut-Roman 'Adam und Ada' ist inspiriert vom Science Fiction-Klassiker 'Der Tunnel' von Bernhard Kellermann aus dem Jahr 1913.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783988570062
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum13.04.2024
Auflage1. Auflage
Seiten408 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse950 Kbytes
Artikel-Nr.14434376
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

TEIL I

»Macht mal Pause, Männer!«, rief Allan so laut er konnte. »Pause, Männer, Pause!«

Der Lärm war ohrenbetäubend. Allan erhöhte die Lautstärke seines Befehls, indem er die Hände vor seinem Mund zu einem Trichter formte. Es hatte keine Wirkung.

Allan blickte auf die enormen Maschinen. Wie zwei wütende Riesen fraßen sich die beiden Bohrer mit ihren diamantharten Zähnen parallel in zwei Stollen; Hunderte Arbeiter schaufelten das Gestein weg, das aus der Bergwand geschlagen wurde. Der brutale Lärm der Maschinen, des Hackens, des Schaufelns, des Geschreis der Männer hallte in die Tiefe des Berges hinein. Kurz kam es Allan so vor, als machte der Tunnel selbst das ungeheure Geräusch und nicht die Menschen mit ihren Maschinen. Die Männer konnten ihn nicht hören.

Allan gab Harriman ein Zeichen, dass er die Sirene läuten solle. Der Chefingenieur ging in das mobile Büro, das nicht viel größer war als ein Container und immer wieder ab- und neu aufgebaut werden musste, sobald die Bohrarbeiten ein paar hundert Meter vorangekommen waren. Ein schrilles Signal durchschnitt die massive Geräuschwand nur mit Mühe. Es dauerte ein paar Sekunden, bis es endlich etwas ruhiger wurde. Die Maschinenführer ließen die beiden Bohrmaschinen im Leerlauf vor sich hin rattern. Es war immer noch laut. Allan streckte den Daumen zu Harriman, der wieder aus dem Büro zurückgeeilt kam.

Es war unerträglich heiß. Die Luft war ein Brei aus Gasen, Steinstaub und einem mickrigen Rest Sauerstoff, durchtränkt vom Geruch von Schweiß und heißem Metall. Die Ventilatoren liefen ununterbrochen, pumpten alte Luft aus den Stollen ab und gleichzeitig frische Luft in den Tunnel hinein. Aber trotz dieses Windkanals war die Luft von erstickender Qualität. Jeder Atemzug fühlte sich an, als versuchte man, einen nassen Lappen einzuatmen. Die Augen offen zu halten, fiel den Arbeitern schwer. Jede Oberfläche, jedes Gesicht war mit grobem Staub bedeckt. Der Boden war feucht, an einigen Stellen hatten sich kleine Pfützen angesammelt. Überall lagen Steine, die aus dem Berg gebrochen worden waren. Kleine Steine, große Steine. Manche mussten mehrfach zerkleinert werden, damit sie in den Eisenwaggons abtransportiert werden konnten. Die elektrischen Lampen, die an den Bergwänden befestigt waren, kämpften Tag und Nacht damit, den Bergraum aufzuhellen, was den Tunnelmännern jedes Zeitgefühl raubte. Mittlerweile waren sie einige hundert Kilometer tief im Berg, tausende Meter unter dem Meeresspiegel angekommen. Jeder Transport nach draußen dauerte viele kräftezehrende Stunden.

»Hier, Mr. MacAllan! Sehen Sie selbst. Das Gestein ist nicht fest!«, rief Harriman Allan zu. »Immer wieder fallen große Brocken von der Förste. Die gesamte Kalotte ist seit Kilometer 398 instabiler geworden.«

Allan inspizierte den oberen Teil des Tunnelquerschnitts und schritt ungeduldig auf und ab. Dutzende Arbeiter starrten ihn dabei aus ihren schwarzen Gesichtern an. Ihre Augen funkelten, folgten den Schritten des legendären Bauherrn des Tunnels genau.

»Mr. MacAllan hier bei uns im Stollen!«, flüsterten sie sich zu.

»Hobby, was denkst du?«, fragte Allan seinen Chefarchitekten, der ebenfalls mit in den Tunnel gekommen war.

Wie immer war Hobby elegant gekleidet, trug ein kariertes Sakko und hellbraune Lederstiefel. Aber sowohl sein blonder Lockenschopf als auch sein Anzug waren bereits grau von Dreck und Ruß. Hobby ging zu Allan, der die Holzkonstruktion begutachtete, die die Tunneldecke abstützte. Anders als Allan und all die anderen trug Hobby keinen Kopfschutz.

»Unsere Berechnungen haben ergeben, dass wir einen ausreichend hohen Grad an Gewölbestabilität haben, Allan. Das ist der übliche Nachbruch. Berufsrisiko, würde ich das nennen!«

Ein blitzschnelles Lächeln.

Ohne darauf zu reagieren, ging Allan weiter den Stollen in Richtung des Vortriebs, wo eine der riesigen Bohrmaschinen im Leerlauf lief. Er fuchtelte an der Lampe seines Schutzhelms herum, der nicht mehr war als eine dünne wellblechartige Schicht. Die Lampe hatte einen Wackelkontakt. Sie ging ständig an und aus. Allan fluchte verärgert vor sich hin. Er winkte den Fahrzeugführer zu sich, der sich umgehend anschickte, vom Fahrerhaus seiner Maschine zu klettern.

»Wie heißen Sie?«

»Jamaal Jackson, Sir.«

Die schwarze Haut des Arbeiters war vom Dreck verschmiert, das spröde Blech seines Helms stark verbeult.

»Wie lange arbeiten Sie schon mit der Maschine?«

»Seit fast drei Jahren, Sir.«

Er hob seine nackte Brust.

»Gut.«

Allan zog den Mann am rechten Arm mit sich an die Spitze der Bohrmaschine. Selbst im Leerlauf machte sie einen Höllenlärm. Sie standen direkt neben dem Motor.

»Hören Sie das?«, schrie er in das Ohr des Fahrzeugführers.

»Ja, sicher, Sir! Der Motor läuft nicht rund.«

Jamaal blickte Allan direkt ins Gesicht.

»Es ist das Getriebe! Die Radlager sind ausgeschlagen. Der Bohrkopf ist stumpf und zerstört das Getriebe. Das Kryptonit des Bohraufsatzes müsste ersetzt werden!«

Allan wischte sich mit dem Arm die Spucke und den Schweiß des Mannes von der Wange.

»Und warum ist das noch nicht geschehen?«

»Anweisung, Sir. Wir sollen die Maschinen solange fahren, bis sie ausfallen. Wir reparieren erst, wenn die Maschine stillsteht.«

Der Arbeiter hustete keuchend in die Beuge seines Armes.

»Wäre es nicht sinnvoller, die Maschine zu reparieren, bevor sie kaputtgeht?«

»Ja, Sir. Unbedingt!«

Er sagte noch mehr, aber Allans Ohr dröhnte so sehr, dass er sich ein paar Zentimeter von Jackson entfernte. Er hörte nur noch »Zeitverschwendung« und nickte.

»Und das Kryptonit?«, hustete Allan in Jacksons Richtung. »Kommen Sie damit gut durch den Berg?«

Jamaal nickte und hob den Daumen. Die wenigen Zähne in seinem Mund leuchteten.

»Hart wie Diamant, Sir!«

»Danke!«

Allan drückte ihm die Hand und ging zurück zu Hobby und Harriman, die in einiger Entfernung an das Gewölbe gelehnt standen und das Gespräch beobachtet hatten. Er winkte Harriman zu sich.

»Ich will, dass die Maschinen gewartet werden.«

Der Lärm war abseits der Bohrmaschine etwas erträglicher.

»Und zwar in kürzeren Abständen! Die Maschinenführer sollen anzeigen, wenn sie eine Wartung für notwendig halten. Haben Sie mich verstanden, Harriman?«

»Aber Mr. MacAllan! Das kostet uns sehr viel Zeit!«

»Im Gegenteil! Wenn wir warten, bis die Bohrmaschinen kaputtgehen, haben wir viel längere Stillstandzeiten.«

»Aber ...«

»Notieren Sie, Harriman! 10. Oktober 1920. Neuberechnung der Gewölbestabilität. Verkürzung der Stillstandzeiten der Bohrmaschinen durch vorausschauende Wartung.«

Allan schaute angewidert in die Luft.

»Und die Luft, um Himmels willen! Hier kann man ja kaum atmen. Wir brauchen leistungsstärkere Turbinen der Belüftung!«

Harriman notierte hastig auf einen Zettel die Anweisungen.

»Standort?«

»Kilometer 402, Tiefe 4.403 Meter.«

»Kilometer 402, von über 5.000!«

Allan schüttelte den...
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Christian Kellermann beschäftigt sich mit Künstlicher Intelligenz und ihren Auswirkungen auf Arbeit und Gesellschaft. Er ist Senior Researcher am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und Fellow am Institut für die Geschichte und Zukunft der Arbeit. Als Professor lehrt er an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Als Autor treibt ihn nicht zuletzt die eigene Geschichte an: Sein Debut-Roman "Adam und Ada" ist inspiriert vom Science Fiction-Klassiker "Der Tunnel" von Bernhard Kellermann aus dem Jahr 1913.