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Echte Camper

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
128 Seiten
Deutsch
Tyroliaerschienen am04.03.2024
Ein großes Urlaubs-Dilemma Benni kann es kaum erwarten - er fährt das erste Mal mit seiner Familie im nigelnagelneuen Campingbus ans Meer! Papa hat ihm versprochen, dass das der beste Urlaub seines Lebens wird. Und der muss es wissen, schließlich war er damals als Zwölfjähriger auch im Campingbus unter-wegs. Das Problem ist nur: Campen entspricht so gar nicht Bennis Vorstellungen. Gelsen im Bus, Dreck im Bett, kein Klo weit und breit. Bald ist seine Toleranz ausgereizt: Ekelstufe 900! Für Benni beginnt ein Kampf: Einerseits will er sich nicht die Blöße geben und Papa enttäuschen. Andererseits bringt ihn diese ganze Campingsache an den Rand der Verzweiflung. Was soll er nur tun? In ihrem feinen Debut-Werk gelingt Autorin Ella Kaspar eine herzerwärmende Geschichte über die Beziehung zwischen einem in verklärten Erinnerungen schwelgenden Vater und seinem Sohn, der sich einfach schnell vor Vielem ekelt. Sie zeigt den Druck auf, den auch gut gemeinte Erwartungen manchmal machen und erzählt von der Erlösung klärender Gespräche, von Verständnis, Empathie sowie von dem Mut, zu sich selbst zu stehen. Mit frechem, interpretierendem Strich bringt Illustratorin Sonja Stangl Bennis verzwickte Situationen aufs Papier und zeigt so augenzwinkernd wie augenfällig, vor welch großen Hürden er zuweilen steht. Humorvoll und warmherzig - ein beeindruckender Kinderroman. Irgendwann platzt es aus Benni raus: 'Ich hasse Campen!'

ELLA KASPAR, geb. 1983 in Linz, lebt mit ihrer Familie aktuell in Wien. In ihrer Praxis 'Aufwachsen' arbeitet die ausgebildete Psychologin mit Eltern, davor war sie in der Kinderabteilung eines Wiener Krankenhauses angestellt. Daneben schreibt sie Geschichten, Gedichte und Lieder. Die Inspirationen für ihren ersten Kinderroman, für den sie 2021 mit dem Dixi-Kinderliteraturpreis ausgezeichnet wurde, holte sie sich auf den Reisen mit ihrer Familie im eigenen Campingbus. SONJA STANGL, Wiener Illustratorin und Designerin (auch im Bereich Animation) mit Kund:innen wie Grafenegg, ÖBB und Vivenum und einigen Auszeichnungen. 'Urlaub auf vier Rädern' ist ihr drittes Kinderbuch.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextEin großes Urlaubs-Dilemma Benni kann es kaum erwarten - er fährt das erste Mal mit seiner Familie im nigelnagelneuen Campingbus ans Meer! Papa hat ihm versprochen, dass das der beste Urlaub seines Lebens wird. Und der muss es wissen, schließlich war er damals als Zwölfjähriger auch im Campingbus unter-wegs. Das Problem ist nur: Campen entspricht so gar nicht Bennis Vorstellungen. Gelsen im Bus, Dreck im Bett, kein Klo weit und breit. Bald ist seine Toleranz ausgereizt: Ekelstufe 900! Für Benni beginnt ein Kampf: Einerseits will er sich nicht die Blöße geben und Papa enttäuschen. Andererseits bringt ihn diese ganze Campingsache an den Rand der Verzweiflung. Was soll er nur tun? In ihrem feinen Debut-Werk gelingt Autorin Ella Kaspar eine herzerwärmende Geschichte über die Beziehung zwischen einem in verklärten Erinnerungen schwelgenden Vater und seinem Sohn, der sich einfach schnell vor Vielem ekelt. Sie zeigt den Druck auf, den auch gut gemeinte Erwartungen manchmal machen und erzählt von der Erlösung klärender Gespräche, von Verständnis, Empathie sowie von dem Mut, zu sich selbst zu stehen. Mit frechem, interpretierendem Strich bringt Illustratorin Sonja Stangl Bennis verzwickte Situationen aufs Papier und zeigt so augenzwinkernd wie augenfällig, vor welch großen Hürden er zuweilen steht. Humorvoll und warmherzig - ein beeindruckender Kinderroman. Irgendwann platzt es aus Benni raus: 'Ich hasse Campen!'

ELLA KASPAR, geb. 1983 in Linz, lebt mit ihrer Familie aktuell in Wien. In ihrer Praxis 'Aufwachsen' arbeitet die ausgebildete Psychologin mit Eltern, davor war sie in der Kinderabteilung eines Wiener Krankenhauses angestellt. Daneben schreibt sie Geschichten, Gedichte und Lieder. Die Inspirationen für ihren ersten Kinderroman, für den sie 2021 mit dem Dixi-Kinderliteraturpreis ausgezeichnet wurde, holte sie sich auf den Reisen mit ihrer Familie im eigenen Campingbus. SONJA STANGL, Wiener Illustratorin und Designerin (auch im Bereich Animation) mit Kund:innen wie Grafenegg, ÖBB und Vivenum und einigen Auszeichnungen. 'Urlaub auf vier Rädern' ist ihr drittes Kinderbuch.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783702241940
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum04.03.2024
Seiten128 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse13154 Kbytes
Artikel-Nr.14447963
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1 LOS GEHT´S!

Wie ein vakuumverpacktes Würstel sitzt er hier. Eingequetscht zwischen seiner kleinen Schwester Anna und einer Mini-Küche.

Trotzdem ist Benni glücklich. Er thront im nigelnagelneuen Campingbus direkt in der Mitte der Rückbank. Mit perfektem Ausblick zur Windschutzscheibe raus.

Anna hat nur das rechte Seitenfenster. Sie rutscht so nah an Benni ran, dass ihr Atem seinen Hals kitzelt. Aber das stört ihn heute nicht.

»Alle bereit?« Papa sieht mit glänzenden Augen zu Benni und Anna.

»Jaaaaaa!«, jubelt Anna.

»Na dann: Los geht´s!« Er küsst Mama am Beifahrersitz und startet den Motor. Ein leises Brummen ertönt. Sie ruckeln über den Bordstein der Einfahrt und fahren die Wohnstraße entlang: Nachbarhäuser, Schule, Lieblingsmetzgerei Schrammböck mit den besten Pikantwurstsemmerln von ganz Wien, Spielplatz. Dort steht Sebs, Bennis bester Freund. Papa hupt zweimal und lässt die vorderen Fenster runter.

»Bis in drei Wochen!«, ruft Sebs. Er hüpft mit winkenden Armen auf und ab. Benni winkt zurück. Seine linke Schulter zuckt vor Aufregung wie verrückt. So muss sich Harry Potter gefühlt haben, als er das erste Mal im Hogwarts Express gefahren ist.

Papa hat Benni prophezeit: »Campen ist das Außergewöhnlichste, was einem Zwölfjährigen passieren kann. Du wirst so viel erleben! Das wird mit Abstand der beste Urlaub deines ganzen Lebens, genau wie bei mir damals!«

Er war als Kind mit Onkel Herbert in einem umgebauten Campingvan unterwegs. Damals war er auch zwölf.

Seit sie das mit dem Campingbus erfahren haben, redet Papa von nichts anderem mehr. Den hat er nämlich bei einem Gewinnspiel gewonnen. Mama war ursprünglich dagegen, dass Papa daran teilnimmt. »Niemand gewinnt bei Preisausschreiben, Schatz«, hat sie gesagt. »Die wollen doch nur deine Daten!« Aber Papa hat sich nicht davon abbringen lassen, den Gewinnschein mit zusammengekniffenen Augen abgebusselt und ihn dann in die Box geworfen.

Als sie den Gewinn drei Monate später in diesem Autohaus abgeholt haben, hat Mama immer wieder gemurmelt: »Unglaublich. Das ist wirklich unglaublich«, und abwechselnd Papa und den Bus getätschelt. Während Papa gestrahlt hat wie drei Sonnen gleichzeitig.

Und jetzt sitzen sie tatsächlich drin. In ihrem ganz eigenen Campingbus. »Campster!« steht in grau-weißer Schrift auf der Schiebetür. Wenn man die aufmacht, riecht alles neu.

Benni freut sich. Es wird bestimmt toll. Und lustig. Und abenteuerlich. Er hat noch nie in einem Campingbus übernachtet. In einem Zelt schon, aber erst einmal. Das war ihm damals zu ungemütlich und eng.

Anna steht hingegen voll auf Zelten. In einem Campingbus hat sie allerdings auch noch nie übernachtet. Glaubt Benni zumindest. Er würde ihr zutrauen, dass sie heimlich irgendwann, irgendwo in einen Camper reingekommen ist. Weil Anna immer irgendwelche schrägen Dinge macht. Fremde Häuser und Gärten ausspionieren oder Schatzkisten im Bach verstecken.

Anfang des Sommers ist sie drei Stunden zu spät nach Hause gekommen, da war es schon finster. Weil sie sich eingebildet hatte, am Dachboden der Nachbarn Fledermäuse beobachten zu müssen. Sie steht voll auf den ganzen Fledermaus- und Vampirkram. Woraufhin Mama den Urlaub fast abblasen wollte.

»Wenn ich mich nicht auf dich verlassen kann, machen wir keinen Campingurlaub!«, hat Mama gesagt. So sauer war sie. Papa hat sie dabei aber so schockiert angesehen, dass Mama sofort einen Rückzieher gemacht hat.

Benni war bis jetzt nur in Kärnten auf Urlaub. In der Pension Sonnblick am Ossiachersee, um genau zu sein. Dort kennt er die Zimmer und Betten, er weiß, dass das Essen schmeckt, und es gibt einen großen Swimmingpool.

Aber heuer wird alles anders. Heuer wird Benni ein richtiger Camper, wie die ganzen coolen Typen in den Youtube-Videos! Und er wird das erste Mal das Meer sehen.

Schwimmen wird er da drin aber sicher nicht. Das tut er weder im Ossiachersee noch in irgendeinem anderen Fluss oder Teich. Das tut er nur in sauberen Pools.

Vor dem Urlaub ist Onkel Herbert extra mit seinem VW California aus Kärnten angereist. Er hat Papa links und rechts auf die Wange geschmatzt und ihn dann ganz fest an seinen Bier- und Bohnen-Bauch gedrückt, so sehr hat er sich gefreut. Benni ist zwei Schritte zurückgewichen, damit er ihn nicht auch umarmen muss. Er mag Onkel Herbert wirklich gern, aber seine T-Shirts sind immer ein bisschen dreckig und miefen.

Jedenfalls hat ihnen Onkel Herbert alle seine Geheimtipps verraten. Benni hat ganz genau aufgepasst und sogar mitgeschrieben. Wie Oma Ludmilla ist er sich dabei vorgekommen. Die schreibt auch alles auf, was sie nicht vergessen will.

Onkel Herbert hat im Garten seine Campingausrüstung ausgepackt und jedes einzelne Ding erklärt. Deshalb sind im Kofferraum vier Metallkisten und keine Koffer. Eine mit Küchenzeug, eine mit Badesachen, eine mit warmem Gewand für kalte Nächte und eine mit Eltern-Kram.

»Die Kisten kannst du draußen stehen lassen, Lukas, da wird nichts feucht. I-de-al als Tisch, Sessel, Planenbeschwerer. Eine Plane brauchst du unbedingt, das sag ich dir gleich. Wegen dem Dreck.«

»Dreck!« - Benni hat damals schlucken und beim Schreiben innehalten müssen. Unbedingt wollte er Papa zu einer zweiten Plane überreden. »Du sagst doch selber immer: Doppelt hält besser!«, hat er argumentiert. Aber Papa hat abgewunken und gemeint, eine solche würden sie notfalls bestimmt unterwegs nachkaufen können. Seitdem hofft Benni, dass sich das mit dem Dreck in Grenzen hält.

Im Camper ist alles wie in einer Wohnung. Nur viel, viel kleiner und mit minimalem Stauraum. Wobei, das stimmt eigentlich nicht. Weil der Bus hat kein Klo und auch kein Bad. Nur das klitzekleine Waschbecken, das zum Küchenblock gehört. Es ist also gleichzeitig Abwasch und Waschbecken.

Wie das ohne Klo und Dusche funktionieren soll, weiß Benni nicht. Papa hat ihm versprochen, dass das kein Problem wird, weil es auf Campingplätzen Sanitäranlagen mit Duschen und Klos gibt. Trotzdem hat er Annas rotes Topferl von früher mitgenommen.

Für Benni ist das jedoch alles andere als beruhigend. Ganz im Ge-genteil! Allein beim Gedanken daran bekommt er Herzklopfen. Da sieht man ja alles! Und riecht es! Und muss es vielleicht auch noch herumtragen! Mindestens Ekelstufe 900 ist das. Wenn nicht sogar höher. Seine persönliche Ekelliste geht bis 1000. Was danach kommt, will er sich gar nicht vorstellen. Schnell schiebt er den Gedanken weg.

Außerdem sollte man mit 12 Jahren wirklich kein Topferl mehr benutzen müssen. Er wird einfach immer auf Campingplätzen aufs Klo gehen. Oder in Restaurants. Definitiv!

Mittlerweile sind sie aus der Stadt draußen und schon seit einer Weile auf der Autobahn. Bis auf das Gequetsche sitzt es sich gut hier. In Papas Steinzeitauto wird Benni bei jedem kleinen Kieselstein durchgerüttelt. Hier ist es eher wie bei der Wolfgangseeschifffahrt zu Oma Ludmillas 70er. Kein Schaukeln, kein Wackeln.

Beim Abholen vom Campingbus hatte Benni geglaubt, dass er extra viel Platz haben würde. Vor allem, weil Mama groß angepriesen hat: »Campen bedeutet Minimalismus«, und bestimmt dreimal darauf hingewiesen hat, dass sie nur das Wichtigste mitnehmen können.

Das ist jetzt ein bisschen anders. Bei den Füßen steht ein vollbepackter Schuhsack, darauf Bennis schwerer Rucksack, daneben der Korb mit Essensvorräten und Annas Spielzeugsack, links von Benni auf dem Glasdeckel vom Küchenblock liegen seine Ukulele, die Sommerjacken, Toiletttaschen und allerlei weitere Beutel und Sackerl und Zeug. Eigentlich eh logisch, weil in den Mini-Kästen ganz hinten nicht viel Platz ist. Dort hat jeder ein Mini-Fach für Gewand zugewiesen bekommen.

Benni kramt in seinem Rucksack: Taschenbücher, Comics, Desinfektionsmittel, Schmuggel-Süßigkeiten, Notizbuch, Feuchttücher, Kopfhörer ... Er zieht die Landkarte heraus. Er könnte zwar auch am Handy nachschauen, aber auf der Karte hat er die komplette Route auf einen Blick. Er hat sie mit gelbem Leuchtstift markiert: Ungarn, Serbien, Nordmazedonien, Griechenland. Zwölf Stunden Fahrzeit sind es bis zur griechischen Grenze. Inklusive Übernachtung im Bus.

Kurz nach Budapest fährt Papa von der Autobahn ab.

»Zeit für eine Pause!«, sagt er und bleibt im Nirgendwo stehen. Hier sieht es genau so aus wie in Kärnten. Nur mit mehr Müll. Die Bäume rauschen, ein Bach plätschert, die Vögel zwitschern. Eigentlich schön.

Bennis Magen knurrt mitten in die Naturgeräusche. Mmmmm, eine Pikantwurstsemmel vom Schrammböck mit extra viel Gurkerl wäre jetzt super.

»Was gibt´s zum Essen?«, fragt er.

»Jause. Holst du den Käse aus dem Kühlschrank?«, bittet Mama, die sich die Beine vertritt.

Benni kramt in der Kühlbox zwischen den...
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ELLA KASPAR, geb. 1983 in Linz, lebt mit ihrer Familie aktuell in Wien. In ihrer Praxis "Aufwachsen" arbeitet die ausgebildete Psychologin mit Eltern, davor war sie in der Kinderabteilung eines Wiener Krankenhauses angestellt. Daneben schreibt sie Geschichten, Gedichte und Lieder. Die Inspirationen für ihren ersten Kinderroman, für den sie 2021 mit dem Dixi-Kinderliteraturpreis ausgezeichnet wurde, holte sie sich auf den Reisen mit ihrer Familie im eigenen Campingbus.

SONJA STANGL, Wiener Illustratorin und Designerin (auch im Bereich Animation) mit Kund:innen wie Grafenegg, ÖBB und Vivenum und einigen Auszeichnungen. "Urlaub auf vier Rädern" ist ihr drittes Kinderbuch.
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